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Nähmaschinenfaden Die Erfindung betrifft einen Nähmaschinenfaden,
insbesondere zur Verwendung in schnellaufenden Nähmaschinen.
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Die fortschreitende Leistungssteigerung, vor alle oei motorisch angetriebenen
Nähmaschinen, stellt auch an die Eigenschaften des Nähmaschinenfadens erhöhte Anforderungen,
damit er den hohen Beanspruchungen während des Nähvorgangs gewachsen ist. Hohe Fadenfestigkeiten
unter Beibehaltung einer gewissen Dehnbarkeit nebst günstiger Gleitfähigkeit des
Nähfadens lassen sich beispielsweise dadurch erreichen, daß man ein geeignetes Fadenmaterial
verzwirnt und in zweckentsprechender Weise ausrastet.
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Mit diesen Eigenschaften allein ist es aber bei Nähmaschinenfäden
noch nicht getan. So tritt bei schnellaufenden ähmaschinen
noch
das zusätzliche Problem auf, daß durch die starke Reibung des Nähfadens während
seiner schnellen Bewegung durch das Öhr der Nähmaschinennadel erhebliche Temperaturerhöhungen
eintreten, die sich sehr ungünstig auf den Nähfaden selbst und auf das zu nähende
Gut auswirken, wobei beträchtliche Schäden am Nähfaden sowie am Nähgut entstehen
können.
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Um diese nachteiligen Auswirkungen zu beseitigen ist es bekannt, die
Nähmaschinennadel während des Nähvorganges zu kühlen. Auch ist es für diese Zwecke
nicht mehr neu, den Nähme hinenfaden mit rauher Oberfläche zu versehen, damit er
durch seine Bewegung eine kühlende Luftströmung entlang der Nähmaschinennadel erzeugt.
So hat sich beispielsweise gezeigt, daß ein gezwirnter Faden oder ein durch chemische
Behandlung aufgerauhter, beispielsweise geätzter Faden sowie ein solcher mit einer
ungleichmäßigen Beschichtung aus Parafinen oder Wachsen oder ein im Spinnverfahren
ummantelter Faden eine geringere Temperaturerhöhung bewirkt als ein herkömmlich
hergestellter Nähfaden.
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Die vorerwähnten zusätzlichen Bebandlungen des Nähmaschinenfadens
wirken sich aber erheblich kostensteigernd und absatzerschwerend aus, wobei der
damit verbundene Aufwand noch in keinem wirtschaftlich vertretbaren Verhältnis zur
damit erzielbaren Wirkung steht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Nähmaschinenfaden
zu entwickeln, der auch bei schnellaufenden
Nähmaschinen noch eine
hinreichend große Kühlwirkung liefert und den hohen mechanischen Anforderungen gewachsen
ist, sowie dennoch billig hergestellt werden kann. Das wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß der Nähmaschinenfaden mit aufgeklebten Staubflocken versehen ist.
aber raschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß ein solcher beflockter Nähmaschinenfaden
trotz seiner zu erwartenden vergrößerten Oberflächenreibung im Öhr der Nähmaschinennadel
keine vermehrte Reibungswärme, sondern eine intensive Eühlwirkung erzeugt, die offenbar
durch die von ihm während seiner Bewegung mitgerissene Kühlluft zustande kommt.
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Es ist zwar bereits bekannt, Garne oder sonstige fadenähnliche Gebilde
mit Faserstoffkurzstücken zu beflocken (deutsche Patentschrift 1 057 059. Dabei
geht es darum, den Faden mit einer Klebstoffschicht zu versehen und die Faserstücke
durch elektrostatisches Beflocken derart aufzubringen, daß sie radial auf der Seelenfadenachse
stehen. Man will durch diese Maßnahme eine gleichmäßige Beschichtung des Fadens
erreichen, um einen pelzartigen Charakter zu erzielen. Der Zweck dieser Maßnahme
liegt in der Erzeugung eines besonders günstigen optischen Fadencharakters. Aus
diesem Grunde wird die Anwendung dieser vorbekannten Lehre nur auf solche Fäden
oder Garne geschildert, die zum Weben, Wirken, Flechten, Klöppeln, Stricken oder
Sticken Verwendung finden. Die Beschaffenheit des Fadens bestimmt dabei die Wirkung
des aus dem Faden hergestellten Gegenstandes.
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Demgegenüber ist jedoch die Anwendung eines in derartiger Weise behandelten,
jedoch mit Staubflocken beflockten Fadens als Nähmaschinenfaden neu. Diese Anwendung
erscheint zunächst auch widersinnig, weil der Nähfaden im Gegensatz zu den geschilderten
beflockten Fäden eher unauffällig sein muß und durch seine optische Wirkung nicht
die Beschaffenheit des zu nähenden Gegenstandes bestimmt. Wenn man aber im Sinne
der Erfindung einen mit Staubflocken beflockten Faden als Nähfaden verwendet, dann
erzielt man Uberraschenderweise eine neue technische Wirkung, nämlich die der wirksamen
Kühlung der Nähnadel bei schnellaufenden Nähmaschinen. Offenbar hängt diese Wirkung
mit der Oberflächenbes¢haffenheit des erfindungsgemäßen Nähfadens zusammen, durch
die eine parallel zum Nähfaden sich einstellende Luftströmung erzielt wird, welche
die Nähnadel während des Nähvorganges passiert und dadurch Wärme von ihr ableitet.
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Außerdem ist die Oberfläche des erfindungsgemäßen Nähfadens zufolge
der zahlreichen Staubflocken wesentlich. größer als die Oberfläche eines beispielsweise
glatten Nähfadens, was ebenfalls dazu führt, daß mehr Wärme vom Nähfaden in einer
für diesen unschädlicben Menge übernommen bzw. von der Nähnadel abgeleitet wird.
Darüberhinaus erlaubt der neue Nähmaschinenfaden durch seine Staubbeflockung auch
eine zumindest teilweise Abdeckung der im Nähgut erzeugten Fadenstichlöcher, wodurch
die Nähnaht weniger ausfällt.
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Die Beflockung des Selenfadens soll indes im Sinne der Erfindung nicht
voluminös sein, aus welchem Grunde die
Erfindung auchdie Beflockung
mit sogenannten Staubflocken vorsieht, unter denen man Flocken mit extrem kurzer
Länge versteht. Diese Staubflocken können beispielsweise aus Baumwolle, synthetischen
oder mineralischen Paserprodukten bestehen. So kann man bei Verwendung von Steinwolle-Staubflocken
eine höhere Temperaturbeständigkeit des Nähfadens als bei Beflockung mit anderen
Materialien erzielen. Auch kann das zu beflockende Garn aus tierischen, pflanzlichen
oder voll- bzw. halbsynthetischem Material sowie gegebenenfalls auch aus Mischungen
daraus bestehen. Grundsätzlich eignen sich alle bekannten Fadenstrukturen für die
Erfindung, insbesondere also auch sowohl monofile als auch multifile Fäden. Außerdem
können die zu beflockenden Garne oder Fäden vor dem Beflockungsprozeß gezwirnt werden,
wobei die Zwirnung sowohl ein- oder auch mehrfädig vorgenommen werden kann Durch
die Fadenverzwirnung wird auch einW bessere Haftung des Klebemittels erreicht.
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Die aus Klebstoff und Staubflocken bestehende Schichtdicke liegt vorteilhaft
in der Größenordnung von ca. 10 bis 20% des Fadendurchmessers.
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Weiterhin ist es nach der Erfindung möglich, daß mindestens die Staubflocken,
vorzugsweise auch. der Seelenfaden gefärbt sind.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß beschaffener
Nähmaschinenfäden dargestellt. Es zeigen:
Fig.. 1: einen Querschnitt
durch einen erfindungsgemäß beilockten Faden, Fig. 2: einen Querschnitt durch einen
erfindungsgemäß geflockten verzwirnten Faden.
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Beim Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist ein einzelner Faden 1 im
Querschnitt dargestellt, der beispielsweise aus einem pflanzlichen, tierischen oder-
voll- bzw. halbsynthetischen Material bestehen kann. Dieser,im folgenden als (1)
Seelenfaden/bezeichnete Faden soll so beschaffen sein, daß eie me@@@nischen Bedingungen
erfüllt, die an einen Nähfaden gestellt werden, indem er eine genügende Festigkeit
und ausreicbende Dehnbarkeit aufweisen 9011 und der aufzubringenden Klebstoffschicht
(2) eine genügende Adhäsion bietet.- Auf die Klebstoffschicht (2) werden extrem
kurze Flocken, die im Sinne der Erfindung als Staubflocken bezeichnet sind, in geeigneter
Weise aufgetragen. Es empfiehlt sich beispielsweise die mechanische Beflockung im
Rüttelsiebverfahren ebenso wie die elektrostatische Beflockung oder gar das Auftragen
im Tauchverfahren, wobei sich die Staubflocken in einer innigen Mischung mit dem
Klebstoff sich befinden.
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Das Beispiel der Figur 1 zeigt, daß vorzugsweise die aus der Klebstofischicbt
(2) und der Staubbeflockung (3) sich zusammensetzende Schichtdicke a) im Verhältnis
zum Durchmesser D des Soeleniadens (1) sehr gering ist. Es empfiehlt
sich
im Rahmen eines Ausführungsbeispieles eine Dimensionierung, wonach die Schichtdicke
a) etwa 10% des Fadendurchmessers D trägt. Selbstverständlich sind diese Maßrelationen
weitgehend veränderlich, Je nachdem, welche technischen Bedingungen an den Nähfaden
gestellt werden. Die Eriindung beschränkt sich daher nicht auf das offenbarte Maßverhältnis.
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Beim Ausführungsbeispiel der Pigur 2 wird gezeigt, daß zwei Seelenfäden
(4,5) zunächst miteinander verzwirnt wordan sind, bevor die Klebstoffschicht (2)
und die Staubbeflockung (3) aufgetragen wird. Wenn sich im Berührungsbereich der
Läden eine größere Klebstoffansammlung und dadurch eine unregelmäßige Staubbeflockung
bilden sollte, wirkt sich diese bei der Anwendung solcher Fäden als Nähfaden nicht
nachteilig aus, weil es im Sinne der Erfindung nicht besonders darauf ankommt, die
Oberfläche des Nähfadens ganz Eichmäßig zu gestalten, weil durch Unregelmäßigkeit
der Fadenoberfläche ein leichterer Wärmeabfluß von der Nähnadel der Nämaschine bewirkt
werden kann.
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Es ist möglich, die Staubbeflockung (3) im gefärbten Zustand aufzutragen,
ohne daß der einzelne Seelenfaden (1,4,5) gefärbt sein muß. Dies schließt natürlich
nicht aus, daß die Flocken und auch der Seelenfaden (1,4,5) gefärbt worden sind,
bevor die Staubbeflockung (3) aufgetragen wird. Schließlich bietet sich die Möglichkeit
an, den bereits beflockten Nähfaden zu färben.
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Demgegenüber ist die technische Vorbehandlung des Seelenfadens (1,4,5)
insbesondere das Verstrecken, Fixieren und dgl., mit Vorteil vor der Beflockung
durchzuführen, damit durch diese mechanischen Behandlungen keine schädlichen Auswirkungen
auf die Klebstoffschicht und die Festigkeit der Beflockung eintreten können. Nach
der Beflockung kann das behandelte Garn auch noch üblichen Veredelungsprozessen
ausgesetzt werden, z.B. Behandlung mit kalt oder heiß aufgetragenen Wachsen oder
speziellen Ölen.
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Patentansprüche: