DE1932257A1 - Zeithaltendes Element - Google Patents
Zeithaltendes ElementInfo
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- G04B43/007—Antimagnetic alloys
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Description
Weiterleitung erhalten
Patentanwalt
Institut Dr. Ing» Reinhard Straumann AG 1 Waidenburg (Schweiz)
Zeithaltendes Element
Über den Einfluss des magnetischen Feldes auf den Gang von
Uhren ist schon Im Jahre 1933 (Bulletin Annuel Societe Suisse de Chronometrie Vol. 1, Pg 52 - 7*0 eine eingehende Studie veröffentlicht worden. Die Störungen eines Uhrwerkes im Hagnetfeld
sind dort und später vor allem der Spiralfeder zugeschrieben worden und zwar im Sinne einer unmittelbaren Veränderung
12406
Fall 104
Ed/my
Fall 104
Ed/my
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des Elastizitätsmoduls des Metalls, wenn dieses dem Magnetfeld
ausgesetzt ist. .Die. für die Temperaturkompensation des Elastizitätsmoduls-,genutzten
magnetomechanischen Effekte werden tatsächlich durch Maßnetfelder gestört, und zwar insbesondere bei
Spiralfederlegierungen, deren Curie-Temperatur weit über der
Gebrauchstemperatur liegt. Hingegen sind diese Störungen, die;
unmittelbar und alleine von der Spiralfeder herrühren können, nie so gross wie die am vollständigen Uhrwerk beobachteten temporären
Störungen (Störungen, di« bei Uhren im Magnetfeld auftreten)
und die residuellen Effekte (Störungen, die verbleiben,
wenn die temporären Einwirkungen eines Magnetfeldes aufhören).
Magnetfelder, welche Armbanduhren beeinflussen können, werden
heute durch manche Maschinen und Vorrichtungen erzeugt: Motoren von Haushaltmaschinen*, Magnete in Kopfhörern des Telephons,
Magnete an Kinderspielzeugen und magnetisch befestigbaren Gegenständen
wie Zigarettendosen und Miinzhalter im Auto, magnetische
Bleistifte und Zettelhalter sowie Magnetschilesser an Kühlschrank-
und anderen Türen und viele mehr. Auch grössere zelthaltende Elemente
in Sport-Zählern, Instrumenten etc. können Magnetfeldern ausgesetzt sein. Die wirksamen Feldstärken solcher Magnete können
in einigen Zentimetern Abstand noch 10ü Oe betragen. Da der Einfluss der Magnetfelder auf den Gang der Uhren der Fachwelt
bekannt war, und da trotzdem im täglichen Leben die Uhren stets in den Einflussbereich von Magnetfeldern kamen, wurden
sogenannte antimagnetische Uhren in den Handel gebracht. Die minimalen Forderungen an solche Uhrwerke und die Prüfmethoden
sind in der schweizerischen N'orm NIHS 90-10 umschrieben. Diese
Norm bezieht sich alleine auf den residuellen Effekt und nicht die temporären Störungen des Werkes im Magnetfeld, indem keine
Mittel bekannt waren, temporäre Störungen auf kleine Werte zu bringen. Einzig bekannt war die magnetische Schirmung des
Uhrwerkes im Gehäuse. Für den Uhrmacher bedeutet "antimagnetisch"
alleine, dass die Uhr im Feld nicht stillsteht und dass der
Resteffekt unter einem bestimmten Wert liegt; der Träger der Uhr nimmt fälschlicherweise oft an, dass "antimagnotisch"
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auch frei von jeder Störung bedeutet. Es ist bis heute nicht gelungen, ohne Verwendung eines magnetischen Schirmes alle
Störungen in mechanischen Uhren konstruktiv zu beseitigen. In der beiliegenden Zeichnung zeigt
die Figur I den Gang G einer als antimagnetisch bezeichneten
Markenuhr mit einer derzeit handelsüblichen, schwach magnet! seilen "Ni varox"-Spiralf oder, einer
Stahlunruhwelle ι einer vernickelten Ilebelscheibe
und einer vernickelten Unruhe, aber nichtmagnetischer Hemmung, in Funktion der Stärke II
des Magnetfeldes, in dem sie sich befindet,
die Figur .? den Residualeffekt derselben Uhr, das heisst den
Gang G, nachdem sie sich in einem Magneifeld der Stärke H befunden hat.
Die Kurven sind so aufgenommen, dass die Richtung
des Magnetfeldes in die Ebene des Uhrwerkes fällt. Mit 1 ist die Neukurve im steigenden
Feld bezeichnet, mit 2 bei fallender Feldstärke, welche bei 0 Oe die Richtung wechselt
und wieder steigt, und Kurve 3 schliesst den Zyklus. Die Kurven des Zyklus des Magnetfeldes
entsprechen meist nicht der Neukurve, weil remanente Felder aller Konstruktionselemente
aus Stahl auftreten.
Eine solche Uhr bleibt in einem Magnetfeld H von circa bis 900 Oe stehen, aber eine normale Gangmessung gelingt nur
bis circa 100 Oe, so dass in höheren Magnetfeldern nurmehr der
residuelle Effekt gemessen werden kann. Dieser letztere steigt mit dem auftretenden Magnetfeld rasch zu hohen Werten von
min pro Tag und mehr an.
Die Figur 3 zeigt den Gang G derselben Uhr, bei welcher man
die magnetempfindIiehe Spiralfeder durch eine
Spiralfeder aus paramagnetischem Material ersetzt
ha t.
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Auch diese Uhr steht in einem Magnetfeld H von etwa 600 bis
900 Oe still.
Die Figur k zeigt wieder den Residualeffekt. Er ist weöent«*
lieh geringer als jener der Uhr mit gewähnlicher Ausrüstung* Eine solche Uhr ist jedoch
keineswegs das, was der Käufer von einer unmagnetischen Uhr eigentlich erwartet.
Es wurde mit grossen Anstrengungen und sehr eingehenden
Versuchen gefunden, dass eine Uhr, die das Kriterium "antimagnetisch" wirklich verdient( dann erhalten wird« wenn ihr zeithaltendes Element, bestehend aus Unruhe, Spiralfeder und Hemmung
dadurch gekennzeichnet, dass alle auf der Unruhwelle sitzenden Teile, alle auf der Ankerwelle sitzenden Teile, das auf dem
Hemmungstrieb sitzende Hemmungsrad sowie mindestens die Hauptmasse der Unruhwelle nur aus Materialien bestehen, deren magnetische Permeabilität λχ ·<
1,01 ist. Solche Materialien mit /U <
1,01 nennt der Ingenieur unmagnetisch, während er Materialien mit αχ
>· 1,01 als magnetisch bezeichnet. Die Bestimmung» daas
alle die vorgenannten Teile nur aus unmagnetischen Materialien
bestehen dürfen, bedeutet unter anderem auch,, dass kein Teil
mit Schichten aus magnetischen Materialien behandelte Oberflächen aufweisen darf, also beispielsweise vor dem Vergolden
nicht mit einer dünnen galvanisch aufgetragenen Nickelschicht Überzogen worden sein darf, was sonst in der Uhrentechnik üblicherweise getan wird, um der Goldschicht einen besseren Glanz
zu geben. Die Angabe, dass von der Unruhwelle mindestens die Hauptmasse aus unmagnetischest Material, also beispielsweise aus
Messing, einer aushärtbaren Bronce, einem austenitischen, rostfreien Stahl, einem Kunststoff etc. bestehen muss, heisst, dass
sie entweder ganz aus einem solchen Material bestehen kann, oder dass sie zwar zum Beispiel Lagerzapfen aus Stahl enthalten kann,
die aber in einer aus unmagnetIschem Material bestehenden Welle
eingesetzt sind« Eine solche Konstruktion wird dann nötig sein,
wenn die für eine bestimmte Uhr an die Lagerzapfen zu stellenden Anforderungen in Bezug auf Bruchfestigkeit, Härte, Abriebfestigkeit etc. derart aind, dass sie sich nur bei einem magnetischen
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Material finden lassen. Die Länge solcher Lagerzapfen darf etwa
einen Sechstel der Länge der ganzen Welle betragen. Bereite
durch eine solche Konstruktion wird das Entstehen von Magnet-·
feldern und magnetischen Momenten schädlicher Grosse verhindert,
da die magnetischen Momente der beiden Einzelzapfen bereits an und für sich klein sind und induzierte Drehmomente im Magnetfeld
einander entgegenwirken* Die nötige Abriebfestigkeit und Härte
der Achsen im Bereich der Lager kann auch durch eine galvanisch
oder chemisch oder aus der Gasphase aufgetragene Schicht (zum Beispiel aus Cr, Rh etc.) erreicht sein·
Für die Spiralfeder eignet sich am besten ein paramagnetisches oder ein antiferromagnetisches Material, beispielsweise
ein solches, das Gegenstand des Patentes Nr. . .. (Anmeldungsnummer P 15 58 51*1.5) und des Patentes Nr. ... (Anmeldungsnummer
p 15 58 513.2O ist-
PUr die Übrigen Teile, also die Unruh, die Hebelscheibe, die
Spiralrolle, den Anker und das Hemmungsrad lässt sich Messing, Neusilbert Kupfer-Beryllium oder eine aushärtbare Bronce verwenden, die alle eine Permeabilität ,u zwischen 1,0001 und
1,005 aufweisen.
Die Figuren 5 und 6 zeigen die Resultate von Messungen des temporären Effektes an einer erfindungsgemässen Uhr, die mit einer
Unruhe» Hemmung und Hebelscheibe aus ausgehärteter Bronce und einer paramagnetischen Spiralfeder ausgerüstet ist, und zwar
zeigt Figur 5 den Gang der Uhr mit einer Unruhwelle aus Messing
und eingesetzten Stahlzapfen und Figur 6 den Gang mit einer Unruhwelle, die ganz aus ausgehärteter Bronce besteht. Die residuellen Effekte sind für beide Teile kleiner als die momentanen Gangschwankungen. . .
Beim Vergleich dieser Figuren mit den Figuren 1 bis k ist
darauf zu achten, dass hier der Masstab für das Magnetfeld k χ
kleiner und der Masstab für den Gang G 2,5 χ grosser gewählt werden musste, damit man überhaupt Messwerte eintragen konnte.
Felder von 1000 Oe verursachen also keinerlei Störungen.
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Im Unterschied dazu zeigt ι
Die Figur 7 den Gang G derselben Uhr, die jedoch mit einer
Unruhwelle aus Stahl ausgerüstet wurde·
Daraus ergibt sich, dass nur die erfindungsgeniässe Uhr die
Eigenschaften aufweist, die ein Käufer von einer unniagne tischen
Uhr eigentlich erwartet.
Mit der Bedingung, dass der residuelle Effekt immer verschwindet,
kann also die Masanahrae, den gross ten Teil der bewegten
Teile aus nichtmagnetischem Metall zu machen, zu Konstruktionsprinzipien fUhren, welche auch den temporären Effekt klein machen.
So wird dieser unbedeutend bis circa '»00 Oe, wenn Unruhe und die
Hauptmasse der Unruhachse, Spiral, Spiralrolle, HebeischeLbe,
Anker, Ankerrad eine Permeabilität ,u ^ 1,01 haben. BLs 2 kOe
/ s
ist er unbedeutend, wenn zusätzlich die Achse der Unruhe ganz aus unmagnetischem Material besteht und bis nahe 10 kOe trifft dies
zu, wenn auch der Hemmungstrieb und die Ankerachse aus unraagnetischein
Material angefertigt sind.
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Claims (8)
- - 7 SCHUTZANSPRÜCHESei thai iendes Element, bestehend aus Unruhe, Spiralfeder und! ^-/ Heminungi dadurch gekennzeichnet, dass alle auf der Unruhwelle sitzenden Teile, alle auf der Ankerwelle sitzenden Teilet das auf dem Henunungstrieb sitzende Hemmungsrad sowie mindestens die Hauptmasse der Unruhwelle nur aus Materialien bestehen« deren magnetische Permeabilität λχ <£ 1,01 ist.
- 2. Zeithaltendes Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete dass mit Ausnahme der Lagerzapfen die Unruhwelle aus einem Material besteht, dessen Permeabilität /U < 1,01 ist.
- 3· Zeithaltendes Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, dass die ganze Unruhwelle aus einem Material besteht, dessen Permeabilität yu<T 1,01 ist.
- U. Zeithaltendes Element nach einem der Ansprüche 1-3» dadurch gekennzeichnet, dass die Unruhwelle aus einer aushärtbaren Ilronce besteht.
- 5· Zeithaltendes Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» dass Unruhwelle, Hemmungstrieb und Ankerachse eine galvanisch oder chemisch aufgetragene unmagnetische Schicht zumindest an der Lagerstelle haben.
- 6. Zeithaltendes Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» dass mindestens entweder der Hemmungstrieb oder die Anker— welle nur aus Materialien bestehen, deren magnetische Permeabilität /U < 1,01 ist.
- 7. Zeithaltendes Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralfeder aus einem paramagnetischen oder einem antiferromagnetischen Metall besteht, dessen Permeabilität /U unter 1,01 liegt.0098 12/1167
- 8. Zeithaltendes Element nach Anspruch I9 dadurch gekennzeichnet, dass die Unruhe und die übrigen auf der Unruhwelle sitzenden Teile aus einem Monel-Metall oder aus Neusilber oder aus einer Kupfer-Beryllium-Legierung oder aus Messing bestehen«9« Zeithaltendes Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker und das Hemmungsrad aus Neusilber oder aus einer Kupfer-Beryllium-Legierung oder aus einer Cu-Mn-Ni-Legierung besteht.0 0 9 8 12/1167
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