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Brille, insbesondere Sonnenschutzbrille Brillen werden heute im allgemeinen,
soweit man nicht auf Edelmetalle oder andere geeignete Metalle zurückgreift, mit
einem Gestell aus Kunstharzen o. dgl, hergestellt. Diese Rahmengestelle haben den
Vorteil, daß sie durch ihre Formgebung und ihr geringes Gewicht nicht zu unangenehmen
Druckstellen führen.
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Bei dem Gebrauch der bisher im Handel befindlichen Sonnenschutzbrillen
konnte man bemerken, wie um die Augen herum und auch- an den Schläfen unter dem
Brillenrahmen weiße, von den Sonnenstrahlen nicht gebräunte Hautpartien entstanden-,
die von dem Brillenträger oder der Brillenträgerin als störend und die einheitliche
Pigmentierung der Haut des Gesichts beeinträchtigend empfunden wurden. Meist wird
dann versucht, durch Besonnung des Gesichts ohne Sonnenbrille eine gleichmäßige
Bräunung zu erzielen. Es leuchtet ein, daß ein derartiges Vorgehen mit Schädigungen
der Augen verknüpft sein kann. Außerdem werden beim Schließen der Augen, auch beim
Sehen übrigens, durch die Einwirkung der gleißenden Sonne im Hochsommer sehr leicht
Fältchen in der Umgebung des Auges und besonders unter diesem gebildet, die von
der Bestrahlung nicht erfaßt werden, sondern hinterdrein als blasse Krähenfüße sichtbar
werden.
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Um all diesen Nachteilen aus dem Weg zu gehen, andererseits aber doch
ein kosmetisch einwandfreies Resultat zu erzielen, wird nach der Erfindung vorgeschlagen,
daß bei Brillen, insbesondere bei Sonnenschutzbrillen, das Augenglas bzw. das farbige
Augenschutzglas mit seiner Unterkante etwa mit der Form der Lage des Randes des
unteren Augenlides abschließt und daß der nach unten lappenartig verbreiterte Rahmen
aus einem organischen, UV-durchlässigen Glas besteht. Weiter wird nach der Erfindung
vorgesehen,
daß die seitlichen, ebenfalls aus organischem, UV-durchlässigem Glas bestehenden
Ohrenbügel mit einer etwa der Höhe der Augenhöhle entsprechenden Breite an dein
Brillenrahmen anschließen und allmählich innormale kleine Breite überlaufen.
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Um das Brillengestell möglichst einfach herstellen zu können, wird
man es insgesamt aus UV-durchlässigen, organischen Gläsern herstellen, wodurch ein
Verschweißen von verschiedenartigen Materialien für das Rahmengestell vermieden
wird. Dies hat auch den Vorteil, daß sich bei Sonnenbestrahlung unter dem Rahmen
durch Schattenwirkung auf der Haut keine hellen Flecke ergeben, die sich von den
gebräunten Hautteilen abheben.
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In Frage kommende organische, ultraviolettdurchlässige Gläser sind
z. B. Harnstoff-, Formaldehydkondensationsprodukte, denen auch Farbpigmente zugesetzt
sein können, so daß man die erfindungsgemäßen Rahmengestelle in beliebig gewünschter
Farbtönung auf den Markt bringen kann.
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Handelsübliche organische Gläser sind im allgemeinen so aufgebaut,
daß sie etwa bis 40% des im Sonnenlicht enthaltenden UV-Bestandteiles durchlassen.
Um nun wieder eine Verstärkung der UV-Bestrahlung-an den Hautteilen unter dem Auge
und an den äußeren Augenwinkeln zu erreichen, geht man erfindungsgemäß vorteilhaft
so vor, daß die lappenförmige untere Verbreiterung des Rahmens als auch die an den
Brillenrahmen anschließenden breiten Teile der Ohrenbügel linsenförmig, z. B. zylinderlinsenförmig,
ausgebildet sind, so daß das durch diese Teile einfallende Licht fokussiert die
Haut unter denn Auge und am äußeren Augenwinkel bestrahlt. Durch diese Verstärkung
der UV-Bestrahlung dringen die die Haut bräunenden UV-Strahlen in alle Faltentiefen
ein, so daß eine gleichmäßige Bräunung unter dem Auge usw. erreicht wird und nicht
mehr helle Hautstreifen erscheinen. Durch die erfindungsgemäße Brille erfolgt also
bei Sonnenwetter eine fast ebenso starke Bestrahlung der Haut um dieAugen herum
und an den Schläfen wie derjenigen der übrigen Gesichtshaut durch UV-Bestrahlung.
Um diese Behandlung besonders wirksam werden zu lassen, ist es vor allen Dingen
vorteilhaft, die UV-durchlässigen, organischen Gläser des Rahmengestells für Sonnenschutzbrillen
zu verwenden, so daß der Träger oder die Trägerin sich mit dem Gesicht den direkten
Sonnenstrahlen aussetzen kann.
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Die erfindungsgemäße Brille ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Vorderansicht der Brille, Fig. 2 einen Schnitt
nach Linie II-II der Fig. i. Die Brille nach dem Beispiel besteht aus einem ,Rahmen
i aus UV; durchlässigem, organischemGlas, in dem die Augengläser 2 in üblicher Weise
befestigt sind. Die Unterkante 3 der Augenglasfassung hat eine solche Form und Lage,
daß sie ungefähr mit dem Wimpernrand des unteren Augenilides abschließt. Der Rahmen
i ist unterhalb der Augengläser 2 nach unten lappenartig verbreitert, und diese
lappenförmigen Ansätze 4 sind mindestens so tief gezogen, daß sie wenigstens bis
zur Unterkante der Augenhöhle reichen. Die sich seitlich gelenkig an den Rahmen
i anschließenden Ohrenbügel 5 sind in dem vorderen Teil sehr breit gehalten, so
daß sie mindestens die gesamten Hautteile an den äußern Augenwinkeln, die zu einer
Faltenbildung neigen, überdecken. Dieser verbreiterte Teil läuft dann allmählich
in eine normale Breite aus.
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Um eine verstärkte UV-Bestrahlung der Hautteile unter dem Auge und
an den äußeren Augenwinkeln zu erreichen, werden die unteren Rahmenlappen 4 als
auch die breiten Seitenteile der Ohrenbügel linsenförmig, vorteilhaft zylinderlinsenförmig,
ausgebildet, wie z. B. Fig. 2 zeigt. Durch diese Ausbildung wird das einfallende
ultraviolette Licht fokussiert auf die Haut unterhalb des Auges und an den äußeren
Augenwinkeln gestrahlt.
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Die Herstellung der Brillengestelle erfolgt durch Herausstanzen aus
Platten geeigneter organischer Gläser oder durch Pressen bzw. Spritzen in Formen.