DE193471C

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Info

Publication number: DE193471C
Application number: DENDAT193471D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 18«. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1907 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein vervollkommneter doppelter Gichtverschluß, bei welchem das Entweichen der Gase während des Gichtens in einfachster Weise verhütet wird.

Die Einrichtung des Gichtverschlusses ist auf der beiliegenden Zeichnung in senkrechtem Schnitt dargestellt, wobei der bewegliche Zylinder des Verschlusses rechts in der untersten,

ίο links in'der obersten Stellung veranschaulicht ist.

Wie die Zeichnung zeigt, ist oberhalb der Gichtöffnung ι der Schütttrichter 2· an der Plattform 3 befestigt. Die innere Öffnung 4 des Schütttrichters nimmt eine doppelwandige Glocke 5 auf, deren Wände unten durch den an den Rand der inneren Öffnung des Schütttrichters dicht anliegenden Ring 6 verbunden sind. An der inneren Wandung der Glocke 5 befindet sich oben ein nach unten gebogener Rand 7, welcher in den Wasserbehälter 8 taucht, der an dem oberhalb der Gichtöffnung des Ofens und zentral zu derselben angeordneten Rauchfangrohr 9 befestigt ist.

Der Schütttrichter ist in bekannter Weise von einem als Verschluß dienenden Wasserringraum 10 umgeben. Innerhalb dieses Raumes bewegt sich auf und ab in senkrechter Richtung der Zylinder 11, der am oberen Ende den Ring 12 aufnimmt. Letzterer ist an der nach oben gekehrten Fläche genau abgedreht. Der Ring 12 schließt in der untersten Stellung des Zylinders (auf der Zeichnung rechts) den Wasserverschluß 10 vollständig ab und ermöglicht dadurch das Gichten des Schütttrichters 2.

Das Gichten geschieht mittels des im Umriß dargestellten Kippwagens 13, welcher beim Umkippen seinen Inhalt in das Innere des Schütttrichters 2 entleert. In der obersten Stellung des Zylinders 11 (auf der Zeichnung links) kommt der Ring 12 mit dem genau angepaßten Ring 14, welcher an dem an dem Rauchfangrohr 9 befestigten Deckel 15 sitzt, abdichtend in Berührung. Der Umstand, daß der untere Rand des Zylinders 11 in dieser Stellung noch unter der Wasserlinie des Raumes 10 bleibt, bewirkt, daß der Zylinder 11 das Entweichen der Gase verhütet und somit das Hochheben der Glocke 5 zwecks Beförderung des Inhalts des Schütttrichters 2 in das Innere des Ofens gestattet.

Das Hochheben des Zylinders 11 und der Glocke 5 geschieht mittels bekannter Vorrichtungen, die auf der Zeichnung nicht gezeigt sind. 16 sind zylindrische, am Schütttrichter 2 befestigte Kragen.

Dem oben beschriebenen Gichtverschluß sind die folgenden Vorzüge eigen:

Der Wasserkreisraum, welcher als Führung· für den Zylinder dient, kann nicht verstopft werden, indem er während des Gichtens durch den Ring 12 des Zylinders dicht abgeschlossen wird. Der Zylinder 11 ist leicht beweglich und arbeitet sicher. Die Anzahl der Wasserbehälter, welche bei den bisher bekannt gewordenen Öfen Wasser in das Innere des Ofens durchlassen und leicht verstopft werden, ist wesentlich vermindert. Die Konstruktion des neuen Gichtverschlusses ist. im übrigen besonders einfach und billig in der Herstellung.

Die beschriebene Einrichtung ist insbesondere für mit der Langenschen Glocke ausgestattete Hochöfen, aber auch für andere, mit seitlicher Gasableitung versehene Hochöfen, sowie auch für mechanisch arbeitende Gichten verwendbar.

Claims

Patent-Anspruch:

ίο Doppelter Gichtverschluß mit einem den

Schütttrichter umgebenden Wasserverschluß, gekennzeichnet durch einen Zylinder (n) mit oberem Dichtungsring (12), welcher in dem Wasserverschluß (10) so auf und nieder bewegt werden kann, daß er in seiner unteren Lage den Wasserverschluß (10) mit dem Dichtungsring (12) abdeckt und in seiner oberen Stellung zusammen mit dem unbeweglichen' Deckel (15) und einem an diesem sitzenden Dichtungsring (14) den Schüttraum gegen die Außenluft abschließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.