DE19508129A1 - Blutstrombegrenzer zur wahlweisen externen Verengung und Erweiterung des Blutdurchflußquerschnittes eines Blutgefäßes - Google Patents
Blutstrombegrenzer zur wahlweisen externen Verengung und Erweiterung des Blutdurchflußquerschnittes eines BlutgefäßesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Blutstrombegrenzer mit
einem den Blutdurchflußquerschnitt umgreifenden,
rohrförmigen Teil und einem Stellglied zur Veränderung
des Blutdurchflußquerschnittes.
Ein bekannter Blutstrombegrenzer dieser Art gemäß
der DE 33 90 385 C2 (s. Spalte 12, Zeilen 26 bis 54, in
Verbindung mit den Fig. 18 bis 22) aus einem nach Art
einer Rohrschelle den Blutdurchflußquerschnitt
umgreifenden, metallischen Rohrschellenteilen, deren
Enden über Schrauben als Stellglieder miteinander
verbunden sind, durch welche der Blutdurchflußquerschnitt
verengt oder erweitert werden kann.
Hintergrund für eine Verengung eines
Blutdurchflußquerschnittes sind angeborene Herz- oder
Gefäßfehler, die nachfolgend allgemein als "Herzfehler"
bezeichnet werden. Diese können so gestaltet sein, daß
eine Korrektur erforderlich ist. Dabei werden teilweise
natürliche Gefäße künstlich verengt, wie z. B. beim
Pulmonalisbanding durch Einschnürung der Lungenarterie
mittels eines Bandes. Teilweise werden auch künstliche
Gefäße eingefügt, z. B. ein aorto-pulmonaler Shunt in Form
eines künstlichen Gefäßes zwischen Körper- und
Lungenschlagader bei der Ebstein-Anomalie. Diese
Maßnahmen sind zum Teil palliativ, d. h. sie sollen eine
Linderung des Krankheitszustandes bewirken, ohne eine
echte Korrektur bilden zu können. Das Ziel dieser
Maßnahmen besteht darin, den Patienten in ein Alter zu
führen, in welchem die Entscheidung über eine echte
Korrektur getroffen werden kann, was in aller Regel mit
etwa zwei Lebensjahren der Fall ist.
Bis zu diesem Lebensalter können verschiedene
Komplikationen auftreten. Einige dieser Komplikationen
beruhen darauf, daß die genannten Blutgefäße zu weit bzw.
zu eng sind, was entweder zu einem zu großen oder zu
einem zu geringen Blutfluß führt. Beispielsweise kann ein
Pulmonalisbanding zu weit sein, was eine zu hohe
Durchblutung der Lunge bewirkt. Dies wiederum kann zu
ungenügender Herzleistung (Herzinsuffizienz) oder zu
bleibenden Veränderungen der Lungenstrombahn (pulmonale
Hypertension) führen. Das Pulmonalisbanding kann aber
auch zu eng sein, so daß der Körper nicht ausreichend mit
Sauerstoff versorgt wird.
Ein weiteres Beispiel ist ein künstlicher
aorto-pulmonaler Shunt bei der Ebstein-Anomalie. Hierbei
kann der Gefäßdurchmesser zu weit sein, so daß die Lunge
zu stark durchblutet wird. Dies wiederum kann zu
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen. In der
unmittelbaren postoperativen Phase kann dies
lebensbedrohlich sein. Grundsätzlich kann dann die
maschinelle Beatmung vermindert werden, so daß durch
einen natürlichen Mechanismus
(Euler-Liljestrand-Mechanismus) der Lungengefäßwiderstand
ansteigt und somit die Lunge weniger durchblutet wird.
Nachteil dieser Methode ist ein gleichzeitig verminderter
Blut-pH-Wert, der sich auf die Herzleistung ebenfalls
ungünstig auswirkt. Die eigentliche Ursache für die
Herzinsuffizienz ist in diesem Fall der zu große
Durchmesser und damit der zu geringe Widerstand des
aorto-pulmonalen Shunts, so daß eine Korrekturmaßnahme
ursachenorientiert auf eine Erhöhung des
Shuntwiderstandes und nicht auf die Erhöhung des
Lungengefäßwiderstandes abzielen sollte.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß die
verengten natürlichen Gefäße (z. B. bei Pulmonalisbanding)
oder die künstlichen Gefäße (z. B. bei einem
aorto-pulmonalem Shunt) sich im Laufe der Zeit durch
Innenauflagerung von Zellen oder Fibrinbelägen verengen
können. Weiterhin wächst der Gefäßdurchmesser während des
Wachstums des Patienten nicht mit, so daß ein zunächst
geeigneter Blutdurchflußquerschnitt später in Relation
zum Bedarf des Patienten zu eng sein kann. Unter diesen
Umständen sind somit zusätzliche Operationen
erforderlich, um den Blutdurchflußquerschnitt des
betroffenen Patienten ursachenorientiert seinen
Bedürfnissen anzupassen.
Eine Lösung dieser Komplikationen bestände in einem
Banding oder einem künstlichen Gefäß, bei dem der
Gefäßdurchmesser ohne erneute Operation nachträglich
verändert werden kann. So gibt es beim Pulmonalisbanding
bereits elastische Bänder, die später mit einem
Ballonkatheter aufgedehnt werden können. Hierzu ist
allerdings ein mit Risiken verbundener Herzkatheter
erforderlich.
Der aus der DE 33 90 385 bekannte, nach dem Prinzip
einer Rohrschelle aufgebaute Blutstrombegrenzer ist
einerseits starr und erfordert andererseits zu seiner
Verstellung eine vollständige Operation.
Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Blutstrombegrenzer
der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß der
Blutdurchflußquerschnitt auch nachträglich ohne eine
erneute Operation sowie mit geringem Risiko verändert
werden kann.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs
genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das rohrförmige Teil aus einer den
Blutdurchflußquerschnitt ganz oder teilweise umgreifenden
Manschette mit einem Hohlraum aus entropieelastischem
Material besteht, dessen dem Blutdurchflußquerschnitt
zugewandte Innenwand äußerst dehnfähig und dessen davon
abgewandte Außenwand entweder gar nicht oder nur sehr
begrenzt dehnfähig ist, wobei der Hohlraum über eine
flexible, jedoch bezüglich ihres Innenquerschnittes wenig
oder gar nicht dehnbaren Fülleitung mit einer an sich
bekannten, unter einen Hautbereich implantierten
Porteinrichtung verbunden ist, über welche der Hohlraum
mit einer Justierflüssigkeit füllbar und wieder
entleerbar ist. Mittels der in unterschiedlicher Menge
einfüllbaren Justierflüssigkeit in die Porteinrichtung
kann die Innenwand der Manschette durch Füllung des
Hohlraumes aufgedehnt werden, wohingegen die davon
abgewandte sowie aufgrund ihrer Dicke entweder gar nicht
oder nur sehr begrenzt dehnbare und damit relativ starre
Außenwand ihre im wesentlichen unveränderte Gestalt
beibehält. Dadurch wird der von der Manschette umgriffene
Blutdurchflußquerschnitt verengt und bei Entleerung der
Porteinrichtung wieder unter dem Druck des Blutes
aufgeweitet. Da die Porteinrichtung unter einem
Hautbereich implantiert ist, kann die Justierflüssigkeit
mittels einer Injektionsspritze eingefüllt und wieder
daraus entleert werden. Somit erfordert der
erfindungsgemäße Blutstrombegrenzer bis zur Behebung des
Herzfehlers durch operative Maßnahmen keine erneute
Operation des Patienten zur Verstellung des
Blutdurchflußquerschnittes.
Nach einer ersten Ausführungsform ist die Manschette
als eigenständiger, um ein Blutgefäß schlingbarer
Schlauch ausgebildet, dessen Enden mittels eines
Verschlusses, z. B. eines Steckverschlusses, in einer das
Blutgefäß umschließenden Lage lösbar miteinander
verbunden sind. Diese schlauchförmige Manschette wird
intraoperativ um das zu verengende Blutgefäß gelegt. Bei
einer teilweisen Entnahme der Justierflüssigkeit kann
sich das umschlossene Blutgefäß wieder erweitern. Diese
Erweiterung erfolgt durch den Blutdruck innerhalb des
Blutgefäßes, der die Blutgefäßwand nach außen drückt.
Falls dies - aus welchen Gründen auch immer - nicht
möglich sein sollte, wird zur möglichen erforderlichen
Erweiterung des Blutgefäßes die Innenwand des Hohlraumes
der Manschette an ihrer dem Blutdurchflußquerschnitt
zugewandten Außenseite mit der Außenhaut des Blutgefäßes
durch einen Fibrinkleber oder über Nahtstellen verbunden.
Beim Absaugen der Justierflüssigkeit aus der
Porteinrichtung entsteht in der Manschette ein
Unterdruck, unter dessen Wirkung die Innenwand des
Hohlraumes die Außenhaut des Blutgefäßes in eine den
Blutdurchflußquerschnitt erweiternde Lage zieht.
Eine weitere Aufweitmöglichkeit wird dadurch
geschaffen, daß an der dem Blutgefäß zugewandten
Außenseite der Innenwand des Hohlraumes der Manschette
mindestens eine Saugöffnung angeordnet ist, die über eine
Saugleitung mit einer zweiten Porteinrichtung verbunden
ist. Dabei sind vorteilhaft die Fülleitung und die
Saugleitung in einer gemeinsamen Schlauchleitung mit
Trennwand angeordnet und mit einer Doppelporteinrichtung
verbunden.
Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
bildet die Manschette einen Teil einer Gefäßprothese,
deren rohrförmige Enden entweder zwischen die
durchtrennten Enden eines Blutgefäßes oder zwischen zwei
Blutgefäßen implantierbar sind. Auch bei dieser
Ausführungsform ist der Hohlraum der Manschette über eine
Fülleitung mit der Porteinrichtung verbunden, die im
Bereich des Brustkorbes unter die Haut implantiert wird.
Die Innen- und Außenseite sowie die beiden Enden dieser
Gefäßprothese bestehen aus einem körper- und
gewebeverträglichen Kunststoff ohne Verursachung
irgendwelcher Fremdkörperreaktionen.
Der Innendurchmesser für aorto-pulmonale
Gefäßprothesen im Neugeborenen- und Kleinkindesalter
beträgt im allgemeinen 3 mm bis 5 mm. Üblicherweise wird
bei kleinen Neugeborenen 3 mm, bei großen Neugeborenen
und älteren Säuglingen 4 mm und bei Kleinkindern ein
Innendurchmesser von 5 mm gewählt. Der Außendurchmesser
einer derartigen justierbaren Gefäßprothese soll maximal
etwa 8 mm bis 10 mm betragen. Die Länge von
aorto-pulmonalen Gefäßprothesen beträgt in der genannten
Altersgruppe im allgemeinen 15 mm bis 25 mm. Der zu
verengende Blutdurchflußquerschnitt muß mittels der
Justierflüssigkeit sehr genau eingestellt werden können.
Dabei besteht die Justierflüssigkeit vorteilhaft entweder
aus destilliertem Wasser oder einer physiologischen
Kochsalzlösung, die frei von den Verbindungsschlauch, den
Hohlraum der Manschette oder die Porteinrichtung
verklebenden Bestandteilen ist.
Die Porteinrichtung wird von einem möglichst
kleinvolumigen Metallgehäuse gebildet, dessen Innenraum
durch eine körperverträgliche Kunststoffmembran
verschlossen ist und mittels einer Justierspritze füllbar
und wieder entleerbar ist. Um im Notfall zur Erweiterung
eines verengten Blutdurchflußquerschnittes den Eltern
eines damit ausgestatteten Kindes die Orientierung der
Kunststoffmembran der Porteinrichtungen zum Einstechen
der Nadel zu erleichtern, ist die Kunststoffmembran mit
unterschiedlich fluoreszierenden Stoffen durchsetzt.
Zur exakten Einstellung des
Blutdurchflußquerschnittes wird nach einer besonders
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine
Justierspritze verwendet, die aus einer Kolbenspritze mit
Stellschraube und Maßskala zur exakten Bestimmung der
eingespritzen Menge an Justierflüssigkeit besteht. Damit
läßt sich die Menge der Justierflüssigkeit in den
Hohlraum der Manschette auf etwa 10 Mikroliter genau
einstellen. Die Einstellung bzw. Justierung kann
echokardiographisch überwacht werden. Dabei muß unter
allen Umständen vermieden werden, daß Luft entweder in
die Porteinrichtung oder in die Füll- oder Saugleitung
oder in den Hohlraum der Manschette eindringt. Aus diesem
Grunde darf sich in der Justierspritze auf keinen Fall
Luft befinden. Zu diesem Zweck ist die Justierspritze mit
einer speziell geschliffenen Nadel versehen, die
umfangsschlüssig dichtend in die Kunststoffmembran ohne
deren dauerhafte Beschädigung einstechbar ist. Nach
Entfernen der Justierspritze muß sich die
Kunststoffmembran automatisch unter ihrer
Entropieelastizität wieder dauerhaft an ihrer
Einstichstelle dichtend verschließen. Außerdem muß nach
dem Einstechen der Nadel der Justierspritze durch die
Kunststoffmembran der Porteinrichtung die
Justierflüssigkeit im Notfall rasch heraussaugbar sein.
Das Metallgehäuse der Porteinrichtung besteht
vorteilhaft aus einem körperverträglichen Metall, wie
Edelstahl; sämtliche entropieelastischen Teile, die Füll-
und Saugleitung, Kunststoffmembran der Porteinrichtung
sowie die Manschette und Gefäßprothese aus einem
körperverträglichen Kunststoff, z. B. aus
Polytetrafluoräthylen.
Mehrere Beispiele der Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigen:
Fig. 1 die schematische Querschnittsansicht auf eine
einen Blutdurchflußquerschnitt verengende Manschette in
Form eines ein Blutgefäß umschlingenden Schlauches mit
Fülleitung, Porteinrichtung und Justierspritze,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, jedoch
mit einer in einem Schlauch mit zwei getrennten Leitungen
angeordneten Fülleitung und Saugleitung mit einer
Sogeinrichtung zur Ansaugung der Außenwand des
Blutgefäßes vor der Entleerung des Hohlraumes der
Manschette und
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines
Blutstrombegrenzers in Form einer einen Teil einer
Gefäßprothese bildenden Manschette, deren rohrförmige
Enden zwischen zwei Blutgefäßen implantiert sind.
Gemäß Fig. 1 besteht der Blutstrombegrenzer 1 aus
einer den Blutdurchflußquerschnitt 2 eines Blutgefäßes 3
ganz oder teilweise umgreifenden Manschette 4 mit einem
Hohlraum 5 aus einem entropieelastischen Material, dessen
dem Blutdurchflußquerschnitt 2 zugewandte Innenwand 6
äußerst dehnfähig und dessen davon abgewandte Außenwand 7
aufgrund ihrer Dicke oder eines anderen Werkstoffes
entweder gar nicht oder nur begrenzt dehnfähig ist. Der
Hohlraum 5 ist über eine flexible, jedoch bezüglich ihres
Innenquerschnittes 8 wenig oder gar nicht dehnfähigen
Fülleitung 9 mit einem aus der Onkologie bekannten, unter
einen Hautbereich 10 implantierten Porteinrichtung 11
verbunden. Über den Innenraum 12 der Porteinrichtung 11
ist der Hohlraum 5 mit einer Justierflüssigkeit 13
füllbar und von dieser wieder entleerbar.
Im dargestellten Fall ist die Manschette 4 als ein
eigenständiger, um das Blutgefäß 3 schlingbarer
Schlauch 14 ausgebildet, dessen aus der Darstellung nicht
ersichtliche Enden mittels eines Verschlusses, z. B. eines
Steckverschlusses, in der das Blutgefäß 3 umschließenden
Lage lösbar miteinander verbunden sind.
Die Innenwand 6 des Hohlraumes 5 der Manschette 4
ist an ihrer dem Blutdurchflußquerschnitt 2 zugewandten
Außenseite 6a mit der Außenhaut 3a des Blutgefäßes 3
durch einen Fibrinkleber oder über Nahtstellen verbunden.
Gemäß der Ausführungsform der Fig. 2, in welcher
ansonsten mit Fig. 1 übereinstimmende Teile mit gleichen
Bezugsziffern bezeichnet sind, ist an der dem Blutgefäß 3
zugewandten Außenseite 6a der Innenwand 6 der
Manschette 4 mindestens eine Saugöffnung 6b angeordnet,
die über eine Saugleitung 15 mit einer zweiten
Porteinrichtung 16 verbunden ist. Im dargestellten Fall
sind die Fülleitung 9 und die Saugleitung 15 in einer
gemeinsamen Schlauchleitung 17 mit einer Trennwand 18
angeordnet und mit der Doppelporteinrichtung 11, 16
verbunden.
Die Porteinrichtung 11 besteht ebenso wie die
Porteinrichtung 16 aus einem möglichst kleinvolumigen
Metallgehäuse 19, dessen Hohlraum 12 durch eine
körperverträgliche Kunststoffmembran 20 verschlossen ist.
Die Kunststoffmembranen 20 der Porteinrichtungen 11, 16
sind zur eindeutigen Identifikation mit farblich
unterschiedlich fluoreszierenden Stoffen durchsetzt.
Die Justierspritze 21 besteht aus einem Kolben 22
mit Stellschraube 23 und einer Maßskala 24 auf der
Außenseite des Zylinders 25 zur exakten Bestimmung der
eingespritzten Menge an Justierflüssigkeit 13. Außerdem
ist die Justierspritze 21 mit einer speziell
geschliffenen Nadel 26 ausgerüstet, die umfangsschlüssig
dichtend in die Kunststoffmembran 20 ohne deren
dauerhafte Beschädigung einstechbar ist. Das heißt, daß
die Nadel 26 nach dem Einstechen in die Membran 20 an der
Durchstichstelle beidseitig abgedichtet ist. Nach dem
Herausziehen der Nadel 26 schließt sich die
Einstichstelle selbsttätig sowie dichtend unter der
Entropieelastizität des Materials der
Kunststoffmembran 20 wieder ab. Im dargestellten Fall ist
die Justierspritze 21 und die Nadel 26 durch eine weitere
Schlauchleitung 27 dicht verbunden, die zwar elastisch
und flexibel ist, jedoch hinsichtlich ihres
Innenquerschnittes 28 unter dem Druck der
Justierspritze 21 nicht veränderbar ist.
Mit einer gleichen Nadel 26 und der flexiblen
Leitung 27 ist auch das Sogsystem 29 verbunden. Dieses
Sogsystem 29 kann von einer der Justierspritze 21
entsprechenden Spritze gebildet werden.
Anstelle des bisher bekannten Pulmonalisbanding kann
mit einem Blutstrombegrenzer gemäß den Fig. 1 und 2
das Blutgefäß 3, welches beispielsweise eine
Lungenarterie darstellen kann, nicht nur exakt in seinem
Querschnitt 2 in Höhe der Manschette 4 auf einen
Querschnitt 2a verengt werden, sondern im Notfall auch
von medizinisch ungeübten Personen, beispielsweise von
den Eltern eines mit diesem Blutstrombegrenzer versehenen
Kindes, durch Einstechen der Nadel 26 in die Membran 20
der Porteinrichtungen 11 oder 16 rasch
Justierflüssigkeit 13 zur Erweiterung des
Blutdurchflußquerschnittes 2a aus dem Hohlraum 5 der
Manschette 4 abgesaugt werden.
Im weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß
Fig. 3 bildet die Manschette 4 einen Teil einer
Gefäßprothese 30, deren rohrförmige Enden 31, 32 entweder
- wie dargestellt - zwischen zwei Blutgefäßen 33, 34
implantiert sind oder zwischen die durchtrennten Enden
eines einzigen Blutgefäßes eingesetzt sind. Dabei sind
mit der Fig. 1 übereinstimmende Teile mit gleichen
Bezugsziffern bezeichnet. Eine derartige justierbare
Gefäßprothese 30 kann gleichfalls durch die flexibel
gestaltete Innenwand 6 und die nicht flexibel gestaltete
Außenwand 7 zur Verengung eines
Blutdurchflußquerschnittes 35 auf einen
Blutdurchflußquerschnitt 35a verwendet werden. Eine
derartige Gefäßprothese 30 kann beispielsweise als
künstliche Verbindung zwischen der Körperschlagader 34
und der Lungenschlagader 33 bei einem aorto-pulmonalen
Shunt eingesetzt werden.
Sämtliche Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3
haben gegenüber dem Stand der Technik den
unvergleichlichen Vorteil, daß nach dem einmaligen
Einsatz der das Blutgefäß 3 umschlingenden Manschette 4
oder dem Einsatz der Gefäßprothese 30 der Patient bis zur
endgültigen Korrektur seines Herzfehlers über mehrere
Jahre von außen ohne erneute Operation mittels der
Justierspritze 21 und/oder des Sogsystems 29 auf den
jeweils erforderlichen, seinem Wachstum Rechnung
tragenden Blutdurchflußquerschnitt 2a, 35a eingestellt
werden kann. Im Notfall kann auch von medizinisch
ungeübtem Personal, z. B. von den Eltern eines mit einem
solchen Herzfehler behafteten Kindes, durch Einstechen
der Nadel 26 durch die Kunststoffmembran 20 hindurch in
den Innenraum 12 der Porteinrichtung 11 bzw. 16 der
Blutdurchflußquerschnitt 2a, 35a sehr rasch aufgeweitet
werden. Die" Einsatzmöglichkeit des
Blutstrombegrenzers 1, 30 ist nicht nur auf den
aorto-pulmonalen Shunt, auf die Ebstein-Anomalie und die
Fallotsche Tetralogie begrenzt, sondern kann auch bei
anderen erforderlichen Blutgefäßverengungen eingesetzt
werden.
Der Blutstrombegrenzer 1, 30 kann nicht nur als
aorto-pulmonaler Shunt bei Ebstein-Anomalie bzw. für das
Pulmonalisbanding eingesetzt werden, sondern ist auch in
anderen Gefäßbereichen anwendbar. Weiterhin ist der
Blutstrombegrenzer 1, 30 grundsätzlich in allen
Altersgruppen vom Neugeborenen bis zum Erwachsenen
einsetzbar.
Bezugszeichenliste
1 Blutstrombegrenzer
2, 2a; 35, 35a Blutdurchflußquerschnitt
3, 33, 34 Blutgefäße
3a Außenhaut des Blutgefäßes 3
4 Manschette
5 Hohlraum der Manschette 4
6 Innenwand des Hohlraumes 5
6a Außenseite der Innenwand 6
6b Saugöffnung
7 Außenwand
8 Innenquerschnitt
9 Fülleitung
10 Hautbereich
11, 16 Porteinrichtungen
12 Innenraum der Porteinrichtungen 11, 16
13 Justierflüssigkeit
14 schlauchförmige Manschette
15 Saugleitung
17, 27 Schlauchleitungen
18 Trennwand
19 Metallgehäuse
20 Kunststoffmembran
21 Justierspritze
22 Kolben
23 Stellschraube
24 Maßskala
25 Zylinder
26 Nadel
28 Innenquerschnitt
29 Sogsystem
30 Gefäßprothese
31, 32 Enden der Gefäßprothese 30
2, 2a; 35, 35a Blutdurchflußquerschnitt
3, 33, 34 Blutgefäße
3a Außenhaut des Blutgefäßes 3
4 Manschette
5 Hohlraum der Manschette 4
6 Innenwand des Hohlraumes 5
6a Außenseite der Innenwand 6
6b Saugöffnung
7 Außenwand
8 Innenquerschnitt
9 Fülleitung
10 Hautbereich
11, 16 Porteinrichtungen
12 Innenraum der Porteinrichtungen 11, 16
13 Justierflüssigkeit
14 schlauchförmige Manschette
15 Saugleitung
17, 27 Schlauchleitungen
18 Trennwand
19 Metallgehäuse
20 Kunststoffmembran
21 Justierspritze
22 Kolben
23 Stellschraube
24 Maßskala
25 Zylinder
26 Nadel
28 Innenquerschnitt
29 Sogsystem
30 Gefäßprothese
31, 32 Enden der Gefäßprothese 30
Claims (14)
1. Blutstrombegrenzer mit einem den
Blutdurchflußquerschnitt umgreifenden, rohrförmigen Teil
und einem Stellglied zur Veränderung des
Blutdurchflußquerschnittes, dadurch
gekennzeichnet, daß das rohrförmige Teil
aus einer den Blutdurchflußquerschnitt (2, 2a; 35, 35a)
ganz oder teilweise umgreifenden Manschette (4) mit einem
Hohlraum (5) aus einem entropieelastischen Material
besteht, dessen dem
Blutdurchflußquerschnitt (2, 2a; 35, 35a) zugewandte
Innenwand (6) äußerst dehnfähig und dessen davon
abgewandte Außenwand (7) entweder gar nicht oder nur sehr
begrenzt dehnfähig ist, wobei der Hohlraum (5) über eine
flexible, jedoch bezüglich ihres Innenquerschnittes (8)
wenig oder gar nicht dehnbare Fülleitung (9) mit einer an
sich bekannten, unter einen Hautbereich (10)
implantierten Porteinrichtung (11, 16) als Stellglied
verbunden ist, über welche der Hohlraum (5) mit einer
Justierflüssigkeit (13) füllbar und wieder entleerbar
ist.
2. Blutstrombegrenzer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Manschette (4) als ein eigenständiger, um ein
Blutgefäß (3, 33, 34) schlingbarer Schlauch (14)
ausgebildet ist, dessen Enden mittels eines Verschlusses
in einer das Blutgefäß (3, 33, 34) umschließenden Lage
lösbar miteinander verbunden sind.
3. Blutstrombegrenzer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Manschette (4) einen Teil einer Gefäßprothese (30)
bildet, deren rohrförmige Enden (31, 32) entweder
zwischen die durchtrennten Enden eines
Blutgefäßes (3, 33, 34) oder zwischen zwei
Blutgefäßen (33, 34) implantierbar sind.
4. Blutstrombegrenzer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenwand (6) des Hohlraumes (5) der Manschette (4) an
ihrer dem Blutdurchflußquerschnitt (2, 2a) zugewandten
Außenseite (6a) mit der Außenhaut (3a) des Gefäßes (3)
durch einen Fibrinkleber oder über Nahtstellen verbunden
ist.
5. Blutstrombegrenzer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß an
der dem Blutgefäß (3) zugewandten Außenseite (6a) der
Innenwand (6) des Hohlraumes (5) der Manschette (4)
mindestens eine Saugöffnung (6b) angeordnet ist, die über
eine Saugleitung (15) mit einer zweiten
Porteinrichtung (16) verbunden ist.
6. Blutstrombegrenzer nach einem der Ansprüche 1, 2
und 4, 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fülleitung (9) und die Saugleitung (15) in einer
gemeinsamen Schlauchleitung (17) mit Trennwand (18)
angeordnet und mit einer Doppelporteinrichtung (11, 16)
verbunden sind.
7. Blutstrombegrenzer nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Justierflüssigkeit (13) entweder aus
destilliertem Wasser oder einer physiologischen
Kochsalzlösung besteht, die frei von die Fülleitung (9),
die Saugleitung (15), den Hohlraum (5) der Manschette (4)
oder die Porteinrichtungen (11, 16) verklebenden
Bestandteilen ist.
8. Blutstrombegrenzer nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Porteinrichtung (11, 16) aus einem möglichst
kleinvolumigen Metallgehäuse (19) besteht, dessen
Innenraum (12) durch eine körperverträgliche
Kunststoffmembran (20) verschlossen ist und mittels einer
Justierspritze (21) füllbar und wieder entleerbar ist.
9. Blutstrombegrenzer nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoffmembran (20) der Porteinrichtungen (11, 16) mit
farblich unterschiedlich fluoreszierenden Stoffen
durchsetzt ist.
10. Blutstrombegrenzer nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Justierspritze (21) aus einem Kolben (22) mit
Stellschraube (23) und einer Maßskala (24) auf einem
durchsichtigen Zylinder (25) zur exakten Bestimmung der
eingespritzten Menge an Justierflüssigkeit (13) besteht.
11. Blutstrombegrenzer nach Anspruch 8 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Justierspritze (21) mit einer speziell geschliffenen
Nadel (26) versehen ist, die umfangsschlüssig dichtend in
die Kunststoffmembran (20) ohne deren dauerhafte
Beschädigung einstechbar ist.
12. Blutstrombegrenzer nach einem der
Ansprüche 7, 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Einstechen
der Nadel (26) der Justierspritze (21) durch die
Kunststoffmembran (20) der Porteinrichtung (11, 16) die
Justierflüssigkeit (13) rasch heraussaugbar ist.
13. Blutstrombegrenzer nach einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallgehäuse (19) der Porteinrichtung (11, 16)
aus einem körperverträglichen Metall und sämtliche
entropieelastischen Teile (4, 9, 15, 17, 20, 27, 30) aus
einem körperverträglichen Kunststoff bestehen.
14. Blutstrombegrenzer nach einem der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallgehäuse (19) der Porteinrichtung (11, 16)
aus Edelstahl oder Leichtmetallegierung und sämtliche
entropieelastischen Teile (4, 9, 15, 17, 20, 27) aus
Polytetrafluoräthylen bestehen.
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