DE19509438A1 - Schutzüberzug für einen Leuchtstoff-Abbildungsschirm - Google Patents
Schutzüberzug für einen Leuchtstoff-AbbildungsschirmInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leuchtstoff-Abbildungsschirm mit
phosphoreszierenden Stoffen (Leuchtstoffen) und ein Verfahren
zur Aufzeichnung und Wiedergabe einer durch Strahlung bewirkten
Abbildung.
Ein für alle molekularbiologischen Labors wichtiges Verfahren
ist der Nachweis und die Darstellung von Makromolekülen. Ein
derartiges Verfahren wird in Proteinassays, zur DNA-Sequenzie
rung, zur Genomkartierung und bei einer Vielzahl anderer Versu
che und Bestimmungsverfahren verwendet. Das am weitesten ver
breitete Verfahren ist die Markierung oder die Kennzeichnung
der zu untersuchenden Moleküle mit einer radioaktiven Spezies
und die anschließende Aufzeichnung einer Autoradiographiedar
stellung der radioaktiven Emission auf einem Röntgenfilm.
Röntgenfilme weisen ihnen eigene Grenzen auf. Der dynamische
Bereich eines typischen Röntgenfilms liegt beim etwa 50fachen,
wodurch die erhältliche quantitative Information durch einen
derartigen Film eingeschränkt wird. Weiterhin sind aufgrund der
begrenzten Sensitivität des Films für Emissionen von β-Teil
chen, die bei den meisten radioaktiven Markierungen verwendet
werden, im allgemeinen lange Expositionszeiten erforderlich, um
eine zufriedenstellende Abbildung zu erhalten. Weiterhin wird
durch die Filmentwicklung möglicherweise ein variabler Faktor
eingeführt, da die Filmentwicklung eine Anzahl von Schritten
unter Verwendung instabiler Lösungen erfordert.
In jüngster Zeit wurden zum Nachweis und zur Darstellung von
Makromolekülen und anderer markierter biologischer Substanzen
verstärkt elektronische Verfahren zum Nachweis und zur Auf
zeichnung von Emissionen verwendet, beispielsweise phosphores
zierende Stoffe enthaltende Abbildungsschirme (Leuchtstoff
schirme). Nur beispielsweise wird hingewiesen auf die US-
Patentschriften 4 684 592 von Matsuda et al., 4 788 434 von
Takahashi et al. und 4 801 806 von Nakamura et al. Diese
Verfahren bieten im Vergleich zur Verwendung von Röntgenfilmen
zum Nachweis und zur Aufzeichnung verschiedene Vorteile.
Zunächst können die durch den Nachweis und die Darstellung der
emittierten Strahlung erhaltenen Daten auf magnetischen oder
optischen Medien, beispielsweise auf Computer-Hartplatten,
Floppy-Disks und CD-ROMs, gespeichert werden, die eine leichte
re Handhabbarkeit der gespeicherten Daten gewährleisten, da sie
im Vergleich zu Röntgenfilmen weit weniger schwer und sperrig
sind. Zum zweiten können elektronisch gespeicherte Abbildungen
unter Verwendung von Computern analysiert und verändert werden.
Für derartige Veränderungen bzw. Manipulationen von elektro
nisch aufgezeichneten Abbildungen gibt es z. Zt. verschiedene,
kommerziell erhältliche und auch von staatlichen Stellen zur
Verfügung gestellte Software. Ein derartiges, von einer staat
lichen Stelle zur Verfügung gestelltes Software-Programm ist
"Image", das von den National Institutes of Health zur Ver
fügung gestellt wird. Unter Verwendung einer derartigen Softwa
re ist die in der elektronisch aufgezeichneten Abbildung
enthaltene Information wesentlich detailgenauer analysierbar
als die in einer herkömmlichen Röntgenfilmabbildung enthaltene
Information.
Leider weisen die aus dem Stand der Technik bekannten Leucht
stoffschirme mit phosphoreszierenden Stoffen einige schwerwie
gende Nachteile auf. Beispielsweise sind phosphoreszierende
Stoffe durch äußere Faktoren wie Feuchtigkeit und physikalische
Abrasion leicht zu beschädigen. Nässe und hohe Feuchtigkeit
sind Probleme, da die Reaktion von Wasser mit den Leuchtstoff
bestandteilen eine chemische Zerstörung der Leuchtstoffe verur
sacht. Die physikalische Abrasion stellt ein weiteres Problem
dar, da Proben häufig eine Kontamination der Leuchtstoffschirm
oberfläche bewirken, die dann zur Entfernung der Kontaminanten
physikalisch gereinigt werden muß.
Versuche zur Verringerung dieser Nachteile umfaßten die Verwen
dung von Schutzbeschichtungen auf dem Leuchtschirm. In der US-
A-4 684 592 werden derartige typische Beschichtungen offenbart.
Diese US-Patentschrift beschreibt eine mit einem Lösungsmittel
aufgebrachte Polymerbeschichtung, die getrocknet wird, um auf
dem Bildschirm eine 10 µm dicke Schutzschicht zu bilden. Andere
Beschichtungen wurden bis zu 7,5 µm dünn hergestellt. Weiterhin
wurden mylar-beschichtete Schutzschirme verwendet. Typischer
weise wird Mylar in einer Dicke von 0,0127 mm (0,5 Mils) auf
den Leuchtschirm mit einem Klebstoff mit einer Dicke von etwa
0,0254 mm (1,0 Mils) aufgetragen. Leider sind diese Beschich
tungen viel zu dick, um einen empfindlichen Nachweis schwach
emittierender Markierungen wie ¹⁴C und ³H zu ermöglichen. Her
kömmliche Mylar-Schirme mit einer Klebstoffdicke von 0,0152 bis
0,0254 mm (0,6 bis 1,0 Mils) vermindern die ³H-Sensitivität um
das 21 000- bis 730 000fache und die ¹⁴C-Sensitivität um das
3,3- bis 5,0fache.
Ein anderer Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten
Beschichtungstechniken liegt darin, daß durch diese Techniken
Oberflächenunregelmäßigkeiten auf dem Leuchtschirm, d. h. Ver
tiefungen und Erhöhungen, die durch die stark teilchenförmige
Natur der phosphoreszierenden Stoffe entstehen, nicht ausgegli
chen werden. Im allgemeinen werden Beschichtungen in den Ver
tiefungen der Leuchtschirmoberfläche in größeren Mengen abgela
gert als auf den Erhöhungen. Der Unterschied in der Beschich
tungstiefe kann unter Verwendung herkömmlicher Beschichtungs
verfahren um bis zu 10 bis 20 µm variieren. Eine derartig brei
te Abweichung in der Beschichtungsdicke ist für sehr schwach
emittierende Stoffe wie ³H, bei denen eine Signalabschwächung
bei einer Beschichtungsdicke von nur 1,0 µm um bis zu 50% auf
tritt, zur Darstellung der Strahlung nicht akzeptabel, da die
Bereiche mit einer geringeren Beschichtungsdicke auf Emissionen
empfindlicher reagieren werden als Bereiche mit einer höheren
Beschichtungsdicke. Demnach wird die Zuverlässigkeit der Dar
stellung schwach emittierender Stoffe durch die herkömmlichen
Leuchtschirme aufgrund der vorliegenden Beschichtungstechniken
stark vermindert. Geringenergetische, radioaktive Markierungen
werden jedoch weiterhin gern verwendet, da die Gefahren einer
Exposition vermindert sind und zusätzliche Forschungsmöglich
keiten ermöglicht werden. Es besteht daher eine verstärkte Not
wendigkeit für eine Schutzbeschichtung, die die phosphoreszie
renden Stoffe (Leuchtstoffe bzw. Phosphore) vor einer äußeren
Beschädigung schützt und gleichzeitig ein Maximum an Empfind
lichkeit für niederenergetische Strahlung emittierende Markie
rungen ermöglicht.
Es ist demnach eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
neuen, phosphoreszierende Stoffe enthaltenden Abbildungsschirm
(Screen bzw. Folie bzw. Platte) mit hoher Empfindlichkeit für
Licht und schwache β-Strahlung bereitzustellen, der die aus dem
Stand der Technik bekannten Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Leuchtstoff-Abbildungsschirm bereitgestellt wird, der für Licht
und schwache β-Strahlung sehr empfindlich ist und der einen
Träger, eine Leuchtstoffschicht mit einem anregbaren phospho
reszierenden Stoff und eine im wesentlichen durchgehende
Schutzschicht, die im wesentlichen der Oberfläche des anregba
ren phosphoreszierenden Stoffes angepaßt ist, in der oben
genannten Reihenfolge aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt die
Schutzbeschichtung ein wahlweise substituiertes Parylenpolymer
der nachfolgenden Struktur:
wobei R1-4 unabhängig voneinander aus der Gruppe von Wasser
stoff-, Alkyl-, Aryl-, Heteroaryl-, Alkenyl-, Cyano-, Alkoxyl-,
Hydroxyl-, Aryloxyl-, Carboxyl-, Carboxyalkyl-, Carboxyaryl-,
Halogen-, Amino- und Nitroresten ausgewählt werden und n wenig
stens etwa 1000 beträgt.
Bevorzugte Beschichtungen werden aus der Gruppe von Poly(1,4-
dimethylbenzol), Poly(2-chlor-1,4-dimethylbenzol) und Poly(1,5-
dichlor-2,4-dimethylbenzol) ausgewählt. In einer bevorzugten
Ausführungsform weist die Schutzbeschichtung eine Dicke von
zwischen etwa 0,10 und etwa 50 µm auf. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform weist die Beschichtung eine Dicke
von zwischen etwa 0,10 und 1 µm auf.
Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin ein Verfahren zur
Aufzeichnung und Wiedergabe einer durch Strahlung verursachten
Abbildung mit den nachfolgenden Schritten: Aussetzen eines an
regbaren phosphoreszierenden Stoffes einer Photonenstrahlung,
die durch die oben beschriebene Schutzbeschichtung hindurchge
treten ist; Anregen des anregbaren phosphoreszierenden Stoffes
durch Licht mit einer Wellenlänge, die ausreicht, um die im an
regbaren phosphoreszierenden Stoff gespeicherte Strahlungsener
gie als Lichtenergie freizusetzen, und Nachweis des Lichts. Be
vorzugte Beschichtungen werden aus der Gruppe von Poly(1,4-di
methylbenzol), Poly(2-chlor-1,4-dimethylbenzol) und Poly(2,5-
dichlor-1,4-dimethylbenzol) ausgewählt.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Leuchtschirms bzw. Leucht
stoffscreens ermöglicht eine Abbildung mit hoher Empfindlich
keit, mit einem hohen Kontrast und hoher Reproduzierbarkeit bei
relativ geringen Expositionszeiten. Als weiterer Vorteil können
durch die Erfindung geringenergetische Strahlen emittierende
Substanzen wie ¹⁴C und ³H nachgewiesen werden. Diese Substanzen
werden gegenüber höherenergetische Strahlen emittierenden
Substanzen sowohl aufgrund der Arbeitssicherheit als auch der
Verwendbarkeit elektronischer Darstellungsverfahren in der
biomedizinischen Forschung und bei medizinischen Anwendungen
bevorzugt.
Die vorliegende Erfindung ist insbesondere bei biochemischen
Assays und Nachweisverfahren anwendbar, wobei sie insbesondere
die Markierung einzelner Spezies und den Nachweis von Markie
rungen betrifft. Insbesondere ist die Erfindung zum Nachweis
von Makromolekülen geeignet, wobei anregbare phosphoreszierende
Stoffe als Nachweismittel und Schutzbeschichtungen für derar
tige Nachweismittel eingesetzt werden.
Weitere Merkmale, Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung offenbart.
Die anliegenden Figuren dienen zur weiteren Beschreibung der
Erfindung. Die Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung eines erfindungsgemäß aufgebauten
Leuchtschirms mit einem anregbaren phosphoreszierenden Stoff
und einer Schutzbeschichtung;
Fig. 2 ein Verfahren zum Auftragen der erfindungsgemäßen
Schutzbeschichtung auf einen anregbaren phosphoreszierenden
Stoff;
Fig. 3 eine Darstellung des Nachweises von Signalen aus einer
markierten Probe;
Fig. 4 eine Darstellung einer Anordnung von Bestandteilen zur
Anregung des Rezeptormaterials zur Emission von Signalen, die
der aufgenommenen Emission entsprechen, und zur Erfassung der
Signale und ihrer Umwandlung in eine lesbare Form.
Die Fig. 1 zeigt eine Darstellung eines phosphoreszierende
Stoffe enthaltenden Leuchtschirms 1, der erfindungsgemäß
aufgebaut ist. Der Abbildungsleuchtstoffschirm umfaßt einen
Träger 3, einen anregbaren, phosphoreszierenden Stoff 5 und
eine im wesentlichen durchgehende, hieran angepaßte Schutz
beschichtung 7. Wie die Figur zeigt, liegt der anregbare,
phosphoreszierende Stoff oben auf den Träger auf, und die
Schutzbeschichtung liegt oben auf dem anregbaren phosphoreszie
renden Stoff auf und schützt den phosphoreszierenden Stoff vor
äußeren physikalischen und chemischen Angriffen. Der Träger und
der anregbare phosphoreszierende Stoff sind von solcher Art und
Ausgestaltung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Derartige phosphoreszierende Stoffe sind in den US-Patent
schriften Nr. 4 684 592, 4 788 434 und 4 801 806 beschrieben,
deren Offenbarung in die vorliegende Anmeldung vollständig mit
aufgenommen wird. Nachfolgend werden Einzelheiten der erfin
dungsgemäß verwendbaren phosphoreszierenden Stoffe beschrieben.
Die vorliegende Erfindung schafft einen Leuchtschirm mit einer
im wesentlichen durchgehenden Schutzbeschichtung, die im we
sentlichen an die Oberfläche des anregbaren phosphoreszierenden
Stoffes angepaßt ist. Der Ausdruck "im wesentlichen an die
Oberfläche des anregbaren phosphoreszierenden Stoffes angepaßt"
bedeutet, daß die Oberfläche der Schutzbeschichtung der vorlie
genden Erfindung (in der Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 8 be
zeichnet) im wesentlichen dem Umriß bzw. dem Profil der Ober
fläche des anregbaren phosphoreszierenden Stoffes (in der Fig.
1 mit dem Bezugszeichen 9 bezeichnet) folgt. Der beträchtliche
Grad an Anpassung bzw. Übereinstimmung zwischen den Oberflächen
des anregbaren phosphoreszierenden Stoffes und der Schutzbe
schichtung ermöglicht eine Schutzbeschichtung, die eine im we
sentlichen gleichmäßige Dicke über die gesamte Oberfläche des
anregbaren phosphoreszierenden Stoffes aufweist. Aus diesem
Grund werden die Abschwächungseffekte der erfindungsgemäß ange
paßten Schutzbeschichtung über die gesamte Abbildungsfläche im
wesentlichen gleich sein, wodurch eine höhere Abbildungsgenau
igkeit erzielt wird.
Die erfindungsgemäße Schutzbeschichtung ist aus Materialien
herstellbar, die eine Aufbringung als im wesentlichen gleichmä
ßige angepaßte Beschichtung auf der Oberseite des anregbaren
phosphoreszierenden Stoffes ermöglichen und die die schwache β-
Strahlung nicht signifikant abschwächen. Derartige Materialien
umfassen Polymere oder Copolymere, beispielsweise Paraxylylen,
Polyethylen (PE), Polytetrafluorethylen (PTFE), Silicone,
Urethane, Epoxide und ähnliche Materialien. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf diese Materialien beschränkt. Weiterhin können
auch Siliciumoxidgläser, beispielsweise solche, die von Brody
in "Packing and Technology and Engineering", 3(1), 44-47 (1994)
beschrieben sind, als hieran angepaßte Beschichtung erfindungs
gemäß aufgebracht werden. Auf die vorstehende Veröffentlichung
wird zum Zweck der vollständigen Offenbarung vollinhaltlich Be
zug genommen.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Schutzbeschich
tung ein als Plasma aufgebrachtes Polymer, beispielsweise ein
substituiertes, oben beschriebenes Parylen, worin R1-4 unabhän
gig voneinander aus der Gruppe von Wasserstoff-, Alkyl-, Aryl-,
Heteroaryl-, Alkenyl-, Cyano-, Alkoxyl-, Hydroxyl-, Aryloxyl-,
Carboxyl-, Carboxyalkyl-, Carboxyaryl-, Halogen-, Amino- und
Nitroresten ausgewählt werden und n wenigstens etwa 1000 be
trägt. Bevorzugt werden die Substituenten so ausgewählt, daß
eine sterische Behinderung zwischen den Monomereinheiten ver
hindert wird und daß sie bei den ablaufenden Prozessen inert
bleiben. Bevorzugt sind zwei der Substituenten Wasserstoff, um
eine sterische Behinderung zu vermeiden.
"Alkyl" steht für substituierte oder nicht substituierte, ver
zweigte oder unverzweigte Kohlenstoffketten mit 1-6 Kohlen
stoffatomen, z. B. Methyl-, Ethyl-, Hexyl-, Isopropyl-, 2-Brom
butyl-, 3-Hydroxy-2-methylpentyl-Gruppen und ähnlichen Gruppen.
"Aryl" und "Heteroaryl" stehen für substituierte oder nicht
substituierte carbocyclische oder heterocyclische Ringe, die
wenigstens ein aromatisches Ringsystem enthalten, beispielswei
se Phenyl, Naphthyl, Nitrophenyl, Indolyl, Benzofuranyl,
Thienyl, Dibenzofuranyl, 3-Methyldibenzothienyl und ähnliche
Ringe. "Alkenyl" bezieht sich auf eine Alkylgruppe mit wenig
stens einer Doppelbindung. "Cyano" betrifft die Gruppe -C≡N.
"Alkoxyl" betrifft die Gruppe -OR, wobei R Alkyl bedeutet.
"Hydroxyl" bezieht sich auf die Gruppe -OH. "Aryloxyl" bezieht
sich auf die Gruppe -OAr, wobei Ar Aryl bedeutet. "Carboxyl"
bezieht sich auf die Gruppe -CO₂H. "Carboxyalkyl" bezieht sich
auf die Gruppe -CO₂R, wobei R Alkyl bedeutet. "Carboxyaryl" be
zieht sich auf die Gruppe -CO₂Ar, wobei Ar Aryl bedeutet.
"Halogen" bezieht sich auf die Gruppen F, Br, Cl und I. "Amino"
bezieht sich auf die Gruppen -NR′R′′, wobei R′ und R′′ unabhängig
voneinander Alkyl oder Aryl bedeuten können. "Nitro" bezieht
sich auf die Gruppe -NO₂.
In bevorzugten Ausführungsformen umfaßt die Schutzbeschichtung
ein mit Wasserstoff oder Halogen wahlweise substituierbares
Parylenpolymer, und n beträgt etwa 5000. In bevorzugteren Aus
führungsformen sind die Substituenten wahlweise Wasserstoff
oder Chlor. Bevorzugtere Schutzbeschichtungen werden aus der
Gruppe von Poly(1,4-dimethylbenzol), Poly(2-chlor-1,4-dimethyl
benzol) und Poly(2,5-dichlor-1,4-dimethylbenzol) ausgewählt.
"Parylen" ist der allgemeine Name für ein auf Paraxylylen ba
sierendes Thermoplasten-Filmpolymer, und es ist kommerziell als
"Parylen N" (Poly(1,4-dimethylbenzol)) von der Fa. Specialty
Coating Systems of Indianapolis, Indiana erhältlich. Mono- und
dichlor-substituierte Parylene sind weiterhin kommerziell als
"Parylen C" (Poly(2-chlor-1,4-dimethylbenzol)) und "Parylen D"
(Poly(2,5-dichlor-1,4-dimethylbenzol)) vom gleichen Lieferanten
erhältlich.
Die Parylenpolymere werden auf die Oberfläche der phosphores
zierenden Stoffe unter Verwendung einer Vorrichtung aufge
bracht, die der durch das Bezugszeichen 10 in der Fig. 2 ge
zeigten Vorrichtung gleicht; es ist ein aus dem Stand der
Technik bekanntes Plasmabeschichtungsverfahren verwendbar (vgl.
beispielsweise die US-Patentschriften Nr. 3 246 627 und
3 301 707 von Loeb, et al.; 3 600 216 von Stewart; 3 749 601
von Tittle; 4 950 365 von Evans; und US-Patentschrift Nr.
4 123 308 von Nowlin, et al.; auf diese Druckschriften wird zur
vollständigen Offenbarung vollinhaltlich Bezug genommen). Typi
scherweise wird der zu beschichtende phosphoreszierende Stoff 5
in eine Bedampfungskammer 11 mit einem Standardaufbau und aus
Standardmaterialien eingeführt, die den verringerten Drücken
widerstehen kann. Die Bedampfungskammer wird mit einer Vakuum
pumpe 13 und einer Pyrolysekammer 15 verbunden, die beide von
der Art sind, wie sie zur Abscheidung bzw. Ablagerung von
Polymerplasma geeignet sind. Die Pyrolysekammer ist wiederum
mit einem Verdampfer 17 verbunden, der ebenfalls einem typi
scherweise zur Abscheidung von Polymerplasmas verwendeten
Verdampfer gleicht.
In einem typischen Beschichtungsvorgang wird festes Parax
ylylendimer in die Verdampfungskammer eingeführt und in der
Kammer bei Temperaturen von etwa 150°C und Drücken von etwa 1
Torr (bei Verwendung von Parylen N) verdampft. Nach der Ver
dampfung wird das gasförmige Dimer in die Pyrolysekammer
geleitet, in der es auf etwa 680°C bei 1/2 Torr erhitzt wird,
um eine Pyrolyse der Dimerbindung zu bewirken, wodurch gasför
mige Paraxylylen-Diradikalmonomere entstehen. Die Paraxylylen-
Diradikalmonomere werden dann in die Bedampfungskammer gelei
tet, wo sie auf der Oberfläche der phosphoreszierenden Stoffe
kondensieren und bei Kontakt mit ihnen polymerisieren, um eine
im wesentlichen durchgehende, angepaßte Polymerschicht auf dem
anregbaren phosphoreszierenden Stoff bilden. Die Bedampfungs
kammer wird typischerweise bei einer Temperatur von etwa 25°C
und einem Druck von etwa 0,1 Torr gehalten.
Im allgemeinen werden die besten Ergebnisse mit einer Beschich
tungsdicke im Bereich von etwa 0,10 µm bis etwa 50 µm erzielt.
Für Anwendungen zum Nachweis von Strahlung stark emittierender
Stoffe wie ³²P und ¹²⁵I beträgt die bevorzugte Beschichtungsdicke
etwa 25 µm bis etwa 50 µm, wobei eine Dicke von etwa 35 µm
besonders bevorzugt wird. Für Anwendungen zum Nachweis von
Strahlung schwach emittierender Stoffe wie ³H und ¹⁴C beträgt
die bevorzugte Beschichtungsdicke etwa 0,1 µm bis etwa 10 µm.
Ein bevorzugterer Bereich für diese Anwendungen liegt bei etwa
0,10 µm bis etwa 3 µm, und ein noch bevorzugterer Bereich bei
etwa 1 µm bis etwa 3 µm, obwohl in einigen Fällen, beispiels
weise zum Nachweis von ³H-Emissionen, ein Bereich von etwa 0,10
µm bis etwa 1 µm der bevorzugtere Bereich ist. Die erfindungs
gemäße Schutzbeschichtung schafft eine im wesentlichen durchge
hende Schutzschicht über dem anregbaren phosphoreszierenden
Stoff, die sich im wesentlichen der Oberfläche des phosphores
zierenden Stoffes angleicht bzw. anlegt. Bevorzugt ist die
Schutzbeschichtung im wesentlichen gleichmäßig, d. h. ohne
kleine Löcher oder andere Fehler in der Oberflächenbeschich
tung, über der Oberfläche der zu schützenden phosphoreszieren
den Stoffe.
In Verbindung mit der erfindungsgemäßen Beschichtung sind be
liebige anregbare phosphoreszierende Stoffe verwendbar. Die ge
eignete Auswahl bei einer speziellen Anwendung wird von der
Markierung abhängen, wobei die phosphoreszierenden Stoffe aus
gewählt werden, um die von der speziellen Markierung bewirkte
Emission aufzunehmen und auf sie zu reagieren.
Die erfindungsgemäß verwendeten phosphoreszierenden Stoffe kön
nen aus dem ganzen Bereich von an sich bekannten Materialien
ausgewählt werden, die die Fähigkeit zur Phosphoreszenz aufwei
sen. Im allgemeinen handelt es sich dabei um Materialien, die
Licht absorbieren und hierauf einen angeregten Zustand annehmen
und dann unter Emission von Licht in den entspannten Grundzu
stand übergehen, wobei die Lichtemission entweder mit unter
schiedlicher Intensität oder Frequenz oder über einen unter
schiedlichen Zeitraum oder einer Kombination hiervon erfolgt.
Materialien, die diesen Anforderungen genügen, umfassen natür
liche Mineralien, biologische Verbindungen und synthetisch her
gestellte Materialien und Mischungen. Beispiele hierfür sind
Metallhalophosphate wie Ca₅(PO)₃(F, Cl):Sb(III), Mn(II),
Sr₅(PO₄)₃(Cl):Eu(II), Sr₅(PO₄)₃(F, Cl):Sb(III), Mn(II) und
[SrEu(II)]₅(PO₄)₃Cl; andere seltenerd-aktivierte phosphoreszie
rende Stoffe wie Y₂O₃:Eu(III), SrB₄O₇:Eu(II), BaMg₂Al₁₆O₂₇:Eu(II),
Y(VO₄):Eu(III), Y(VO₄)PO₄:Eu(III), Sr₂P₂0₇:Eu(II), SrMgP₂O₇:Eu(II),
Sr₃(PO₄)₂:Eu(II), Sr₅Si₄Cl₆O₁₀:Eu(II), Ba₂MgSi₂O₇:Eu(II),
GdOS:Tb(III), LaOS:Tb(III), LaOBr:Tb(III), LaOBr:Tm(III) und
Ba(F, Cl)₂:Eu(II); andere aluminat-einschließende Phosphore wie
Ce0,65Tb0,35MgAl₁₁O₁₉; silicat-einschließende Phosphore wie
Zn₂SiO₄:Mn(II); und fluorid-einschließende Phosphore wie
Y0,79Yb0,20Er0,01F₃, La0,86Yb0,12Er0,02F₃ und Y0,639Yb0,35Tm0,001F₃.
Von besonderem Interesse sind phosphoreszierende Stoffe
(Phosphore oder Leuchtstoffe), die im angeregten Zustand
verbleiben, bis ihre Lichtenergie durch externe Anregung
freigesetzt wird. Diese Phosphore umfassen viele der oben
angegebenen Phosphore einschließlich andere Verbindungen.
Bevorzugte Beispiele sind Erdalkalimetallsulfide und -selenide,
die mit Samarium- und Europium- oder Ceroxid, -sulfid oder
-fluorid dotiert sind und weiterhin ein schmelzbares Salz wie
Lithiumfluorid, Bariumsulfat oder beide enthalten, die als
Flußmittel dienen. Aufzählungen und Beschreibungen derartiger
Materialien sind in den US-Patentschriften Nr. 4 812 660 (14.
März 1989), 4 822 520 (18. April 1989) und 4 830 875 (16. Mai
1989) von Lindmayer, J. (Quantex Corporation) enthalten. Zur
vollständigen Offenbarung wird auf diese Druckschriften voll
inhaltlich Bezug genommen. Die die Energie freisetzende Anre
gung (Stimulation) kann Hitze oder elektromagnetische Strah
lung, beispielsweise sichtbares Licht, Röntgenstrahlen, Ul
traviolettstrahlung und Infrarotstrahlung, in Abhängigkeit von
der Art des Phosphors, sein.
Das Substrat und die phosphoreszierenden Stoffe werden so
ausgewählt, daß sie bei der gleichen Wellenlänge emittieren
bzw. absorbieren, wodurch sie sich in bezug auf ihre Energie
emission und -antwort ergänzen. Die Energie einer einzelnen
Emission wird im allgemeinen in Form einer Wellenlängenbande
vorliegen, deren Breite im allgemeinen Sinn unkritisch ist. Bei
bestimmten Anwendungen, die anschließend näher beschrieben
werden, werden eng definierte Bandbreiten speziellen Funktionen
dienen. Was die tatsächlichen Wellenlängen der Emission anbe
langt, werden bei den meisten Anwendungen im Bereich der
vorliegenden Erfindung Emissionen mit Peak-Wellenlängen im
Bereich von etwa 350 nm bis etwa 700 nm, bevorzugt von etwa 400
nm bis etwa 600 nm, verwendet werden.
Die Verwendung von Mischphosphoren zusammen mit einer entspre
chenden Mischung von Markierung/Substrat-Systemen ermöglicht
weitere Möglichkeiten zur verbesserten Verwendung der Erfin
dung. Beispielsweise emittiert Luminol, ein allgemein erhältli
cher chemilumineszierendes Substrat, Licht bei einer Wellenlän
ge von 428 nm bei Aktivierung, und verschiedene, z. Zt. erhält
liche Naphthyldioxetanisomere emittieren Licht bei Wellenlängen
im Bereich von 463 nm bis 560 nm. Von den verschiedenen, von
der Fa. Quantex Corporation (2 Research Court, Rockville, MD
20850, USA) erhältlichen phosphoreszierenden Stoffen wird der
mit Q-16 bezeichnete Phosphor auf Wellenlängen von 470 nm
reagieren, nicht jedoch auf höhere Wellenlängen, während der
mit Q-42 bezeichnete Phosphor auf Wellenlängen von bis zu etwa
600 nm reagieren wird.
Bei Kombination dieser phosphoreszierenden Stoffe auf einem
einzelnen Schirm, oder einer beliebig anderen Kombination, die
in gleicher Weise diskriminieren kann, können Mehrfachmarkie
rungs-/Substratsysteme mit Wellenlängen verwendet werden, die
denen entsprechen, auf die die phosphoreszierenden Stoffe
reagieren. Die Markierungen können selektiv auf einzelne,
vorher ausgewählte Gruppen von Makromolekülen gesetzt werden,
und die Substrate können in einer einzelnen Substratmischung
kombiniert werden.
Da die phosphoreszierenden Stoffe selbst Licht bei unterschied
lichen Wellenlängen emittieren werden, kann die Diskrimierung
im Ableseprozeß auf einer Vielzahl von Wegen erreicht werden,
die vom speziell verwendeten Ableseverfahren abhängen. Wenn
beispielsweise ein Infrarot-Nachweis zur Ablesung verwendet
wird, kann ein Photomultiplier-Rohr zwischen den Q-16-Licht
emissionen, die grün sind, und den Q-42-Lichtemissionen, die
orangefarben sind, durch die Verwendung von Filtern diskrimi
nieren.
Die Verwendung von Mischphosphoren in diesen und anderen Kombi
nationssystemen ermöglicht eine unbeschränkte Vielzahl von Ver
gleichen und Diskriminierungen. Beispielsweise kann man zwi
schen unterschiedlichen Gruppen von Makromolekülen in einer
einzelnen Probe diskriminieren oder gegen einen internen Stan
dard vergleichen. Andere Möglichkeiten sind für den Fachmann
ohne weiteres ersichtlich.
Bei der Markierung kann es sich um eine beliebige, Strahlen
emittierende Substanz handeln. Typischerweise wird es sich bei
der Strahlung um eine radioaktive Strahlung handeln, sie kann
jedoch ebenfalls in Form von Licht vorliegen. Bevorzugte radio
aktive Markierungen umfassen ³H, ¹⁴C, ³²P, ³⁵S und ¹²⁵I. Die
bevorzugtesten radioaktiven Markierungen sind schwache
β-Strahler wie ³H und ¹⁴C. Diese radioaktiven Markierungen sind
kommerziell erhältlich und können unter Verwendung von an sich
bekannten Verfahren gehandhabt und in Proben eingebaut oder an
Proben angelagert werden.
Die Markierung kann ebenfalls beliebige Materialien umfassen,
die eine Chemilumineszenzemission bei Kontakt mit einem Sub
strat ergeben, einschließlich der Vielzahl von in der Chemilu
mineszenztechnik bekannten Verbindungen. Die Markierung und das
Substrat können beispielsweise Reaktionspartner sein, die sich
zur Bildung eines angeregten Zustands miteinander verbinden,
der dann spontan unter Freisetzung einer fluoreszierenden oder
phosphoreszierenden Emission in den Grundzustand zurückfällt,
oder Reaktionspartner, die sich unter Bildung eines Zwischen
produkts miteinander verbinden, das spontan zu einem angeregten
Zustand abgebaut wird, der dann die gleiche Umwandlung und
Energiefreisetzung durchläuft. Alternativ hierzu kann die
Reaktion vollständig im Substrat enthalten sein. Das Substrat
in einer derartigen Reaktion kann eine einzelne Spezies sein,
und die Reaktion kann entweder eine mit einer Emission ver
bundene Umwandlung oder ein Abbau sein, oder das Substrat kann
eine Mischung von Spezies sein, die in eine Reaktion eintreten,
die dann die Emission ergibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann entweder als Nachweisver
fahren, Quantifizierungsverfahren oder einer Kombination hier
von dienen. Es kann in Assays oder anderen Bestimmungsverfahren
in einer Vielzahl von Ausgestaltungen und Anordnungen verwendet
werden, die dem Fachmann ohne weiteres ersichtlich sind. Im
allgemeinen ist die Erfindung auf ein beliebiges Verfahren zum
Nachweis oder zur Quantifizierung eines immobilisierten Makro
moleküls oder eines Teils eines Makromoleküls anwendbar. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zur Darstellung der
räumlichen Anordnung von Makromolekülen anwendbar, da es in
einer Weise ausführbar ist, die eine lokalisierte Information
ermöglicht. Eine derartige Abbildung ist für räumliche Anord
nungen wichtig, die bei einer Vielzahl von Laborverfahren er
zeugt werden, einschließlich Elektropherogrammen, Chromatogram
men, Dot-Blots und anderen Anordnungen, bei denen gelöste
Stoffe voneinander getrennt werden.
Der Ausdruck "immobilisiert" wird hier verwendet, um die Reten
tion einer Spezies in einer fixierten Lokalisierung auf einer
nichtflüssigen Oberfläche oder Matrix in einer Weise, durch die
die Spezies bei Kontakt mit dem Flüssigphasen-Chemilumineszenz
substrat nicht versetzt oder abgelöst wird, zu bezeichnen. Die
nichtflüssige Oberfläche oder Matrix kann ein Slab-Gel, bei
spielsweise ein Polyacrylamid- oder Agarosegel, eine Blotting-
Membran, beispielsweise aus Nitrocellulose oder derivatisiertem
Nylon, oder eine Feststoffoberfläche, beispielsweise ein
beschichtetes Glas oder eine Mikrotiterplatte aus Kunststoff,
sein.
Die selektive Markierung der zu untersuchenden Makromoleküle
mit der Markierung kann auf beliebige, in der biochemischen
Technik bekannten Weise durchgeführt werden. Die Anlagerung
kann eine kovalente Bindung, eine Bindung vom Affinitätstyp,
eine hydrophobe Wechselwirkung, eine Wechselwirkung vom Hybri
disierungstyp oder eine andere Art von Anlagerung sein. Der An
lagerung kann eine Selektivität innewohnen, wie das bei kova
lenten, hydrophoben und Hybridisierungswechselwirkungen der
Fall ist, oder sie kann das Ergebnis einer immunologischen Bin
dungsspezifität sein oder eines anderen spezifischen Bindungs
verhaltens. Bevorzugte Wechselwirkungen sind Hybridisierungs
wechselwirkungen wie die Verwendung von DNA- oder RNA-Proben
und spezifische Bindungswechselwirkungen wie Antigen-Antikör
per-Wechselwirkungen und Avidin-Biotin-Wechselwirkungen.
Bei diesen bevorzugten Wechselwirkungen handelt es sich bei der
Markierung um eine eine schwache b-Strahlung emittierende Sub
stanz, die an ein immobilisiertes Makromolekül angelagert ist.
Das Makromolekül ist damit mit der Markierung selektiv "mar
kiert", d. h. unter Ausschluß der Oberfläche oder der Matrix
selbst und der anderen Makromoleküle, die die mit der Anlage
rung verbundenen spezifischen Bindungseigenschaften nicht auf
weisen. Die Anlagerung wird in herkömmlicher Weise durch eine
kovalente Bindung ausgebildet.
Die vorliegende Erfindung ist auf einen weiten Bereich von
Test- und Laborverfahren anwendbar. Wichtige Beispiele sind
Proteinassays, Antikörperassays, Screening-Verfahren, Verdün
nungsuntersuchungen, DNA-Sequenzierung und Genkartierung. Die
von den erfindungsgemäß durch die Beschichtung geschützten
phosphoreszierenden Stoffen bewirkte erhöhte ³H-Sensitivität
ermöglicht eine Erweiterung der Doppelmarkierungstechniken auf
Dreifachmarkierungen unter Einschluß von ³H (vgl. beispielswei
se Harrington, et al., Methods: A Companion to Methods in
Enzymology, 3 : 125-141 (1989); und Capps, et al., BioTechniques,
8(1):62-69 (1990)). Weitere Anwendungen sind für den Fachmann
ohne weiteres ersichtlich.
Die Fig. 3 zeigt eine Darstellung eines Verfahrens zur Auf
zeichnung von Emissionen auf einem Rezeptormaterial, und die
Fig. 4 zeigt eine Darstellung einer Anordnung von Bestandteilen
zur Stimulation des Rezeptormaterials zur Emission von Signa
len, die der aufgenommenen Emission entsprechen, und zur Mes
sung der Signale und ihrer Umwandlung in eine lesbare Form.
Die Fig. 3 zeigt einen Träger 21, auf den die makromolekulare
Spezies 23 immobilisiert vorliegt. Wie oben beschrieben, kann
es sich in Abhängigkeit von der Art des durchzuführenden Ver
fahrens um ein Slab-Gel, eine Filtermembran oder eine Festober
fläche handeln. Die makromolekulare Spezies sind auf der Trä
geroberfläche in einer unterscheidbaren planaren Anordnung lo
kalisiert und mit den Markierungen 25 versehen. Wie oben ausge
führt, handelt es sich bei den Markierungen bevorzugt um schwa
che β-Strahler wie ³H und ¹⁴C.
Direkt über das Immobilisierungsmuster auf dem Träger wird ein
Schirm 20 mit phosphoreszierenden Stoffen gelegt, der einen an
regbaren phosphoreszierenden Stoff 27 mit Oberflächenumrissen 28
enthält, die durch eine Beschichtung 29 geschützt werden,
die im wesentlichen der Oberfläche des phosphoreszierenden
Stoffes entspricht bzw. ihr folgt. Der Schirm mit den phospho
reszierenden Stoffen wird für einen ausreichenden Zeitraum in
dieser Position gehalten, um eine ausreichende Emission auf
zunehmen, die nachweisbar ist und dennoch die gleiche räumliche
Anordnung wie das Immobilisierungsmuster auf dem Träger zeigt.
Bei dem in der vorliegenden Abbildung verwendeten phospho
reszierenden Stoff handelt es sich um einen solchen, der die
Emissionsenergie aufnimmt und nur dann freisetzt, wenn er durch
eine externe Quelle, beispielweise Infrarotlicht, stimuliert
wird.
Wenn die phosphoreszierenden Stoffe einmal ausreichend angeregt
sind, wird der Screen von der Fläche über dem Träger entfernt
und in die in der Fig. 4 gezeigte optische Anordnung gegeben.
Um eine vollständige, zweidimensionale Abtastung des Screens zu
ermöglichen, wird der Screen auf eine Verschiebevorrichtung 31
gesetzt, die eine Verschiebung entlang der x- und y-Achsen er
möglicht. Das Verschiebeteil 33 für die x-Stufe und das Ver
schiebeteil 35 für die y-Stufe der Vorrichtung werden vom Kon
trollelement 37 für die x-y-Verschiebung gesteuert.
Der beschichtete Phosphorschirm 20 wird durch Lichtenergie aus
einem Infrarot-Laser 39, beispielsweise einem Nd:YAG-Laser, der
Licht mit einer Wellenlänge bei 1064 nm emittiert, angeregt.
Der den Laser verlassende Strahl wird durch die Kollimatorlinse
41 kollimiert und durch einen YAG-Spiegel 43 abgelenkt. Der
Strahl wird dann auf dem Phosphorschirm 20 durch eine Linse,
beispielsweise ein 20x Mikroskopobjektiv 45, das durch einen
Mikrometer 47 für die z-Achse eingestellt wird, fokussiert. Die
Verschiebevorrichtung 31 bewirkt, daß der Strahl die gesamte
Fläche des Schirms bzw. Screens abtastet.
Die vom Phosphorschirm durch die Infrarotanregung freigesetzte
Energie wird durch einen kalten Spiegel 49 über ein Kurzwegfil
ter 51 auf ein Photomultiplier-Rohr 53 umgelenkt, das seine
Energie von der Hochspannungsstromquelle 55 bezieht. Das Signal
aus dem Photomultiplier-Rohr wird auf ein Oszilloskop 57 und
ein digitales Hochgeschwindigkeitsvoltmeter 59 geleitet. Die
Voltmeter-Ablesung wird durch ein Graphik-Display 61 durch den
Computer 63 in eine sichtbare Form übersetzt. Das Graphik-
Display 61 ermöglicht eine vollständige Ablesung und Bestimmung
des Vorliegens der Lokalisation und der Menge des auf der Trä
gerphase 21 der Fig. 3 immobilisiert vorliegenden Makromole
küls.
Alle in dieser Darstellung verwendeten Bestandteile sind her
kömmliche Ausrüstungsgegenstände und Instrumente, die in mole
kularbiologischen Laboratorien bekannt und weit verbreitet
sind. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß die in den Fig.
3 und 4 gezeigten Anordnungen das erfindungsgemäße Verfahren
nur beispielhaft veranschaulichen. Der Fachmann wird ohne
weiteres den Erfindungsgegenstand und das erfindungsgemäße Ver
fahren auf ein spezielles System, eine spezielle Umgebung
und/oder auf spezielle Bestandteile anpassen können.
Das nachfolgende Beispiel dient zur weiteren Veranschaulichung
der Erfindung. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf be
schränkt.
Vier unbeschichtete, phosphoreszierende Stoffe enthaltende
Abbildungsschirme wurden auf ihre ¹⁴C-Sensitivität und -auflö
sung, ihre ³H-Sensitivität und auf ihre Oberflächenabrasions
beständigkeit unter Verwendung von Standardverfahren getestet
(vgl. beispielsweise Electrophoresis, 11 : 355-360 (1990); auf
diese Veröffentlichung wird hiermit voll inhaltlich Bezug
genommen). Diese Bildschirme wurden dann unter Verwendung eines
trockenen, deionisierten N₂-Strahls gereinigt und durch Plas
maablagerung von Parylen C mit Dicken von 0,75, 3,95, 9,0 und
28 µm unter Verwendung der oben beschriebenen Plasmabeschich
tungsverfahren beschichtet. Nach der Beschichtung wurde kein
Abbau der phosphoreszierenden Stoffe beobachtet.
Das Verhalten eines jeden beschichteten Schirms wurde auf die
¹⁴C-Sensitivität und -auflösung, die ³H-Sensitivität und die
Oberflächenabrasionsbeständigkeit unter Verwendung von Stan
dardverfahren getestet. Die Ergebnisse wurden mit den Sensiti
vitäten verglichen, die erreicht wurden, bevor die Abbildungs
schirme mit Parylen beschichtet waren. Die Ergebnisse dieses
Vergleichs sind unten angegeben, und sie stimmen mit der
theoretisch für die angegebenen Dicken abgeschätzten Abschwä
chung überein.
Die 0,75 µm dicke Beschichtung zeigte eine ausgezeichnete Tri
tium-Sensitivität und eine gute mechanische Beständigkeit bei
gleichzeitig minimalem Leistungsverlust. Die mit Parylen be
schichteten Schirme wurden mit Wasser ohne chemischen Abbau des
phosphoreszierenden Stoffes gereinigt. Im Gegensatz dazu zeig
ten unbeschichtete, mit Wasser gereinigte Schirme einen chemi
schen Abbau, wodurch beträchtliche H₂S-Mengen entstanden.
Vier weitere Schirme wurden mit Parylen C mit einer Dicke von
0,44 µm und 1,5 µm beschichtet und auf ihre ¹⁴C-Sensitivität
getestet. Diese Schirme zeigten eine etwa 1,5fache Zunahme in
der ¹⁴C-Sensitivität und eine etwa 100fache Zunahme in der ³H-
Sensitivität im Vergleich zu Schirmen, die mit einem 8 µm
dicken Kunststoffilm beschichtet waren; diese Werte lagen im
Bereich des Erwarteten.
Die vorliegende Erfindung schafft somit eine an den Untergrund
angepaßte Schutzbeschichtung für Abbildungsschirme mit phospho
reszierenden Stoffen, die eine stark erhöhte Beständigkeit und
Sensitivität ermöglicht. Diese Schutzbeschichtungen erhöhen
sowohl die Verwendbarkeit als auch die Anwendungsbreite elek
tronischer Einrichtungen zur Abbildung wichtiger biochemischer
und medizinischer Daten.
Die Erfindung offenbart eine Schutzbeschichtung für einen
Abbildungsschirm (Screen) mit phosphoreszierenden Stoffen,
wobei ein anregbarer phosphoreszierender Stoff mit einer durch
Plasmaabscheidung aufgebrachten Schutzbeschichtung geschützt
wird. Die Schutzbeschichtung umfaßt eine im wesentlichen
durchgehende Schutzbeschichtung, die der Oberfläche des anreg
baren phosphoreszierenden Stoffes entspricht. In einer bevor
zugten Ausführungsform beträgt die Dicke der Beschichtung etwa
0,10 bis etwa 1,0 µm. Hierdurch wird eine dünnere Beschichtung
mit höherer Sensitivität für schwach radioaktiv strahlende
Markierungen bereitgestellt als durch herkömmliche Schirme mit
Schutzbeschichtungen; gleichzeitig wird hierdurch ein wirksamer
Schutz gegen Feuchtigkeit und physikalische Beschädigung
erreicht.
Claims (10)
1. Leuchtstoff-Abbildungsschirm mit phosphoreszierenden
Stoffen mit hoher Sensitivität gegen Licht und schwache
β-Strahlung,
dadurch gekennzeichnet,
daß er, in der angegebenen Reihenfolge,
dadurch gekennzeichnet,
daß er, in der angegebenen Reihenfolge,
- (a) einen Träger;
- (b) eine wenigstens einen anregbaren phosphoreszierenden Stoff enthaltende Leuchtstoffschicht; und
- (c) eine im wesentlichen durchgehende Schutzbeschichtung umfaßt, die im wesentlichen an die Oberfläche des anreg baren phosphoreszierenden Stoffes angepaßt ist.
2. Leuchtstoff-Abbildungsschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzbeschichtung ein Parylenpolymer der
nachfolgenden Struktur aufweist, das wahlweise
substituiert sein kann:
wobei R1-4 unabhängig voneinander aus der Gruppe von Was
serstoff-, Alkyl-, Aryl-, Heteroaryl-, Alkenyl-, Cyano-,
Alkoxyl-, Hydroxyl-, Aryloxyl-, Carboxyl-, Carboxyalkyl-,
Carboxyaryl-, Halogen-, Amino- und Nitroresten ausgewählt
werden und n wenigstens etwa 1000 beträgt.
3. Leuchtstoff-Abbildungsschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß R1-4 unabhängig voneinander aus der Gruppe von Was
serstoff-, Methyl-, Ethyl-, Cyano-, Halogen- und Nitro
resten ausgewählt werden.
4. Leuchtstoff-Abbildungsschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzbeschichtung Poly(1,4-dimethylbenzol) ist.
5. Leuchtstoff-Abbildungsschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzbeschichtung Poly(2-chlor-1,4-dimethylben
zol) ist.
6. Leuchtstoff-Abbildungsschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzbeschichtung Poly(2,5-dichlor-1,4-dimethyl
benzol) ist.
7. Leuchtstoff-Abbildungsschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
die Schutzbeschichtung eine Dicke von etwa 25 bis etwa
50 µm aufweist.
8. Leuchtstoff-Abbildungsschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzbeschichtung eine Dicke von etwa 0,10 bis
etwa 10 µm aufweist.
9. Leuchtstoff-Abbildungsschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzbeschichtung im wesentlichen gleichmäßig
ist.
10. Verfahren zur Aufnahme und Darstellung einer durch Strah
lung bewirkten Abbildung, gekennzeichnet durch die
Schritte:
- (a) Aussetzen eines in einem Leuchtstoff- Abbildungsschirm nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche enthaltenen anregbaren phosphoreszierenden Stoffes einer Photonenstrahlung;
- (b) Anregen des anregbaren phosphoreszierenden Stoffes im Leuchtstoff-Abbildungsschirm durch Licht mit einer Wellenlänge, die die Freisetzung der im anregbaren phosphoreszierenden Stoff als Lichtenergie gespeicherten Strahlungsenergie bewirkt; und
- (c) Nachweis des emittierten Lichts.
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