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VORRICHTUNG FÜR STRASSEN- UND LASTFAHRZEUGE
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Straßen- und Lastfahrzeuge
mit einem Fahrgestell und mit einem Aufbau auf dem Fahrgestell, sowie mit einer
das Fahrgestell mit dem Aufbau verriegelnden Verriegelungsvorrichtung, die in horizontaler
Richtung Spiel hat.
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Der Aufbau solcher Fahrzeuge hat in den allermeisten Fällen die Gestalt
einer Pritsche.
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Sofern der Aufbau auswechselbar ist, kann man ihn nicht fest am Fahrgestell
befestigen.
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Wegen der bei Lastfahrzeugen, insbesondere bei Schwerl astfahrzeugen
auftretenden Arbeitsumstände können die Verriegd ungsvorrichtungen nicht feinmechanisch
ausgebildet sein. Vielmehr haben sie meist grobe Passungen.
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Vielfach sind die Aufbauten kippfähig am Fahrgestell angelenkt. Je
nachdem, welche Verriegelungsvorrichtung geöffnet und welche verriegelt bleibt,
kann man den Aufbau nach links, rechts, hinten und manchmal auch nach vorne kippen.
Auch bei diesen kippbar
ausgebildeten Aufbauten hat die Verriegelungsvorrichtung
aus den oben angeführten Gründen Spiel.
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Wenn nun ein solches Lastfahrzeug beladen fährt, dann liegt der Aufbau
wegen der eigenen Last und wegen der Nutzlast im wesentlichen spiellos auf dem Fahrgestell
und den dazugehörigen Teilen auf. Dies gilt auch dann, wenn das Lastfahrzeug über
unebenen Boden fährt.
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Ist jedoch keine oder fast keine Nutzlast auf dem Aufbau, dann kann
das Fahrzeug auch mit wesentlich höherer Geschwindigkeit fahren und wenn nun Bodenunebenheiten
vorkommen, kann der Aufbau vom Fahrgestell um die Größe des Spiels abheben und später
wieder mit ohrenbetöubendem Getöse auf das Fahrgestell aufschlagen. Es geht hierdurch
nicht nur Material an den Fahrzeugen selbst und in einem bestimmten Umfang auch
an der Straße entzwei. Vielmehr werden durch diesen Lärm die Anwohner von Straßen
stark belästigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Vorrichtung anzugeben,
mit der dieser Lärm samt den Abnutzungserscheinungen auf billige, betriebstaugliche
Weise vermieden wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch folgende Merkmale gelöst:
a) Zwischen dem Fahrgestell und dem Aufbau sind Druckluft-Gummikissen vorgesehen,
deren summierte horizontale Druck-Querschnittsfldche F im Hinblick auf den im Gummikissen
herrschenden Luftdruck D größer ist als das Gewicht G des leeren Aufbaus ( F>
G).
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b) Die Gummikissen sind über eine Druckluftleitung an den fahrzeugeigenen
Druckluflerzeuger angeschlossen.
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c) In der Druckluftleitung ist ein Steuerventil zum Ablassen oder
Einlassen der Druckluft vorgesehen.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 2 fangen die Gummikissen die Bewegungen
des Aufbaus nicht nur auf. Vielmehr verursachen jetzt die Gummikissen, daß die Verriegelungsvorrichtung
in der einen, oberen Endlage des Spiels gehalten bleibt.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 3 erreicht man, daß man die Gummikissen
zum einen kleiner ausbilden kann, als wenn man nur zwei Gummikissen auf beiden Seiten
des Lastfahrzeugs vorsehen würde, und daß man nun auch die Gumnikissen dort vorsehen
kann, wo sich meistens auch die Verriegelungsvorrichtungen befinden. Je mehr man
die Gummikissen an die Verriegelungsvorrichtungen heranbringt, desto weniger Biegekräfte
werden in die Holme des Fahrgestells und des Aufbaus eingeleitet.
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Obwohl weitere Ausführungen nach dem oben gesagten für den Fachmann
ansich nicht notwendig wären, und er nun in der Lage ist, die Erfindung bei den
verschiedensten Aufbauten und Fahrgestellen zu realisieren - sei es in der Neuausrichtung
oder sei es als nachträgli,h einzubauendesZubehör - wird im nachfolgenden ein Ausfuhrungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
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Die einzige Zeichnung zeigt einen schematischen Querschnitt durch
einen Eckbereich
eines Anhängers.
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Dieser besitzt Räder 11 mit Achsen 12, die über nichtdargestellte
Federn mit Holmen 13 eines Fahrgestells verbunden sind. Oberhalb des Fahrgestells
ist eine Pritsche 14 vorgesehen , deren Seitenwände 16 in bekannter Weise mit dem
Boden 17 durch nichtdargestellte Scharniere verbunden sind. Die Seitenwände 16 sind
in üblicher Weise abklappbar.
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Das Fahrgestell ist durch eine Verriegelungsvorrichtung 18 mit der
Pritsche 14 verbunden.
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Beim Ausführungsbeispiel umfaßt die Verriegelungsvorrichtung 18 -
die natürlich mehrfach am Anhänger vorhanden ist - einen Steckstift 19, der durch
ein Eisen 21 und ein Gegenstück 22 gesteckt und auf nichtdargestellte Weise gesichert
ist. Das Eisen 21 ist starr mit dem Boden 17 verbunden, während das Gegenstück 22
starr mii dem Holmen 13 verbunden ist Innerhalb dieser Verriegelungsvorrichtung
18 tritt das oben erwähnte Spiel auf.
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Zwischen den Holmen 13 und dem Boden 17 in der Nähe der Verriegelungsvorrichtung
18 ist ein Gummikissen 23 gespannt, dessen Hohlraum 24 mit Druckluft gefüllt ist,
die durch eine Druckluftleitung 26 herangebracht wird. Bauartbedi ngt dehnt sich
das Gummikissen 23 bei angelegtem Luftdruck im wesentlichen in senkrechter Richtung
aus. Die Druckluftleitung 26 führt zum Druckluftsystem des Anhängers, das wegen
dessen Bremsen ohnehin vorhanden ist. In der Druckluftleitung 26 liegt ein Ventil
27 bekannter Bauart. In seiner einen Stellung kann Druckluft in das Gummikissen
23 strömen. In seiner anderen Stellung wird das Gummikissen 23 entlüftet. Das Ventil
27 kann entweder von Hand oder fernbedient vom Führerhaus aus betätigt werden. Es
ist notwendig, daß das Gummikissen 23 auch entlüftet werden kann, denn sonst müßte
man ja die Verriegelungsvorrichtung 1 8
gegen die Kraft des Gummikissens
23 schließen.
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Die Verriegelungsvorrichtung 18 kann natürlich auch andere Gestalt
haben. Zum Beispiel kannSIdie bei Drei-Seiten-Kippung übliche Gestalt haben.
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Natürlich kann man die Gummikissen 23 nicht direkt zwischen die Holme
und den Boden setzen. Vielmehr sind an der Oberseite und der Unterseite Befestigungs-
und Stützplatten vorzusehen, wie sie zum Beispiel von den Federbälgen luftdruckgefederter
Schwerfahrzeuge her bekannt sind. Damit die Druckleitungen 26 beim Kippen nicht
bewegt werden müssen, ist es am besten, wenn man die Unterseite der Gummikissen
23 fest mit dem Fahrgestell und nicht mit der Pritsche verbindet.
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Das Ventil 27 kann auch als Sicherheitsventil und/oder Rückschlagventil
vorgesehen werden.
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Man verhindert dadurch, daß bei undichtem Gummikissen 23 der Luftdruck
des ganzen Systems absackt.
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Manche Lastfahrzeuge haben statt der Druckluft eine Hydraulikflüssigkeit
als Energieübertragungsmittel. In diesem Fall müßte man statt der Gummikissen 23
einen Hydraulikkolben samt Hydraulikzylinder verwenden und einen equivalenten Aufbau
vorsehen.