DE1940008C - Auflaufbremsanlage für Fahrzeuganhänger - Google Patents

Auflaufbremsanlage für Fahrzeuganhänger

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DE1940008C
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Description

1 2
Die Erfindung betrifft eine Auflaufbremsanlage für Bremseinstellung, die bei Servo-Bremsen besonders
Fahrzeuganhänger, die aus einem Auflauf- oder Be- wichtig ist, unter allen Umständen gewährleistet ist.
triebsbremsteil, einem Hilfsbremsteil und mindestens In den Zeichnungen sind Ausfuhrungsbeispiele der
zwei Radbremsen besteht, deren Bremsbacken eine Erfindung in schematischer und nicht maßstäblicher
Servo-Anordnung aufweisen. 5 Form dargestellt. Es zeigt
Fahrzeuganhänger mit derartigen Bremsanlagen F i g. i eine Auflaufvorrichtung für einen einachsi-
müssen beispielsweise beim Rangieren auch rück- gen Anhänger mit hydraulischem Auflauf- oder Be-
wärts gefahren werden können. Um dies zu ermög- triebsbremsteil,
liehen, wird an der Auflaufvorrichtung eine beson- F i g. 2 eine Auflaufvorrichtung für einen einachsidere Einrichtung, eine sogenannte Rückfahrtsperre, io gen Anhänger mit mechanischem Auflauf- oder Bevorgesehen, die durch einen besonderen Bedienungs- triebsbremsteil,
Vorgang eingelegt werden und sich beim Wiederan- F i g. 3 eine Auflaufvorrichtung für einen mehrfahren in Vorwärtsrichtung selbsttätig lösen muß. Bei achsigen Anhänger mit mechanischem Auflauf- oder den üblichen Rückfahrtsperren ist es notwendig, daß Betriebsbremsteil,
ein zweiter Bedienungsmann beim Rangieren die bei 15 F i g. 4 eine Radbremse mit hydraulischem Be-
jedem Fahrtrichtungswechsel herausspringende Rück- triebsbremsteil,
fahrtssperre erneut einlegt. Dies ist sehr lästig und F i g. 5 eine Radbremse mit mechanischem Beunbequem. Es ist daher schon vorgeschlagen worden, triebsbremsteil.
die Rückfahrtsperre durch elektrischen Strom vom Gemäß F i g. 1 ist an einem nicht gezeichneten Anziehenden Kraftfahrzeug aus zu betätigen. Diese An- 20 hänger ein Gehäuse 1 befestigt. In diesem Gehäuse Ordnungen haben aber den Nachteil, daß sie nur bei ist eine Zugstange 2 mit einem Kupplungsteil 3 längsnicht eingeschobener Zugstange der Auflaufvorrich- verschieblich gelagert. Die Zugstange 2 betätigt beim tung wirksam werden und daß besondere Einrich- Einschieben entgegen der Fahrtrichtung α entweder tungen am Kraftfahrzeug notwendig sind, so daß da- unmittelbar oder unter Zwischenschaltung von Übermit ausgerüstete Anhänger ihre Freizügigkeit ver- 25 Setzungen einen hydraulischen Hauptzylinder 4. Die Heren, d. h. sie können nur hinter einem ganz be- Zugstange 2, der Hauptzylinder 4, die Leitung 5 und stimmten Zugfaf.^eug gefahren werden. die daran angeschlossenen Teile der Radbremse
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, (s. F i g. 4) bilden den Auflauf- oder Betriebsbrems-
eine Auflaufbremsanlage zu schaffen, bei der sich die teil. Zusätzlich kann, wie in F i g. 1 dargestellt, ein
Anordnung einer Rückfahrsperre erübrigt. 3° Kraftbegrenzer in Form eines Überdruckventils 5 a
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- angeordnet sein, das durch eine Leitung 6 mit dem
löst, daß die Bremsbacken eine Duo-Servo-Anord- Vorratsbehälter 7 des Hauptzylinders 4 verbun-
nung aufweisen und die Zuspanneinrichtung des einen den ist.
Bremskraftbegrenzer enthaltenden Auflauf- oder Der Hilfsbremsteil besteht aus einem Bremsbe-
Bctriebsteiles r-ur auf die in Vorwärtsrichtung auf- 35 tätigungshebe1 8, der an einer konsole 9 schwenkbar
laufende Bremsbacke, die Zuspanneinrichtung des gelagert und mittels eines Rastensegmentes 10 fest-
Hilfsbrcmsteiles dagegen auf beide Bremsbacken ein- stellbar ist. An den Bremsbetätigungshebel 8 ist ein
wirkt. zum Hilfsbremsteil der Radbremse (s. F i g. 4) füh-
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Auf- rendes Zuggestänge oder Zugseil 11 angeschlossen,
laufbremsanlage wirken die Radbrenisen nur dann als 4° Ein Betätigen des Hebels 8 in Richtung b bewirkt
Servo-Bremsen, wenn während der Vorwärtsfahrt der ein Anziehen der Bremse.
Auflauf- oder Betriebsbremsteil betätigt wird. Bei der Die Ausführungsform nach F i g. 2 entspricht im
Rückwärtsfahrt dagegen tritt eine Selbstschwächung wesentlichen der Ausführungsform nach Fig. 1, nur
des Auflauf- oder Betriebsbremsteiles auf, so daß die ist hier der Auflauf- oder Betriebsbremsteil mecha-
Brcmswirkung nur etwa 10 bis 15 0O der Vorwärts- 45 nisch ausgeführt. Die Zugstange 2 wirkt auf einen
bremswirkung beträgt. Diese Bremswirkung r.it am Gehäuse 1 gelagerten Umlenkhebel 12, der über
jedoch für die langsame und kurzzeitige Rückwärts- ein Zuggestänge 13 auf den Betriebsbremsteil der
fahrt praktisch ohne Bedeutung. Beim Betätigen des Radbremse (s. F i g. 5) wirkt. Der Hilfsbremsteil ist
Hilfsbremsteües, das als Feststell-, Abreiß oder Not- gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 1 unver-
bremsc dient, wird jedoch in beiden Fahrtrichtungen 50 ändert. Sein Zuggestänge oder Zugseil 14 wirkt auf
die volle Servo-Wirkung erzielt. Durch die Erfindung den Hilfsbremsteil der Radbremse (s. Fig. 5). Auch
ist somit eine Auflaufbremsanlage geschaffen, die hier kann wahlweise zwischen dem Umlenkhebel 12
ohne Minderung der Betriebssicherheit einen erheb- und dem Zuggestänge 13 ein Bremskraftbegrenzer 15
liehen Gewinn an Betriebstüchtigkeit aufweist. angeordnet sein, der beispielsweise durch vorge-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist SS spannte Federn gebildet werden kann,
bei einer Auflaufbremsanlage für mehrachsige An- Gemäß F i g. 3 besteht die Zuggabel des Anhängers
hunger mit mechanischer Betätigung und einer um beispielsweise aus einem Mittelholm 16 und Seiten*
eine horizontale Achse schwenkbaren Zuggabel die holmen 17, die mittels Bolzen 18 um eine Achse 19
Knifiübertragungsvorrichtung des Auflauf* oder Bu- an einem nicht gezeichneten Anhängerfahrgestell
iriebabremstelles einen Gelenkpunkt auf, der in an 60 schwenkbar gelagert sind. Die Zugstange 20 trügt
sich bekannter Weise in der Nähe der Zuggabel- eine Zugöse 2t und ist in den mit dem Mittelholm 16
Schwenkachse liegt. fest verbundenen Lagern 22 und 23 lUngsverschieb* Dadurch wird erreicht, daß unabhängig von der lieh gelagert. Eine Anzugfeder 24 bewirkt Über einen
jeweiligen Winkelstellung der Zuggabel, die wegen auf der Zugstange 20 befestigten Anschlag 25 die
unterschiedlicher Htflie der Anhängerkupplung »der «s Übertragung der Zugkräfte, Die Bewegungen und
beim llcfalirett welligen Oelündes sehr unterschied* KrUfIc der Zugstange 20 werden Über ein Druckrohr
lieh !sein kann, während der Rückwärtsfahrt sieh 26 auf einen Umlenkhebel 27 tibertragen, der in
ek'iche Verhältnisse herrschen trnd eine genaue einem beispielsweise am Mitlelholm 16 der Zuggabel
befestigten Konsol 28 gelagert ist. Am Auge 29 des Umlenkhebels 27 greift das zum Betriebsbremsteil der Radbremsen (s. F i g. 5) führende Zuggestänge 13 an. Das Auge 29 ist in der Nähe der Schwenkachse 19 angeordnet. Der Auflauf- oder Betriebsbremsteil der Anlage besteht demnach aus der Zugstange 20, dem Druckrohr 116, dem Umlenkhebel 27 und dem Zuggestänge 13. Ein Bremskraftbegrenzer kann wiederum wahlweise vorgesehen werden, z. B. im Druckrohr 26 wie mit 31 angedeutet ist.
Der Hilfsbremsteil der Anlage besteht aus einem am Mittelholm 16 gelagerten Bremshebel 32, einer Druckstange 33, einem Hebel 34 und einem Druckgestänge 35, das zum Hilfsbremsteil der Radbremsen (s. F i g. 5) führt. Der Hebel 34 kann am gleichen Konsol 28 gelagert sein wie der Umlenkhebel 27, ist jedoch völlig unabhängig von diesem beweglich. Die hier gezeigte Ausbildung des Hilfsbremsteils bewirkt, daß die Hilfsbremse auch als Fallbremse wirkt, wenn die Zugöse 21 bis in Fahrbahnnähe aogesenkt wird.
Die Wirkung der Hilfsbremse als Abreißbremse wird in üblicher Weise über ein Abreißseil 36 und einen Abreißring 37 erzielt.
Gemäß F i g. 4 sind die Bremsbacken 38 und 39 durch einen Bolzen 48 miteinander verbunden. Sie tragen die Bremsbeläge 40 und 41 und stützen sich an einem Bolzen 42 ab, der an dem nicht gezeichneten Bremsträger befestigt ist. Die in der Vorwärtsdrehrichtung c auflaufende Bremsbacke 38 wird von einem einseitig wirkenden Bremszylinder 43 betätigt, der über die Leitung5 (s. Fig. 1) beaufschlagt wird. Bei der Vorwärtsfahrt wird eine sehr große, bei Rückwärtsfahrt dagegen eine vernachlässigbar kleine Bremswirkung erzielt, so daß auf eine Rückfahrtsperre verzichtet werden kann.
Der Hilfsbremsteil der Radbremse besteht aus einem an der Bremsbacke 39 gelagerten Hebel 44, der über ein Teleskopgestänge 45 mit der Bremsbacke 38 verbunden ist und durch das Zuggestänge 11 nach Fig. 1 betätigt wird. Bei Betätigung durch das Zuggestänge 11 wirkt die Radbremse in beiden Drehrichtungen in gleicher Weise als Duo-Servo-Bremse mit hoher Bremswirkung.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 5 sind die Bremsbacken 46 und 47 ebenfalls durch einen Bolzen 48 miteinander verbunden und mit Bremsbelägen 40 bzw. 41 versehen. Die Enden der Bremsbacken stützer sich am runden Teil einer Bremsnockenwelle 49 ab, die einen einseitigen Nocken 50 trägt, der nur die in Drehrichtung c auflaufende Bremsbacke 46 betätigen kann, weil die Schwenkbarkeit des Nockenhebels 51 durch einen Festanschiag 52 begrenzt ist. Der Nockenhebel 51 wird durch die Zugstange 13 (s, F i g, 2 und 3) des Auflaufbremsgestänges betätigt. Hinsichtlich der Wirkungsweise besteht Übereinstimmung mit der Ausführungsform nach F i g. 4. Dies gilt auch für den Hilfsbremsteil der Radbremse, der hier aus einem an der Bremsbacke 46 gelagerten
ίο Hebel 53 besteht, der über ein Teleskopgestänge 54 auf die Bremsbacke 47 wirkt. Am Hebel 53 greift das Zuggestänge 14 nach F i g. 2 an. Bei Verwendung eines Hilfskraftbremsgestänges nach F i g. 3 greift die Druckstange 35 über einen Hebelarm 53 a am
Hebel53 an, wie es in Fig.5 strichpunktiert angedeutet ist.
Mit Rücksicht auf bessere Übersichtlichkeit sind in den F i g. 4 und 5 die Filmträger, Bremstrommeln, Backenrückholfedern und Nachstelleinrich-
ao hingen weggelassen. Die Verbindung der beiden Bremsbacken im Punkt 48 kann auch auf jede andere bei Servo-Bremsen übliche Weise erfolgen. Das gleicJ-2 gilt für die gegenüberliegende Abstützung der Bremsbacken.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Auflaufbremsanlage für Fahrzeuganhänger, bestehend aus einem Auflauf- oder Betriebsbremsteil, einem Hilfsbremsteil und mindestens zwei Radbremsen, deren Bremsbacken eine St. .0-Anordnung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbacken eine Duo-Servo-Anordnung aufweisen und die Zuspannein-
richtung (43, 50) des einen Bremskraftbegrenzer (5 α, 15, 31) enthaltenden Auflauf- oder Betriebsbremsteiles nur auf die in Vorwärtsrichtung auflaufende Bremsbacke (38 bzw. 46), die Zuspanneinrichtung (44/45, 53 bzw. 53 a/54) des Hilfs-
bremsteifes dagegen auf beide Bremsbacken (38 und 39 bzw. 46 und 47) einwirkt.
2. Mechanisch betätigte Auflaufbremsanlage nach Anspruch 1 für mehrachsige Anhänger mit einer um eine horizontale Achse schwenkbaren Zuggabel, dadurch Rekennzeichnet, daß die Kraftübertragungsvorrichtung des Auflauf- oder Betriebsbremsteiles einen Gelenkpunkt (29) aufweist, der in an sich bekannter Weise in der Nähe der Zuggabel-Schwenkachse (19) liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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