DE192401C

DE192401C -

Info

Publication number: DE192401C
Application number: DENDAT192401D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 201 GRUPPE

GOTTLIEB OFFNER in LUDWIGSBURG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. März 1907 ab.

Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Vorrichtung hat den Zweck, die von einem Platz nach den verschiedenen Richtungen abgehenden, zur Personenbeförderung dienenden Züge zu einer vorher festgesezten Zeit abzumelden. Zur Verwendung kommt die Vorrichtung hauptsächlich in Wirtschaften und ähnlichen Betrieben, so daß die sich dort aufhaltenden Reisenden die Züge zur

ίο richtigen Zeit erreichen können.

Die Vorrichtung besteht aus einer Uhr, mit welcher ein über Walzen geführtes Band gekuppelt ist, das eine Zeiteinteilung besitzt, auf welcher für 24 Stunden die Zeit minutenweise eingeteilt ist und auf dem die in diesem Zeitraum abfahrenden Züge derart vermerkt sind, daß zur bestimmten Zeit Kontakte ausgelöst werden, die der Abfahrszeit des Zuges, der Zugart und sonstigen diesbezüglichen An-

ao gaben entsprechen und diese Angaben sichtbar und gegebenenfalls auch hörbar zur Kenntnis bringen. Das Band ist in parallele Rubriken eingeteilt, in welchen außer der Zeitangabe, die Richtung, nach welcher der Zug fährt, die Zugart und sonstige einschlägige Bemerkungen eingesetzt sind. In den entsprechenden Reihen sind in dem Band Löcher eingebrochen, in welchen entsprechende Kontaktstücke angebracht werden, die mit Gegenkontakten in Berührung kommen und den Strom schließen, wodurch die entsprechenden Tafeln - ausgelöst werden, wobei durch eine derselben ebenfalls ein Kontakt geschlossen wird, der ein Läutwerk oder einen Phonographen auslöst, so daß ein Signal gegeben oder die betreffende Notiz ausgerufen wird; nach einer vorher bestimmten Zeit werden die Tafeln wieder in ihre alte Lage zurückbefördert.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine solche Vorrichtung durch die Fig. 1 bis 7 dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι die Vorderansicht,

Fig. 2 einen senkrechten Schnitt,

Fig. 3 die Vorderansicht mit geöffnetem Kasten,

Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie A-B und die

Fig. 5 bis 7 zeigen Einzelheiten in vergrößertem Maßstab.

Von dem in dem Kasten α eingebauten Uhrwerk b wird eine Walze c in Umdrehung versetzt, welcher eine zweite, in bestimmter Entfernung von der ersten gelagerte Walze d entspricht. Über diese beiden Walzen c und d ist ein endloses Band e gelegt, das in so viele Teile geteilt ist, daß es bei einem einmaligen Umlauf innerhalb 24 Stunden für jede Minute einen Teil aufweist. Dieses Band e ist neben der Zeiteinteilung noch in Längsstreifen abgeteilt, die den verschiedenen Richtungen, nach denen von dem betreffenden Platze, an dem die Vorrichtung steht, Züge abgehen, der Zugart und sonstigen einschlägigen Bemerkungen entsprechen. In den für die Abgangszeiten der Züge bestimmten Felderreihen sind Kontakte / angeordnet, und zwar je einer in der Rubrik für die Richtung, nach

welcher der Zug fährt, einer in der Rubrik für die Zugart und ev. noch einer in der Rubrik für besondere Bemerkungen wie »nur Werktags« oder »nur Sonntags«. Auf der unteren, aus leitendem Material hergestellten Walze d schleift eine der Anzahl der Längsstreifen des Bandes e entsprechende Anzahl Schleifkontakte m, die, sobald sie mit einem der auf dem Bande e befindlichen Kontakte

ίο in Berührung kommen, Stromschluß bewirken, wodurch je ein Anker g angezogen und je eine der Bestimmung des Längsstreifens entsprechende Schrifttafel h ausgelöst wird, so daß diese vor eine Öffnung i in der Kastenwand tritt, wobei eine derselben einen Kontakt k schließt, der ein akustisches Signal, beispielsweise eine Glocke /, ertönen läßt. Hinter den Schleifkontakten m ist eine zweite Reihe von Kontakten η vorgesehen, mit denen die auf dem Bande e befindlichen Kontakte/ nach einem kurzen Zeitraum in Berührung kommen und dabei andere Stromkreise schließen, wodurch die Tafeln wieder in ihre Ruhelager zurückgeführt werden. Durch den Anzug der Anker g werden Sperrklinken 0 ausgelöst, die die Tafeln h in Ruhestellung halten und durch den Anzug der mit den Kontakten η in Verbindung stehenden Anker ρ werden Traversen q niedergezogen, die die Tafeln wieder in ihre Ruhestellung zurückführen.

An Stelle der Signalglocke / könnte auch ein Phonograph treten, der die Abfahrtszeit, die Zugart und die Richtung, nach welcher der Zug fährt, ausruft. Es ist ersichtlich, daß die Vorrichtung nicht erst dann in Tätigkeit treten darf, wenn die Abfahrzeit des Zuges herangekommen ist, sondern schon einige Minuten vorher, so daß die Reisenden noch genügend Zeit haben, den gemeldeten Zug zu erreichen.

Von dieser Uhr können für jedes Zimmer bzw. Nebenzimmer Abzweigungen durch Schaltkasten hergestellt oder angebracht werden , so daß eine Uhr für mehrere Lokale die Signale gibt bzw. die Abfahrzeiten der Züge anzeigt.

Claims

Patent-An Sprüche:

I. Vorrichtung zum Anzeigen z. B. der Abfahrzeiten und der Fahrtrichtungen mittels eines, über zwei mit einem Uhrwerk gekuppelte Walzen gelegten endlosen Bandes, dadurch gekennzeichnet, daß durch dieses Band (e) Kontakte geschlossen werden, die mit entsprechenden Aufschriften versehene Tafeln freigeben, durch welche gleichzeitig ein akustisches Signal ausgelöst wird, worauf die Tafeln wieder in ihre Ruhelage zurückgeführt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das endlose Band in Längs- und Querstreifen eingeteilt ist, von denen die ersteren Rubriken für Fahrtrichtung, Zugarten und sonstige Bemerkungen, die Querstreifen Rubriken für Zeitabschnitte darstellen, dadurch gekennzeichnet, daß in das Band entsprechend dem Fahrplan Kontakte (f) eingesetzt sind, die mit unterhalb der Walze (d) angeordneten Schleifkontakten in Berührung kommen, wodurch Anker angezogen werden, die die mit den entsprechenden Aufschriften versehenen Tafeln (h) sichtbar werden lassen und nach einer bestimmten Zeit wieder in ihre Ruhestellung zurückführen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.