DE1946194A1

DE1946194A1 - Verfahren zum Ziehen von langgestrecktem metallischem Gut

Info

Publication number: DE1946194A1
Application number: DE19691946194
Authority: DE
Inventors: Heinz Wellmann
Original assignee: KM Kabelmetal AG
Current assignee: KM Kabelmetal AG
Priority date: 1969-09-12
Filing date: 1969-09-12
Publication date: 1971-03-18

Description

Verfahren zum Ziehen von langgestrecktem metallischem Gut Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen von langgestrecktem metallischem Gut, bei dem das langgestreckte Gut mit Hilfe eines am Anfang des Gutes angreifenden angetriebenen Ziehwagens durch ein Ziehwerkzeug hindurchgezogen wird. Zweck der Erfindung ist es, langgestrecktes metallisches Gut, wie beispielsweise Stangen oder Profile aus Aluminium, Kupfer, Stahl oder dergl., in einem Arbeitsgang herzustellen und damit die Wirtschaftlichkeit eines solchen Verfahrens zu erhöhen.
Beim Ziehen von von Haspeln abgezogenem metallischem Gut ging man bisher so vor, daß das langgestreckte Gut nach dem Ziehen in Längen geschnitten und seitlich der Ziehvorrichtung gesammelt wurde. Das Gut war,bedingt durch die geometrischen Verhältnisse,in der Ziehdüse oder durch Ungleichmäßigkeiten im Material des langgestreckten Gutes beim Verlassen der Ziehdüse mehr oder weniger gekrümmt und/ oder verdrillt. ~Das Gut wurde dann zu sogenannten Reckbänken transportiert, einzeln eingespannt und dann gestreckt.
Die Erfindung vereinfacht ein solches eingangs erwähntes Verfahren. Gemäß der Erfindung wird das Ende des langgestreckten Gutes nach Verlassen des Ziehwerkzeuges von einer Klemmvorrichtung gefaßt und das langgestreckte Gut zwischen der Klemmvorrichtung und dem Ziehwagen gereckt. Zusätzliche Arbeitsgänge zum Richten bzw. Recken des langgestreckten Gutes entfallen, das Gut kann in einem Arbeitsgang hergestellt werden. Der Antrieb kann während des Reckvorgangsderselbe sein, der zur Durchführung des Ziehvorgangs benutzt wird, jedoch kann es zweckmäßig sein, einen zusätzlichen Antrieb für den Reckvorgang vorzusehen. Dieser zusätzliche Antrieb übermittelt dem Ziehwagen beim Reckvorgang eine vorzugsweise geringere Geschwindigkeit und damit eine größere Zugkraft als beim Ziehvorgang. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Klemmvorrichtung ein Verdrehen des langgestreckten Gutes in Umfangrichtung zwischen der Klemmvorrichtung und dem Ziehwagen ermoglicht, dadurch können etwaige Verdrillungen im langgestrecktem Gut im gleichen Arbeitsgang beseitigt werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Diese Vorrichtung besteht erfindungsgemäß aus einer in Durchlaufrichtung hinter dem Ziehwerkzeug angeordneten Klemmvorrichtung und einem Ziehwagen, der das langgestreckte Gut nach dem Ziehvorgang reckt.
Vorteilhaft bilden die Klemmvorrichtung und das Ziehwerkzeug mit seinem Halter eine Einheit.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellten Ausfülmungsbeispiels näher erläutert.
In der Figur 1 ist ein Verfahren zum Ziehen von strangförmigem Gut aus abgelängten Stücken, die beispielsweise in dem Magazin 1 gesammelt werden, dargestellt. Von dem Magazin 1 gelangen die abgelängten Stücke zum Ziehwerkzeug 2. Das nicht näher bezeichnete angesp~-itzte Ende des zu ziehenden Gutes 7 wird durch das Ziehwerkzeug 2 gesteckt und an einem Ziehwagen 3 befestigt. Der Ziehwagen 3 läuft auf einer Bahn 4 und wird von einem Antrieb 5 mittels einer Kette 6 angetrieben. Nachdem das Ende des zu ziehenden Gutes an dem Ziehwagen 3 befestigt ist, wird der Antrieb 5 eingeschaltet und der Ziehvorgang beginnt. Wenn das gezogene Gut 7 das Ziehwerkzeug 2 verlassen hat, wird durch eine nicht dargestellte Überwachungseinrichtung, die unmittelbar vor dem Zihwerkzeug 2 angeordnet ist, beispielsweise eine Lichtschranke, eine Klemmvorrichtung 8 betätigt, die das Ende des gezogenen Gutes 7 fest einspannt. Der weiterhin angetriebene Ziehwagen 3 reckt jetzt das gezogene langgestreckte Gut 7.
Es kann aber auch ein zusätzlicher Antrieb 9 für den Reckvorgang vorgesehen sein, der eine z.B. endlose umlaufende Kette 10 antreibt. Nach dem Ziehvorgang, dessen Ende wiederum von einer Überwachungseinrichtung angezeigt wird, wird dann der Ziehwagen 3 mit Hilfe seiner Zapfen 11 mit der Kette 10 in Eingriff gebracht und gleichzeitig von der Kette 6 gelöst. Der Reckvorgang beginnt, in-dem der Antrieb 9 eingeschaltet wird. Nach dem Reckvorgang wird das gezogene, gereckte Gut aus der Klemmvorrichtung 8 und dem Ziehwagen 3 ausgespannt und seitlich in ein Magazin 12 gelegt.
Eine andere Mõglichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Figur 2 dargestellt. Das zu ziehende Gut 7 ist hierbei in Ringen gewickelt und läuft von der Haspel 13 ab. Das Anfangsende des zu ziehenden Gutes wird wieder durch das Ziehwerkzeug 2 hindurchgeführt und am Ziehwagen 3 befestigt. Das Ende des Ziehvorganges wird wiederum durch eine nicht dargestellte Überwachungseinrichtung angezeigt, die aber diesmal zwischen Klemmvorrichtung 8 und Antrieb 5 angeordnet ist. Beim Passieren des Ziehwagens 3 löst die Überwachungseinrichtung die Klemmvorrichtung 8 aus, die das Ende des gezogenen Gutes 7 fest einspannt. Der Reckvorgang kann jetzt wieder auf eine der oben beschriebenen Arten vorgenommen werden. Nach dem Recken wird das gezogene Gut 7 durch eine Abtennvorrichtung 14 auf eine bestimmte Länge geschnitten und in das Magazin 12 abgelegt.
Das gezogene Gut 7 ist häufig auch verdrillt, um diese Verdrillung im selben#Arbeitsgang zu beseitigen, ist die Klemmvorrichtung 8 in Umfangsrichtung drehbar. Weiterhin können die Klemmvorrichtung 8 und das Ziehwerkzeug 2 mit seinem nicht dargestellten Halter eine Einheit bilden,# die entgegen der Durchlaufrichtung des langgestreckten Gutes bewegbar ist.

Claims

Patentansprüche

Verfahren zum Ziehen von langgestrecktem metallischem Gut, bei dem das langgestreckte Gut mit Hilfe eines am Anfang des Gutes angreifenden angetriebenen Ziehwagens durch ein Ziehwerkzeug hindurchgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des langgestreckten Gutes (7) nach Verlassen des Ziehwerkzeuges (2) von einer Klemmvorrichtung (8) gefaßt und das langgestreckte Gut (7) zwischen der Klemmvozichtung (8) und dem Ziehwagen (3) gereckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zusätzlicher Antrieb (9) beim Reckvorgang für den Ziehwagen (3) vorgesehen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Ziehwagens (3) beim Reckvorgang geringer ist als beim Ziehvorgang.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (8) ein Verdrehen des langgestreckten Gutes (7) in Umfangsrichtung ermöglicht.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (8) entgegen der Bewegungsrichtung des Ziehwagens (3) bewegbar ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, gekennzeichnet durch eine in Durchlaufrichtung hinter dem Ziehwerkzeug (2) angeordnete Klemmvorrichtung (8) und einen Ziehwagen (3), der das langgestreckte Gut (7) nach dem Ziehvorgang reckt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (8) und das Ziehwerkzeug (2) mit seinem Halter eine Einheit bilden.