DE8429806U1

DE8429806U1 - Brillengestell

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Publication number: DE8429806U1
Application number: DE19848429806U
Authority: DE
Original assignee: ROEOESLI WALTER ZUERICH CH; WOLLENWEBER DIETER PETER 5489 BODENBACH DE
Current assignee: ROEOESLI WALTER ZUERICH CH; WOLLENWEBER DIETER PETER 5489 BODENBACH DE
Priority date: 1983-10-13
Filing date: 1984-10-10
Publication date: 1985-03-28
Also published as: DE3436959A1; FR2557832A1; CH646637A5

Description

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1. Walter Röösli, Gsteigstraße 65, CH-8049 Zürich (Schweiz]

2. Dieter Peter Wollenweber, Kirchstraße 10,

D-5489 Bodenbach (BRD)

Br illengestell

Die vorliegende Neuerung betrifft ein Brillengestell, bestehend aus einem Mittelteil zur Aufnahme von Gläsern und zwei am Mittelteil anscharnierten Bügeln, wobei für V mindestens ein Gestellteil Horn verwendet ist.

Brillengestelle aus Naturhorn sind trotz ihres hohen Preises infolge ihres Tragkomforts sehr begehrt. Im Gegensatz zu Kunststoffen aller Art bietet Naturhorn eine viel bessere Hautverträglichkeit, so daß keine Allergien auftreten, wie sie bei Kunststoff häufig anzutreffen sind. Das unangenehme starke Schwitzen unter einer Kunststoffbrillenfassung und das damit verbundene Rutschen der Brille auf der feuchten Haut fällt bei Hornbrillen weg. Eine eventuelle schwache Schweißabsonderung wird von Naturhorn sofort absorbiert, so daß die

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Haftung der Fassung auf der Haut keinerlei Beeinträchtigung erfährt.

Ferner weisen Brillen aus Naturhorn eine große Formbeständigkeit auf. Sie müssen, im Gegensatz zu Plastikbrillen, nicht nachgerichtet werden (Bügel).

/ Bisher wurden Hornbrillengestelle aus einem Tierhorn hergestellt, welches aufgesägt, flachgepreßt, plangeschliffen und in die gewünschte Form geschnitten wurde. Diejenigen Gestellteile, zu deren Herstellung Horn verwendet wurde, bestanden also vollständig aus Naturhorn.

Bislang wurden vor allem Büffel- und Rinderhörner von solcher Größe benötigt, daß Hornplatten von mindestens 6 mm Dicke gewonnen werden konnten. Hörner dieser Größe waren früher ohne große Schwierigkeiten erhältlich. Die heutigen Zuchtmethoden zielen jedoch darauf hin, Tiere mit möglichst kleinen und leichten Hörnern zu erhalten.

(. Neben den eingangs erwähnten Vorteilen des Horns als Material für Brillengestelle weist dieses Material jedoch den Nachteil einer verhältnismäßig großen Bruchgefahr auf. Außerdem ist seine Farbe und Musterung nicht beeinflußbar, so daß es den jeweiligen Modetrends nicht angepaßt werden kann.

Der vorliegenden Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brillengestell der gattungsgemäßen Art so zu gestalten, daß die Gestellteile, die unter Verwendung von Horn hergestellt sind, eine hohe mechanische Stabilität aufweisen.

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Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß die Horn aufweisenden Gestellteile aus einem Schichtstoff gebildet sind, der aus zwei Hornschichten und einer Zwischenschicht aus Holz oder Textilmaterial besteht.

Ein derartiger Schichtstoff bietet den Vorteil, daß die wünschenswerten Eigenschaften des Horns beibehalten werden, daß aber dessen mechanische Stabilität erhöht wird. Die aus dem Schichtstoff bestehenden Gestellteile sind viel weniger brüchig als bei der ausschließlichen Verwendung von Hornmaterial. Außerdem sind die Gestellteile aus dem neuen Schichtstoff den bisherigen, nur aus Horn hergestellten Gestellteilen überlegen, indem sie sich nicht, wie die letzteren, beim Lagern im unverglasten Zustand im mittleren Teil verziehen. Die neuen Gestellteile können somit beliebig lange gelagert werden, ohne vor dem Verglasen zuerst wieder gerichtet werden zu müssen. Dies ist für den Optiker ein wesentlicher Vorteil.

Durch die aus Holz oder Textilmaterial bestehende Zwischenschicht wird außerdem auch das Gewicht der entsprechenden Gestellteile herabgesetzt.

Die Neuerung bietet außerdem den Vorteil, daß durch Kombination von Hornschichten und Holz- und/oder Textilschichten verschiedener Färbung und/oder Zeichnung und/ oder Dicke ganz neue, bisher mit Naturhorn allein unbekannte modische Effekte erzielt werden können.

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Weitere Merkmale der Neuerung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

In der beigefügten Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Neuerung dargestellt, welches im folgenden iiäher beschrieben wird.
Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht eines Mittelteiles eines Brillengestelles ,

Fig. 2 eine Teilansicht des Mittelteiles in dem durch den Pfeil A gekennzeichneten Bereich,

Fig. 3 einen Teil-Querschnitt des in Fig. 1 gezeigten Mittelteiles in dem durch den Pfeil B gekennzeichneten Bereich,

Fig. 4 eine Seitenansicht eines Bügels eines Brillengestelies,

Fig. 5 eine Draufsicht auf den Bügel gemäß Fig. 4.

In Fig. 1 ist ein Mittelteil 10 eines Brillengestelles dargestellt, welches bestimmungsgemäß für die Aufnahme von Brillengläsern vorgesehen ist.

Wie die Fig. 2 und 3 deutlich zeigen, besteht das Mittelteil aus einem Schichtstoff, der aus zwei äußeren Hornschichten 11 und 12 sowie einer Zwischenschicht 13 aus Holz oder Textilmaterial besteht.

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Auch der in den Fig. 4 und 5 dargestellte Bügel 14 eines Brillengestelles besteht aus einem Schichtstoff, der seinerseits wieder aus den Hornschichten 11 und 12 sowie einer Zwischenschicht 13 aus Holz oder Textil gebildet ist.

Der Schichtaufbau des Bügels 14 ergibt sich insbesondere ν aus der Darstellung in Fig. 5.

Beim dargestellten Ausführungsbeispiel iJt sowohl das Mittelteil 10 eines Brillengestelles wie auch dessen Bügel 14 aus einem Schichtstoff hergestellt.

Es ist aber auch denkbar, lediglich das Mittelteil 10 oder lediglich die Bügel 14 eines Brillengestelles aus dem erwähnten Schichtstoff aus Horn und einer Zwischenschicht aus Holz oder Textilmaterial herzustellen.

Die Hornschichten 11 und 12 sind mit der Zwischenschicht r 13 aus Holz oder Textilmaterial verklebt. Vorzugsweise wird hierzu ein Kleber verwendet, der zu einer vollständig durchsichtigen Klebschicht trocknet oder härtet, so daß sie am fertigen Gestellteil vom Auge überhaupt nicht wahrnehmbar ist. Zur Erzielung besonderer Effekte kann jedoch auch die Klebstoffschicht gefärbt oder nicht durchsichtig sein.

Der verwendet Klebstoff sollte dieselbe Elastizität wie die Schichtmaterialien aufweisen. Auch sollte er derart temperaturbeständig sein, daß er sich weder bei der zur Verklebung und weiteren Verarbeitung des Schichtstoffes

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verwendeten Wärme noch bei den im Gebrauch gelegentlich auftretenden Tieftemperaturen in irgendwelcher Art verändert, sich löst, schrumpft od.dgl.

Es ist möglich, die Zwischenschicht 13 aus Holz wiederum aus mehreren Einzellagen zu bilden. Hierbei können die verschiedenen Holzschichten bezüglich ihrer Zeichnung und/oder Färbung und/oder Holzart und/oder Schichtdicke gleich oder verschieden sein.

Bei der Verwendung einer Zwischenschicht 13 aus Textilmaterial kann diese aus einem Seidengewebe oder -gewirk bestehen, das vorzugsweise bedruckt und/oder strukturiert ist.

Claims

·" ' Patentanwälte Röösli / Wollenweber ^ Loesenbeck (1980) Dipl.-Ing. Stracke Dipl.-Ing. Loesenbeck JtWenttecker Str. 164,4&J0 Bielefeld Schutzansprüche

1. Brillengestell, bestehend aus einem Mittelteil zur Aufnahme von Gläsern und zwei am Mittelteil anscharnierten Bügeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Horn aufweisenden Gestellteile aus einem Schichtstoff gebildet sind, der aus zwei Hornschicht'--n (11,12) und einer Zwischenschicht (13) aus Holz oder Textilmaterial besteht.

2. Brillengestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Schichten (11 bis 13) des Schicht-Stoffes miteinander verklebt sind.

3. Brillengestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hornschichten (11,12) eine Dicke von höchstens 6 mm und die Holz- oder Textilschicht (13) eine Dicke von höchstens 2 mm aufweisen.

4. Brillengestell nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (13) aus Holz aus mehreren Holzschichten besteht.

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5. Brillengestell nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (13) aus Textilmaterial aus mindestens
einem Seidengewebe oder -gewirk besteht, dei vorzugsweise bedruckt und/oder strukturiert ist.