DE1772660B2 - Optisches element zur veraenderung der optischen wirkung eines augenglases - Google Patents

Optisches element zur veraenderung der optischen wirkung eines augenglases

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein optisches Element zur Veränderung der optischen Wirkung eines Augenglases.
Unter einem »Augenglas« ist hier ein beliebiges lichtbrechendes oder nicht lichtbrechendes Element zu verstehen, das von einem Rahmen gehalten wird, den eine Person vor den Augen tragen kann oder das zu einem Gerät gehört, das zur Diagnose oder zur Behandlung von Augenkrankheiten dient.
Es ist bereits bekannt, zur Behandlung des Schielens an einem Brillenglas eine prismatische Wirkung durch Verwendung mehrerer nebeneinander angeordneter kleiner Prismen, sogenannte Fresnelscher Prismen zu erzeugen (deutsche Patentschrift 744 242). Ferner ist es bekannt, eine optische Linse, insbesondere für photographische Sucher oder Beleuchtungszwecke, als dünnwandige Platte aus biegsamen Material auszubilden, deren eine oder beide parallele Lichtdurchtrittsflächen als Fresnel-Zylinder- oder Kreisstufenlinsen ausgebildet und auf die kreis- oder kegelschnittzylindrische Oberfläche eines lichtdurchlässigen Körpers aufgekittet, also nicht lösbar mit ihm verbunden sind (deutsches Gebrauchsmuster 1 663 875).
Die Diagnose und die nichtchirurgische Behandlung des Schieiens wurde bisher in der Weise durchgeführt, daß entweder dicke prismatische Linsen unterschiedlicher Brechkraft in den optischen Strahlengang vor den beiden Augen eingesetzt oder die gewöhnlichen Augengläser zusätzlich mit einem Glasoder Kunststoffprisma versehen wurden. Diese Prismen, welche dazu dienen, die optischen Eigenschaften der Augengläser zuverändern, wurden vor dem
»ο normalen Augenglas an drm Brillengestell! befestigt und waren normale Prismen oder solche des Fresnelschen Typs. Keines dieser bekannten Hilfsmittel ist für den Träger oder für den Betrachter in ästhetischer Hinsicht befriedigend.
Abgesehen davon, daß diese beiden Typen von bekannten Vorrichtungen schon wegen ihres Aussehens unerfreulich sind, haben sie auch schon den Nachteil, daß sie das Gesichtsfeld verzeichnen. Bei Verwendung dicker prismatischer Linsen wird diese Ver-
zeichnung in erster Linie durch die erforderliche Glasdicke hervorgerufen. Bei Verwendung eines vor die Augengläser gesetzten dicken und starren Fresnelschen Prismenapparaies verursacht der Abstand zwischen diesem Gerät und dem Auge eine Verzeichnung des Gesichtsfeldes.
Ein weiterer Nachteil der dicken prismatischen Linsen besteht darin, daß sie in einer besonderen Weise geschliffen und angepaßt werden müssen und damit sehr teuer werden. Bei der nichtchirurgischen Behandlung des Schieiens ist im allgemeinen eine fortschreitende Veränderung der prismatischen Korrektur erforderlich, die von Zeit zu Zeit vorgenommen werden muß. Eine eigens für einen bestimmten Zweck und eine bestimmte Person geschliffene prismatische Linse ist daher nur für eine verhältnismäßig kurze Zeit verwendbar und muß danach durch eine neue Linse mit einer anderen prismatischen Korrektion ersetzt werden. Es kommen noch weitere Probleme hinzu, die durch die bekannten Einrichtungen nicht in befriedigender preiswerter einfach durchführbarer Weise gelöst werden können. Dazu gehören eine Veränderung der optischen Eigenschaften der Augengläser, so daß das Seh- oder Wahrnehmungsvermögen entweder auf das Gebiet des Augen-
flecks oder auf den Netzhautrand beschränkt ist, eine Abdeckung oder Verdunkelung des ganzen oder eines Teils des Sehfeldes, um die Augenstellung zu berichtigen und eine vollständige oder allmähliche Streuwirkung innerhalb des Gesichtsfeldes, die dazu dient, die Ränder oder die Umrisse des Augenflecks zu verwischen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zeitweise Veränderung der optischen Eigenschaften eines Augenglases auf möglichst einfache, bequeme und wirtschaftliche Weise zu ermöglichen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß das zur Veränderung der optischen Wirkung des Augenglases dienende optische Element
aus einer durch Andrücken fest an der Oberfläche des Augenglases haftend befestigbaren und leicht wieder davon lösbaren verformbaren Folie besieht, welche optische Eigenschaften aufweist, die eine Veränderung der optischen Eigenschaften der Gesamtanordnung bewirken.
Ein solche zur Ergänzung eines Augenglases dienendes optisches Element ist rasch, einfach und ohne erheblichen Aufwand auswechselbar, um eine fortlauf em . läufige Veränderung der Korrektur desselben Aug-.iglases zu ermöglichet;, was vor allem diagnostischen und Behandlungsaufgabe zugute kommt. Ferner läßt sich eine Verzeichnung oder Verzerrung des Gesichtsfeldes, wie sie durch dicker geschliffene Linsen oder in einem Abstand angeordnete zusätzliche Elemente hervorgerufen wird, dadurch leicht vermeiden. Ein mit dem zusätzlichen optischen Element gemäß der Erfindung versehenes Augenglas ist außerdem leicht, raumsparend und r*amit bequem und angenehm sowie ohne Beeinträchtigung des ästhetischen Eindrucks zu tragen. Weiterhin wird auch eine Verbilligung gegenüber einem unlösbar auf einem Augenglas angebrachten optischen Zusatzelement sowie gegenüber einem zusätzlich vor dem Augenglas, beispielsweise an dem Gestell einer Brille, befestigen optischen Zusatzelement erreicht.
Die Folie läßt sich beispielsweise vermittels Fingerdruck an der Oberfläche des Augenglases befestigen. Das Material und die Dicke der Folie können so ausgewählt werden, daß sich die Folie an die Oberfläche des Augenglases, an der sie haftend befestigt werden soll, anpaßt, und eine innere Spannkraft aufweist, die kleiner ist als die Kraft, mit der sie an der Oberfläche des Augenglases haftet. Handelt es sich um eine Brille, so kann die Folie entsprechend der Form ui.J Größe eines Brillenglases ausgebildet sein. Diejenige Oberfläche der Folie, welche der flachen an dem Augenglas haftend befestigbaren Oberfläche gegenüberliegt, kann als Fresnelsches Prisma ausgebildet sein, das dazu dient, die Sehachse gegenüber der Achse der Brillengläser zu neigen. Die Folie kann aber auch als Fresnelsche Linse ausgebildet sein und dazu dienen, die Brennweite der Gesamtanordnung zu beeinflussen. Ferner kann es vorteilhaft sein, daß wenigstens eine bestimmte Zone der Folie gefärbt, abgedeckt, lichstreuend gemacht, mit Sehlöchern perforiert, mit öffnungen versehen und/oder geprägt ist. Die größte Dicke der Folie beträgt vorzugsweise nicht mehr als etwa 1,6 mm und die ge ringste Tiefe der geprägten Zone nicht mehr als etwa 75 0O dieser größten Dicke.
Es lassen sich besondere optische Eigenschaften erzielen, indem die Folie beispielsweise ganz oder teilweise gefärbt oder getönt wird, eine gleichmäßige, abgestufte oder in bestimmter Weise verteilte Streuwirkung erhält, durch welche die Intensität und die Beschaffenheit des zum Auge gelangenden Lichtes verändert wird. Für manche Anwendungen kann eine Kombination dieser optischen Eigenschaften erwünscht sein und durch eine besondere Behandlung der Folie oder auch durch Überlagerung mehrerer Folien, Zusammensetzen einer Folie aus verschiedenen Teilen oder Segmenten usw. erzielt werden.
Die Figuren zeir.en Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenslandes. In den Zeichnungen sind
F i g. 1 ein Schaubild einer Brille, an deren einem Brillenglas eine prismatisch geprägte Folie haftend befestigt ist,
F i g. 2 ein teilweiser Querschnitt durch die F i g. 1, entlang der Linie 2-2 von F i g. 1,
F i g. 3 ein Ausschnitt eines Querschnittes durch eine prismatisch geprägte Folie nach der Erfindung, im vergrößerten Maßstab und losgelöst von einem optischen Element oder Augenglas,
F i g. 4 ein Stück einer prismatisch geprägten Folie, von der ein Ausschnitt hergestellt und an dem Augenglas befestigt werden kann,
xo Fig.5 bis 13 verschiedene Ausführungen von Folien zum Verändern der optischen Eigenschaften, wobei jede einzelne Folie verschiedene optische Merkmale aufweist,
F i g. 5 ist eine Folie, die in zwei verschiedenen Farben gefärbt ist,
F i g. 6 ist eine teilweise abgedunkelte Folie,
F i g. 7 ist eine streuende Folie,
F i g. 8 eine Folie mit meb :ren Schlöchern,
Fig.9 und 10 Folien, die Ii,htdurchlässige Streifen aufweisen,
F i g. 11 eine Folie mit mehreren Prismen.
Fig. 12 eine teilweise mit Prismen und teilweise abgedunkelte Folie,
Fig. 13 eine kombinierte Folie, die eine Filterzone, eine Prismenzone, eine Zone mit Sehlöchern, eine streuende und eine lichtdurchlässige Zone aufweist.
In den F i g. 1 und 2 der Zeichnung wird eine Brille 10 dargestellt, die in der bekannten Weise zwei Augengläser 12 und 14 aufweist, die von einem Brillengestell 16 gehalten werden, das einen Steg oder eine Brücke 18 und zwei Ohrenbügel 20 und 22 aufweist. Eine dünne Folie 24 ist mit einer geprägten Oberfläche an der hinteren Oberfläche des Augen- oder Brillenglases 12 haftend befestigt und dient dazu, hindurchfallendes Licht zu brechen und um einen vorbestimmten Winkel abzulenken.
Diese Fresnelsche Prismenfolie 24 besteht aus einem in der Form veränderlichen, durch Druck an einer Oberfläche anhaftenden, klären und durchsichtigen Material, wie z. B. aus Vinylbutyrat. Wie am besten aus der Darstellung der F i g. 3 ersichtlich ist, weist diese Folie 24 eine glatte, ebene Oberfläche 30 auf, vermittels deren sie durch Druck haftend an der hinteren Fläche des Augen- oder Brillenglases befestigt werden kann, so daß der Abstand zwischen dem Auge des Brillenträgers und der Folie so klein wie möglich ist, die Verzeichnung des Gesichtsfeldes verringert wird und die äußere Erscheinung oder das Aussehen der Brille für den Träger und für den Betrachter annehmbar wird. Die andere Oberfläche 32 der Folie 24 weist lineare Streifen oder Grate auf, die sich über die ganze Oberfläche der Folie erstrecken und prismatische Stege 34 mit einer geneigten Oberfläche 36 und einer senkrecht stehenden Oberfläche 38 bilden.
Die Dicke »A«. der Folie, welche dem Abstand zwischen der Oberfläche 30 und dem Scheitel der prismatischen Stege 34 entspricht, und die Dicke »ß« der Folie, welche dem Abstand zwischen der Oberfläche 30 und der tiefsten Stelle der durch die prismatischen Stege 34 gebildeten Rillen entspricht, werden entsprechend der folgenden Bedingungen ausgewählt. Die Dicke »/1« sollte so gering wie möglich sein, damit sich die Folie 24 ohne Schwierigkeit an die hintere oder vordere Fläche eines beliebigen Augenglases mit einer beliebigen Oberflächenkrümmung -npaßt, und damit die Folie das Aussehen des
Trägers so wenig wie möglich beeinträchtigen kann. Venn die Folie aus Vinylbutyrat besteht, ist eine Dicke »/4« bis zu 1,6 mm vollkommen annehmbar für den Träger. Wenn die Dicke jedoch wesentlich mehr als 1,6 mm beträgt, verschlechtert sich die Anpassungsfähigkeit der Folie, und die Beeinträchtigung des Aussehens des Trägers wird bemerkbar.
Die Abmessung »ß« sollte gleichfalls so klein wie möglich sein. Sie wird jedoch durch die erforderliche Widerstandsfähigkeit des verwendeten Materials begrenzt, die so hoch sein muß, daß ein Reißen des Materials nach Möglichkeit nicht vorkommen kann. Je kleiner die Abmessung »ß« gemacht werden kann, um so größer kann der bei einer bestimmten Dicke y>A« der Folie erzielbare Ablenkungswinkel gemacht werden. Versuche haben gezeigt, daß unter Berücksichtigung der Widerstandsfestigkeit der Folie bei Verwendung von Vinylbutyrat eine Dicke »ß« in der Größenordnung von 0,4 mm gewählt werden kann. Die Abstände von Prismensteg zu Prismensteg sind dabei nicht kritisch, sollten jedoch zur Verbesserung des Aussehens so klein wie möglich gehalten werden. Es können Prismen und Linsen des Fresnelschen Typs ausgezeichneter optischer Qualität mit einer Prismenbreite von nur 0,05 mm hergestellt werden.
Obwohl Folien aus Vinylbutyrat für die Herstellung dci verschiedensten Folien zum Verändern der verschiedensten optischen Eigenschaften in jeder Hinsicht zufriedenstellende Ergebnisse liefern, kann jedes andere Material dazu verwendet werden, wenn es den nachstehenden Bedingungen genügt.
Das Material sollte optisch klar und durchsichtig, durch Farbstoffe verfärbbar sein und sich dazu eignen, mit lichtundurchlässigen oder lichtdurchlässigen Druckfarben bedruckt zu werden. Es sollte ausreichende Biegsamkeit. Stärke und Elastizität aufweisen, damit die dünnen Folien von Hand bearbeitet, zugeschnitten usw. werden können und sich an torische oder sphärische Oberflächen anpassen, wie sie bei den meisten Augengläsern anzutreffen sind. Je größer die Brechzahl eines Materials ist, um so dünner kann die Folie sein, die sich demzufolge um so leichter an doppelt gekrümmte oder gewölbte Oberflächen anpaßt. Das Material muß sich unter der Einwirkung von Druck und/oder Wärme prägen lassen und in der Lage sein, eingeprägte Konturen mit hoher Präzision bei allen im Gebrauch und bei der Lagerung vorkommenden Temperaturen und Drükken zu behalten. Dies Konturen sollen auch nicht durch eine Bearbeitung oder durch den Transport der Folie verlorengehen.
Die Anpassungsfähigkeit muß weiterhin dahingehend definiert werden, daß die Folie durch Anwendung von Druck haftend an der Oberfläche einer Linse oder eines optischen Elementes angedrückt werden kann und unter der Einwirkung von Klebekräften an dieser Oberfläche verbleibt. In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß die Elastizität oder die innere Spannkraft der Folie so klein sein soll, daß die Folie haftend an der Oberfläche des optischen Elementes oder der Linse verbleibt und diese Haftkraft größer ist als die innere Spannkraft der Folie selbst. Das betrifft die innere Spannkraft in einer parallel und in einer senkrecht zur Ebene der Folie liegenden Richtung, wobei die Spannkraft in einer senkrecht zur Folie liegenden Richtung bis zu einem gewissen Grade durch die Dicke »Λ« bestimmt werden kann. Diese beiden physikalischen Eigenschaften werden in dieser Beschreibung als »durch Druck haftend an einer Oberfläche zu befestigen« und als »im haftenden Zustand angepaßt bleiben« bezeichnet.
Bei der Verwendung verschiedener Kunststoffe ergibt sich ein Unterschied in der Anpassungsfähigkeit oder in den Brechungseigenschaften, durch welchen die Dicken »A« und »ß« bis zu einem bestimmten Grade verändert werden. Es ist in jedem Falle erforderlich, daß die innere Spannkraft, welche versucht,
ίο die Folie in die ursprüngliche Form zurückzubringen, kleiner ist als die Adhäsionskraft zwischen der Folie und der Oberfläche des optischen Elementes.
Während der bisherige Teil der Beschreibung der Folie, insbesondere der Ausdruck »durch Druck haf-
is tend an einer Oberfläche befestigen« in erster Linie davon ausgeht, daß die Folie durch einen Druck unmittelbar an der Oberfläche befestigt wird, kann die Befestigung der Folie auch vermittels eines Flüssigkeitsfilms erfolgen, der zwischen die Folie und die Oberfläche des optischen Elementes oder Augenglases aufgebracht wird und auf der physikalischen Erscheinung der Oberflächenspannung basiert. Da die Oberflächenspannung davon herrührt, daß die an der Oberfläche der Flüssigkeit befindlichen Moleküle eine Anziehung auf die an der Oberfläche des festen Körpers befindlichen Moleküle ausüben und damit auf intermolekulare Kräfte ziirücWufuhren sind, ist der Ausdruck »durch Haftung befestigt« nicht auf die Adhäsion oder die feste Verbindung zwischen zwei festen Körpern beschränkt, sondern schließt auch Flüssigkeiten ein. Da das Gebiet der intermolekularen Adhäsion noch nicht vollständig erforscht ist und keine allgemeine Übereinstimmung über die zu verwendenden Begriffe besteht, soll der Ausdruck »durch Druck haftend an einer Oberfläche zu befestigen« in der verwendeten Bedeutung auch die Adhäsion zwischen festen Körpern und festen Körpern und die Adhäsion zwischen festen Körpern und Flüssigkeiten einschließen, da in jedem Falle intermolekulare Kräfte im Spiele sind. Die Kraft, welche die Anpassung der Folie bewirkt, kann auch elektrostatischer Natur sein oder durch das Vakuum zwischen der Folie und der glatten Oberfläche des Substrats hervorgerufen werden.
Vor der Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird festgestellt, weiche Größen der Brechkraft für die Prismen in der Diagnose oder in der Behandlung eines spezifischen Falles erfordeilich sind. Dann wird von einer vorrätig gehaltenen Folie, welche die gewünschten Eigenschaften aufweist, ein passendes Stück ausgeschnitten und durch Fingerdruck an der Oberfläche eines Augenglases befestigt, wie in der F i g. 4 durch die Bezugszeichen 40 und 42 angedeutet ist. Wenn jedoch die prismatische Brechkraft der Kombination aus Augenglas und Folie verändert werden soll, wie es im allgemeinen bei der progressiven Behandlung des Schielens erforderlich ist, wird die befestigte Folie von der Oberfl äche des Augenglases abgezogen und durch eine neue ersetzt.
Für manche Anwendungen kommt nur eine zeitweise Veränderung der Augengläser in Frage, beispielsweise wenn eine Person ihr Sehvermögen trainieren will, um eine Überbeanspruchung der Augen zu vermeiden oder die Brille für vorübergehende,
besondere Aufgaben verändern will. In diesen Fällen wird die Folie nur während der Benutzungszeit befestigt und anschließend wieder abgenommen, so daß der Brillenträger mit einer einzigen BrMIe auskommt.
Während die in F i g. 2 und 3 dargestellte Folie ebene, geneigte Oberflächenteile 36 aufweist, die in einer linearen Folge über die ganzu Fläche der Folie vrlaufen, und eine gleichbleibende Dicke »ß« hat, kann nach Weiterbildungen der Erfindung die Dicke »B« über die gesamte Oberfläche der Folie gleich oder verschieden sein und der sich verändernden Dicke eines vom Arzt verordneten Brillenglases entsprechen. Mit einer in dieser Weise beschaffenen Folie kann der Benutzer eine gewöhnliche Sonnenbrille oder eine gewöhnliche, klare Brille in eine Brille mit bestimmten korrigierenden optischen Eigenschaften verwandeln und umgekehrt.
Die geneigten Oberflächen 36 können Segmente eines Zylinders darstellen, und die sägezahnartigen Stege können linear oder konzentrisch ausgebildet sein, so daß eine zylindrische oder sphärische Linse des Fresnelschen Typs entsteht. Selbstverständlich können auch zwei oder mehrere der genannten Eigenschaften ohne weiteres miteinander kombiniert werden, um die optischen Eigenschaften von Augengläsern in einer Art und Weise zu verändern, wie sie früher aus wirtschaftlichen Gründen nicht durchführbar war. Da die durch Haftung zu befestigende Folie vermittels bekannter Prägeverfahren verhältnismäßig leicht hergestellt werden kann, lassen sich die genannten Veränderungen rasch, wirtschaftlich und auf einfache Weise bewirken.
Vermittels der Erfindung lassen sich sehr viele verschiedene optische Elemente herstellen, die jeweils aus einer dünnen, biegsamen und anpaßbaren Kunststoffolie bestehen, die so ausgeschnitten ist, daß sie der Form und Größe eines bestimmten Augenglases entspricht. Die geprägte, gefärbte, überdruckte, streuende, teilweise oder vollständig lichtdurchlässige Folie wird durch die Finger auf eine der Oberflächen eines Augenglases aufgedrückt, so daß sie sich in einer von Luftblasen freien Berührung mit dieser befindet und vorübergehend an dieser Oberfläche haftet. Die Folien können bei der Diagnose des Augenzustandes in rascher Folge gewechselt werden oder auch bei der Behandlung anormalen Sehens oder zur Behandlung auf Geradsichtigkeit in bestimmten Zeitabständen ausgewechselt werden. Aus Gründen der Bequemlichkeit, der Reinlichkeit oder einer Heilbehandlung können die Folien willkürlich oder fr» unregelmäßigen Zeitabständen erneuert werden. Sie können dazu dienen, die Intensität und die Beschaffenheit des zum Auge gelangenden Lichtes, die Richtung aus welcher einfallendes Licht zum Auge gelangen kann oder die Menge oder Beschaffenheit des zu einem bestimmten Teil des Auges gelangenden Lichtes von Zeit zu Zeit und zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu verändern. Auch kann die Sehschärfe innerhalb des Gesichtsfeldes verschieden gemacht werden.
In F i g. 5 der Zeichnung -wird eine Folie 50 dargestellt, die als Filter ausgebildet ist und aus einer blau gefärbten Randzone 51 und gelb gefärbten mildere1! Zone 52 besteht. Diese besondere Kombination von Durchlässigkeiten gestattet, das Sehvermögen des Augenfiecks zu erhöhen, indem das periphere Gebiet der Netzhaut durch die Farbe Blao angeregt wird, wobei der Augenfleck eine höhere Empfindlichkeit für die Farbe Gelb erhält Wenn die Zonen 51 und 52 eine unterschiedliche Form oder unterschiedliche Farbgebungen erhalten, ist der Augenspezialist In der Lage beispielsweise den Augenfleck des einen Auges und den peripheren Teil der Netzhaut des anderen Auges verschieden anzuregen. Wenn die ganze Folie 50 nur in einer Farbe gefärbt wird, oder nur die Zone 51 oder die Zone 52 mit einer Farbe, beispiels-
weise Grau oder Grün, versehen ist, wird eine Folie erhalten, die sich besonders gut dazu eignet, eine vom Arzt vorgeschriebene Brille in eine vorgeschriebene Sonnenbrille zu verändern. Die durch Druck haftende Folie 50 oder die Folienzonen 51 und 52
ίο können auch aus einem gefärbten oder nicht gefärbten polarisierenden Material bestehen, das dazu diert, eine vom Arzt verordnete, normale, klare Brille oder Sonnenbrille in eine Polarisationsbrille zu verändern. Schließlich kann die Farbgebung auch abgestuft sein und von einer starken Färbung am oberen Ende ausgehend nach unten hin abnehmen, so daß am unteren Rand nahezu keine Färbung vorhanden ist. Damit werden die Augen gegenüber dem vom Horizont und darüber kommenden Licht am stärksten geschützt, während nach unten hin ein im wesentlichen unbehindertes Sehen möglich ist. Folien dieser Art sind beispielsweise von großer Nützlichkeit im Führerstand eines Flugzeuges, indem zur Beobachtung der Instrumente nur eine geringe Fär-
bung, und beim Ausblick durch die Windschutzscheibe eine bestimmte maximale Färbung erwünscht ist, um die Augen gegen das Sonnerlicht zu schützen, in F i g. 6 wird eine durch Andrücken haftende Folie 60 dargestellt, die aus zwei abgedunkelten oder abgedeckten Zonen 61 und 62 und einer mittleren klären Zone 63 besteht. Diese teilweise abgedeckte Folie 60 dient insbesondere dazu, die Stellung der Augen zu beeinflussen, indem Teile des Gesichtsfeldes verdunkelt werden, in welchen die Person ihre beiden Augen nicht gleichzeitig benutzen soll. Dadurch wird die Person gezwungen, ihre Augen auf diejenigen Teile des Augenglases einzustellen, die nicht abgedeckt sind. Die abgedeckte Folie 60 kann auch zur Kontrolle der Augenfixiemng verwendet werden, indem beispielsweise das Adaptationsvermügen der Augen verändert wird. Dabei wird zunächst das eine Auge veranlaßt, sich in einer bestimmten Weise zu adaptieren, und dann wird anschließend das andere Auge veranlaßt, sich in einer bestimmten anderen Weise zu adaptieren. Bei den Behandlunge von Abweichungen von dem normalen Sehvermögen, bei denen das Adaptionsvermögen der Augen verändert werden soll, hat düe abgedunkelte Folie 60 den großen Vorteil, jederzeit abnehmbar oder anbringbar zu sein, indem sie auch willkürlich und nur für kurze Zeiten verwendet werden kann.
F i g. 7 zeigt eine durch Druck haftende Folie 70, die in verschiedenen Zonen in verschieden starker Weise streut. Die Streuung ist am stärksten am linken Teil der F i g. 7 und wird zum rechten Teil der Figur hin schwächer. Die Folie 70 ist nützlich zur Behebung von Schwierigkeiten der Augenstellung. Die streuende Folie 70 ist in einer solchen Weise aufgebaut, daß sie die Ränder des auf der Netzhaut erscheinenden Bildes verwischt, so daß der Seheindruck von dem einen mehr auf das andere Auge verlagert wird. Die stieuende Folie 70 kann auf ihxei ganzen Fläche oder teilweise mit einer Farbtönung kombiniert sein und gleichfalls auch noch abgedun-
kelte Zonen aufweisen, falls dieses wünschensweri
Fig.8 zeigt eine Folie in der Art einer durch Druck haftenden Linse 80, die mehrere, nahe beiein-
309 521 /2(
anderliegende Sehlöcher 81 aufweist, deren gegenseitige Abstände so bemessen sind, daß sie den Träger nicht stören, wenn eine solche Folie haftend an der Oberfläche eines Augenglases befestigt ist. Die Größe una die Verteilung der Sehlöcher kann je nach den Anforderungen in einem einzelnen Fall verändert und an diesen angepaßt werden. Die ganze Folie 80 kann lichtundurchlässig oder fleischfarben sein, um ihr ein besseres Aussehen zu geben.
In F i g. 9 wird eine durch Druck haftende Folie 90 dargestellt, die eine Zone 91 mit einem stenopäischen Schlitz und zwei abgedeckte Zonen 92 und 93 aufweist. Die Breite des stenopäischen Schlitzes 91 ist an die Beleuchtungsstärke in einem Raum oder im Freien angepaßt. Eine Anwendungsmöglichkeit für die Folie 90 besteht darin, normale Augengläser in eine Schneebrille zu verwandeln.
F i g. 10 stellt eine durch Druck haftende Folie 100 dar, die eine Anzahl stenopäischer Schlitze 101, 102 und 103 aufweist. Die dazwischenliegenden Zonen 104, 105, 106 und 107 sind entweder lichtundurchlässig oder stark gefärbt, so daß im letzteren Falle die optischen Eigenschaften der Folie 50 sehr ähnlich sind der als »Eskimo-Brille« bekannten Augengläser, die dazu dienen, die Augen gegen sehr helles Licht zu schützen, beispielsweise, wenn Sonnenlicht auf Schnee fällt.
In Fig. 11 weist die durch Druck haftende Foüe 110 drei Zonen 111, 112 und 113 mit verschiedener Ausbildung der Prismen auf. Diese drei Zonen können durch Prägung hergestellt werden oder auch aus drei verschiedenen Abschnitten zusammengesetzt werden, von denen jeder einzelne Abschnitt Prismen einer anderen Ausführung enthält. Wenn die Folie zusammengesetzt ist, kann jeder Abschnitt für sich alleine durch Druck haftend an dem Augenglas befestigt werden. Andererseits können die einzelnen Abschnitte auch auf einer gemeinsamen Basis befestigt werden, die dann durch Druck haftend an dem Augenglas befestigt wird. Die Folien 110 helfen bei der Beseitigung von Augenmuskelschwierigkeiten, indem der Patieut veranlaßt wird, seine Augen zusammen in verschiedenen Gesichtsfeldern zu verwenden, wenn eines der beiden Augen nicht die gleichen Bewegungen wie das andere Auge vollführt.
Die durch Druck haftende Folie 120 von Fig. 12, welche aus einer Kombination aus einem oberen prismatischen. Abschnitt 121 uad einem tuiteren abgedunkelten Abschnitt 122 besteht, ist in all den Fällen nützlich, in denen beide Augen zur Fernsicht durch ein korrigierendes Prisma blicken sollen, jedoch für die Nahsicht normalerweise nur ein einzelnes Prisma verwendet wird, z. B. beim Lesen.
F i g. 13 schließlich zeigt eine Folie 130, die aus mehreren verschiedenen Abschnitten besteht, von denen jeder einzelne eine andere optische Eigenschaft aufweist. Diese kombinierte Ausführung dient dazu,
ίο stellvertretend eine der vielen möglichen Kombinationen zu zeigen, die für eine einzige, durch Druck haftende Folie möglich sind. Bei der Folie 130 kann die Zone 131 beispielsweise durch ein Fresnelsches Prisma 131 oder ein Prisma einer anderen Ausführung gebildet werden. Diese Zone kann auch gekrümmt sein und eine gewölbte Oberfläche in der Art einer Linse aufweisen, und schließlich kann diese Zone aus der Kombination einer Linse mit einem Prisma bestehen. Der Abschnitt oder die Zone 132
ao soll ein Filter in einer bestimmten Farbe, mit oder ohne Sehlöchern 133, und mit oder ohne eine mittige Öffnung 134 sein, die in einer anderen Farbe gefärbt ist. Der Abschnitt 135 soll abgedunkelt sein, während der Abschnitt 136 gleichmäßig oder in verschieden starkem Maße streuend sein soll. Hinzu kann auch noch die zusätzliche Wirkung von einer weiteren oder mehreren Folien kommen, die beispielsweise einen stenopäischen Schütz mit einer gefärbten Öffnung aufweisen oder die Sehrichtung ablenken.
Die Folie der F i g. 13 soll in erster Linie die Vielzahl optischer Eigenschaften andeuten, die in einei einzigen Folie oder in einer Kombination mehrerei Folien kombiniert werden können. Mit bekannter Einrichtungen ist es nicht möglich, auf praktische Weise solche unterschiedlichen optischen Eigenschaften in einer einzigen Einrichfng miteinander zt kombinieren.
Die beschriebene optische Folie, die durch Druck haftend an einer Oberfläche befestigt werden kann, dient dazu, schnell und zeitweise die optischer Eigenschaften eines optischen Elementes oder eines Augenglases in einer nahezu unbegrenzten Anzahi von nützlichen Möglichkeiten zu verändern. Die Folien sind preiswert in ihrer Herstellung und könner nach Gebrauch weggeworfen werden. Sie lassen sict durch Fingerdruck an der Oberfläche eines optischer Elementes oder eines Augenglases haftend befestigen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Optisches Element zur Veränderung der optischen Wir.V ig eines Augenglases, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer durch Andrücken fest an der Oberfläche des Augenglases (12) haftend befestigbaren und leicht wieder davon lösbaren, verformbaren Folie (24) besteht, welche optische Eigenschaften aufweist, die eine Veränderung der optischen Eigenschaften der Gesamtanordnung bewirken.
2. Optisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (24) entsprechend der Form und Größe eines Brillenglases ausgebildet ist.
3. Optisches Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Folie entsprechend einem Brillenglas von der Mitte der Folie zum Rand derselben zu- oder abnimmt.
4. Optisches Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (32) der Folie, welche der flachen, an dem Augenglas (12) haftend befestigbaren Oberfläche (30) gegenüberliegt, als Fresnelsches Prisma ausgebildet ist, das dazu dient, die Sehachse gegenüber der Achse der Brillengläser zu neigen.
5. Optisches Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daii die überfläche (32) der Folie, welche der flachen an dem Augenglas (12) haftend befestigbaren Oberfläche (30) gegenüberliegt als Fresnelsche Linse ausgebildet ist, die dazu dient, die Brennweite zu beeinflussen.
6. Optisches Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine bestimmte Zone der Folie gefärbt, abgedeckt, lichtstreuend gemacht, mit Sehlöchern perforiert, mit öffnungen versehen und/oder geprägt ist.
7. Optisches Element nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die größte Dicke (A) der Folie nicht mehr als etwa 1,6 mm und die geringste Tiefe der geprägten Zone nicht mehr als etwa 75 v. H. dieser größten Dicke beträgt.
8. Optisches Element nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie aus Vinylbutyrat hergestellt ist.
DE19681772660 1967-06-20 1968-06-15 Optisches element zur veraenderung der optischen wirkung eines augenglases Ceased DE1772660B2 (de)

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