DE815616C - Verfahren zur Veredlung der Oberflaeche von Gegenstaenden aus thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Veredlung der Oberflaeche von Gegenstaenden aus thermoplastischen Kunststoffen

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DE815616C
DE815616C DE1948815616D DE815616DA DE815616C DE 815616 C DE815616 C DE 815616C DE 1948815616 D DE1948815616 D DE 1948815616D DE 815616D A DE815616D A DE 815616DA DE 815616 C DE815616 C DE 815616C
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Germany
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dye
thermoplastics
melting
plastic
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Application number
DE1948815616D
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English (en)
Inventor
Walter Koss
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WALTER BREITER BAD SALZUFLEN
Original Assignee
WALTER BREITER BAD SALZUFLEN
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44CPRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
    • B44C1/00Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
    • B44C1/005Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects by altering locally the surface material

Description

  • Verfahren zur Veredlung der Oberfläche von Gegenständen aus thermoplastischen Kunststoffen Bekannt ist die Verwendung von thermoplastischen Kunststoffen zur Herstellung von Gegenständen der verschiedensten Art. Die Verarbeitung der Kunststoffe, die in bekannter Weise mit Farb-und Füllstoffen versetzt sein können, erfolgt nach den üblichen Methoden durch Gießen, Pressen oder nach dem Spritzgußverfahren. Zur Erzielung von Farbschattierungen hat man bereits verschieden gefärbte Kunststoffpulver zusammen oder nacheinander verpreßt bzw. verspritzt. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, z. B. künstliche Gebisse oder Gebißteile aus Superpolyamiden zu verschweißen oder zu verlöten und gegebenenfalls noch oberflächlich anzufärben. Durch Polieren der Oberfläche erzielt man einen hohen Glanz.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Oberfläche von auf an sich bekannte Art hergestellten Gegenständen veredeln kann, die aus ungefärbten oder gefärbten thermoplastischen Kunststoffen mit schmalem Schmelzintervall, insbesondere solchen mit möglichst weit auseinander liegenden Schmelz-und Zersetzungstemperaturen bestehen, wenn man ihre Oberfläche bis zum beginnenden Schmelzfluß erhitzt. Durch diese nachträgliche Erhitzung wird die Oberfläche überraschenderweise härter und erhält ohne zusätzliches Schleifen und Polieren ein spiegelblankes, glänzendes Aussehen.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, mit einer Flamme oder einem heißen Gasstrom über durch Sägen rauh gewordene Seitenflächen von Platten oder anderen Formlingen aus Acryl- und Methacrylharzen zu gehen. Bei diesen Stoffen handelt es sich weder um Kunststoffe mit schmalem Schmelzintervall noch um die Veredlung einer an sich schon glatten Oberfläche, sondern um das grobe Niederschmelzen von Rauhigkeiten, wie sie stets auf einer gesägten Oberfläche zu finden sind. Die feinen Splitter und Kanten der gesägten Oberfläche werden beim thermischen Erweichen infolge der Oberflächenspannung des erhitzten Kunststoffes abgerundet, ohne eine solche Oberflächenglätte anzunehmen; wie sie für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangszustand in Betracht kommt.
  • Die Patentschrift 742723 beschreibt eine Verbesserung von Folien, die aus Polyurethanlösungen erhalten wurden, durch kurzzeitige Wärmebehandlung über ihren Schmelzpunkt. Demgegenüber bezieht sich die vorliegende Erfindung weder auf Folien noch überhaupt auf Gegenstände, die aus Pölyurethanlösungen erhalten wurden. Es ist bekannt, daß aus Lösungen hergestellte Gebilde zum hartnäckigen Festhalten von Lösungsmittelresten neigen, wodurch ihre mechanischen Eigenschaften leiden. Eine kurzzeitige hohe Erhitzung vermag diese Lösungsmittel auszutreiben; dieser Vorgang darf sich naturgemäß nicht auf die Oberfläche beschränken, sondern muß das Material in seiner ganzen Tiefe ergreifen, was nur bei Gegenständen von geringer Dicke, also z. B. Folien, möglich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft aber allein eine Behandlung der Oberfläche, die die Tiefe des Materials nicht ergreift und soll auf Folien und andere Gegenstände, die aus Lösungen erhalten wurden, nicht angewandt werden.
  • Die Patenschrift 742 364 beschreibt ein Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Folien oder anderen Gegenständen, die ohne Anwendung von Lösungsmitteln aus warmformbaren Polymerisationsprodukten hergestellt wurden. Dieses Verfahren bezweckt im Gegensatz zu vorliegender Erfindung keine Vergütung einer an sich fertigen Oberfläche eines Gegenstandes, insbesondere keine Verbesserung des Glanzes und der Härte, sondern eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, wie Zugfestigkeit und Dehnung, über die ganze Tiefe des Gegenstandes. Die Erwärmung erfolgt daher so intensiv, daß der gesamte Gegenstand nur eine geringe Formfestigkeit besitzt. Da die Hitzebehandlung nach dem bekannten Verfahren nur kurze Zeit andauern soll und die gesamte Tiefe des Gegenstandes erfassen muß, bezieht es sich naturgemäß nur auf Gegenstände geringer Dicke, wie z. B. Folien, Fäden o. dgl. Nach vorliegender Erfindung soll dagegen nur die Oberfläche eines Gegenstandes, unabhängig von seiner Dicke, veredelt werden. Die Erhitzung wird daher nur so weit getrieben, daß die Oberfläche zu schmelzen beginnt, dann wird die Erhitzung sofort unterbrochen. Die Erfindung erstreckt sich auf die Behandlung von Gegenständen, die aus einem Kunststoff bestehen, welcher einen schmalen Schmelzintervall besitzt, daher plötzlich zu schmelzen beginnt und nach der Entfernung der Wärmequelle sofort wieder erstarrt. Durch die Erhitzung bis zum beginnenden Schmelzfluß und dann sofortige Unterbrechung der Erhitzung tritt keine Veränderung der Formfestigkeit des Gegenstandes in seiner Tiefe ein. Sowohl die Aufgabenstellung als auch die Behandlungsmethode des bekannten Verfahrens unterscheiden sich daher von dem erfindungsgemäßen Verfahren.
  • Es wurde ferner gefunden, daß man die aus den obengenannten gefärbten oder ungefärbten Kunststoffen hergestellten Gegenstände je nach Wunsch und Verwendungszweck vor dem Erhitzen bis zum beginnenden Schmelzfluß an der Oberfläche mit einer oder mehreren Farben anfärben und den aufgebrachten Farbstoff bzw. das Farbmuster dann durch Anschmelzen der Oberfläche gewissermaßen unter Glasur einbrennen kann. Der Farbstoff, z. B. eine Pigmentfarbe, kann irr trockner, gelöster oder aufgeschlämmter Form auf an sich bekannte Art durch Sprühen, Pinseln, Stempeln, Tauchen o. dgl. aufgetragen werden; erforderlichenfalls kann man die Oberfläche vorher nufrauhen, anlösen oder anquellen. Als flüssiges Trägermittel für den Farbstoff verwendet man vorteilhaft ein Lösungs- oder Anquellmittel für das zur Herstellung der Gegenstände verwendete Kunststoffmaterial bzw. eine Lösung dieses Kunststoffes, z. B. bei Gegenständen aus Polyamiden oder Polyurethanen eine Lösung derselben in Ameisensäure, Phenol usw. Die Farben können ein- oder mehrfarbig, abgesetzt oder ineinander verlaufend aufgetragen werden. Es kann die ganze Fläche oder ein abgegrenzter Teil derselben z. B. schablonenmäßig ein- oder mehrfarbig angefärbt oder der Gegenstand z. B. mit mehrfarbigen Schriftzügen, Verzierungen usw. versehen werden.
  • Nach dem Anfärben der Oberfläche wird dieselbe durch eine geeignete Wärmequelle, z. B. eine Flamme, erhitzte Luft oder elektrische Heizvorrichtung, bis zum Schmelzfluß erhitzt. Die Anfärbung und Erhitzung kann je nach der beabsichtigten Wirkung auch stufenweise mehrmals wiederholt werden. Nach dem Erkalten ist die Farbe unter Glasur eingebrannt und praktisch unbeschränkt haltbar. Ohne jede weitere Nachbehandlung erhalten die so behandelten Gegenstände eine veredelte Oberfläche von spiegelglattem, blankem und glänzendem Aussehen mit dem jeweils gewünschten Farbmuster.
  • Es wurde gefunden, daß sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders gut solche Gegenstände verarbeiten lassen, die aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt sind, dessen Schmelz- und Zersetzungstemperaturen möglichst weit auseinanderliegen und der gleichzeitig ein schmales Schmelzintervall von möglichst wenigen Graden Celsius besitzt. Diese Stoffe haben den Vorteil, daß sie vor dem Erreichen ihrer Zersetzungstemperaturen zu schmelzen beginnen. Das Erreichen der erforderlichen Schmelztemperatur ist leicht an einem plötzlichen Blankwerden der erhitzten Oberfläche zu erkennen, so daß eine einfache Kontrolle gegeben ist. Gute Ergebnisse sind beispielsweise mit Polyurethankunststoffen zu erzielen. Bei thermoplastischen Kunststoffen mit breitem Schmelzintervall, z. B. Polystyrolen, überschneiden sich die Bereiche der Fließ- und Zersetzungstemperaturen, so daß zuverlässige Arbeiten im Sinne dieser Erfindung beeinträchtigt oder gar unmöglich gemacht werden. Bei solchen Kunststoffen ist häufig beim Anschmelzen ein Blasigwerden der Oberfläche festzustellen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf die verschiedenste Weise anwendbar. So kann es beispielsweise zur Behandlung von serienmäßig hergestellten Plattenprothesenzähnen aus farblosen thermoplastischen Kunststoffen angewendet werden, um diesen den Farbton und den Glanz eines natürlichen Zahnes zu geben. Hierzu wird der Zahn erforderlichenfalls leicht aufgerauht, mit einem gelösten oder suspendierten Pigmentfarbstoff bzw. Farbstoffgemisch oder nacheinander mit verschiedenen Farbstoffen angefärbt, z. B. besprüht. Die gefärbten Zähne werden dann bis zum Schmelzen der Oberfläche erhitzt. Diese Arbeiten lassen sich auch an einem Fließband durchführen, wobei die aufgereihten Zähne nacheinander an einem Sandstrahlgebläse, einem oder mehreren Farbsprühern und einer Wärmequelle vorbeibewegt werden können. Wird als Wärmequelle z. B. ein heißer Luftstrom verwendet, so kann dieser gleichzeitig zum Aufbringen des Farbstoffes ausgenutzt werden. Obwohl die Färbung nur oberflächlich vorgenommen wurde, behalten die nach der Erfindung behandelten Zähne ihren ursprünglichen Farbton und Glanz, auch bei längerem Gebrauch im Munde, bei.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es des weiteren, beispielsweise eine Gaumenplatte mit ihren Zähnen aus farblosen oder in der Grundzahnfarbe gefärbten Kunststoffen in einem Stück herzustellen und die Gaumenplatte und Zähne dann nacheinander entsprechend anzufärben und die aufgebrachten Farben einzubrennen.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veredlung der Oberfläche von Gegenständen aus thermoplastischen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche von fertigen Gegenständen aus thermoplastischen Kunststoffen mit schmalem Schmelzintervall bis zum beginnenden Schmelzfluß erhitzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche der Gegenstände, z. B. künstlicher Gebisse oder Gebißteile, zunächst eine oder mehrere Farben in der jeweils gewünschten Form aufgetragen und der Farbstoff dann durch Erhitzen der Oberfläche auf die Schmelztemperatur des Kunststoffes unter Glasur eingebrannt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche vor dem Auftragen des Farbstoffes angerau'ht, angelöst oder angequollen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff unter Anwendung eines flüssigen Trägermittels aufgetragen wird, z. Reines solchen, das gleichzeitig als Lösungs- oder Anquellmittel für den Kunststoff dient.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermittel für den Farbstoff eine Lösung des zur Herstellung der Gegenstände benutzten Kunststoffmaterials verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, gekennzeichnet durch die Verwendung von Gegenständen aus thermoplastischen Kunststoffen mit schmalem Schmelzintervall und möglichst weit auseinander liegenden Schmelz- und Zersetzungstemperaturen.
DE1948815616D 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Veredlung der Oberflaeche von Gegenstaenden aus thermoplastischen Kunststoffen Expired DE815616C (de)

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