DE1929228A1 - Verfahren zur Herstellung rapportlos gemusterter Druckartikel auf textilen Flaechengebilden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung rapportlos gemusterter Druckartikel auf textilen Flaechengebilden

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Description

  • Verfahren zur Herstellung rapportlos gemusterter Druckartikel auf textilen Flächengebilden Es sind viele technische Methoden bekannt, Textilmaterialien in Dessinierungen zu bedrucken, bei denen das Muster in einem festgelegten Rapport ständig wiederkehrt. In gewissem Umfang werden jedoch in der Praxis auch unregelmäßig gemusterte Textilien hergestellt, wobei sich die so zugänglichen Farbeffekte wohl in gleichmäßig ruhigem Aspekt, aber wiederum nicht in einem wahren Rapport darstellen sollen.
  • Solche rapportlos gemusterte Druckartikel lassen sich beispielsweise auf dem Wege der Wachsbatik erzeugen, deren Ausführungsprinzip auf der Verwendung von Wachsen als mechanischem Reservierungsmittel beruht. Bei dieser Reservetechnik, die insbesondere für die Herstellung von lcunstgewerblichen und modischen Artikeln eine Rolle spielt, wird auf das Gewebe zunächst eine unregelmäßige Musterung bzw. ein anderes Motiv mittels heißem Wachs aufgetragen, wodurch die so-geschützten Stellen für den Farbstoff des Färbebades undurchlässig werden. Beim Brechen des Wachses unter der Behandlung mit kaltem Wasser entstehen in dieser Reserve feine Risse und Sprünge, welche dann im Rahmen der nachherigen Überfärbung als Farbäderungen ebenso wie die mit dem Wachs nicht-bedeckten Partien der Ware erfaßt werden. Damit kein Schmelzen der Reserve beim Färben eintritt, hat dies selbstverständlich mit nahezu kalter Flotte zu geschehen, Nach dem Färben wird die Reserve in heißem Wasser ausgeschmolzen, eventuelle Rückstände werden durch Extraktion mit Benzin entfernt. Die Wiederholung der vorgenannten Maßnahmen erlaubt es, bunte Muster zu erhalten.
  • Das Aufbringen von- heißem, flüssigen Wachs und dessen nachträgliche Entfernung von den gefärbten Fasermaterialien sind allerdings relativ schwierige Arbeitsvorgänge, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich ähnliche, rapportlos gemusterte Druckartikel auf textilen Flächengebilden aus nativen oder regenerierten Cellulosefasermaterialien herstellen lassen, wenn man auf das mit alkalisch wirkenden Substanzen und mit zur Azokupplung befähigten Komponenten grundierte und getrocknete Textilgut eine oder mehrere Druckfarben aufbringt, die neben Mischungen aus Reaktivfarbstoffen und Diazoniumverbindungen von aromatischen Aminen noch alkaliverbrauchende Reservierungsmittel von verhältnismäßig geringer Löslichkeit in Wasser enthalten, und anschließend nach dem Trocknen der so behandelten Ware'die Fixierung der Farbstoffe durch Dämpfen oder Thermofixierung durchführt.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren macht man sich zur Erzeugung von unregelmäßig dessinierten Textilien die voneinander abweichenden Fixierungsbedingungen der beiden gemeinsam eingesetztene unit^ schiedlichen Farbstoffklassen zunutze, wodurch eine breite coloristische Variationsmöglichkeit gegeben ist. Infolge des völlig anderen Ausführungsprinzips des neuen Verfahrens ist man gegenhuber der Batiktechnik in der Lage, z.B. mittels einer Druckwalze bzw, Schablone im selben Arbeitsvorgang gleichzeitig rapportlose, mehrfarbige Musterungen zu erzielen, die einwandfrei reproduzierbar sind.
  • Entsprechend der vorliegenden Erfindung findet beim Überdruck der mit einer alkalischen Lösung der Kupplungskomponente grundierten und-getrockneten Ware mit einer sauren Druckfarbe, welche die Diazoniumverbindung und den Reaktivfarbstoff enthält, die Bildung des wasserunlöslichen Azofarbstoffes durch Kupplung auf den Übrfallstellen des Substrats bereits im Verlauf des Druckens und Trocknens statt1 während die Echtfixierung des Reåktitfarbstoffes durch Reaktion mit den Hydroxylgruppen der Cellulose erst bei der anschließenden Hitzeeinwirkung auf das in dieser Weise bedruckte Fasergut erfolgt. Die Hitzebehandlung wird hierbei zwecicmäßigso durchgeführt, daß man nach dem Trocknen die Ware einem 2 bis 15 Minuten dauernden Dämpf- oder Th-ermoSixierungsprozeß bei Temperauren- zischen 988 und 1800C, entsprechend dem eingesetzten Textilmaterial, aussetzt. Die in diesem Zusammenhang anzuwendende Temperatur und Behandlungszeit stehen in umgekehrtem Verhältnis zueinander. Die Fertigste-llung der Druckartikel wird nach üblichen Arbeitsmethoden vorgenommen.
  • Außer der Applikation von mehreren Druckfarben unterschiedlicher Zusammensetzung ist es im Rahmen des vorliegenden Verfahrens selbstverständlich auch möglich, in den zum'Überdruck vorgesehenen Druckpasten neben-der Diazoniumverbindung für den Entwicklungsfarbstoff gleichzeitig verschiedene Reaktivfarbstoffe einzusetzen und so aufgrund einer bestimmten Kombinationstechnik Mischfarbtöne zu erzeugen. Dieselben bzw. zusätzliche Effekte bezüglich Nuancierung sind durch Aufbringen von mehreren verschiedenen Druckfarben in sich überlappender Weise erreichbar.
  • Im Zuge der vorstehend erläuterten Maßnahmen wird durch die Wahl der Alkalimenge im Grundierungsbad beim nachfolgenden Überdruck der sauren Farbstoffzubereitung auf dem vorpräparierten Textilmaterial eine stellenweise Fixierung bzw. Nichtfixierung des Reaktivfarbstoffes bewirkt, wobei die Randzonen der Druckmuster scharf von einander getrennt sind. Interessant ist hierbei fernerhin, daß sich um die einzelnen Farbzonen, entsprechend der Farbstoffauswahl, durch Addition der Mischungskomponenten sehr feine, dunkle Konturen legen, welche diesen Artikel besonders reizvoll machen. Durch Verquetschen der Drucke mit einer sogenannten Wasserwalze können weitere Varianten erzielt werden.
  • Für die Ausführbarkeit der rapportlosen Dessinierungen nach dem vorliegenden Verfahren ist das Zusammenwirken mehrerer Faktoren von ausschlaggebender Bedeutung. So entstehen einerseits beim Bedrucken der alkalisch vorpräparierten Ware an bestimmten Stellen der Gewebeoberfläche Anhäufungen der säurehaltigen Druckfarbe, wobei es wegen ihrer punkt- oder rasterförmigen Aufbringungsmethode beim Überfall mit der - infolge der ungleichmäßigen Garn- oder Gewebestärke - ebenfalls rasterförmig -schwankenden Alkalimenge des grundierten Substrats zur Moiréebildung kommt. Zum anderen ist bekanntlich auch die Fixierbarkeit von Reaktivfarbstoffen auf den textilen Gebilden in sehr starkem Ausmaß von der Einhaltung eines bestimmten pH-Bereiches abhängig.
  • Stellt sich nunmehr dieser pH-Ifert beim Dämpfen bzw. bei der Thermofixierung der mit den Farbstoffen behandelten Ware zu niedrig ein, so unterbleibt dort die Fixierung des Realctivfarbstoffes. In diesem Fall wird an den betreffenden Stellen der Ware der Azofarbstoff allein entwickelt.
  • Die rasterförmige Verteilung des Alkalis auf dem Substrat kann beispielsweise noch dadurch verstärkt werden, daß man für die verfahrensgemäße Herstellung der rapportlosen Druckartikel strukturierte Gewebe, wie Waffelpiquée oder Strickereiwaren, verwendet. An deren erhabenen Stellen erfolgt sodann aufgrund des Vorhandenseins einer höheren Alkalimenge die Fixierung des Reaktivfarbstoffes, während an den dünnen Gewebestellen infolge geringeren Alkaligehalts eine solche Fixierung des Reaktivfarbstoffes nicht stattfinden kann. Um indessen ein derartiges Verhalten auszuschließen, muß in einem solchen Fall bei der Foulardierung der Ware mit dem Grundierungsbad mit geringerer Abquetschung gearbeitet werden. Bei sehr hoher Abquetschung entsteht aus verständlichen Gründen der umgekehrte Effekt.
  • Für das Zustandekommen der erfindungsgemäßen Effekte gilt ganz allgemein, daß dort, wo sich auf der Ware ausreichende Mengen von Alkali befinden, der Reaktivfarbstoff im Verlauf des Dämpfens bzw. der Heißlufteinwirkung in Addition mit dem Azofarbstoff fixiert, wohingegen an denjenenigen Stellen, an denen sich beim Überdruck der Reservepaste viel Säure angesammelt hat, das Alkali aus der Grundierung verbraucht wird und sich aus Anlaß des jetzt hier herrschenden Alkalimangels die Fixierung des Reaktivfarbstoffes nicht mehr herbeiführen läßt.
  • Will man anstelle der Mehrfarbenmusterungen gemäß dem vorliegenden Verfahren Bunt-Weiß-Effekte oder Ton-in-Ton-Effekte erzeugen, so werden in den zur Anwendung gelangenden Druckfarbe:n keine Diazoniumverbindungen, sondern nur Reaktivfarbstoffe eingesetzt.
  • Solche Effekte lassen sich selbstverständlich auch dann erzielen, wenn die Grundierung keine Kupplungskomponente der angegebenen Kategorie, sondern lediglich ein alkalisch wirkendes Mittel in ausreichender Menge enthält.
  • Für die Herstellung der rapportlo-s gemusterten Druckartikel nach der vorliegenden Erfindung werden als Reaktivfarbstoffe beliebige organische Farbstoffe verwendet, welche befähigt sind, mit den Hydroxylgruppen der Cellulosefaser eine chemische Bindung einzugehen, die fernerhin in Mischung mit den Diazoniumverbindungen verträglich sind und die sich durch Dämpfen bzw. Trockenhitze fixieren lassen. Dabei können die Grundkörper dieser Farbstoffe unterschiedlichen Verbindungsklassen angehören; besonders eignen sich solche aus der Reihe der Anthrachinon-, Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe, wobei die Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können. Vorzugsweise werden für das erfindungsgemäße Verfahren Reaktivfarbstoffe eingesetzt, die als faseraffinen Bestandteil mindestens einen ß-Sulfatoäthylsulfon- oder Vinylsulfonrest enthalten, der entweder unmittelbar oder über ein Brückenglied, besonders eine -NH- oder -NR-Gruppierung (R = niederes Alkyl), an das Farbstoffmolekül gebunden ist. Darüber hinaus sind auch Reaktivfarbstoffe mit anderen charakteristischen Gruppen, sofern sie die obigen Bedingungen erfüllen und in dem wäßrig-sauren Medium der Druckpasten ausreichend haltbar sind, verwendbar. Die Einsatzmenge der Reaktivfarbstoffe in den zur Anwendung gelangenden Druckpasten richtet sich nach der gewünschten Farbtiefe.
  • Als Kupplungskomponenten finden verfahrensgemäß solche Verbindungen Verwendung, die in Nachbarstellung zu einer Hydroxygruppe kuppeln und keine löslich machenden Gruppen aufweisen, insbesondere Arylamide von aromatischen oder heterocyclischen o-Hydroxyearbonsäuren oder von Acylessigsäuren sowie andere aromatische oder heterocyclische ilydroxyverbindungen und Verbindungen, die eine enolisierbare oder enolisierte Ketomethylengruppe enthalten, welche sich in einem heterocyclischen Ring befindet. Derartige Verbindungen sind beispielsweise Arylamide der 2,3-Hydroxynaphthoesäure, der 2-Hydroxyanthracen-3-carbonsäure, der 4-H.ydroxydiphenyl-3-carbonsäure, der 2-Hydroxyearbazol-3-carbonsäure, der 3-Hydroxydiphenylenoxyd-2-carbonsäure, der 3-Hydroxydiphenylensulfid-2-carbonsäure, der Acetessigsäure oder der Benzoylessigsäure. Weiterhin haben sich u.a. Hydroxybenzole, Polyhydroxybenzole, Hydroxynaphthaline und Pyrazolone als geeignet erwiesen, die gegebenenfalls durch nichtionogene Reste substituiert sind.
  • Als Diazoniumverbindungen können alle primären aromatischen Amine eingesetzt werden, die mit den vorstehend genannten Kupplungskomponenten wasserunlösliche Mono-, Dis-. oder Polyazofarbstoffe ergeben, also auch Tetrazoniumverbindungen von aromatischen Diaminen, ebenso die durch Stabilisierung aus den entsprechenden Aminen erhältlichen Echtfärbesalze. Die hier geeigneten Amine besitzen keine ionogenen Substituenten und sind als Diazokomponenten aus der Eisfarbentechnik bekannt.
  • Beim Druck auf den alkalisch grundierten Geweben kommen erfindungsgemäß als alkaliverbrauchende Reservierungsmittel in de Druckfarben in Wasser verhältnismäßig schwerlösliche, sauer wix kende Substanzen wie freie Säuren, z.B. Oxalsäure, Weinsäure, Zitr'onensäure, Benzoesäure, Salicylsäure oder Phthalsäure, oder saure Salze, z.B, primäre Alkaliphosphate, Alkalibioxalate, Alkalibitartrate oder Aluminiumsulfat, oder andere unter den Verfahrensbedingungen als Säurespender bzw. Alkalibindemittel wirkende Verbindungen, z.B. Ammoniumsulfat, Ammoniumrhodanid, Ammoniumoxalat oder Diäthyltartrat, in Betracht. Aus der Reihe der vorstehend aufgeführten Reservierungsmittel ergeben bei der Durchführung des beanspruchten Verfahrens in Wasser ziemlich schwerlösliche saure Substanzen, wie z.B. Phthalsäure, Kaliurnbitartrat oder Natriumbioxalat, besonders markante Effekte, vor allem dann, wenn diese Verbindungen unter dem Einfluß von Hitze, beispiels weise beim Dämpfen während der Fixierung, leicht in Lösung gebracht werden können. Die rasterförmige Aufbringung des Reserve vierungsmittels ist auf das Vorliegen dieser sauren Substanzen in feinkristalliner Form, vermutlich infolge Kristallbildung in der Druckfarbe, zurückzuführen, wodurch dann auch die diesem Verhalten entsprechende Wirkungsweise des Hilfsmittels zustandekommt. Die dunklen Konturen um die Musterungen entstehen durch Diffusion von Alkali von den nicht bedruckten Stellen der Ware an die Randzone der Druckmuster, da die entgegengerichtete Wanderung des vergleichsweise schwerer löslichen Reservierungsinittels mit langsamerer Geschwindigkeit vor sich geht. Die Menge des jeweils benötigten Reservierungsmittels in der Druckpaste ist abhängig z.B. von der Gravurtiefe der Walzen im Rouleauxdruck und von der Art und Menge des durch die Grundierung aufgebrachten Fixierungsalkalis.
  • Von den verfahrensgemäß in der Grundierung eingesetzten alkalisch wirkenden Substanzen seien als Beispiele insbesondere Alkalihydroxyde, Alkalicarbonate, Alkalibicarbonate, tertiäre Alkaliphosphate sowie Alkalisilikate (Wasserglas) usw., oder unter den Verfahrensbedingungen alkaliabspaltende Verbindungen, wie z.B.
  • die Alkalisalze der Trichloressigsäure usw., hervorzuheben. Die Alkalimenge in den Grundierungsflotten muß auf die Säuremenge der Überdruckpaste abgestimmt sein. Wichtig ist vor allem, daß die Grundierung eine für die Fixierung der Reaktivfarbstoffe ausreichende Menge an Alkali enthält.
  • Die nach der vorliegenden Erfindung Verwendung findenden Druckfarben können die für die Applikation-von Farbstoffen üblichen Hilfsmittel, wie Harnstoff, Netzmittel, schwache Oxydationsmittel, z.B. das Natriumsalz der m-NitrobenzolsulfonsäureJund Verdickungsmittel, z.B. Natriumalginat, ernmehläther oder Cellulosederivate, enthalten.
  • Der Auftrag der Druckfarben auf das Textilmaterial kann nach allen bekannten Druckverfahren, wie z.B. im Rouleauxdruck, Filmdruck, Rotationsfilmdruck, Reliefdruck, Spritzdruck, Modeldruck usw., oder durch Aufmalen vorgenommen werden. Dabei sollen die Druckwalzen für das Aufbringen der Überdruckpaste möglichst tief graviert bzw. die Durchlässigkeit der Schablonengaze im Filmdruck verhältnismäßig stark sein.
  • +) oder der Durchläss 8 $r,; lonengaze im Filmdruck Das neue Verfahren besitzt den Vorteil äußerst einfache Handhabung und gestattet in kostensparender Weise die Erzeugung von besonderen Musterungseffekten im sogenannten Afrikadruck sowie neuer modischer bzw. kunstgewerblicher Artikel unter Umgehung der sehr arbeitsaufwendigen Methoden bei der erstellung von Batikartikeln. Die erhältlichen rapportlosen Musterungen zeichnen sich bei gleichmäßig ruhigem Aspekt durch hervorragende Echtheitseigenschaften aus. Die Farbausbeute sowie die Brillanz der Farbeffekte sind zufriedenstellend.
  • Die nachstehend. angegebenen Beispiele sollen das erfindungsgemäße Arbeitsprinzip näher erläutern, ohne es Jedoch in irgendeiner Weise darauf einzuschränken.
  • Beispiel f 15 Gewichtsteile des Produktes C.T.-Nr. 37 505- Azoic Coupling Component 2 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3326) werden mit 26 Gewichtsteilen von sulfoniertem Rizinusöl (Natriumsalz) angeteigt, dann mit 30 Volumenteilen Natronlauge von 380 Be sowie 5 Gewichtsteilen tertiärem Natriumphosphat versetzt und durch Auffüllen mit Wasser von 950 auf 1000 Volumenteile eingestellt, Mit dieser Lösung klotzt man nun auf dem Foulard ein mercerisiertes Baumwollgewebe und trocknet die Ware anschließend in der Hotflue. Daraufhin wird das so behandelte Gewebe auf der Rouleauxdruckmaschine mittels einer tief gravierten Druckwalze mit einer Druckfarbe bedruckt, die wie folgt zusammengesetzt ist: 40 Gewichtsteile des ProduktesC.-I.-Nr. 37 055-Azoic Diazo Component 17 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3319) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst, und diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung eingerührt, die man folgendermaßen ansetzt: 100 Gewichtsteile Phthalsäure und 60 Gewichtsteile Hydroxäthylcellulose werden unter Rühren mittels eines Schnellrührers in 840 Gewichtsteilen kochendem Wasser gelöst.
  • Anschließend Läßt man die Verdickung unter Rühren erkalten.
  • In diese Paste werden noch 20-Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes
    der Formel H-N OH
    SO = w N = N/S0
    S02-QI INa CH2
    3 NaO,S b: 3 H2
    " IH
    FHZ.,Na vSO,
    unter guter Durchmischung mittels eines Schnellrüh'rers eingestreut, und die Druckfarbe wird sodann durch Zugabe von 140 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingeatellt.
  • Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbegut 3 Minuten bei 1020C gedämpft und danach entsprechend bekannter Methodennachbehandelt und fertiggestellt.
  • Man erhält auf diese Weise in ruhigem Aspekt rapportlose Musterungen mit schwarzen neben roten Effekten, wobei die roten. Farbeffekte mit einer scharfen dunklen Kontur umgeben sind, Beispiel 2 40 Gewichtsteile des Produktes C.I.-Nr. 37 085-Azoic Diaza Component 11 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3320) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung, wie in Beispiel 1 angegeben, eingerührt. Unter guter Durchmischung mittels eines Schnellrührers werden noch 40 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel n = ca. 1,5 m = ca. 2,5 eingestreut, und die Paste wird sodann durch Versetzen mit 120 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
  • Diese Druckfarbe wird nun mittels einer Druckwalze auf ein mercerisiertes Baumwollstrukturgewebe gedruckt, das entsprechend Beispiel 1 grundiert worden ist. Nach dem Trocknen wird das-Färbegut 8 Minuten bei 1020C gedämpft und daraufhin wie üblich nachbehandelt und fertiggestellt.
  • Man erhält auf die vorstehend erläuterte Weise vorwiegend an den erhabenen Stellen des Gewebes schwarz-blaue Musterungen neben roten Farbeffekten, die besonders an den tieferen Stellen des Gewebes auftreten.
  • Beispiel 3 15 Gewichtsteile des Produktes G.I.-Nr. 37 610-Azoic Coupling Component 5 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3333) werden in 20 Gewichtsteilen von sulfoniertem Ricinusöl (Natriumsalz) angeteigt, dann mit 30 Volumenteilen Natronlauge von 380 Be sowie 5 Gewichtsteilen tertiärem Natriumphosphat versetzt und mit 400 Gewichtsteilen-Wasser von 950C gelöst. Diese Lösung wird noch durch Zugabe von Wasser auf 1000 Volumenteile aufgefüllt.
  • Mit der in dieser Weise zubereiteten Grundierungsflotte klotzt man auf einem Zweiwalzenfoulard ein Cellulosegewebe und trocknet die Ware anschließend in der Hotflue, Danach wird das so vorbereitete Gewebe im Filmdruck mittels einer mustergemäßen Schablone mit relativ weiter Maschenöffnung mit einer Druckpaste bedruckt, die wie folgt angesetzt wird: 50 Gcwichtsteile des Produktes C.I.-Nr. 37 085-Azoic Diazo Component 11 (vgl. Beispiel 2) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung, wie in Beispiel 1 beschrieben, eingerührt. Unter Durchmischung mittels eines Schnellrührers werden noch 15 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel sowie 15 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel eingestreut, und die Druckfarbe wird sodann durch Auffüllen mit 120 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
  • Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbe gut 5 Minuten bei 102°C gedämpft und wie üblich fertiggestellt.
  • Man erhält auf diese Weise rapportlose Musterungen mit dunkelgrünen neben gelblich gefärbten Druckeffekten.
  • Beispiel 4 Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird entsprechend den Angaben in Beispiel 1 grundiert. Anschließend wird die so vorpräparierte Ware auf der Rouleauxdruckmaschine mittels einer mustergemäßen, tiefgravierten Walze mit einer Druckfarbe bedruckt, die gemäß Vorschrift von Beispiel 3 hergestellt worden ist. Nach dem Bedrucken und Troclcnen wird der Druck 5 Minuten bei 1020C gedämpft und nach bekannten Methoden nachbehandelt und fertiggestellt.
  • Man erhält in rapportloser Anordnung braune neben roten Farbeffekten.
  • Beispiel 5 ELn mercerisiertes Baumwollgewebe wird analog Beispiel 1 grundwert und anschließend auf der Rouleauxdruckmaschine mittels einer mustergemäßen, tiefgravierten Walze mit einer Druckfarbe überdruckt, die man folgendermaßen herstellt: 5 Gewichtsteile des Produktes C.I.-Nr. 37 175-Azoic Diazo Component 20 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3323) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung, wie in Beispiel 1 angegebene eingerührt. Hierauf werden noch 25 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel unter Vermischung mittels eines Schnellrtihrers eingestreut, und die Paste wird sodann durch Zugabe von 170 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
  • Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbe gut 3 Minuten bei 1020C gedämpft und in bekannter Weiße nachbehandelt und fertiggestellt.
  • Man erhält raPPortlose Musterungen mit schwarzblauen neben blauen Farbeffekten.
  • Beispiel 6 Auf ein Gewebe aus Viscoscreyon wird eine Grundierung wie in Beispiel 1 aufgebracht. Dann wird im Rouleauxdruck mittels einer mustergemäßen Druckwalze, die möglichst tief graviert ist4 zeine Druckfarbe der unten beschriebenen Zusammensetzung aufgedrückt: 7,5 Gewichtsteile des Produktes Colour Index 37 255-Azoic Diazo Component 35 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3335) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung, wie in Beispiel 1 angegeben, eingerührt, und dann werden unter Vermischung mittels eines Schnellrührers noch 30 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel eingestreut. Durch Auffüllen mit 162,5-Gewichtsteilen Wasser wird die Paste danach auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
  • Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbe gut 5 Minuten bei 1020C gedämpftlund wie üblich nachbehandelt und fertiggestellt.
  • Man erhält auf diese Weise in rapportloser Anordnung Musterungen mit grünen neben blauen Farbeffekten.
  • Beispiel 7 Auf ein mercerisiertes Baumwollgewebe, das wie in Beispiel 1 beschrieben, präpariert worden ist, wird auf der Rouleauxdruckmaschine mittels einer tiefgravierten Wale eine Druckfarbe aufgedruckt, die man folgendermaßen herstellt: 50 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel werden in 250 GewichtsteilehWasser von 950C gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer entsprechend Beispiel 1 angesetzten Verdickung eingerührt. Dann werden noch 10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium zugesetzt, und die Paste wird durch Auffüllen von 190 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
  • Nach dem Drucken und Trocknen wird der Druck 5 Minuten bei 1020C gedämpft und wie bekannt nachbehandelt und fertiggestellt.
  • Man erhält rotbraune Musterungen mit weiß reservierten, gründelartigen Effekten.
  • Beispiel 8 Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird auf dem Foulard mit einer Lösung geklotzt, die in 980 Volumenteilen Wasser 20;Volumenteile Natronlauge von 38° Be enthält. Nach dem Klotzen wird das so vorbereitete Gewebe getrocknet und dann im Maschinendruck mit einer tiefgravierten Walze mit eine-r Druckfarbe bedruckt, die man wie folgt herstellt: 80 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel werden in 300 Gewichtsteilen Wasser von 950C gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung eingerührt, die wie in Beispiel 1 angegeben hergestellt worden ist. Dann werden noch 10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium zugesetzt, und die Paste wird durch Auffüllen mit 110 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewiclitsteile eingestellt.
  • Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbegut 5 Minuten bei 1020C gedämpft und anschließend wie bekannt nachbehandelt und fertiggestellt Man erhält einen Druck, der auf schwarzem Grund weiße gründelartige Reserveeffekte zeigt.

Claims (1)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zur Herstellung von rapportlos gemusterten Druckartikeln auf textilen Flächengebilden aus nativen oder regenerierten Cellulosefasermaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das mit alkalisch wirkenden Substanzen und mit zur Azokupplung befähigten Komponenten grundierte und getrocknete Textilgut eine oder mehrere Druckfarben aufbringt, die neben Mischungen aus Reaktivfarbstoffen und Diazoniumverbindungen von aromatischen Aminen noch alkaliverbrauchende Reservierungsmittel von verhältnismäßig geringer Löslichkeit in Wasser enthalten, und anschließend nach dem Trocknen der so behandelten Ware die Fixierung der Farbstoffe-durch Dämpfen oder Thermofixierung durchfiihrt.
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