DE1944353A1 - Verfahren zur Herstellung kuenstlicher,leichtbeweglicher,unzerbrechlicher Augen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung kuenstlicher,leichtbeweglicher,unzerbrechlicher AugenInfo
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Description
D/Rm - 98 (S)
Γ 1. Sep. 1969
Margot Stover
3 München 50
Benzstraße 9
Verfahren zur Herstellung künstlicher,leichtbeweglicher,
unzerbrechlicher Augen«
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung künstlicher, besonders leicht beweglicher Augen, die unzerbrechlich
sind.
Künstliche Augen werden normalerweise aus Glas oder glasähnlichem Material hergestellt, wobei eic voller Rohling
gegossen wird, der dann erst vor dem Einsetzen beim Patienten auf die richtige Augenfarbe zugerichtet wird. Die
üblichen künstlichen Augen haben ein verhältnismässig grosses Gewicht und sind daher ziemlich sch%rbeweglich,
insbesondere wenn nur ein geringer Rest der Augenmuskulatur verblieben ist. Es wurden auch schon nicht volle,
also von hinten ausgehöhlte künstliche Augen verwendet, um das Gewicht zu erleichtern und so das künstliche Auge
besser beweglich zu machen. Aus dem gleichen Grunde wurden auch schöm Kunststoffäugen vorgeschlagen. Allen
diesen Augen ist jedoch gemeinsam, dass sie um überhaupt einigermassen beweglich zu sein einen erheblichen Rest
an noch vorhandener Augenmuskulatur benötigen. Um die Beweglichkeit noch zu verbessern und natürlicher zu machen
werden derartige künstliche Augen mit einem Stift in der
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Mitte dieser Augen mit dem Rest der Augenmuskulatur verbunden.Dies
"bedeutet aber, dass bei jedem Herausnehmen des Auges der Stift entfernt werden muss, was verhältnismässig
umständlich und störend ist und oft zu Reizungen führt.
Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, sehr gut und natürlich bewegliche Augen ohne zur Hilfenahme dieses
Stiftes anzufertigen, wenn man einen Abguss der Augenhöhle macht und nach diesem Abguss das künstliche Auge derart
fertigt, dass es nur aus einer verhältnismässig dünnen Schale besteht, deren Ränder jedoch die Konturen der verbliebenen
Augenmuskelreste getreu wiedergeben^ und die unzerbrechlich
sind.
Auf diese Weise ist es möglich, selbst bei verhältnismässig geringen vorhandenen Resten an Augenmuskulatur ohne
Einsetzen des störenden Stiftes ein gut bewegliches Auge
zu fertigen und einzusetzen, das jederzeit herausgenommen und wieder eingesetzt werden kann, ohfee dass Reizungen
oder sonstige Unannehmlichkeiten auftreten·
Das Auge besteht vorzugsweise aus Kunststoff, wobei sich ein schichtenweiser Aufbau aus kalthärtenden Epoayharzen
und dergleichen besonders bewährt hat· Es ist auch möglich, schon vorhandene Rohlinge, die allerdings nie den Augenmuskelresten
angepasst sind, durch Abschleifen bzw.Auskettei|mit
dem erwähnten Kunststoff in die richtige Passform zu bringen·
Zweckmässig wird die oberste Schicht über die Einfärbung
bzw«Bemalung des Auges, die diesem das natürliche Aussehen verleihen soll, aufgetragen, um die Farbschichten vor Ab«
nutzung zu schützen*
Zur Herstellung des Abdruckes der Augenhöhle wird eine hohle Schale nach Art der bekannten Augenschalen mit einer
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zentralen Bohrung verwendet, in welche eine Art Injektionsspritze mit verhältnismässig grosser aber weicher Pulle
(statt der Nadel) eingesetzt ist. Als Abgussmaterial wird medizinische Gelatine oder ein entsprechendes nicht reizendes
Material verwendet, das bei geringer Erwärmung weich und fliessfähig wird, jedoch bei der Temperatur der Augenhöhle schnell erstarrt und ohne bleibende Deformation
wieder herausgenommen werden kann.
Die durch die spezielle, dem jeweiligen Patienten angepasste Fertigung bedingten Mehrkosten fallen gegenüber der
ohnehin erforderlichen Einfärbung des Auges nicht wesentlich ins Gewicht und werden mehr als aufgehoben durch die
wesentlich bessere Passung und die weiteren oben erwähnten Vorteile·
Bezüglich des für, das Auge verwendeten Materials sei noch erwähnt, dass sich grundsätzlich jedes nicht reizende
hinreichend starre Material eignet.Die Verwendung der genannten Kunststoffe iiat gegenüber den üblichen Glaskörpern,
selbst wenn diese ausgehöhlt sind, den Vorteil, dass diese Kunststoffe nicht spröde werden und somit ein Springen oder
Loslösen scharfkantiger Teile, welche zu Verletzungen führen könnten, ausgeschlossen ist.Die Kunststoffe sind
daher so zu wählen, dass sie auch nach mehreren Jahren keine Versprödung durch Altern zeigen sondern schlagzäh bleiben.
Besonders bewährt haben sich hierfür die unter der Handelsbezeichnung Paladon (Polymethylmethacrylat) erhältlichen
Kunststoffe. Diese Kunststoffe haben den weiteren Vorteil, dass für die Einfärbung bzw. Bemalung des Auges zur Anpassung
an das natürliche Aussehen des noch vorhandenen gesunden Auges keine speziellen Farben verwendet werden müssen sondern
die Bemalung mit wasserlöslichen, spirituslöslichen oder ö!löslichen üblichen Farben erfolgen kann, da nach dem
Eintrocknen der Bemalung durch Aufbringen mindestens einer weiteren Schicht, die jedoch zweckmässig durch eine zweite
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Deckschicht, ergänzt wird, vollkommen vor äusseren Einflüssen geschützt ist. Zur Deckschicht wird zweckmässig
der unter der Handelebezeichnung Paladon bekannte Kunststoff verwendet. Dieser hat den weiteren Vorteil,
dass er sich besonders leicht zu einem Glanz polieren
lässt,-welcher demjenigen des gesunden Auges täuschend ähnlich ist.
Verbunden mit der guten, praktisch vollkommen natürlichen
Beweglichkeit eines derartigen Auges und mit der ebenfalls
vollkommen natürlich aussehenden Oberflächenbe-. schaffenheit ist der Unterschied zwischen dem natürlichen
und dem künstlichen Auge kaum festzustellen,,
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Claims (6)
- _ 5 —Pat entansprü. eheVerfahren zur Herstellung künstlicher, leicht beweglicher, unzerbrechlicher Augen, dadurch gekennzeichnet , dass man einen Abdruck der Augen-. höhle, in welche das künstliche Auge eingesetzt werden soll, anfertigt, nach diesem Abdruck eine von hinten ausgehöhlte, verhältnismässig dünnschalige Augenprothese fertigt und dabei die Ränder sorgfältig den noch vorhandenen .Resten der Augenmuskulatur anpasst und diese Prothese in an sich bekannter Weise einfärbt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass man zur Herstellung des Abdruckes medizinische Gelatine oder ein entsprechendes, nicht reizendes Material verwendet, das durch leichtes Erwärmen über die Temperatur der Augenhöhle fliessfähig wird, sich jedoch bei der Temperatur der Augenhöhle hinreichend verfestigt.
- 3» Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch g e k e η η - . zeichnet , dass man die Augenprothese aus Kunststoff aufbaut.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass man auf die Einfärbimg der Augenprothese mindestens eine die Einfärbung vor äusaeren Einflüssen schützende Kunststoffschicht aufträgt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich. net, dass man auf die eingefärbte Augenprothese eine Deckschicht aus einem Kunststoffmaterial aufbringt, das sich zum natürlichen Glanz eines gesunden Auges polieren lässt.109811/1710
- 6. Verfahren nach, einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die Augenprothese und die gegebenenfalls vorliegenden Deckschichten durch sohichtenweisen Auftrag eines härtbaren, schlagzäh bleibenden Kunstharzes, insbesondere von zweikomponentige* Epoxiharz, fertigt.109811/1.7 10
Priority Applications (6)
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Also Published As
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