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Verfahren zur Herstellung rapportlos gemusterter Druckartikel auf
textilen Flächengebilden Es sind viele technische Methoden bekannt, Textilmaterialien
in Dessinierungen zu bedrucken, bei denen das Muster in einem festgelegten Rapport
ständig wiederkehrt. In gewissem Umfang werden jedoch in der Praxis auch unregelmäßig
gemusterte Textilien hergestellt, wobei sich die so zugänglichen Farbeffekte wohl
in gleichmäßig ruhigem Aspekt, aber wiederum nicht in einem wahren Rapport darstellen
sollen.
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Solche rapportlos gemusterte Druckartikel lassen sich beispielsweise
auf dem Wege der Wachsbatik erzeugen, deren Ausführungsprinzip auf der Verwendung
von Wachsen als mechanischem Reservierungsmittel beruht. Bei dieser Reservetechnik,
die insbesondere für die Herstellung von lcunstgewerblichen und modischen Artikeln
eine Rolle spielt, wird auf das Gewebe zunächst eine unregelmäßige Musterung bzw.
ein anderes Motiv mittels heißem Wachs aufgetragen, wodurch die so-geschützten Stellen
für den Farbstoff des Färbebades undurchlässig werden. Beim Brechen des Wachses
unter der Behandlung mit kaltem Wasser entstehen in dieser Reserve feine Risse und
Sprünge, welche dann im Rahmen der nachherigen Überfärbung als Farbäderungen ebenso
wie die mit dem Wachs nicht-bedeckten Partien der Ware erfaßt werden. Damit kein
Schmelzen der Reserve beim Färben eintritt, hat dies selbstverständlich mit nahezu
kalter Flotte zu geschehen, Nach dem Färben wird die Reserve in heißem Wasser ausgeschmolzen,
eventuelle Rückstände werden durch Extraktion mit Benzin entfernt. Die Wiederholung
der vorgenannten Maßnahmen erlaubt es, bunte Muster zu erhalten.
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Das Aufbringen von- heißem, flüssigen Wachs und dessen nachträgliche
Entfernung von den gefärbten Fasermaterialien sind allerdings relativ schwierige
Arbeitsvorgänge, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
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Es wurde nun gefunden, daß sich ähnliche, rapportlos gemusterte Druckartikel
auf textilen Flächengebilden aus nativen oder regenerierten Cellulosefasermaterialien
herstellen lassen, wenn man auf das mit alkalisch wirkenden Substanzen und mit zur
Azokupplung befähigten Komponenten grundierte und getrocknete Textilgut eine oder
mehrere Druckfarben aufbringt, die neben Mischungen aus Reaktivfarbstoffen und Diazoniumverbindungen
von aromatischen Aminen noch alkaliverbrauchende Reservierungsmittel von verhältnismäßig
geringer Löslichkeit in Wasser enthalten, und anschließend nach dem Trocknen der
so behandelten Ware'die Fixierung der Farbstoffe durch Dämpfen oder Thermofixierung
durchführt.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren macht man sich zur Erzeugung von
unregelmäßig dessinierten Textilien die voneinander abweichenden Fixierungsbedingungen
der beiden gemeinsam eingesetztene unit^ schiedlichen Farbstoffklassen zunutze,
wodurch eine breite coloristische Variationsmöglichkeit gegeben ist. Infolge des
völlig anderen Ausführungsprinzips des neuen Verfahrens ist man gegenhuber der Batiktechnik
in der Lage, z.B. mittels einer Druckwalze bzw, Schablone im selben Arbeitsvorgang
gleichzeitig rapportlose, mehrfarbige Musterungen zu erzielen, die einwandfrei reproduzierbar
sind.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung findet beim Überdruck der
mit einer alkalischen Lösung der Kupplungskomponente grundierten und-getrockneten
Ware mit einer sauren Druckfarbe, welche die Diazoniumverbindung und den Reaktivfarbstoff
enthält, die Bildung des wasserunlöslichen Azofarbstoffes durch Kupplung auf den
Übrfallstellen des Substrats bereits im Verlauf des Druckens und Trocknens statt1
während die Echtfixierung des Reåktitfarbstoffes durch Reaktion mit den Hydroxylgruppen
der Cellulose erst bei der anschließenden Hitzeeinwirkung auf das in dieser Weise
bedruckte
Fasergut erfolgt. Die Hitzebehandlung wird hierbei zwecicmäßigso
durchgeführt, daß man nach dem Trocknen die Ware einem 2 bis 15 Minuten dauernden
Dämpf- oder Th-ermoSixierungsprozeß bei Temperauren- zischen 988 und 1800C, entsprechend
dem eingesetzten Textilmaterial, aussetzt. Die in diesem Zusammenhang anzuwendende
Temperatur und Behandlungszeit stehen in umgekehrtem Verhältnis zueinander. Die
Fertigste-llung der Druckartikel wird nach üblichen Arbeitsmethoden vorgenommen.
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Außer der Applikation von mehreren Druckfarben unterschiedlicher Zusammensetzung
ist es im Rahmen des vorliegenden Verfahrens selbstverständlich auch möglich, in
den zum'Überdruck vorgesehenen Druckpasten neben-der Diazoniumverbindung für den
Entwicklungsfarbstoff gleichzeitig verschiedene Reaktivfarbstoffe einzusetzen und
so aufgrund einer bestimmten Kombinationstechnik Mischfarbtöne zu erzeugen. Dieselben
bzw. zusätzliche Effekte bezüglich Nuancierung sind durch Aufbringen von mehreren
verschiedenen Druckfarben in sich überlappender Weise erreichbar.
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Im Zuge der vorstehend erläuterten Maßnahmen wird durch die Wahl der
Alkalimenge im Grundierungsbad beim nachfolgenden Überdruck der sauren Farbstoffzubereitung
auf dem vorpräparierten Textilmaterial eine stellenweise Fixierung bzw. Nichtfixierung
des Reaktivfarbstoffes bewirkt, wobei die Randzonen der Druckmuster scharf von einander
getrennt sind. Interessant ist hierbei fernerhin, daß sich um die einzelnen Farbzonen,
entsprechend der Farbstoffauswahl, durch Addition der Mischungskomponenten sehr
feine, dunkle Konturen legen, welche diesen Artikel besonders reizvoll machen. Durch
Verquetschen der Drucke mit einer sogenannten Wasserwalze können weitere Varianten
erzielt werden.
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Für die Ausführbarkeit der rapportlosen Dessinierungen nach dem vorliegenden
Verfahren ist das Zusammenwirken mehrerer Faktoren von ausschlaggebender Bedeutung.
So entstehen einerseits beim Bedrucken der alkalisch vorpräparierten Ware an bestimmten
Stellen der Gewebeoberfläche Anhäufungen der säurehaltigen Druckfarbe, wobei es
wegen ihrer punkt- oder rasterförmigen Aufbringungsmethode beim Überfall mit der
- infolge der ungleichmäßigen
Garn- oder Gewebestärke - ebenfalls
rasterförmig -schwankenden Alkalimenge des grundierten Substrats zur Moiréebildung
kommt. Zum anderen ist bekanntlich auch die Fixierbarkeit von Reaktivfarbstoffen
auf den textilen Gebilden in sehr starkem Ausmaß von der Einhaltung eines bestimmten
pH-Bereiches abhängig.
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Stellt sich nunmehr dieser pH-Ifert beim Dämpfen bzw. bei der Thermofixierung
der mit den Farbstoffen behandelten Ware zu niedrig ein, so unterbleibt dort die
Fixierung des Realctivfarbstoffes. In diesem Fall wird an den betreffenden Stellen
der Ware der Azofarbstoff allein entwickelt.
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Die rasterförmige Verteilung des Alkalis auf dem Substrat kann beispielsweise
noch dadurch verstärkt werden, daß man für die verfahrensgemäße Herstellung der
rapportlosen Druckartikel strukturierte Gewebe, wie Waffelpiquée oder Strickereiwaren,
verwendet. An deren erhabenen Stellen erfolgt sodann aufgrund des Vorhandenseins
einer höheren Alkalimenge die Fixierung des Reaktivfarbstoffes, während an den dünnen
Gewebestellen infolge geringeren Alkaligehalts eine solche Fixierung des Reaktivfarbstoffes
nicht stattfinden kann. Um indessen ein derartiges Verhalten auszuschließen, muß
in einem solchen Fall bei der Foulardierung der Ware mit dem Grundierungsbad mit
geringerer Abquetschung gearbeitet werden. Bei sehr hoher Abquetschung entsteht
aus verständlichen Gründen der umgekehrte Effekt.
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Für das Zustandekommen der erfindungsgemäßen Effekte gilt ganz allgemein,
daß dort, wo sich auf der Ware ausreichende Mengen von Alkali befinden, der Reaktivfarbstoff
im Verlauf des Dämpfens bzw. der Heißlufteinwirkung in Addition mit dem Azofarbstoff
fixiert, wohingegen an denjenenigen Stellen, an denen sich beim Überdruck der Reservepaste
viel Säure angesammelt hat, das Alkali aus der Grundierung verbraucht wird und sich
aus Anlaß des jetzt hier herrschenden Alkalimangels die Fixierung des Reaktivfarbstoffes
nicht mehr herbeiführen läßt.
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Will man anstelle der Mehrfarbenmusterungen gemäß dem vorliegenden
Verfahren Bunt-Weiß-Effekte oder Ton-in-Ton-Effekte erzeugen, so werden in den zur
Anwendung gelangenden Druckfarbe:n keine
Diazoniumverbindungen,
sondern nur Reaktivfarbstoffe eingesetzt.
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Solche Effekte lassen sich selbstverständlich auch dann erzielen,
wenn die Grundierung keine Kupplungskomponente der angegebenen Kategorie, sondern
lediglich ein alkalisch wirkendes Mittel in ausreichender Menge enthält.
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Für die Herstellung der rapportlo-s gemusterten Druckartikel nach
der vorliegenden Erfindung werden als Reaktivfarbstoffe beliebige organische Farbstoffe
verwendet, welche befähigt sind, mit den Hydroxylgruppen der Cellulosefaser eine
chemische Bindung einzugehen, die fernerhin in Mischung mit den Diazoniumverbindungen
verträglich sind und die sich durch Dämpfen bzw. Trockenhitze fixieren lassen. Dabei
können die Grundkörper dieser Farbstoffe unterschiedlichen Verbindungsklassen angehören;
besonders eignen sich solche aus der Reihe der Anthrachinon-, Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe,
wobei die Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig
sein können. Vorzugsweise werden für das erfindungsgemäße Verfahren Reaktivfarbstoffe
eingesetzt, die als faseraffinen Bestandteil mindestens einen ß-Sulfatoäthylsulfon-
oder Vinylsulfonrest enthalten, der entweder unmittelbar oder über ein Brückenglied,
besonders eine -NH- oder -NR-Gruppierung (R = niederes Alkyl), an das Farbstoffmolekül
gebunden ist. Darüber hinaus sind auch Reaktivfarbstoffe mit anderen charakteristischen
Gruppen, sofern sie die obigen Bedingungen erfüllen und in dem wäßrig-sauren Medium
der Druckpasten ausreichend haltbar sind, verwendbar. Die Einsatzmenge der Reaktivfarbstoffe
in den zur Anwendung gelangenden Druckpasten richtet sich nach der gewünschten Farbtiefe.
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Als Kupplungskomponenten finden verfahrensgemäß solche Verbindungen
Verwendung, die in Nachbarstellung zu einer Hydroxygruppe kuppeln und keine löslich
machenden Gruppen aufweisen, insbesondere Arylamide von aromatischen oder heterocyclischen
o-Hydroxyearbonsäuren oder von Acylessigsäuren sowie andere aromatische oder heterocyclische
ilydroxyverbindungen und Verbindungen, die eine enolisierbare oder enolisierte Ketomethylengruppe
enthalten, welche sich in einem heterocyclischen Ring befindet. Derartige Verbindungen
sind
beispielsweise Arylamide der 2,3-Hydroxynaphthoesäure, der 2-Hydroxyanthracen-3-carbonsäure,
der 4-H.ydroxydiphenyl-3-carbonsäure, der 2-Hydroxyearbazol-3-carbonsäure, der 3-Hydroxydiphenylenoxyd-2-carbonsäure,
der 3-Hydroxydiphenylensulfid-2-carbonsäure, der Acetessigsäure oder der Benzoylessigsäure.
Weiterhin haben sich u.a. Hydroxybenzole, Polyhydroxybenzole, Hydroxynaphthaline
und Pyrazolone als geeignet erwiesen, die gegebenenfalls durch nichtionogene Reste
substituiert sind.
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Als Diazoniumverbindungen können alle primären aromatischen Amine
eingesetzt werden, die mit den vorstehend genannten Kupplungskomponenten wasserunlösliche
Mono-, Dis-. oder Polyazofarbstoffe ergeben, also auch Tetrazoniumverbindungen von
aromatischen Diaminen, ebenso die durch Stabilisierung aus den entsprechenden Aminen
erhältlichen Echtfärbesalze. Die hier geeigneten Amine besitzen keine ionogenen
Substituenten und sind als Diazokomponenten aus der Eisfarbentechnik bekannt.
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Beim Druck auf den alkalisch grundierten Geweben kommen erfindungsgemäß
als alkaliverbrauchende Reservierungsmittel in de Druckfarben in Wasser verhältnismäßig
schwerlösliche, sauer wix kende Substanzen wie freie Säuren, z.B. Oxalsäure, Weinsäure,
Zitr'onensäure, Benzoesäure, Salicylsäure oder Phthalsäure, oder saure Salze, z.B,
primäre Alkaliphosphate, Alkalibioxalate, Alkalibitartrate oder Aluminiumsulfat,
oder andere unter den Verfahrensbedingungen als Säurespender bzw. Alkalibindemittel
wirkende Verbindungen, z.B. Ammoniumsulfat, Ammoniumrhodanid, Ammoniumoxalat oder
Diäthyltartrat, in Betracht. Aus der Reihe der vorstehend aufgeführten Reservierungsmittel
ergeben bei der Durchführung des beanspruchten Verfahrens in Wasser ziemlich schwerlösliche
saure Substanzen, wie z.B. Phthalsäure, Kaliurnbitartrat oder Natriumbioxalat, besonders
markante Effekte, vor allem dann, wenn diese Verbindungen unter dem Einfluß von
Hitze, beispiels weise beim Dämpfen während der Fixierung, leicht in Lösung gebracht
werden können. Die rasterförmige Aufbringung des Reserve vierungsmittels ist auf
das Vorliegen dieser sauren Substanzen in feinkristalliner Form, vermutlich infolge
Kristallbildung in
der Druckfarbe, zurückzuführen, wodurch dann
auch die diesem Verhalten entsprechende Wirkungsweise des Hilfsmittels zustandekommt.
Die dunklen Konturen um die Musterungen entstehen durch Diffusion von Alkali von
den nicht bedruckten Stellen der Ware an die Randzone der Druckmuster, da die entgegengerichtete
Wanderung des vergleichsweise schwerer löslichen Reservierungsinittels mit langsamerer
Geschwindigkeit vor sich geht. Die Menge des jeweils benötigten Reservierungsmittels
in der Druckpaste ist abhängig z.B. von der Gravurtiefe der Walzen im Rouleauxdruck
und von der Art und Menge des durch die Grundierung aufgebrachten Fixierungsalkalis.
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Von den verfahrensgemäß in der Grundierung eingesetzten alkalisch
wirkenden Substanzen seien als Beispiele insbesondere Alkalihydroxyde, Alkalicarbonate,
Alkalibicarbonate, tertiäre Alkaliphosphate sowie Alkalisilikate (Wasserglas) usw.,
oder unter den Verfahrensbedingungen alkaliabspaltende Verbindungen, wie z.B.
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die Alkalisalze der Trichloressigsäure usw., hervorzuheben. Die Alkalimenge
in den Grundierungsflotten muß auf die Säuremenge der Überdruckpaste abgestimmt
sein. Wichtig ist vor allem, daß die Grundierung eine für die Fixierung der Reaktivfarbstoffe
ausreichende Menge an Alkali enthält.
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Die nach der vorliegenden Erfindung Verwendung findenden Druckfarben
können die für die Applikation-von Farbstoffen üblichen Hilfsmittel, wie Harnstoff,
Netzmittel, schwache Oxydationsmittel, z.B. das Natriumsalz der m-NitrobenzolsulfonsäureJund
Verdickungsmittel, z.B. Natriumalginat, ernmehläther oder Cellulosederivate, enthalten.
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Der Auftrag der Druckfarben auf das Textilmaterial kann nach allen
bekannten Druckverfahren, wie z.B. im Rouleauxdruck, Filmdruck, Rotationsfilmdruck,
Reliefdruck, Spritzdruck, Modeldruck usw., oder durch Aufmalen vorgenommen werden.
Dabei sollen die Druckwalzen für das Aufbringen der Überdruckpaste möglichst tief
graviert bzw. die Durchlässigkeit der Schablonengaze im Filmdruck verhältnismäßig
stark sein.
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+) oder der Durchläss 8 $r,; lonengaze im Filmdruck
Das
neue Verfahren besitzt den Vorteil äußerst einfache Handhabung und gestattet in
kostensparender Weise die Erzeugung von besonderen Musterungseffekten im sogenannten
Afrikadruck sowie neuer modischer bzw. kunstgewerblicher Artikel unter Umgehung
der sehr arbeitsaufwendigen Methoden bei der erstellung von Batikartikeln. Die erhältlichen
rapportlosen Musterungen zeichnen sich bei gleichmäßig ruhigem Aspekt durch hervorragende
Echtheitseigenschaften aus. Die Farbausbeute sowie die Brillanz der Farbeffekte
sind zufriedenstellend.
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Die nachstehend. angegebenen Beispiele sollen das erfindungsgemäße
Arbeitsprinzip näher erläutern, ohne es Jedoch in irgendeiner Weise darauf einzuschränken.
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Beispiel f 15 Gewichtsteile des Produktes C.T.-Nr. 37 505- Azoic Coupling
Component 2 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3326) werden mit
26 Gewichtsteilen von sulfoniertem Rizinusöl (Natriumsalz) angeteigt, dann mit 30
Volumenteilen Natronlauge von 380 Be sowie 5 Gewichtsteilen tertiärem Natriumphosphat
versetzt und durch Auffüllen mit Wasser von 950 auf 1000 Volumenteile eingestellt,
Mit dieser Lösung klotzt man nun auf dem Foulard ein mercerisiertes Baumwollgewebe
und trocknet die Ware anschließend in der Hotflue. Daraufhin wird das so behandelte
Gewebe auf der Rouleauxdruckmaschine mittels einer tief gravierten Druckwalze mit
einer Druckfarbe bedruckt, die wie folgt zusammengesetzt ist: 40 Gewichtsteile des
ProduktesC.-I.-Nr. 37 055-Azoic Diazo Component 17 (vgl. Colour Index, 2. Aufl.
(1956), Band 3, Seite 3319) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst, und diese
Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung eingerührt, die man folgendermaßen
ansetzt: 100 Gewichtsteile Phthalsäure und 60 Gewichtsteile Hydroxäthylcellulose
werden unter Rühren mittels eines Schnellrührers in 840 Gewichtsteilen kochendem
Wasser gelöst.
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Anschließend Läßt man die Verdickung unter Rühren erkalten.
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In diese Paste werden noch 20-Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes
der Formel H-N OH |
SO = w N = N/S0 |
S02-QI INa CH2 |
3 NaO,S b: 3 H2 |
" IH |
FHZ.,Na vSO, |
unter guter Durchmischung mittels eines Schnellrüh'rers eingestreut, und die Druckfarbe
wird sodann durch Zugabe von 140 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingeatellt.
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Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbegut 3 Minuten bei 1020C
gedämpft und danach entsprechend bekannter Methodennachbehandelt und fertiggestellt.
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Man erhält auf diese Weise in ruhigem Aspekt rapportlose Musterungen
mit schwarzen neben roten Effekten, wobei die roten. Farbeffekte mit einer scharfen
dunklen Kontur umgeben sind, Beispiel 2 40 Gewichtsteile des Produktes C.I.-Nr.
37 085-Azoic Diaza Component 11 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite
3320) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile
einer Verdickung, wie in Beispiel 1 angegeben, eingerührt. Unter guter Durchmischung
mittels eines Schnellrührers werden noch 40 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes
der Formel
n = ca. 1,5 m = ca. 2,5 eingestreut, und die Paste wird sodann durch Versetzen mit
120 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
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Diese Druckfarbe wird nun mittels einer Druckwalze auf ein mercerisiertes
Baumwollstrukturgewebe gedruckt, das entsprechend Beispiel 1 grundiert worden ist.
Nach dem Trocknen wird das-Färbegut 8 Minuten bei 1020C gedämpft und daraufhin wie
üblich nachbehandelt und fertiggestellt.
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Man erhält auf die vorstehend erläuterte Weise vorwiegend an den erhabenen
Stellen des Gewebes schwarz-blaue Musterungen neben roten Farbeffekten, die besonders
an den tieferen Stellen des Gewebes auftreten.
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Beispiel 3 15 Gewichtsteile des Produktes G.I.-Nr. 37 610-Azoic Coupling
Component 5 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3333) werden in 20
Gewichtsteilen von sulfoniertem Ricinusöl (Natriumsalz) angeteigt, dann mit 30 Volumenteilen
Natronlauge von 380 Be sowie 5 Gewichtsteilen tertiärem Natriumphosphat versetzt
und mit 400 Gewichtsteilen-Wasser von 950C gelöst. Diese Lösung wird noch durch
Zugabe von Wasser auf 1000 Volumenteile aufgefüllt.
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Mit der in dieser Weise zubereiteten Grundierungsflotte klotzt man
auf einem Zweiwalzenfoulard ein Cellulosegewebe und trocknet die Ware anschließend
in der Hotflue, Danach wird das so vorbereitete Gewebe im Filmdruck mittels einer
mustergemäßen Schablone mit relativ weiter Maschenöffnung mit einer Druckpaste bedruckt,
die wie folgt angesetzt wird: 50 Gcwichtsteile des Produktes C.I.-Nr. 37 085-Azoic
Diazo Component 11 (vgl. Beispiel 2) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst.
Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung, wie in Beispiel 1 beschrieben,
eingerührt. Unter Durchmischung mittels eines Schnellrührers werden noch 15 Gewichtsteile
des Reaktivfarbstoffes der Formel
sowie 15 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel
eingestreut, und die Druckfarbe wird sodann durch Auffüllen mit 120 Gewichtsteilen
Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
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Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbe gut 5 Minuten bei 102°C
gedämpft und wie üblich fertiggestellt.
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Man erhält auf diese Weise rapportlose Musterungen mit dunkelgrünen
neben gelblich gefärbten Druckeffekten.
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Beispiel 4 Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird entsprechend den
Angaben in Beispiel 1 grundiert. Anschließend wird die so vorpräparierte Ware auf
der Rouleauxdruckmaschine mittels einer mustergemäßen, tiefgravierten Walze mit
einer Druckfarbe bedruckt, die gemäß Vorschrift von Beispiel 3 hergestellt worden
ist. Nach dem Bedrucken und Troclcnen wird der Druck 5 Minuten bei 1020C gedämpft
und nach bekannten Methoden nachbehandelt und fertiggestellt.
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Man erhält in rapportloser Anordnung braune neben roten Farbeffekten.
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Beispiel 5 ELn mercerisiertes Baumwollgewebe wird analog Beispiel
1 grundwert
und anschließend auf der Rouleauxdruckmaschine mittels
einer mustergemäßen, tiefgravierten Walze mit einer Druckfarbe überdruckt, die man
folgendermaßen herstellt: 5 Gewichtsteile des Produktes C.I.-Nr. 37 175-Azoic Diazo
Component 20 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band 3, Seite 3323) werden in
300 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer Verdickung,
wie in Beispiel 1 angegebene eingerührt. Hierauf werden noch 25 Gewichtsteile des
Reaktivfarbstoffes der Formel
unter Vermischung mittels eines Schnellrtihrers eingestreut, und die Paste wird
sodann durch Zugabe von 170 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
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Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbe gut 3 Minuten bei 1020C
gedämpft und in bekannter Weiße nachbehandelt und fertiggestellt.
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Man erhält raPPortlose Musterungen mit schwarzblauen neben blauen
Farbeffekten.
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Beispiel 6 Auf ein Gewebe aus Viscoscreyon wird eine Grundierung wie
in Beispiel 1 aufgebracht. Dann wird im Rouleauxdruck mittels einer mustergemäßen
Druckwalze, die möglichst tief graviert ist4 zeine Druckfarbe der unten beschriebenen
Zusammensetzung aufgedrückt:
7,5 Gewichtsteile des Produktes Colour
Index 37 255-Azoic Diazo Component 35 (vgl. Colour Index, 2. Aufl. (1956), Band
3, Seite 3335) werden in 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird in
500 Gewichtsteile einer Verdickung, wie in Beispiel 1 angegeben, eingerührt, und
dann werden unter Vermischung mittels eines Schnellrührers noch 30 Gewichtsteile
des Reaktivfarbstoffes der Formel
eingestreut. Durch Auffüllen mit 162,5-Gewichtsteilen Wasser wird die Paste danach
auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
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Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbe gut 5 Minuten bei 1020C
gedämpftlund wie üblich nachbehandelt und fertiggestellt.
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Man erhält auf diese Weise in rapportloser Anordnung Musterungen mit
grünen neben blauen Farbeffekten.
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Beispiel 7 Auf ein mercerisiertes Baumwollgewebe, das wie in Beispiel
1 beschrieben, präpariert worden ist, wird auf der Rouleauxdruckmaschine mittels
einer tiefgravierten Wale eine Druckfarbe aufgedruckt, die man folgendermaßen herstellt:
50 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel
werden in 250 GewichtsteilehWasser von 950C gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile
einer entsprechend Beispiel 1 angesetzten Verdickung eingerührt. Dann werden noch
10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium zugesetzt, und die Paste wird
durch Auffüllen von 190 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
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Nach dem Drucken und Trocknen wird der Druck 5 Minuten bei 1020C gedämpft
und wie bekannt nachbehandelt und fertiggestellt.
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Man erhält rotbraune Musterungen mit weiß reservierten, gründelartigen
Effekten.
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Beispiel 8 Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird auf dem Foulard
mit einer Lösung geklotzt, die in 980 Volumenteilen Wasser 20;Volumenteile Natronlauge
von 38° Be enthält. Nach dem Klotzen wird das so vorbereitete Gewebe getrocknet
und dann im Maschinendruck mit einer tiefgravierten Walze mit eine-r Druckfarbe
bedruckt, die man wie folgt herstellt: 80 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der
Formel
werden in 300 Gewichtsteilen Wasser von 950C gelöst. Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile
einer Verdickung eingerührt, die wie
in Beispiel 1 angegeben hergestellt
worden ist. Dann werden noch 10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium
zugesetzt, und die Paste wird durch Auffüllen mit 110 Gewichtsteilen Wasser auf
1000 Gewiclitsteile eingestellt.
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Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbegut 5 Minuten bei 1020C
gedämpft und anschließend wie bekannt nachbehandelt und fertiggestellt Man erhält
einen Druck, der auf schwarzem Grund weiße gründelartige Reserveeffekte zeigt.