-
Verfahren zur Herstellung eines elastischen Puppenkopfes mit beweglichen
Augen, bei dem der Puppenkopf aus plastischem Stoff geformt und in der Form in den
elastischen Zustand gebracht wird, und nach dem Verfahren hergestellter Puppenkopf
I>ic I-rtin<luitg beziclit sirli auf einen elastischen Puppenkopf mit licwcglirhcn
Augen und auf ein Verfahren zu dessen Herstellung. Puppenköpfe mit beweglichen Augen
sind bereits bekannt und im Handel. Soweit es sielt nicht um Köpfe aus elastischem
Material handelt, bestehen für die Anbringung liewcgliclicr Augen, der sog. Schlafaugen,
deren Einstellung von der Lage des Puppenkopfes abhängig ist, ],ein(, besonderen
Schwierigkeiten. Es sind z.13. Puppenkiipfe aus Pappe bekannt, bei denen die Augenkörper
in hohlkugelförmigen, ebenfalls aus Pappe bestelicnden Gehäusen untergebracht sind.
die ;in den Puppenkopf angeklebt sind. Die Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe,
bei elastischen, z. B. aus Gummi oder elastischen Kunststoffen bestehenden Puppenköpfen
eine zuverlässige Einstellung der Augen in Abhängigkeit von der Lage des Puppenkopfes
zu erreichen, auch wenn der Puppenkopf gewisse heim Spielen mit der Puppe unvermeidliche
elastische Deformationen erfährt. Das wird erfindungsgemäß durch ein bestimmtes
Verfahren zur Herstellung der elastisehett Puppenköpfe und eine besondere Ausgestaltung
derselben im einzelnen erreicht.
-
Wie an sich bekannt, wird bei dem Verfahren zur Herstellung des Puppenkopfes
der plastische Stoff in einer zwei- oder mehrteiligen Form zum
Puppenkopf
geformt, und in der Form aus dem plastischen Zustand in den elastischen gebracht.
Erfindungsgemäß wird aber der plastische Stoff auf die Innenfläche einer an den
Augenstellen kugelförmige, der Größe der Augen angepaßte Vorsprünge aufweisenden
Form gebracht und diese nach Überführung des plastischen Stoffes in den elastischen
Zustand in der Weise von dem geformten Kopf entfernt, daß ihre kugelförmigen Ansätze
unter Ausnutzung der Dehnbarkeit des Materials durch die beim Formen in ihrer richtigen
Größe und Form entstandenen Augenlöcher hindurchgedrückt werden. Anschließend werden
die Augenkörper in die mit dem Kopfe fest verbundenen Hohlkugeln durch an diesen
vorgesehene, nach dem Kopfinnern gerichtete Ausschnitte eingedrückt. Die Ausschnitte
an den Hohlkugeln können nachträglich durch Entfernen des entsprechenden Wandteiles
angebracht werden; es können aber auch die an der Form befindlichen kugelförmigen
Vorsprünge Randbegrenzungen für die plastische Masse aufweisen, durch welche die
Masse auf die nicht für die Ausschnitte in Frage kommende Fläche beschränkt wird
mit der Folge, daß der geformte Puppenkopf die öffnungen in den Hohlkugeln von vornherein
aufweist.
-
Als weitere Maßnahme der Erfindung werden an den Augenkörpern auf
der nach dem Kopfinnern gerichteten Seite Führungsansätze angebracht und die an
den Hohlkugeln vorgesehenen Ausschnitte so bemessen, daß sie eine dem Schwenkwinkel
der Augen entsprechende vertikale Länge und eine den Führungsansätzen angepaßte
sowie die zum Durchdrücken der Augenkörper bei einer zulässigen elastischen Dehnung
des Kopfmaterials erforderliche Breite aufweisen.
-
Die an den Augenkörpern angebrachten Führungsansätze bilden erfindungsgemäß
in der Augenachse liegende vorzugsweise zylindrische Körper, z. B. aus Kunststoff,
die an die Augenkörper angegossen oder mit diesen verkittet sind und an denen ein
nach unten gerichteter, ein Gewicht tragender Draht befestigt ist, so daß beim Umlegen
des Puppenkopfes der Augenkörper infolge des Verbleibens des Gewichtes in der Tieflage
eine Drehung irti einer senkrechten, von vorn nach hinten verlaufenden Ebene erfährt.
-
Bei dieser. Ausführungsform der Erfindung können die Augenkörper aus
Glas bestehen, das bekanntlich die täuschendste Augenausführung gegenüber dem natürlichen
Auge ermöglicht. Die Oberseite des aus Glas bestehenden Augenkörpers wird als weitere
Maßnahme gemäß der Erfindung mit einer die Augenlider nachahmenden Kunststoff-,
Faser-, Pflaster- oder Lackschicht od. dgl. bedeckt. Zwischen dieser und dem Augenkörper
werden die Wimpern mit ihren Enden befestigt. Auf diese Weise wird in der Liegestellung
des Puppenkopfes der Eindruck des geschlossenen Augenlides vermittelt.
-
Puppenköpfe aus elastischem Material, die nach dem den Gegenstand
der Erfindung bildenden Verfahren hergestellt sind und die die weiteren erfindungsgemäßen
Eigenschaften aufweisen, weisen eine zuverlässige Schlafaugenkonstruktion auf, die
bisher bei Köpfen aus elastischem Material unbekannt war. Die Verkapselung der Augenkörper
in mit dein Puppenkopf fest verbundenen Hohlkugeln gewährleistet nämlich auch bei
elastischen Formveränderungen des Puppenkopfes, wie sie beim Spielen mit der Puppe
unvermeidlich vorkommen, die Aufrechterhaltung der Drehung der Augen, wie sie bei
Lageveränderungen des Puppenkopfes bestimmungsgemäß eintreten soll.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist in beispielsweisen Ausführungsformen
in Fig. i bis 3 darf gestellt. Es zeigt Fig. i den Puppenkopf von vorn gesehen,
@Fig.2 denselben in einem Längsschnitt durch das rechte Auge bei einer um 9o° gedrehten
Kopfstellung und Fig.3 eitle Ansicht der Innenseite des Puppenkopfes in der Blickrichtung
auf die Augen.
-
Die Figuren zeigen den Puppenkopf nach Entfernung der Form, in welcher
das plastische Material in den elastischen Zustand übergeführt wurde. Der z. B.
in einer Doppelform geformte Kopf i aus vulkanisiertem Gummi weist die ins Innere
gerichteten formbedingten, hohlkugelförmigen Erweiterungen 2 auf, deren Innenräume
nach außen führende Öffnungen 3 besitzen, die der Größe und Form der Augenöffnungen
des Puppenkopfes entsprechen und durch welche die an der Form befindlichen kugelförmigen
Ansätze beim Entfernen der Form hindurchgedrückt werden. Der kugelförmige Hohlkörper
2 ist an seiner nach innen gerichteten Wandseite mit einem breiten und senkrecht
angeordneten Ausschnitt ¢ versehen, durch den vom Innern des Puppenkopfes her die
kugelförmigen, vorzugsweise aus Glas bestehenden Augen 5 in die Hohlräume 2 eingedrückt
werden. Der Augenkörper 5 ist in seinem oberen Teil mit einer das Augenlid täuschend
nachbildenden Schicht 6 überzogen, die aus einem gefärbten Faserstoff, einem aufgeklebten
Pflaster oder auch einer Kunststoff- oder Lackschicht bestehen kann. Zwischen dieser
Schicht 6 und dem Augenkörper 5 sind die Enden der Augenwimpern 7 befestigt. Auf
dem Augenkörper 5 ist z. B. durch Ankitten oder Angießen der zylindrische Führungsansatz
8 aufgesetzt, der in der Aussparung 4 geführt ist und sich aus der in der Figur
mit ausgezogenen Linien bezeichneten Lage in die gestrichelt angedeutete Lage zu
bewegen vermag. Diese Bewegung erfolgt unter dem Einfluß eines an dem Draht 9 befestigten
Gewichtes r o, das infolge seines Bestrebens, in der Tieflage zu verbleiben, beim
Zu1-rücklegen des Puppenkopfes nach hinten den Augenkörper in einer senkrechten,
von vorn nach hinten verlaufenden Ebene dreht, mit dem Erfolg, daß der das Augenlid
nachbildende Überzug 6 in die Augenöffnung 3 zu liegen kommt und den Eindruck des
geschlossenen Auges vermittelt. Von jedem der Fühfungsansätze an den Augenkörpern
kann ein Draht 9 zu einem Querbügel i i geführt sein, an dem das Gewicht i o befestigt
ist. Die
Drähte 9 sind an den zylindrischen Führungsansätzen 8 durch
Umwickeln des Drahtes über den zylindrischen Körper und nachfolgendes Verkitten
befestigt. Der Querschnitt der Führungsansätze 8 vermindert sich nach dem Innern
des Puppenkopfes hin zu einem elliptischen Querschnitt 12.
-
Die gute Kapselung der Augenkörper in den Hohlkörpcrn 2 bewirkt, daß
auch bei auftretenden Deformationen am Puppenkopf der Mechanismus der Augendrehung
nicht gestört wird.