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Josef Pickel, 852 Erlangen, Koldestraße 16 und Georg Hildisch, 852
Erlangen, Franzensba-der Straße' 3 Vorrichtung zum Anheben eines Kraftwagens zwecks
Reifenwechsels Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anheben eines Kraftwagens
zwecks Reifenwechsels, die sich durch einfache Handhabung und geringer Mühewaltung
auszeichnet.
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Es ist von Lastkraftwagen mit Luftdruckbremsen her bekannt, beim Reifenwechsel
an den ohnehin benötigten Druckluftkessel einen besonderen Druckzylinder anzuschließen,
der den Lastkraftwagen in der Nähe des auszuwechselnden Reifens ausreichend hochhebt.
Bei Personenkraftwagen ist es allgemein üblich, einen mechanischen Wagenheber mitzuführen
und mit diesem den Wagen einseitig anzuheben, sofern man sich noch der Technik des
Wagenhebers gut erinnert und die an der Unterseite des Wagens zum Einsetzen des
Wagenhebers vorgesehenen besonderen Einsatzstellen nicht verschmutzt oder beschädigt
sind. Bei Personenkraftwagen sind aus diesem Grunde die mechanischen Wagenheber
ganz allgemein wenig beliebt und werden nur in äußersten Notfällen benutzt. Durch
die Erfindung werden diese Nachteile bei Personenkraftwagen auf einfache Weise beseitigt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anheben eines Kraftwagens zwecks
Reifenwechsels besteht darin, daß das Anheben des Wagens durch die im Reservereifen
unter erhöhtem Druck mitgeführte Luft erfolgt, die während des Anhebens des Wagens
auf den Gebrauchsdruck zurückgeht. Versuche haben ergeben, daß zum einseitigen Anheben
eines Personenkraftwagens von rund 1,6 Tonnen Gewicht etwa 7 liter Druckluft von
1,5 atü gebrauhht werden und der Reservereifen eines solchen Personenkraftwagens
statt auf 1,9 atü auf etwa 2,3 atü aufgepumpt werden muß, damit er nach dem Aufziehen
des neuen Reifens den Druck von 1,9 atü aufweist.
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Das sind Drücke, die ein jeder Reifen eines Personenkraftwagens auch
auf die Dauer aushält und die jede Tankstelle kostenlos beim Überprüfen des Reifendruckes
des Personenkraftwagens mit nachprüft und notfalls in den Reservereifen nachfüllt.
Das bisher mühevolle Hochwinden des Kraftwagens wird also nach der Erfindung darauf
beschränkt, den an der Hebevorrichtung befindlichen Druckschlauch in der von der
Tankstelle her bekannten Weise mit dem Reserveradventil zu verbinden und an der
Ventilkupplung den Ventilöffnungshebel in die Wirklage zu bringen bzw. nach dem
Umwechseln des Reifens den Schlauch wieder von dem Reifen zu trennen. Alles andere
besorgt die überschüssige Luft in dem Reserverad, welche jede Tankstelle kostenlos
den Kunden abgibt.
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Als eine mit Druckluft arbeitende Hebevorrichtung gemäß der Erfindung
genügen bei leichten Personenkraftwagen mehrere übereinander angeordnete, ringförmige
Luftschläuche, die miteinander verbunden und an den Außenseiten zur -
Schonung
mit Druckringen abgedeckt sind. Die Größe dieser ringförmigen Luftschläuche kann
so klein gehalten werden, daß die ganze Vorrichtung in den Innenraum des Reserverades
paßt und keinen zusätzlichen Platz beansprucht.
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Bei Personenkraftwagen, deren Leergewicht sich der 2-Tonnen.
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Grenze nähert, lohnt es sich, die Hebevorrichtung etwas stabiler auszubilden
und dafür beispielsweise einen Druckluftzylinder zu verwenden, welcher aus Teleskoprohren
besteht, von denen das innerste und das äußerste durch eine innen anliegende Stufenmanschette
luftdicht verbunden sind.
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Dabei wei mit Vorteil das oberste Teleskoprohr einen Boden mit mittlerer
Vertiefung auf, in welche sich ein an der Unterseite des Chassis vorgesehenes Kissen
einzulegen vermag. Es ist lediglich darauf zu achten, daß trotz dieser Vertiefung
noch ausreichend Platz für die übrigen ineinandergeschobenen Rohre und für die Stufenmanschette
freibleibt. Zweckmäßiger Weise ist auch das oberste Teleskoprohr durch einen Außenring
geschützt. In bekannter Weise wird die Hebevorrichtung mit einem Druckluftschlauch
versehen, an dessen freiem Ende sich eine der bekannten Ventilkupplungen mit Ventilöffnungshebel
befindet.
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Die Zeichnung gibt zwei Ausführungsbeispiele für eine Vorrichtung
-nach der Erf-indung zum Anheben eines Kraftwagens zwecks Reifenwechsels beispielsweise
wieder, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Personenkraftwagen mit einem
Reservereifen, der mit einem Druckschlauch einer Hebevorrichtung gemäß der Erfindung
verbunden ist, Fig. 2 eine vereinfachte Ausführungsvorrichtung der Hebevorrichtung
gemäß der Erfindung mit mehreren, übereinander angeordneten, ringförmigen Luftschläuchen,
wobei die linke Hälfte der Figur die Teile im Ruhezustand, die rechte Hälfte in
der Arbeitslage wiedergibt.
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Fig. 3 zeigt im Längsschnitt einen Teleskopzylinder, und zwar die
rechte Hälfte im durch Druckluft auseinandergefahrenen Zustande, die linke Hälfte
im Ruhezustand.
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Nach Figur 3 setzt sich die Hebevorrichtung schwerer Kraftwagen aus
teleskopartig ineinanderschiebbaren Teilzylindern 1-5 zusammen, von denen der Zylinder
1 die Form eines Topfes mit Boden 6 und mittlerer Vertiefung 7 für die Aufnahme
eines kissenförmigen Vorsprunges an der Unterseite der Wagenkarosserie aufweist.
Eine Abdeckplatte 8 mit einer ähnlichen Vertiefung 9 schützt die Zylinderteile 1
bis 5 in der Ruhelage vor Verletzungen. Der äußere Rand des topfartigen Zylinders
1 weist einen Ringflansch 10 von kreisförmigem Querschnitt auf, der hinter einen
nach innen gerichteten, ringförmigen Flansch 11 des Teilzylinders 2 faßt. Die übrigen
Teilzylinder werden in -der gleichen beschriebenen Weise aneinander geführt und
gegenseitig gehalten. Der nach innen gerichtete größte Ringflansch
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ist Teil einer unteren Druckplatte 13, durch welche der Zylinder nach außen abgeschlossen
ist. Die Abdichtung aller Teilzylinder 1 bis 5 gegeneinander erfolgt durch eine
Stufenmanschette 14, deren unteres Ende am unteren Teil des Teilzylinders 5 befestigt
ist und deren oberes Ende in dem Ausführungsbeispiel geschlossen angenommen ist.
In der Arbeitsstellung nach der rechten Seite von Fig. 3 liegt die Stufenmanschette
14 in Voller Länge -fest an den Teilzylindern 1 bis 5 an. Im Ruhezustand der Teile
nach der linken Seite von Fig. 3 ist die obere TeilhäEfte der zylindrischen Teile
der Stufenmanschette nach unten umgestülpt. Eine Bohrung 15 mit Rohranschluß erlaubt
es, einen Druckschlauch 16 anzubringen, an dessen äußerstem Ende eine der bekannten
Ventilkupplungen 17 mit Ventilöffnungshebel 18 sitzt.
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Für Kleinwagen genügt statt der beachriebenen Hebevorrichv tung, die
selbst höchsten Ansprüchen gerecht wird, eine Mehrzahl von ringförmigen Schläuchen
19, die gemäß Fig. 2 übereinander angeordnet, miteinander verbunden und durch kräftige
Ringe 20 und 21 abgedeckt sind, wobei sich in der Ruhestellung der Teile nach der
linken Seite von Fig.2 das konisch gehaltene Innenteil 22 des Abdeckringes 20 in
eine Ringnut 23 des Abdeckringes 21 einlegt und die zwischen beiden Ringen 20 und
21 eingeschlossenen Schläuche 19 geschützt untergebracht sind. Auch hier können
alle Schläuche 19 durch einen Druckschlauch 24 über eine Ventilkupplung 25 mit einem
Reserverad 26 verbunden werden, wie das Figur 1 zeigt.
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Ein Reifenwechsel mit einer Vorrichtung nach der Erfindung geht so
vor sich, daß man eine der Vorrichtungen nach den Figuren 1 oder 2 unter eine dem
auszuwechselnden Rad naheliegende Stelle 27 des Chassis 28 des Wagens 29 schiebt
und den Druckschlauch 16,24 der Hebevorrichtung nach der Erfindung mit dem Reserverad
26 des Wagens 29 verbindet.
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Wird jetzt der am Ende des Druckschlauches 16,24 befindliche Ventilöffnungshebel
18 der Ventilkupplung 17,25 betätigt, so strömt die überflüssige Luft des Reservereifens
in die Hebevorrichtung nach der Erfindung und hebt den Wagen 29 an der Stelle des
beschädigten Reifens 30 hoch genug, um den Reifen nach Abnahme der Radzierscheibe
31 mittels des üblichen Kreuzschlüssels 32 abnehmen zu können.
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Daraufhin wird das Reserverad 26 zusammen mit dem Druckschlauch 16,24
in der üblichen Weise angeschraubt und die Ventilkupplung 17,25 am Ende des Druckschlauches
16,24 wieder gelöst. Bei Lösung des Druckschlauches geht die Vorrichtung nach der
Erfindung in ihre Ruhelage zurück (linke Seite der Figuren 2 und 3), während der
frisch aufgebrachte Reservereifen 26 genau den zur Fahrt nötigen Druck aufweist.
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Patentansprüche: