DE193553C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 7Oe. GRUPPE

WILHELM AUGUST TEPE in BARMEN.

Wandtafel für Lehrzwecke mit abwechselnd durchscheinenden und undurchsichtigen Stellen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. März 1907 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Wandtafel, wie solche für Lehrzwecke in Schulen, Vereinen usw. gebraucht wird. Sie besteht in der Hauptsache aus einer Schreibtafel aus Ätzglas mit durchscheinenden Stellen, welche die Liniatur von einer dahinter befindlichen Platte durchscheinen lassen.

Derartige Tafeln mit abwechselnd durchscheinenden und undurchsichtigen Stellen und hinterlegten beschriebenen Blättern sind schon bekannt. Vorliegende Erfindung unterscheidet sich von den bisher bekannten Einrichtungen dadurch, daß auf der Schreibplatte mechanisch durch nachstehend näher beschriebene Mittel jedes beliebige Liniensystem erzeugt als auch wieder zum Verschwinden gebracht werden kann.

Auf der Zeichnung ist die Wandtafel beispielsweise veranschaulicht, und es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig. 3 einen Querschnitt der Tafel, Fig. 4 eine Einzelheit.

Die Bauart der Tafel ist wie folgt: In einem Rahmen 1 ist eine Tafel 2 aus Ätzglas eingefügt. Die vordere Seite der Tafel 2 dient als Schreibfläche, während die Rückseite schwarz gestrichen ist, und zwar in der Weise, daß an den Stellen, wo die Liniatur erscheinen soll, das Glas durchscheinend bleibt. Um nun nach Wunsch Liniatur auf der Schreibfläche erzeugen zu können, ist in dem Rahmen 1 verschiebbar eine Platte 3 angeordnet. Letztere kann aus Holz, Pappe, Leinwand o. dgl. hergestellt sein und hat als Grundton dieselbe Farbe wie die Tafel 2, im vorliegenden Falle schwarz. Auf dieser Platte ist mit einer passend gewählten Farbe die gewünschte Liniatur aufgetragen. Durch eine Bewegungsvorrichtung, die in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer ovalen, nach.Art eines Exzenters wirkenden Scheibe 4 besteht (Fig. 4), wird die Platte 3 im Rahmen 1 auf und ab bewegt. Als Führung der Platte 3 dienen auf beiden Seiten des Rahmens oben sowie ■ unten angebrachte Ringe, in welchen die an der Platte 3 vorgesehenen Führungsstifte gleiten. Die Bewegung der Scheibe 4, auf der die Platte 3 ruht, erfolgt durch einen Handgriffs. Die Scheibe 4" wird durch ein Sperrad mit Schnepper 6 in ihrer Lage festgehalten. Der Rahmen mit Tafel 2 und Platte 3 ist auf einem Untergestell 7 verschiebbar gelagert und an Drahtseilen aufgehängt, die in bekannter Weise über Rollen 8 geführt und mit Gewichten 9 belastet sind. Durch diese Anordnung ist es möglich, den Rahmen bzw. die Schreibfläche in richtiger Höhe einstellen zu können. Für gewöhnlich steht die Platte 3 zu der Tafel 2 so, daß die durchscheinenden Stellen der Glastafel, die die Liniatur darstellen, durch den dunklen Grund der Platte 3 dem Auge nicht sichtbar sind. Wird nun die Platte durch die oben erwähnte Vorrichtung zu der Tafel gehoben, so tritt die in anderer Farbe, beispielsweise in rot, auf der Platte ausgeführte Liniatur vor -die durch-

scheinenden Stellen der Glastafel, wodurch Linien auf der Schreibfläche erscheinen. Um nun die Liniatur wunschgemäß verändern zu können, ist die Einrichtung so getroffen, daß einstweilen der schwarze Hintergrund der Platte 3 noch die Zwischenlinien verdeckt. Bei weiterem Verschieben der Platte 3 werden zu den bereits erschienenen Hauptlinien auch Nebenlinien sichtbar. Durch passend gewählte Liniatur auf Platte 3 läßt sich ebenfalls auf der Schreibfläche 2 ein dem jeweiligen Zweck entsprechendes Liniensystem herstellen. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nur die Erzeugung des Vierlieniensystems vorgesehen, so daß beim' ersten Einschnappen des Schneppers 6 die Hauptlinien, darauf die Nebenlinien sichtbar werden und bei weiterem Drehen der Scheibe die Platte durch ihr Eigengewicht wieder in die erste Stellung zurückfällt und dann beim nochmaligen Einschnappen des Schneppers die Liniatur auf der Schreibfläche dem Auge wieder unsichtbar wird.

Selbstverständlich kann zur Erzeugung der Liniatur statt der Platte auch eine Walze, Leinwand o. dgl., die durch eine geeignete Vorrichtung zu der Glastafel in eine andere Stelle gebracht wird, zur Anwendung kommen. Auch läßt sich die Platte 3 in einer der Liniatur entsprechenden Grundfarbe herstellen, so daß die alsdann in schwarz ausgeführten Streifen die durchsichtigen Stellen der Glastafel abblenden.

Durch passend gewählte Lichtdurchlaßöfrnungen in der Schreibtafel und durch eine entsprechend ausgeführte Platte läßt sich daher jedes beliebige Liniensystem als auch Zeichnungen, Vorlagen usw. auf der Schreib fläche ohne Mühe erzeugen und zum Verschwinden bringen.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch :

   Wandtafel für Lehrzwecke mit abwechselnd durchscheinenden und undurchsichtigen Stellen, gekennzeichnet durch eine hinter der Schreibfläche befindliche, mit Linien oder Zeichnungen versehene Platte, Walze oder Leinwand (3), deren Stellung zu der Schreibfläche (2) durch eine Hebevorrichtung (4, 5, 6) so geregelt werden kann, daß an den durchscheinenden Stellen der Schreibfläche die jeweilig gewünschte Liniatur oder Zeichnung erscheint.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.