DE1933375C3 - 25 Hydroxyverbindungen der Vitamin D Reihe, Verfahren zu ihrer Herstellung und 25 Hydroxycholecalciferol enthalten des Mittel - Google Patents
25 Hydroxyverbindungen der Vitamin D Reihe, Verfahren zu ihrer Herstellung und 25 Hydroxycholecalciferol enthalten des MittelInfo
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- DE1933375C3 DE1933375C3 DE19691933375 DE1933375A DE1933375C3 DE 1933375 C3 DE1933375 C3 DE 1933375C3 DE 19691933375 DE19691933375 DE 19691933375 DE 1933375 A DE1933375 A DE 1933375A DE 1933375 C3 DE1933375 C3 DE 1933375C3
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Description
O—C—R'
(IV)
(V)
in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen
oder eine Phenylgruppe und R' eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
eine Phenylgruppe bedeutet, in einem geeigneten Lösungsmittel mit Ν,Ν'-Dibromdimethyihydantoin
bis zur Lösung des Ν,Ν'-Dibromdimethylhydantoins umsetzt, die erhaltene Lösung abkühlt, das
aufgefallene Dimethylhydantoin abfiltriert, das Filtrat zur Trockne einengt, den Rückstand in
einem geeigneten Lösungsmittel aufnimmt und mit einer Lösung von Trimethylphosphit umsetzt,
das Lösungsmittel abzieht, den erhaltenen Rückstand chromatographisch über ein Aluminiumoxid
enthaltendes Absorptionsmaterial auftrennt und entweder
a) den aus der Verbindung der Formel IV erhaltenen Diester von Cholest-5,7-dien-3/J,25-diol
in einem geeigneten Lösungsmittel mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert und Cholest-5,7-dien-3/J,25-<
liol aas dem Reaktionsprodukt isoliert oder
b) den aus der Verbindung der Formel V erhaltenen 26-Norcholest-5,7-dien-25-oE-3/?^lester
in einem geeigneten Lösungsmittel mit einer Methyl-Grignard-Verbindung umsetzt, das
Reaktionsgemisch in eine kalte, wäßrige Ammoniumchloridlösung
gibt, die Lösungsmittelschicht abtrennt und daraus Cholest-5,7-dien-3/J,25-diol
isoliert und das erhaltene Cholest-5,7-dien-3/i,25-diol der Formel III
HO
mit Ultraviolettlicht bestrahlt und die Bestrahlungsprodukte chromatographisch aufarbeitet.
6. Mittel, enthaltend 25-Hydroxycholecalciferol neben üblichen inerten und physiologisch verträglichen
Träger- oder Hilfsstoffen.
Die Erfindung betrifft neue 25-Hydroxyverbindungen der Vitamin-D-Reihe. Insbesondere betrifft die
Erfindung die 25-Hydroxyverbindungen von Vitamin D2 (Ergocalciferol) und von Vitamin D3 (Cholecalciferol)
der Formeln I und II
40
45
OH
CH2
HO
25-Hydroxyergocalciferol
25-Hydroxyergocalciferol
OH
(II)
HO
25-Hydroxycholecalciferol
Außerdem betrifft die Erfindung Verfahren zur Herteilung dieser Verbindungen.
Die antirachitische Wirkung von Vitaminen der D-Reihe, insbesondere von Ergocalciferol und Cholecalciferol, ist ebenso wie deren Verwendung als Zu-
jätze zu Nahrungsmitteln bekannt.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß die
25-Hydroxyderivate dieser Verbindungen, die den Formeln I und II entsprechen, eine größere biologische
Wirkung aufweisen als die Stammverbindungen. Sie
sind daher als Arzneimittel besonders wirksam, insbesondere zur Bekämpfung von rachitischen Erkrankungen.
Die neuen Verbindungen können dadurch hergestellt werden, daß man Säugetiere, insbesondere i;
Schweine, mit an Ergocalciferol bzw. Cholecalciferol angereichertem Futter über einen längeren Zeitraum
verabreicht, dann deren Blut sammelt, das Blutplasma isoliert, die Serumproteine des Blutplasmas abtrennt,
die Serumproteine mit einem Methanol-Chloroform-Gemisch extrahiert, den gegebenenfalls in Chloroform
angereicherten Extrakt wäscht und einengt, den Rückstand mit einem niedrig siedenden Kohlenwasserstoff
oder Kohlenwasserstoffgemisch aufnimmt und chromatographisch über Kieselsäure die entsprechende
25-Hydroxyverbindung von Ergocalciferol bzw. Cholecalciferol abtrennt. Wenn auch in den folgenden
Beispielen nur die biologische Bildung der 25-1 hydroxyverbindungen an kastrierten Ebern gezeigt wird, so
ist diese Synthese nicht auf diese Tiere beschränkt, denn auch bei anderen Warmblütern, nämlich Hühnern,
konnten diese Hydroxyderivate nach Verfuttern von Ergo- und Cholecalciferol im Blut nachgewiesen
werden. Für eine praktische Gewinnung dieser neuen wirksamen Substanzen, kommen aber nur Säugetiere
in Frage, da nur bei diesen eine Blutentnahme in größerem Maße ohne Schädigung der Tiere möglich ist.
Es wurde weiter festgestellt, daß 25-Hydroxycholecalciferol durch Bestrahlen einer Lösung von Cholest-5,7-dien-3/J,25-diol
mit Ultraviolettlicht und chromatographische Aufarbeitung des Bestrahlungsprodukts
hergestellt werden kann,
i Cholest-5,7-dien-30,25-diol der Formel III
i Cholest-5,7-dien-30,25-diol der Formel III
20
Formel
(V)
in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 16 Kohlenstoff
atomen oder eine Phenylgruppe und R' eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Phe
nylgruppe bedeutet, in einem geeigneten Lösungsmittel mit Ν,Ν'-Dibromdimethylhydantoin bis zur Lösung
des Ν,Ν'-Dibromdimethylhydantoins umsetzt, die erhaltene Lösung abkühlt, das ausgefallene Dimethylhydantoin
abfiltriert, das Filtrat zur Trockne einengt, den Rückstand in einem geeigneten Lö- do
sungsmittel aufnimmt und mit einer Lösung von Trimethylphosphit umsetzt, das Lösungsmittel abzieht,
den erhaltenen Rückstand chromatographisch über ein Aluminiumoxyd enthaltendes Absorptionsmaterial
auftrennt und entweder einem geeigneten Lösungsmittel mit Lithiumalu miniumhydrid reduziert und Cholest-5,7-dien-3ß,25-diol
aus dem Reaktionsprodukt isoliert, oder
b) den aus der Verbindung der Formel V erhaltenen 26-Norcholest-5,7-dien-25-on-3/i-ylester in einem
geeigneten Lösungsmittel mit einer Methyl-Grignard-Verbindung umsetzt, das Reaktionsgemisch
in eine kalte wäßrige Ammoniumchloridlösung gibt, die Lösungsmittelschicht abtrennt und daraus
Cholest-5,7-dien-3/i,25-diol isoliert.
Als Gruppen R und R' sind die niederen Alkylgruppen, insbesondere die Methylgruppe sowie die Phenylgruppe
bevorzugt.
Das Verfahren wird durch folgendes Formelschema erläutert:
Il
O—C—R'
ο (
/ R —C —O
( γ
r T Y
HO
(Hl)
Il
O—C—R'
-OH
R — C — O
•\
(V)
R-C-O
(III)
HO
OH
HO
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Herstellung von 25-Hydroxyergocalciferol.
biologisch
biologisch
Es wurden vier kastrierte Eber gemischter Zucht nit einem Gewicht von 75 bis 91 kg mit Futter gefüttert,
dem so viel in Wasser dispergierbares Vitamin D2 zugesetzt worden war, daß je 450 g Futter
70 000 Internatiorfale Einheiten Vitamin D2 vorhanden
waren. Hierdurch wurde jedes Schwein täglich mit $00 0001. E. Vitamin D2 gefuttert. Nach 26 Tagen
dieser Fütterung wurde das Blut der Schweine gesammelt und sofort mit Vi ο des Volumens einer 0,1 m-Natriumoxalatlösung
zur Verhütung des Koagulierens versetzt. Die Zellen wurden aus dem Blut abrxntrifugiert.
Das erhaltene Plasma (4,1 1) wurde mit so viel Ammoniumsulfat versetzt, bis eine 70%ige Sättigung
erreicht war. Das Plasma wurde bei 4° C 7 Tage stehengelassen, bis die Serumproteine ausgefällt waren.
Der Niederschlag wurde durch Zentrifugieren über 25 Minuten bei 25 000 U/Min, in einer Sharples-AS-Y6-P-Zentrifuge
gesammelt und mit 6,61 eines Gemisches von Methanol und Chloroform im Verhältnis
2: l extrahiert und 24 Stunden stehengelassen. Anschließend wurden unter Rühren nochmals 2.21
Chloroform zugegeben. Das denaturierte Protein wurde durch Filtrieren über Glaswolle abgetrennt und
mit weiteren 4,4 1 des Methanol-Chloroform-Gemisches extrahiert. Die vereinigten Filtrate wurden zu
einer wäßrigen, methanolhaltigen Phase und einer Chloroformphase absitzen gelassen. Die wäßrige Phase
wurde abgezogen und erneut mit 2 1 Chloroform extrahiert
und erneut absitzen gelassen. Die Chloroformschichten wurden vereinigt, mit 101 Wasser gewaschen.
24 Stunden stehengelassen und in einem Rotationsschnellverdampfer eingeengt, bis 50 ml eines öligen,
schwarzen Rückstandes erhalten wurden. Der Rückstand wurde mit gesättigter Natriumchloridlösung getrocknet.
Er wurde im Rotationsschnellverdampfer zürn Trocknen eingedampft und in 100 ml eines
im wesentlichen aus n-Hcxan bestehenden Kohlenwasserstoffgemisches aus unmittelbar destillierten aliphatischen
Naphthafraktionen mit einem Siedebereich von 65 bis 67° C (Skelly B) gelöst.
Zur Auftrennung der gewünschten Plasmafraktionen durch Chromatographie wurde zuerst ein radioaktives
Auftrennungsprofil für das Plasma wie folgt aufgenommen:
Fs wurde radiochemisch reines 3H-Vitamin D2 hergestellt,
indem 1 g Vitamin D2 mit 3.0 Ci tritiierter
Essigsäure 2 Wochen stehengelassen wurde und das Produkt dreimal über eine Vielfachsäule mit Kieselsäure
und einmal über eine Säule mit umgekehrter Phase bis zur Erzielung einer konstanten spezifischen
Aktivität Chromatographien wurde. Das erhaltene 3H-Vitamin D2 hatte eine spezifische Aktivität
von 12001/Min./I.E. oder 8,6mc/mMol (vgl. P. Neville
und H. F. D e L u c a in »Biochemistry«. Bd. 5 [1966], S. 2201, bezüglich der Säulen und der Bestimmung
der radiochemischen Reinheit).
Es wurden 10 Ratten von je etwa 400 g Gewicht, die mit einer an Vitamin D armen Diät gemäß
H Steenbock in »Science«. Bd. 58 (1923). S. 449.
gefuttert worden waren, intraperitoneal mit 10 0001. E.
3H-Vitamin D2 in 0.1 ml Äthanol behandelt. Nach
24 Stunden wurde durch Herzpunktierung Blut entnommen und zentrifugiert. Es wurden 40 ml Plasma
erhalten. Das Plasma wir de mit einem Gemisch von Methanol und Chloroform im Verhältnis 2:1 gemäß
B1 u η t u. a. in »Biochemistry«. Bd. 7 (1968), S. 3317.
extrahiert. Der Chloroformextrakt wurde über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und in einem Schncllverdampfer
zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde mit dem Kohlenwasserstoffgemisch wie vorher
ίο gelöst und mit dem aus dem Schweineblut erhaltenen
Extrakt vermischt.
Der kombinierte Extrakt wurde in fünf gleiche Teile aufgeteilt und jeder Teil über eine Säule mit Kieseisäurefüllung
gemäß Blunt a. a. O. chromatographiert.
Das Radioaktivitätsprofil des Extrakts in einer derartigen Säule ist in der beigefügten F i g. 1 wiedergegeben,
wobei das Maximum HI unverändertes Vitamin D2 darstellt. Die Fraktionen von je 10 ml unter
jedem Maximum wurden vereinigt und auf antirachitische Wirkung biologisch nach dem Reihentest gemäß
der US-Pharmakopoe 1955 gegen Ratten geprüft. Die Fraktionen unter dem Maximum 1V (F i g. 1)
waren etwa l,5mal aktiver als die Fraktionen unter dem Maximum 111, während die Fraktionen unter den
Maxima I. II. IVa und V wenig oder keine biologische
Aktivität besaßen.
Die Fraktionen des Maximums IV von den fünf Teilmengen wurden gesammelt, in einen Schnellverdampfer
zur Trockne eingedampft und erneut auf einer Mehrfachsäule mit Kieselsäure gemäß Neville
und D e L u c a a. a. O. chromatographiert, wobei jedoch
die Mischkammer 250 ml des Kohlenwasserstofflösungsmittels
(Skellysolve Bj und die Vorratskammer 400 ml eines Gemisches von 85% Diäth\läther
im Kohlenwasserstoffgemisch enthielt. Sobald die Vorratskammer leer war, wurde sie mit 300 ml
reinem Diäthyläther gefüllt. Das Elulionsprofil der kombinierten Fraktionen, in 5-ml-Fraktionen aufgeteilt,
ist in F i g. 2 wiedergegeben, wobei das Maximum IVa immer noch auftritt.
Die Fraktionen 63 bis 98 wurden vereinigt, im Schnellverdampfer eingedampft und über einer Verteilungskolonne
mit Celite (Diatomeenerde) wie folgt chromatographiert:
Es wurden 200 ml des Kohlenwasserstofflösungsmittels
(Skelly B) mit dem gleichen Volumen eines Gemisches aus 80% Methanol und 20% Wasser äquilibriert.
Es wurden 20 g Celite mit 15 ml der Methanolphase
gemischt und trocken in Teilmengen von 2 err in einer Säule von 60 cm Höhe und 1 cm Durch
messer gepackt. Die Oberphase wurde als mobiK Phase benutzt. Die kombinierten Fraktionen wurdet
in 1 bis 3 ml der mobilen Phase auf die Säule gebracht und die Säule wurde mit der mobilen Phase entwickelt
Es wurden 5-ml-Fraktionen gesammelt. Die Frak tionen 11 bis 17 wurden erneut vereinigt, zur Trockm
eingedampft und auf einer gleichen Verteilungssaul erneut chromatographiert. Das Radioaktivitätsprofi
auf dieser Seite ist in F i g. 3 wiedergegeben.
Die Radioaktivitätsbestimmungen wurden mi einem Flüssigkeits-Scintillationszähler (Packard Tn
Carb Modell 3003) mit einem automatischen, äußere Standardisierungssystem durchgeführt. Die zu zäh
lenden Proben wurden mit einem Luftstrom ζυ
Trockne eingedampft, in Toluol-Zähllösung aus 2
2,5-Diphenyloxazol und 100 mg 1.4-bis-[2-(4-methy
5-phenyloxazolyl)bcn7ol] je Liter Toluol gelöst un ausgezählt.
Identifizierung
Zur Identifizierung war es erforderlich, die als Maximum IV erhaltene Verbindung in den Tetramethylsilyläther
zu überführen. Es wurden 30 g des isolierten Materials unter einem Strom von trockenem
Stickstoff zur Trockne eingedampft. Es wurden einige Tropfen einer Reagenzlösung aus 10 ml trockenem
Pyridin, 4 ml Hexamethyldisilazan und 2 ml Trimethylsilylchlorid zugefügt, die Lösung mit Stickstoff
gespült und das Gemisch 3 Stunden bei Raumtemperatur im Dunkeln stehengelassen. Es wurden 3 ml
des Kohlenwasserstofflösungsmittels (Skelly B) zugefügt
und 2 ml 10%iger Schwefelsäure zugegeben. Das Gemisch wurde heftig gemischt und dann absitzen
gelassen. Die Kohlenwasserstoffphase wurde über wenig wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und
über eine Kieselsäure enthaltende Säule gemäß L u η d u.a. in »Arch. Biochem. Biophysics«, Bd. 120 (1967),
S. 513, chromatographiert. In den Röhrchen 19 bis 27 wurde die Silylätherverbindung (15 μg) gefunden,
die durch Gaschromatographie als rein befunden wurde. Sie wurde zur Bestimmung des Massenspektrums
verwendet.
Das Ultraviolettspektrum und die gaschromatographischen Werte ließen die Trien-Struktur des Vitamins
D2 m der Verbindung vermuten. Das Massenspektrum
der Verbindung aus dem Maximum IV ergab intensive Maxima beim m/e-Wert 136 (C9HnO)
und 118 (C9Hi0) aus dem Ring A einschließlich C6
und C7, die auch im Spektrum des Vitamins D2
auftreten.
Das Massenspektrum der Verbindung aus dem Maximum IV zeigte ein ionisiertes Molekül bei m/e
412: 16 Masseneinheiten mehr als beim Vitamin D2,
was auf ein zusätzliches Sauerstoffatom hinweist. Durch ein hochauflösendes Massenspektrum wurde
dieser Befund bestätigt, der die genaue Masse des Ions mit 412,3341 ergab, entsprechend der Zusammensetzung
von C28H44O2 (berechnet 412,3341). Die Lage
des zusätzlichen Sauerstoff-Substituenten in der Seitenkette ergibt sich aus dem Vergleich der Spektren
von Vitamin D2 und der neuen Verbindung. Beide zeigen Maxima bei m/e 271 (C19H27O — 271,2065 gemäß
der hochauflösenden Massenspektrometrie). Diese ergeben sich aus dem Verlust der gesamten Seitenkette
durch die Spaltung der Bindung bei C17 bis
C20. Außerdem enthielt das hochauflösende Spektrum
der neuen Verbindung kleinere Maxima, die wahrscheinlich der Seitenkette selbst entsprechen, bei
m/e 141.1255 (C9H17O) und 123,1181 (C9H15).
Ein Bruchstück der Masse 59 (C3H7O gemäß der
hochauflösenden Massenspektrometrie) und die Abspaltung von 58 Masseneinheiten aus dem Molekülion
zu einem Maximum bei m/e 354 (354,2900 —
C25H38O) im Massenspektrum des Materials aus den
Fraktionen IV, aber nicht im Spektrum des Vitamins D2 ergaben einen Hinweis auf die Hydroxylfunktion
bei C25. Das erstere Maximum würde sich durch Spaltung der C24/ 25-Bindung zum Ion (CH2I2
= OH( +) und das letztere durch eine Wasserstoffumlagerung
unter Abspaltung der Acetonstruktur ergeben, was bei Homoallylalkoholen ein bekannter
Prozeß ist.
Der Beweis für die Stellung der Hydroxylgruppe wurde aus dem Massenspektrum des Silyläthers der
Verbindung aus dem Maximum IV erhalten, das ein Molekülion bei m/e 556 für einen Di-trimethylsilyläther
und das erwartete starke Maximum bei m/e 131
(Grundmaximum) entsprechend der Struktur
C6H15SiO (CHj)2C=O-Si(CHj)3
durch hochauflösende Massenspektrometrie zeigte. Dieses Maximum, das auch im Spektrum der Trimethylsilylätherderivate
von 25-Hydroxycholesterin und 25-Hydroxycholecalciferol auftritt, aber nicht in
ίο den Spektren der Sil>Kither von Vitamin D2 oder D3,
macht die Lage der zusätzlichen Hydroxylfunktion am C25-AtOm erforderlich.
Das Kernresonanzspektrum des Materials aus den Fraktionen des Maximums IV, das in CDC13-Lösung
mit einem Varian Associates Modell HA-100-Spektrometer mit angeschlossenem Rechner für die Zeitmittlung
wegen der kleinen Substanzmengen unter Verwendung von Tetramethylsilan als Vergleichsstandard aufgenommen wurde, unterstützte diese
Schlußfolgerungen und ergab unabhängigen Beweismaterial für die angenommene Struktur der Verbindung
gemäß Formel I. Es wurden die folgenden Werte als Λ-Werte in Teilen je Million Teile (ppm) gegenüber
Tetramethylsilan (Λ = O) erhalten. Ein starkes Singulett bei ό 1,24 ppm kann den beiden Methylgruppen
am C25 zugeschrieben werden, während zwei DuplettsbeiaO.79(J
= 6.5 Hz)und0,81 ppm(J = 7.0Hz) auf die restlichen Methylsubstituenten der Seitenketten
an C21 und C28 zurückgeführt werden müssen.
Die Spektren von 25-Hydroxycholesterin und 25-Hydroxycholccalciferol
zeigen ein Singulett für die Methylgruppen an C2,, und C27 in der gleichen Stellung
(Λ 1.20 ppm). Es muß bemerkt werden, daß zwei Duplettsbeirt 0.87(J = 7.0 Hz)und Λ 0.98(J = 6.0Hz)
im ursprünglichen Ergocalciferolspektrum in der neuen Verbindung nicht mehr vorliegen. Dieser Befund
kann nur durch eine Hydroxylsubstitution am C25 erklärt
werden, da diese Dupletts zwei Methylgruppen entsprechen. Das verbleibende identifizierbare Kennzeichen
ist das Singulett an der angularen C18-Methylgruppe. Diese Werte lassen die Struktur der neuen
Verbindung als 25-Hydroxyergocalciferol der Formel I erkennen.
Die hochauflösenden Massenspeklren wurden mit einem MS-9-Spektrometer der Associated Electrical
Industries erhalten, der mit einem Rechner Scientific Data Systems Sigma-7 gekoppelt war.
Herstellung von 25-Hydroxycholecalciferol.
biologisch
Es wurden vier kastrierte Eber von 94 bis 118kj
mit einem Normalfutter, das mit täglich 250000In ternationalen Einheiten (I.E.) Vitamin D, angerei
chert war. 26 Tage gefüttert. Das Blut der Schweim wurde gesammelt und mit 1,6 1 0,1 m-Natriumoxalat
lösung behandelt. Es wurden 6,8 1 Plasma erhalter Die Serumproteine wurden durch Zugabe von so vie
Ammoniumsulfat zum Serum, daß eine Sättigung vo 65 bis 70% erreicht wurde, ausgefällt. Die Nicdei
schlagbildung erfolgte durch Stehenlassen über 3 Tag bei 4° C. Der Niederschlag wurde durch Zentrifugiere
25 Minuten bei 15 000 U/Min, gesammelt und mit 9
Methanol—Chloroform im Verhältnis 2:1 extrahiert"
Der Gesamtextrakt aus diesem Verfahren wurde en geengt und auf 50 ml mit einem Kohlenwasserstof
»I Canadian J. Biochem. Physio!.. Bd. 37 (1959). S.911.
lösungsmittel, das hauptsächlich n-Hcxan enthielt und aus direkt destillierten aliphatischen N-"-hthas erhalten
worden war (Skelly B) mit einem Siedebereich 60 bis 680C vermischt und auf 100000 I. E. Vitamin-D-Wirkung
biologisch im Ratten-Reihenversuch gemäß der US-Pharmakopoe 1955 geprüft.
Es wurden 20 ml des Extrakts auf eine chromatographische Absorptionssäule mit 25 g Kieselsäure von
58 cm Höhe und 1.5 cm Durchmesser gegeben. Die Säule wurde mit einem Äther-Skelly-B-Gemisch mit
abfallender Konzentration eluiert, das dadurch erhalten wurde, daß 400 ml eines Gemisches aus 85%
Äther in Skelly B aus einer Vorratskammer in einer Mischkammer, die anfangs 250 ml Skelly B enthielt,
laufengelassen wurden. Nachdem 36 Fraktionen von 11 ml gesammelt worden waren, wurde in die Vorratskammer
250 ml reiner Äther gegeben Rs wurden weitere 30 Fraktionen von 11 ml gesammelt. Die Fraktionen
51 bis 60 wurden vereinigt und auf eine Verteilungssäule gegeben. Diese Säule wurde wie folgt aufgebaut:
20 g Celite (Diatomeenerde) wurden mit 15 ml einer stationären Phase aus 80% Methanol
und 20% Wasser, äquilibriert mit einem gleichen Volumen Skelly B, vermischt. Etwa 2 3 des Materials
wurden in eine Glassäule von 1 cm Durchmesser gepackt. Die Fraktionen 51 bis 60 wurden in einer
kleinen Menge mobiler Phase (Skelly B. äquilibriert mit Methanol—Wasser) auf die Säule gegeben und
mit mobiler Phase eluiert, wobei Fraktionen von 5 ml gesammelt wurden. Die Fraktionen 17 bis 21
wurden vereinigt. Der Rest von den 50 ml Ausgangsextrakt wurde in gleicher Weise chromatographiert
und verteilt und die gleichen Fraktionen gesammelt.
In allen Fällen wurden die Fraktionen, die ein Ultraviolett-Absorptionsmaximum bei 264 πΐμ in Diäthyläther
hatten (r = 18 200) gesammelt und vereinigt.
Identifizierung
Durch das Ultraviolettspektrum und gaschromatographische Werte wurde das isolierte Material mit
einer dem Vitamin D3 ähnlichen Struktur in Zusammenhang
gebracht. Durch eine hochauflösende Massenspektrometrie gemäß Beispiel ί wurden die
Unterschiede der Struktur zwischen der neuen Verbindung und Vitamin D3 aufgeklärt.
Das Molekulargewicht des isolierten Produkts betrug 400 (C27H44O2, ein Cholecalciferol). Im Massenspektrum
des isolierten Produkts und im Vitamin D, zeigt die Gegenwart eines Maximums bei
me 271 (C19H27O) die Stelle der zweiten Hydroxylgruppe
an der Seitenkette an. da das Fragment me 271 durch einen Verlust der Seitenkette durch
Spaltung der Bindung bei C17 bis C20 auftritt. Außerdem
könnte ein Maximum bei mc 59 (C3H7O) im
Spektrum der isolierten Verbindung, aber nicht irn Spektrum des Vitamins D3, durch eine Spaltung
der Bindung bei C24 — C25 auftreten, wobei die
Hydroxylgruppe am C25 gebunden ist. Die Lage der
Hydroxylgruppe am C25 wurde mit dem Kernresonanzspektrum
bei 100 MHz (gemessen in CDCl3 mit Tetramethylsilan als Standard) gemäß Beispiel 1
verifiziert. Hierbei wurde ein starkes Singulett-Maximum bei ft 1,20 ppm (wie in 25-Hydroxycholesterin)
und die Abwesenheit des Dupletts bei Λ 0.87 ppm wegen der sekundären C2(l27-Methylgruppen wie im
Cholecalciferol aufgefunden. Die anderen Besonderheiten des Kernresonanzspektrums, die beim Vitamin
D3 und der neuen Verbindung identisch sind, sind die folgenden:
Λ 0.58 ppm — Tetramethylsilan.
c) 0,54 ppm — Resonanz der C18 — H_,-Gruppe. <) 0,93 ppm — Duplett der Ci — H,-Gruppe
c) 0,54 ppm — Resonanz der C18 — H_,-Gruppe. <) 0,93 ppm — Duplett der Ci — H,-Gruppe
(J = 6 Hz).
Λ 4,81.5,03 ppm — Maxima der C19 — H2-Gruppe.
ή 6,02 ppm (J = 11,5 Hz). 6.24 ppm (J = 10,5 Hz)
— Dupletts der Protonen in den Stellungen 6 und 7.
Herstellung von 25-Hydroxycholecalciferol,
synthetisch
synthetisch
A. Herstellung von Cholest-5.7-dien-3/i.25-diol
aus 3,25-Cholesteryldiacetat
aus 3,25-Cholesteryldiacetat
Es wurden 100 mg 3.25-Cholesteryldiacetat in
einem Gemisch aus 1.5 ml trockenem Benzol und 1,5 ml eines trockenen Kohlenwasserstoffgemisches,
das hauptsächlich aus η-Hexan besteht und durch direkte Destillation von Naphthas hergestellt worden
ist und einen Siedebereich von 60 bis 68° C hat (Skelly B), gelöst. Die erhaltene Lösung wurde zu
32 mg feinpulverisierlem N.N'-Dibromdimethylhydantoin
in einem Reagenzglas zugegeben, das dann in ein Wasserbad von 72 bis 74 C eingetaucht wurde.
Nach vollständiger Lösung des N.N'-Dibromdimethylhydantoins wurde die Lösung in Eis gekühlt.
Der gebildete kristalline Niederschlag von Dimethylhydantoin wurde abfiltriert und zweimal mit je 1 ml
kaltem Skelly B gespült. Die Spülfiüssigkeit und das Filtrat wurden zur Trockene unterhalb 40cC unter
vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wurde in 0,4 ml trockenem Xylol aufgenommen. Die
Lösung wurde tropfenweise zusammen mit zweimal 0,1 ml Spülfiüssigkeit zu einer Lösung von 0.1 ml
Trimethylphosphit in 0.3 ml Xylol gegeben, die auf etwa 130 bis 135° C gehalten worden war. Das
erhaltene Gemisch wurde etwa 90 Minuten umgesetzt, während es auf der angegebenen Temperatur gehalten
wurde und anschließend bei etwa 65" C unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft.
Der erhaltene Rückstand wurde in Skelly B gelöst und auf eine chromatographische Säule mit 25 g
neutralem Aluminiumoxid der Aktivitätsstufe 1 gegeben. Die Säule wurde mit einem Gemisch aus Diäthyläthcr
und Skelly B im Verhältnis 3: 1 und danach mit einem Gemisch der gleichen Lösungsmittel
im Verhältnis 1 : 1 eluiert. Es wurden Fraktionen von 12 ml gesammelt. Die das Diacetat von Cholest-5,7-dien-3/i,25-diol
gemäß dem Ultraviolettspektrum (Maxima bei 272. 282 und 294 mu) enthaltenden
Fraktionen wurden vereinigt und zur Trockne eingedampft.
Es wurde die Diacctatverbindung erhalten, die ir 3 ml trockenem Äthyläther gelöst und mit einer klei
nen Menge (10 mg) Lithiumaluminiumhydrid etw* 5 Minuten umgesetzt wurde. Die erhaltene Lösunj
wurde mit mehreren gleichen Teilen Wasser zur Ent fernung anorganischer Bestandteile gewaschen, ge
trocknet und der Äther unter vermindertem Prucl abgezogen. Der erhaltene Rückstand in einer Mengi
von 18mg wurde als Cholest-5.7dien-3/l.25-diol mi
folgenden Eigenschaften identifiziert:
F. 169 bis 17: C (au* wäßrigem Methanol). UV
Spectrum: Am„ 272. 282 und 294 πΐμ.
11000. Kemresona.nzspektrum:
C18-H3 ό 0,65 ppm,
C19-H3 ö 0,98 ppm,
C19-H3 ö 0,98 ppm,
C21 — H3 Λ 0,89 ppm (Duple«, J = 6,5 Hz),
ppm.
ppm.
C6-7 — H Λ 5,4 ppm (Multiplett).
Als Ausgangsmaterial können auch andere Ester als die 3,25-Diacetatverbindung eingesetzt werden.
Die Estergruppen brauchen nicht in den Stellungen 3 und 25 gleich zu sein. Zum Beispiel kann 25-Benzoyloxy-cholesterylacetat
in gleicher Weise als Ausgangsmaterial verwendet werden, wobei vergleichbare
Ergebnisse erhalten werden. Im allgemeinen kann der Substituent in 3-Stellung am Steroidkern des
Ausgangsmaterials eine Gruppe der Formel
R' — CO — O —
sein, in der R eine Alkylengruppe mil I bis 16 Kohlenstoffatomen
oder eine Phenylgruppe ist, und der Substituent. in der 25-Slellung kann eine Gruppe
der Formel
R — CO -O-
sein, in der R' eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder eine Phenylgruppe ist.
An Stelle von Lithiumaluminiumhydrid kann z. B. auch alkoholisches Kalium oder Natriumhydroxid
zur Reduktion verwendet werden.
B. Herstellung von Cholest-5,7-dien-.y,25-du'i
aus 26-Norcholest-5-en-25-on-3li-ylacetat
aus 26-Norcholest-5-en-25-on-3li-ylacetat
Ultraviolettspektrum:
?.max 272, 282. 294 ηΐμ. ,2Κ2
Infrarotspektrum:
?.max 1730, 1712cm"1
Infrarotspektrum:
?.max 1730, 1712cm"1
11 000. Kernresonanzspektrum:
Q8-H3 0 0.63 ppm
C19-H3 0 0,95 ppm,
C27-H3 ή 2,12 ppm.
OCOCH3 6 2,02 ppm.
C19-H3 0 0,95 ppm,
C27-H3 ή 2,12 ppm.
OCOCH3 6 2,02 ppm.
ίο Durch Gaschromatographie wurde gefunden, daß
die einzige Verunreinigung aus dem Ausgangsmatcriai 26-Norcholest-5-en-25-on-3/J-ylacetat bestand.
Es wurden 245 mg des Rückstands, der etwa 180 mu
der 5,7-Dien-Verbindung enthielt, in 3,5 ml trockenem
Benzol gelöst und zu einer Grignardreagenzlösun^ zugefügt, die durch Zugabe von 0,24 mg Methyljodiu
in 2,5 m! trockenem Äther zu 72 mg Magnesiumdrehspänen
erhalten worden war. Das Gemisch wurde 2,5 Stunden am Rückfluß erhitzt. 17 Stunder,
stehengelassen und anschließend zu einer kalter AmmoniumcMoridlösung zugegeben. Ls bildete ski
eine wäßrige Schicht und eine Ätherschicht Di-.
Ätherschicht wurde abgezogen, getrocknet und de: Äther verdampft. Der Ruckstand wurde mit Skdh Ii
verrieben und ergab nach dem Filtrieren 212 πη·
eines amorphen Pulvers, das gemäß dem IJltiu
viokttspektrum und der üaschromatographii: aus
140 mg Cholesl-5,7-dien-3,;,>5-diol bestand, während
der Rest 25-Hydroxycholesterin war.
Mengen der Reaktionsteilnehmer, Temperaturen und Lösungsmittel können auch geändert werden,
ohne daß die Ergebnisse erheblich voneinander abweichen, bs können auch andere Aufarbeitungs\ erfahren
angewendet werden.
Es wurden 142 mg 26-Norcholcst-5-en-25-on-3^-ylacetat
in einem Gemisch aus 2,2 ml trockenem Skelly B gelöst und zu 50 mg Ν,Ν'-Dibromdimethylhydantoin
gegeben. Die Umsetzung wurde gemäß Verfahren A durchgeführt. Der erhaltene Rückstand
wurde in 0,5 ml Xylol aufgenommen. Die Lösung wurde zusammen mit 0,3 ml Xylol-Spülflüsjigkut
tropfenweise zu 0,15 ml Trimethylphosphit in 0,5 ml Xylol von etwa 130 bis 135° C gegeben. Das Gemisch
wurde 90 Minuten bei dieser Temperatur umgesetzt. Anschließend wurde das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck bei etwa 65° C abgezogen.
Der erhaltene Rückstand wurde in Chloroform gelöst und auf jine chromatographische Säule mit
20 g neutralem Aluminiumoxid der Aktivitätsstufe 1 gegeben. Die Säule wurde mit Chloroform eluiert.
Es wurden Fraktionen von 5,5 ml gesammelt. Das 26 - Norcholest - 5,7 - dien - 25 - on - 3f<
- ylacetat wurde das den Fraktionen 10 bis 14 durch Eindampfen des Lösungsmittels gewonnen. Die Dienverbindung
im Produkt wurde durch folgende spektroskopische Werte identifiziert: ta
. entsprechend der
Carbonylabsorption der Acetat- bzw.
Mcthylketon gruppen.
Mcthylketon gruppen.
C. Herstellung von 25-Hydroxycholecalciferol aus Cholesl-5.7-dien-3,;.25-diol
Es wurden 106 mg des gemäß Verfahren B hergestellten Gemisches mit einem Gehalt von 70 mg
Cholest-5,7-dien-3f(,25-diol in 4(X) ml Äther gelöst
und unter einer Hochdruck-Quecksilberdampflampe (Hanau, Modell 654A) 3.5 Minuten bestrahlt. Die
Bestrahlung wurde in einem Mantel um einen doppelwandigen, wassergekühlten Quarzfinger durchgeführt.
Während der Bestrahlung wurde die Ätherlösung heftig gerührt und kontinuierlich mit Stickstoff ausgespült.
Die Bestrahlungsprodukte wurden in einer Vielfachsäule gemäß G.A. Fischer und J.J. Kabara
in Anal. Biochem., Bd. 9 (1966), S. 303. mit 14 g wärmeaktivierter Kieselsäure (Bio-Rad, HA, Siebmaschengröße
unter 0,044 mm der California Corp. for Biochemical Research. Los Angeles, California.
USA) unter Verwendung von Äther-Skelly B im Verhältnis 1 :1 Chromatographien. Die Säule wurde
mit einem Lösungsinittelgradienten eluiert, der dadurch
hergestellt wurde, daß Äther in eine 250-ml Mischkammer einlaufen gelassen wurde, die Ursprung
lieh mit der Lösung aus Äther und Skelly B in Verhältnis 1 : 1 gefüllt war. Es wurden Fraktionei
von 2,8 ml gesammelt.
Durch Ultraviolettspektrometrie und Gaschroniatc
graphic wurde gefunden, daß nur die Fraktionen 3 bis 38 25-Hydroxyprecholecakifcrol u.max 261 in;
J261 = 9000) enthielten. Diese Fraktionen wurde
vereinigt und etwa 7 Tage bei Raumtemperatur unu einer Stickstoffatmosphäre stehengelassen. Danac
itte sich die Verbindung in 25-Hydroxycholecalferol
mit folgenden Eigenschaften umgewandelt:
U ltraviolettspektrum:
/.„„.., 265 mti, F = 18000.
/.„„.., 265 mti, F = 18000.
Kernresonanzspektrum:
C2i — H3 δ 0,90 ppm (Duplett, J = 8 Hz),
C18 — H3 δ 0,54 ppm,
C2«,,27 — H3 ό 1,22 ppm,
C19 — H2 6 4,80 ppm und 5,00 ppm,
C6 7 — H ö 5,97 ppm (Duplett, J = 12 Hz),
6,25 ppm (Duplett, J = 12 Hz).
C18 — H3 δ 0,54 ppm,
C2«,,27 — H3 ό 1,22 ppm,
C19 — H2 6 4,80 ppm und 5,00 ppm,
C6 7 — H ö 5,97 ppm (Duplett, J = 12 Hz),
6,25 ppm (Duplett, J = 12 Hz).
Molekulargewicht:
ίο Nach 6 Wochen Mangeldiät wurde den Ratten
eine Dosis von 0,25 ng Vitamin D3, D3, 25-Hydroxyergocalciferol
und 25-Hydroxycholecalciftrol in Baumwollsamenöl
oral oder in 0,02 ml Äthanol intravenös verabreicht. Die Vergleichstiere erhielten lediglich
Äthanol bzw. Baumwollsamenöl. Nach der in der folgenden Tabelle I aufgeführten Zeit wurden die
Ratten getötet und gemäß J.E. ZuIl u.a., Science Bd 149 (1965), S. 182, der Calciumtransport an umgestülpten
Eingeweidesäcken geprüft. Der Calciumtransport wird als Verhältnis 45Ca (serumseitig)/* Ca
(schleimhautseitig) ausgedrückt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 angegeben.
400,3340 (berechnet C27H44O2 400,3341).
Die höheren Fraktionen als Fraktion 38 enthielten 25-Hydroxytachystero^, 25-Hydroxycholestcrin und
eine kleine Menge nicht umgesetztes 5,7-Dien. Die Fraktionen, die 25-Hydroxytachysterol3 und unverändertes
5,7-Dien enthielten, wurden mit gleichartigen Fraktionen vereinigt, die aus einem zweiten Bestrahlungsansatz
stammten und erneut 3,5 Minuten betrahlt. Es wurde chromatographisch über aktivierte
Kieselsäure eine zusätzliche Ausbeute von 8 mg 25-Hydroxycholecalciferol erhalten.
Die Bestrahlung von 15 mg des 5,7-Diens, das gemäß A hergestellt worden war, über 2.5 Minuten
gemäß der vorherigen Verfahrensweise ergab 2,4 mg 25-Hydroxyprecholecalciferol, das in der genannten
Weise in 25-Hydroxycholecalciferol übergeführt wurde.
Beispiel 4
A. Heilversuch gegen Rachitis
A. Heilversuch gegen Rachitis
Entwöhnte Jungratten wurden mit einer rachitogenen Diät gemäß Steeboch und Black. J. Biol.
Chem., Bd. 64 (1925). S. 263, 21 Tage gefüttert. Die Diät wurde durch Zugabe von wasserlöslichen Vitaminen
gemäß DeLuca u.a. in J. Nutr., Bd. 75 (1961), S. 175, modifiziert. Nach der M.angeldiät
über 21 Tage wurde eine Einzeldosis von 4 I.E. Standard-Vitamin D3 oder D2 oder 25-Hydroxyergocalciferol
oder 25-Hydroxycholecalciferol verabreicht. 7 Tage später wurden die Ratten gelötet und
an den herauspräparierten Ellen und Speichen der Reihenversuch durchgeführt. Die biologische Wirkung
wurde gemäß der US-Pharmakopoe, M.Auflage 1955, durchgeführt.
Während Vitamin D3 und Vitamin D2 nur Werte
von 40 I.E. je μg ergaben, zeigte Hydroxyergocalciferol
einen Wert von etwa 60 I.E. je ng und 25-Hydroxycholecalciferol einen Wert von 56 bis
60 I.E. je |ig (Syntheseprodukt 55 bis 60 I.E. je μg).
B. Calciumtransportversuch
Entwöhnte männliche Jungratten wurden in hängenden Drahtkäfigen gehalten und nach Belieben
mit einer gereinigten Vitamin D-armen Mangelkost gemäß DeLuca a. a. O. gefüttert. Die Diät
erzeugte keine Rachitis bei Ratten, rief aber in 3 bis 4 Wochen schwere Vitamin D-Mangelerscheinungen
hervor, die durch einen niedrigen Ca+ + Gehalt im Serum und durch vermindertes Wachstum
gekennzeichnet sind (H. Steenbock und D. C. H e r t i η g, J. Nutr., Bd. 57 [1955], S. 449).
Probe
Vergleich
Baumwollöl
Äthanol....
Baumwollöl
Äthanol....
Vitamin D3
Baumwollöl
Baumwollöl
Äthanol
Vitamin D2
Äthanol
35
40 25-OH-Ergocalciferol
Äthanol
Äthanol
45 25-ÜH-Cholecalciferol
Baumwollöl
Baumwollöl
Äthanol,
4
6
6
3
4
6
8
12
4
6
8
12
3
4
6
8
12
4
6
8
12
12
24
24
4
6
6
Tierzahl
Transportverhältnis
0,66 ± 0,02 1,59 ± 0,17
0,74 ± 0,03 1,16 ± 0,06
1,01 ± 0,12 1,32 ± 0,10
1,40 ± 0,39 1,54 ± 0,36 1,88 ± 0.30 2,06 ± 0.12
3,35 ± 0,70
1,94 ± 0,41 2,09 ± 0,65 2,74 ± 0,49 3,51 ± 0,23 3,58 ± 0,59
0,89 ± 1,24 ±
0,04· 0.07
2,31 ± 0,50 2,33 ± 0.31
55
60
- 6S Aus den Werten ergibt sich, daß synthetisches odei
natürliches 25-Hydroxycholecalciferol den Calcium transport in den Eingeweiden schneller als Vitamin D
einsetzen läßt und daß 25-Hydroxyergocalciferol ii
dieser Hinsicht dem Vitamin D2 überlegen ist.
Mit 25-Hydroxycholecalciferol wurde ein weitere Versuch durchgeführt, wobei
a) das Inkubaüonsmedium aus 125 mMol Natriun
' chlorid, 3OmMoI Tris-Cl, 0,25 mMol CaCl2
2H2O und 10 mMol Fruktosc bestand, das m HCl auf den pH-Wert 7,4 eingestellt und m
einer Ca45-Lösung auf etwa 105 Impulse/Min./r
Medium gebracht worden war,
309 638/:
bei
b) 1,5 Stunden Sauerstoff durch das Medium
37° C perlen gelassen wurde und
37° C perlen gelassen wurde und
c) die Ratten intravenös mit 0,25 μg Vitamin D3
oder 25-HydriDxycholecalciferol in 0,02 ml Äthanol
behandelt wurden.
Die Vergleichstiere erhielten nur Äthanol. Die Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben.
Tabelle II | Probe | Stunden | Tier | Transport |
nach | zahl | verhältnis | ||
Vergleich | Verab | |||
25-OH-Cholecalciferol | reichung | 12 | 1,25 ± 0,05 | |
4 | 1,74 ± 0,12 | |||
3 | (p < 0,01 über | |||
Vergleich) | ||||
4 | 1,66 ± 0,13 | |||
4 | 4 | 2,6 ± 0,4 | ||
Vitamin D3 | 6 | 4 | 2,3 ± 0,6 | |
10 | 4 | 1,01 ± 0,12 | ||
4 | 4 | 1,32 ± 0,10 | ||
6 | 3 | 2,0 ± 0,3 | ||
10 | ||||
IO | 25-OH-Cholecalciferol | ι C | synthetisch | Stunden | Tier | Serumgehall | η mg-% | |
aus Schweinen | nach | zahl | Ca | |||||
Probe | Verab | ± 0,1 | ||||||
reichung | 2 | 38 | ± 0,1 | |||||
Vitamin D3 | 4 | 3 | 3,9 | ±0,4 | ||||
8 | 3 | 5,0 | ± 0,4 | |||||
12 | 4 | 6,6 | ||||||
16 | ± 0,3 | |||||||
3 | 44 | ± 0,2 | ||||||
4 | 4 | 5,7 | ± 0,4 | |||||
8 | 4 | 7,1 | ± 0,4 | |||||
12 | 3 | 7,2 | ± 0.5 | |||||
16 | 7 | 6,4 | ± 0,21 | |||||
8 | 6 | 7,36 | ||||||
12 | ||||||||
Aus der Tabelle III ergibt sich, daß 25-Hydroxyergo-
bzw. -cholecalciferol die Knochenmobilisieiung und damit den Calciumgehalt im Blut schneller in
Gang setzen als Vitamin D2 bzw. Vitamin D3. Hieraus
ergibt sich, daß die neuen Verbindungen an Stelle von Vitamin D2 bzw. D3 als Nahrungsmittelzusatz
überlegen sind.
C. Serum-Calciumspiegel
(Knochenmobilisierung)
Entwöhnten männlichen Jungratten wurde 11 bis
15 Tage bzw. 3 bis 4 Wochen eine Vitamin-D-Mangeldiät gemäß D e L u c a a. a. O. verabreicht, wobei
jedoch Calcium fortgelassen wurde. Die Ratten wurden dann intravenös mit 2,5 μg Vitamin D2, Vitamin
D3, 25-Hydroxyergocalciferol und 25-Hydroxycholccalciferol
in 0,02 ml Äthanol behandelt. Vergleichstiere wurden nur mit Äthanol behandelt. Das
Serum wurde nach den in Tabelle III angegebenen Zeiträumen gesammelt und gemäß Webster, Am.
J. Clin. Pathol., Bd. 131 (1969), S. 330, auf Calcium geprüft. Die Versuche wurden doppelt ausgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III aufgeführt.
Tabelle III | Probe | Stunden | Tier | Serumgehall | η mg-% |
nach | zahl | Ca i | |||
Vergleich | Verab | ± 0,2 | |||
reichung | 6 | 3,7 | ± 0,4 | ||
Vitamin D2 | 0 | 4 | 4,0 | ± 0,5 | |
0 | 4 | 3,7 | ± 0,3 | ||
4 | 4 | 3.7 | ± 0.3 | ||
8 | 4 | 3,6 | ± 0,1 | ||
12 | 3 | 4,2 | ± 0,3 | ||
25-OH-Ergocalciferol | 16 | 6 | 5,7 | ± 0,3 | |
24 | 4 | 4,3 | ± 0,3 | ||
4 | 5 | 4,6 | ± 0,3 | ||
8 | 5 | 4,8 | ± 0,2 | ||
12 | 4 | 5,1 | ± 0.4 | ||
16 | 6 | 6.0 | |||
24 | |||||
D. Zusatz von 25-Hydroxycholecalciferol
zu Hühnerfutter
zu Hühnerfutter
Es wurden Fütterungsversuche an Hühnern gemäß »Vitamin D in Pultry Feed Supplement First Action,
Methods of Analysis«, A. O.A. C, S. 784 (1965), 10. Ausgabe,
durchgeführt. Das aus Schweinen isolierte 25-Hydroxycholecalciferol wurde in einer Menge
von 125 μg in 25 g Maisöl dispergiert und zur Fütterung
verwendet. Nach dem Füttern wurden die Knochen der einzelnen Hühner gruppenweise geordnet
und der Prozentsatz Asche in den von Feuchtigkeit und Fett freien Knochen als Einzelreaktion auf
jede Dosierung bestimmt. Die Wirksamkeit des Präparats wurde aus der Aufzeichnung von Standardpräparaten
abgeschätzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV aufgeführt.
Internationale
Hühnereinheiten*)
Hühnereinheiten*)
Futter
Körpergewicht
anfangs
am Ende
Knochenasche:, %
(Schienbein)
(Schienbein)
Vergleichsgruppe: nur Maisöl
0 I 35 I 116
Vergleichsgruppe: Vitamin D
als Vergleichsstandard zugesetzt
als Vergleichsstandard zugesetzt
28,3
400 | 0,113 | 35 | 142 | 32,4 |
400 | 0,158 | 35 | 145 | 33,4 |
400 | 0,225 | 35 | 151 | 35,3 |
400 | 0,319 | 35 | 166 | 38,7 |
400 | 0,450 | 35 | 152 | 41,8 |
*) Internationale Hühnereinheiten = 0,025 μg Cholecalciferol.
19
Internationale Hühnereinheiien*)
Fortsetzung
Körpergewicht
20
Fuller
anfangs
am Ende
Knöthenasche, % (Schienbein)
Versuchsgruppe: 25-Hydroxycholecalciferol
in Maisöl
32,2 36,3 41,2
0,158 | 35 | 140 |
0,225 | 35 | 151 |
0,319 | 35 | 162 |
*) Internationale Hühnereinheiten = 0,025 \i% Cholecalciferol
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. 25-Hydroxyergocalciferol.
2. 25-HydroxycholecalciferoL
3. Cholest-SJ-dien-S/US-diol.
4. Verfahren zur Herstellung von 25-Hydroxyergocalciferol bzw. 25-Hydroxycholecalciferol nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Säugetiere mit an Ergocalciferol bzw. Cholecalciferol
angereichertem Futter über einen längeren Zeitraum füttert, deren Blut sammelt, das
Blutplasma isoliert, die Serumproteine des Blutplasmas abtrennt, die Serumproteine mit einem
Methanol-Chloroformgemisch extrahiert, den gegebenenfalls in Chloroform angereicherten Extrakt
wäscht und einengt, den Rückstand mit einem niedrigsiedenden Kohlenwasserstoff oder Kohlenwasserstoffgemisch
aufnimmt und chromatographisch über Kieselsäure die entsprechende 25-Hydroxyverbindung von Ergocalciferol bzw.
Cholecalciferol abtrennt.
5. Verfahren zur Herstellung von 25-Hydroxycholecalciferol nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
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US80954169A | 1969-03-24 | 1969-03-24 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1933375A1 DE1933375A1 (de) | 1970-01-08 |
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Family Applications (1)
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FR (1) | FR2012069B1 (de) |
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US3822254A (en) * | 1973-05-21 | 1974-07-02 | Hoffmann La Roche | Synthesis of 25-hydroxycholesterol |
US3856780A (en) * | 1973-06-18 | 1974-12-24 | T Narwid | Synthesis of 25-hydroxycholesterol and derivatives thereof |
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- 1969-06-30 IT IT3832169A patent/IT1052283B/it active
- 1969-06-30 GB GB3301669A patent/GB1261291A/en not_active Expired
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-
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |