DE10124162A1 - Lufttexturierter Faden sowie Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Lufttexturierter Faden sowie Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Faden, insbesondere Nähfaden, aus wenigstens einem Rohgarn, das durch Lufttexturierung aus zumindest einem aus Einzelfilamenten oder Einzelfasern bestehenden Vorgarn hergestellt ist, wobei in dem lufttexturierten Rohgarn ohne Ausrüstung die Einzelfilamente oder Einzelfasern eine durchschnittliche Feinheit von weniger als etwa 1,2 dtex aufweisen. DOLLAR A Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung lufttexturierter Fäden.
Description
Die Erfindung betrifft einen lufttexturierten Faden sowie ein Verfahren zur
Herstellung lufttexturierter Fäden.
Aus der EP 0892097 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung lufttexturierter
Nähfäden bekannt. Die nach diesem bekannten Verfahren herstellbaren
Fäden weisen hinsichtlich bestimmter Anwendungen keine optimalen Ei
genschaften auf.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen lufttexturierten Faden, der mög
lichst fein und/oder weich ist und gleichzeitig eine möglichst hohe Festig
keit aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Fadens
zu schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß zum einen durch die
Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, daß der Faden
aus wenigstens einem Rohgarn besteht, das durch Lufttexturierung aus
zumindest einem aus Einzelfilamenten oder Einzelfasern bestehenden
Vorgarn hergestellt ist, wobei in dem lufttexturierten Rohgarn ohne Aus
rüstung die Einzelfilamente oder Einzelfasern eine durchschnittliche
Feinheit von weniger als etwa 1,2 dtex aufweisen.
Der erfindungsgemäße Faden besteht folglich aus zumindest einem Roh
garn, das durch Lufttexturierung hergestellt ist und in dem im nicht aus
gerüsteten Zustand die durchschnittliche Feinheit der Einzelfilamente
oder Einzelfasern weniger als 1,2 dtex beträgt. Diese bisher weder in
Spinnverfahren noch durch Lufttexturierung erreichbare durchschnittli
che Feinheit der einzelnen Festigkeitsträger (Filamente und/oder Fasern)
im Faden hat in vorteilhafter Weise zur Folge, daß ein erfindungsgemäßer
Faden im Vergleich zu bisher herstellbaren Fäden bei gleicher Feinheit
und Festigkeit des Fadens eine größere Anzahl von Einzelfilamenten oder
Einzelfasern besitzt. Durch die hohe Anzahl von einzelnen Festigkeitsträ
gern ist der erfindungsgemäße Faden im Vergleich zu bislang herstellba
ren Fäden bei gleicher Feinheit und Festigkeit wesentlich weicher. Der er
findungsgemäße Faden ist folglich besonders vorteilhaft in solchen Ein
satzgebieten, z. B. für Wäsche, verwendbar, in denen es darauf ankommt,
daß der Faden möglichst weich und dennoch fein und fest ist. Durch die
Erfindung ist es also möglich, die Anzahl der einzelnen Festigkeitsträger
im Faden zu erhöhen und somit einen weicheren Faden zu schaffen, ohne
hierfür Nachteile hinsichtlich der Feinheit und der Festigkeit hinnehmen
zu müssen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Fadens ist dessen wesentlich
bessere Führbarkeit beim Nähen. Außerdem zeigt der erfindungsgemäße
Faden ein insgesamt ruhigeres Verhalten während seiner Verarbeitung.
Darüber hinaus zeichnet sich der erfindungsgemäße Faden durch eine ge
ringere Neigung zum Verdrängungskräuseln aus. Mit erfindungsgemäßen
Fäden erzeugte Nähte schlagen außerdem weniger stark durch, sind weni
ger stark spürbar und führen zu erheblich weniger stark ausgeprägten
Nahtabdrücken insbesondere beim Bügeln. Ferner braucht der erfin
dungsgemäße Faden weniger stark verdreht zu werden als herkömmliche
Fäden, um optimale Näh- bzw. Verarbeitungseigenschaften zu erzielen.
Vorzugsweise ist zumindest ein Teil der Einzelfilamente oder Einzelfasern
in Form von Mikrofilamenten oder Mikrofasern mit einer Basisfeinheit von
jeweils weniger als etwa 1,2 dtex, insbesondere weniger als etwa 1,0 dtex
vorgesehen.
Hierbei besteht das lufttexturierte Rohgarn folglich zumindest zum Teil
aus Mikrofilamenten oder Mikrofasern, die eine Basisfeinheit von jeweils
weniger als etwa 1,2 dtex, insbesondere weniger als etwa 1,0 dtex aufwei
sen. Das Rohgarn und damit der aus dem Rohgarn gebildete Faden ent
steht hierbei also durch Lufttexturierung mit Mikrofilamenten und/oder
Mikrofasern, d. h. mit Einzel- oder Basisfestigkeitsträgern, die feiner als
1,2 dtex und insbesondere feiner als 1,0 dtex sind.
Das lufttexturierte Rohgarn und somit der lufttexturierte Faden gemäß der
Erfindung weist in dieser Ausführung somit einen Mikroanteil, d. h. einen
Anteil an Mikrofilamenten bzw. Mikrofasern auf. Erfindungsgemäß kann
das Rohgarn und somit der Faden ausschließlich aus derartigen Mikrofe
stigkeitsträgern bestehen.
Die Anzahl der Einzelfilamente oder Einzelfasern im Vorgarn liegt bevor
zugt etwa im Bereich von 24 bis 400.
Hergestellt sind die Einzelfilamente oder Einzelfasern vorzugsweise aus
Polyester, Polyamid, Polyamid 6, Polyamid 6.6, Polyamid 4.6, Polyethylen,
Polypropylen, Regeneratfasern und/oder Naturfasern.
Des weiteren ist vorzugsweise vorgesehen, daß das Vorgarn in Form eines
LOY (low oriented yarn), POY (partly oriented yarn), FOY (fully oriented
yarn) oder FDY (fully drawn yarn) vorgesehen ist.
In einer besonders bevorzugten praktischen Ausgestaltung der Erfindung
besteht das Rohgarn aus mehreren Vorgarnen und insbesondere aus zu
mindest einem Steherfaden und wenigstens einem Effektfaden.
Vorzugsweise weist der Steherfaden eine Anfangsfeinheit im unverstreck
ten Zustand im Bereich von etwa 50 bis 300 dtex auf. Der Effektfaden be
sitzt vorzugsweise eine Anfangsfeinheit im unverstreckten Zustand etwa
im Bereich von 50 bis 300 dtex.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß der Effektfaden gleich fein wie oder feiner
als der Steherfaden ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Ein
zelfilamente oder Einzelfasern des Effektfadens gleich fein wie oder feiner
als diejenigen des Steherfadens.
Das Vorgarn kann von kreisförmigem Querschnitt sein oder grundsätzlich
jede beliebige Profilierung aufweisen. Des weiteren kann das Vorgarn
glänzend ausgeführt sein oder prinzipiell jede beliebige Mattierung aufwei
sen. Außerdem kann das lufttexturierte Rohgarn im Anschluß an seine
Herstellung grundsätzlich in jeder beliebigen Weise ausgerüstet werden,
ggf. vor oder nach dem Verzwirnen mit einem oder mehreren weiteren
Rohgarnen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird zum anderen durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs
und insbesondere dadurch gelöst, daß aus zumindest einem Vorgarn, das
aus Einzelfilamenten oder Einzelfasern besteht, von denen zumindest ein
Teil in Form von Mikrofilamenten oder Mikrofasern mit einer Basisfeinheit
von jeweils weniger als etwa 1,2 dtex, insbesondere weniger als etwa 1,0
dtex vorgesehen ist, wenigstens ein lufttexturiertes Rohgarn hergestellt
wird, in dem ohne Ausrüstung die Einzelfilamente oder Einzelfasern eine
durchschnittliche Feinheit von weniger als etwa 1,2 dtex aufweisen.
Erfindungsgemäß werden also in einem Lufttexturierverfahren Mikrofila
mente und/oder Mikrofasern eingesetzt, die jeweils eine Basisfeinheit oder
Ausgangsfeinheit von weniger als etwa 1,2 dtex, insbesondere weniger als
etwa 1,0 dtex aufweisen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein
besonders weiches lufttexturiertes Rohgarn und somit ein sich durch eine
vorteilhafte Weichheit auszeichnender lufttexturierter Faden geschaffen
werden, der dennoch eine hohe Festigkeit aufweist.
Vorzugsweise wird das Rohgarn aus mehreren Vorgarnen und insbesonde
re aus zumindest einem Steherfaden und wenigstens einem Effektfaden
hergestellt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist vorgesehen, daß das Vorgarn, insbesondere zumindest ein
Steherfaden und/oder wenigstens ein Effektfaden, vor dem Eintritt in eine
Lufttexturiereinheit verstreckt wird.
Hierzu kann das Vorgarn vor der Lufttexturiereinheit über z. B. zwei auf
einanderfolgende Galetten geführt werden, wobei die Verstreckung des
Vorgarns durch unterschiedliche Antriebsgeschwindigkeiten zweier auf
einanderfolgender Galetten bewirkt wird, indem die in Förderrichtung des
Vorgarns vordere Galette schneller läuft als die hintere Galette.
Vorzugsweise wird das Vorgarn, insbesondere zumindest ein Steherfaden
und/oder wenigstens ein Effektfaden, etwa um das 1,2- bis 2,6-fache ver
streckt.
Des weiteren ist bevorzugt vorgesehen, daß das Vorgarn, insbesondere
zumindest ein Steherfaden und/oder wenigstens ein Effektfaden, vor dem
Eintritt in eine Lufttexturiereinheit erhitzt wird.
Das Erhitzen des Vorgarns kann zusätzlich oder alternativ zu der er
wähnten Verstreckung und beispielsweise dadurch erfolgen, daß zumin
dest eine der dem Vorgarn zugeordneten Galetten erwärmt wird.
Die Temperatur, auf welche das Vorgarn erhitzt wird, liegt vorzugsweise
zwischen 100°C und 240°C. Ein als Vorgarn vorgesehener Steherfaden
wird vorzugsweise auf eine Temperatur im Bereich von 150°C und 240°C,
insbesondere von 160°C bis 220°C erhitzt. Hinsichtlich eines Effektfadens
ist bevorzugt vorgesehen, daß dieser auf eine Temperatur zwischen 100°C
und 200°C, insbesondere zwischen 140°C und 180°C erhitzt wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird das lufttexturierte Vorgarn verstreckt. Hierbei findet also im
Anschluß an die Lufttexturiereinheit eine Nachverstreckung des lufttextu
rierten Vorgarns statt, wodurch ein lufttexturiertes und nachverstrecktes
Rohgarn geschaffen wird.
Die Nachverstreckung erfolgt vorzugsweise um einen Faktor im Bereich
von 0,95 und 1,1, insbesondere in einem Bereich von 1,01 bis 1,05.
Des weiteren ist bevorzugt vorgesehen, daß das lufttexturierte Vorgarn er
hitzt wird. Die im Anschluß an die Texturiereinheit erfolgende Erhitzung
des Vorgarns zur Bildung des Rohgarns erfolgt vorzugsweise derart, daß
die Temperatur des lufttexturierten Vorgarns zwischen 200°C und 300°C,
insbesondere zwischen 210°C und 260°C liegt.
Diese Nacherhitzung kann alternativ zu der erwähnten Nachverstreckung
erfolgen, wobei bevorzugt jedoch das lufttexturierte Vorgarn sowohl nach
verstreckt als auch nacherhitzt wird, wobei dies vorzugsweise gleichzeitig
erfolgt.
Das lufttexturierte Rohgarn wird vorzugsweise verdreht. Die Verdrehung
kann zwischen 150 und 600, insbesondere zwischen 300 und 500 Dre
hungen pro Meter betragen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Vorgarn, insbesondere ein Steherfaden, vor der Lufttexturiereinheit mit
Wasser beaufschlagt wird.
Weitere Ausführungsformen sowohl des erfindungsgemäßen Fadens als
auch der erfindungsgemäßen Fadenherstellung sind in den Unteransprü
chen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die
Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch zwei Vorgarne und ein daraus durch Lufttextu
rierung hergestelltes Rohgarn, und
Fig. 2 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt im linken Teil zwei Vorgarne 11, von denen das eine bei der
Herstellung eines im rechten Teil dargestellten Rohgarns 19 durch ein
Lufttexturierverfahren als Steherfaden 13 und das andere als Effektfaden
15 dient.
Beide Vorgarne 11 bestehen jeweils aus einzelnen Festigkeitsträgern 17a,
17b, und zwar aus endlosen Einzelfilamenten, die manchmal auch als
Einzelfasern bezeichnet werden, obwohl als "Fasern" im allgemeinen Fe
stigkeitsträger mit endlicher Länge gemeint sind, die z. B. aus Einzelfila
menten durch Reißen oder Schneiden hergestellt werden können. Vor
zugsweise besteht sowohl der Steherfaden 13 als auch der Effektfaden 15
aus einzelnen Kunststoffilamenten, Regeneratfasern und/oder Naturfa
sern 17a, 17b.
Die Anzahl der Festigkeitsträger 17a, 17b im Vorgarn 11 kann sowohl für
den Steherfaden 13 als auch für der Effektfaden 15 im Bereich von 24 bis
400 liegen.
Sowohl bei den Einzelfilamenten 17b des Effektfadens 15 als auch bei den
Einzelfilamenten 17a des Steherfadens 13 handelt es sich um Mikrofila
mente mit einer Basisfeinheit von jeweils weniger als 1,2 dtex. Der Effekt
faden 15 besitzt vorzugsweise gleich feine oder feinere Einzelfestigkeitsträ
ger 17b als der Steherfaden 13. Die Filamente 17a, 17b können auch fei
ner als 1,0 dtex sein. Ferner kann es sich im Steherfaden 13 und/oder im
Effektfaden 15 auch nur bei einem Teil der Einzelfestigkeitsträger 17a
bzw. 17b um Mikrofilamente und/oder Mikrofasern handeln.
Der Steherfaden 13 ist vorzugsweise in Form eines POY (partial oriented
yarn) oder eines FDY (fully drawn yarn) vorgesehen. Das den Effektfaden
15 bildende Vorgarn 11 ist bevorzugt ein POY.
Mit dem nachstehend erläuterten, erfindungsgemäßen Lufttexturierver
fahren wird aus den beiden Vorgarnen 11, d. h. in dem im folgenden dar
gestellten Ausführungsbeispiel aus einem Steherfaden 13 und einem Ef
fektfaden 15, ein Rohgarn 19 hergestellt. Die beiden Vorgarne 11, d. h. der
Steherfaden 13 und der Effektfaden 15, werden dabei miteinander verwir
belt.
Erfindungsgemäß beträgt die durchschnittliche Feinheit der einzelnen Fe
stigkeitsträger 17a, 17b im Rohgarn 19 weniger als 1,2 dtex, wobei sich
dieser Wert auf das noch nicht ausgerüstete Rohgarn 19 und damit nicht
zwangsläufig auf den endgültigen Faden bezieht.
Zur Herstellung des Rohgarns 19 wird gemäß Fig. 2 der Steherfaden 13
von einer Vorlagespule 23 abgezogen, während der Effektfaden 15 von ei
ner Vorlagespule 25 abgezogen wird.
Beide Vorgarne 11 gelangen zunächst zu einer ersten Galette 27 bzw. 31
und anschließend zu einer zweiten Galette 29 bzw. 33. Die Galetten 27,
29, 31, 33 werden vom jeweiligen Vorgarn 11 mehrmals schraubenförmig
umschlungen. Im allgemeinen spricht man von einem "Vorgarn" erst
dann, wenn das - in der hier beschriebenen Ausführungsform von den
Spulen 23, 25 abgewickelte - Ausgangsmaterial wenigstens einer Ver
streckbehandlung - hier durch die Galetten 27, 29, 31, 33 - unterzogen
worden ist.
Der Steherfaden 13 gelangt von der zweiten Galette 29 zu einer Benet
zungseinheit 35, an welcher er mit Wasser benetzt wird.
Der benetzte Steherfaden 13 und der Effektfaden 15 werden daraufhin
gemeinsam einer Texturierdüse einer Lufttexturiereinheit 21 zugeführt, in
der die beiden Fäden 13, 15 miteinander verwirbelt werden.
Das die Lufttexturiereinheit 21 verlassende Produkt wird in der hier be
schriebenen Ausführungsform noch weiter behandelt, und obwohl im all
gemeinen lediglich vor der Lufttexturierung von einem "Vorgarn" gespro
chen wird, wird hier der Einfachheit halber das lufttexturierte und noch
nicht endgültig behandelte Produkt nach wie vor als (lufttexturiertes) Vor
garn 11 bezeichnet. Die Nachbehandlung umfaßt eine Nachverstreckung
und eine Nacherhitzung. Hierzu wird das den Steherfaden 13 und den Ef
fektfaden 15 umfassende, lufttexturierte Vorgarn 11 im Anschluß an die
Lufttexturiereinheit 21 einer Galette 37 zugeführt, von der es zu einer Hei
zeinheit 41 und anschließend zu einer weiteren Galette 39 gelangt. Die
beiden Galetten 37, 39 werden vom lufttexturierten Vorgarn 11 wiederum
mehrmals schraubenförmig umschlungen. Das im Anschluß an die Nach
behandlung vorliegende Produkt wird als Rohgarn 19 bezeichnet und in
der hier erläuterten Ausführungsvariante der Erfindung einer Aufwic
keleinheit 43 zugeführt.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung kann beispielsweise in dem
nachstehend beschriebenen Modus betrieben werden.
Sofern im folgenden für bestimmte Parameter lediglich einzelne Werte oder
vergleichsweise kleine Bereiche erwähnt werden, sind die betreffenden
Größen erfindungsgemäß innerhalb der vorstehend im Einleitungsteil oder
in den Ansprüchen genannten Bereiche variierbar.
Die Abzugsgeschwindigkeit des Steherfadens 13 von der Vorlagespule 23
beträgt etwa 240 m/min. während der Effektfaden 15 von der Vorlage
spule 25 mit einer Geschwindigkeit von etwa 310 m/min abgezogen wird.
Der Steherfaden 13 wird etwa um das 1,8-fache verstreckt, was dadurch
erzielt wird, daß die zweite Galette 29 um diesen Faktor schneller läuft als
die erste Galette 27. Die zweite Galette 33 des Effektfadens 15 läuft etwa
um den Faktor 1,5 schneller als die erste Galette 31, wodurch der Effekt
faden 15 etwa um diesen Faktor verstreckt wird.
Zur Erhitzung der beiden Vorgarne 11 wird jeweils die in Förderrichtung
vordere Galette 29 bzw. 33 erhitzt, und zwar auf eine Temperatur von et
wa 240°C an der Galette 29 des Steherfadens 13 und auf etwa 200°C an
der Galette 33 des Effektfadens 15. Die beiden hinteren Galetten 27 und
31 werden nicht erhitzt.
Die Benetzung des Steherfadens 13 an der Benetzungseinheit 35 erfolgt
mit einem Wasserdurchsatz von etwa 0,7 l/h, wobei dieser Wasserdurch
satz in einem Bereich zwischen etwa 0,1 l/h und 1,0 l/h variieren kann.
An der Benetzungseinheit 35 wird beispielsweise normales Trinkwasser
verwendet, das vor dem eigentlichen Benetzungsvorgang durch einen Ak
tivkohlefilter geführt wird.
Die Texturierdüse der Lufttexturiereinheit 21 wird mit einem Luftdruck
von etwa 7 bar betrieben, wobei der Luftdruck in einem Bereich von etwa
6 bis 14 bar variieren kann.
Das verwirbelte, lufttexturierte Vorgarn 11 wird zwischen den beiden Ga
letten 37 und 39 etwa um einen Faktor 1,01 verstreckt. Dies wird dadurch
erzielt, daß die in Förderrichtung vordere Galette 39 um einen entspre
chenden Faktor schneller läuft als die hintere Galette 37.
Mittels der zwischen den beiden Galetten 37, 39 angeordneten Heizeinheit
41 wird das lufttexturierte Vorgarn 11 auf eine Temperatur von etwa
300°C erhitzt.
Die Lufttexturiereinheit 21 verläßt das lufttexturierte Vorgarn 11 mit einer
Geschwindigkeit von etwa 400 m/min. und mit dieser Geschwindigkeit
wird das Produkt als Rohgarn 19 von der Aufwickeleinheit 43 aufgenom
men.
Erfindungsgemäß kann vor der Lufttexturiereinheit 21 das Verstrecken
und/oder das Erhitzen des Vorgarns 11, d. h. des Steherfadens 13
und/oder des Effektfadens 15, unterbleiben. Ebenso kann erfindungsge
mäß auf eine Benetzung des Vorgarns 11 vor der Lufttexturiereinheit 21
verzichtet werden.
Des weiteren ist auch die Nachbehandlung des lufttexturierten Vorgarns
11 im Anschluß an die Lufttexturiereinheit 21 erfindungsgemäß nicht
zwingend erforderlich. Es kann dabei auf eine Nachverstreckung und/oder
eine Nacherhitzung des lufttexturierten Vorgarns 11 verzichtet werden.
In Fig. 2 ist der eine Eingangszweig zur Lufttexturiereinheit 21 gestrichelt
dargestellt. Hierdurch ist angedeutet, daß erfindungsgemäß ein lufttextu
riertes Rohgarn 19 auch durch Lufttexturierung lediglich eines einzigen
Vorgarns 11 hergestellt werden kann, wodurch sich eine Unterscheidung
beim Vorgarn zwischen Steherfaden und Effektfaden erübrigt und das
Ausgangsprodukt lediglich als Vorgarn 11 bezeichnet wird. Alternativ
können aber auch mehrere Steherfäden und/oder mehrere Effektfäden
verwendet werden.
Erfindungsgemäß kann also grundsätzlich aus einer beliebigen Anzahl
von Vorgarnen 11, die jeweils aus Festigkeitsträgern 17a bzw. 17b mit ei
ner geeigneten Basisfeinheit bestehen, durch Lufttexturierung - ggf. mit
einer geeigneten Vorbehandlung und/oder Nachbehandlung - ein lufttex
turiertes Rohgarn 19 hergestellt werden, aus dem anschließend der end
gültige Faden gebildet wird.
Der endgültige Faden kann erfindungsgemäß entweder ein einziges Roh
garn 19 umfassen, das gegebenenfalls noch im Hinblick auf die jeweils
gewünschte Anwendung entsprechend ausgerüstet wird, oder es können
zwei oder mehrere einfache Rohgarne zusammengedreht (gezwirnt) wer
den, so daß der endgültige Faden von einem Zwirn gebildet wird. Erfin
dungsgemäß können somit Fäden von grundsätzlich beliebiger Fachung
hergestellt werden. Das Rohgarn 19 kann vor oder nach einer gegebenen
falls erfolgenden Ausrüstung verdreht werden, wobei der Faden aus einem
einzigen verdrehten Rohgarn 19 gebildet werden kann. Grundsätzlich ist
es erfindungsgemäß auch möglich, den endgültigen Faden aus einem ein
zigen unverdrehten Rohgarn 19 zu bilden.
11
Vorgarn
13
Steherfaden
15
Effektfaden
17
a,
17
b Einzelfilament, Einzelfaser, Einzelfestigkeitsträger
19
Rohgarn
21
Lufttexturiereinheit
23
Vorlagespule
25
Vorlagespule
27
Galette
29
Galette
31
Galette
33
Galette
35
Benetzungseinheit
37
Galette
39
Galette
41
Heizeinheit
43
Aufwickeleinheit
Claims (24)
1. Faden, insbesondere Nähfaden, aus wenigstens einem Rohgarn (19),
das durch Lufttexturierung aus zumindest einem aus Einzelfila
menten oder Einzelfasern (17a, 17b) bestehenden Vorgarn (11) her
gestellt ist, wobei in dem lufttexturierten Rohgarn (19) ohne Ausrü
stung die Einzelfilamente oder Einzelfasern (17a, 17b) eine durch
schnittliche Feinheit von weniger als etwa 1,2 dtex aufweisen.
2. Faden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Einzelfilamente oder Einzelfasern (17a,
17b) in Form von Mikrofilamenten oder Mikrofasern mit einer Basis
feinheit im Rohgarn (19) von jeweils weniger als etwa 1,2 dtex, ins
besondere weniger als etwa 1,0 dtex vorgesehen ist.
3. Faden nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Einzelfilamente oder Einzelfasern (17a, 17b) im
Vorgarn (11) etwa im Bereich von 24 bis 400 liegt.
4. Faden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelfilamente oder Einzelfasern (17a, 17b) aus Polyester,
Polyamid, Polyamid 6, Polyamid 6.6, Polyamid 4.6, Polyethylen, Po
lypropylen, Regeneratfasern und/oder Naturfasern hergestellt sind.
5. Faden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorgarn (11) in Form eines LOY (low oriented yarn), POY
(partly oriented yarn), FOY (fully oriented yarn) oder FDY (fully
drawn yarn) vorgesehen ist.
6. Faden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohgarn (19) aus genau einem Vorgarn (11) besteht.
7. Faden nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohgarn (19) aus mehreren Vorgarnen (11) und insbeson
dere aus zumindest einem Steherfaden (13) und wenigstens einem
Effektfaden (15) besteht.
8. Faden nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Effektfaden (15) gleich fein wie oder feiner als der Steherfa
den (13) ist.
9. Faden nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steherfaden (13) eine Anfangsfeinheit im unverstreckten
Zustand etwa im Bereich von 50 bis 300 dtex aufweist.
10. Faden nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Effektfaden (15) eine Anfangsfeinheit im unverstreckten Zu
stand etwa im Bereich von 50 bis 300 dtex aufweist.
11. Faden nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelfilamente oder Einzelfasern (17b) des Effektfadens (15)
gleich fein wie oder feiner als diejenigen des Steherfadens (13) sind.
12. Faden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus mehreren, insbesondere zwei, drei oder vier, Rohgarnen
(19) besteht.
13. Verfahren zur Herstellung lufttexturierter Fäden, insbesondere Näh
fäden, bei dem aus zumindest einem Vorgarn (11), das aus Einzelfi
lamenten oder Einzelfasern (17a, 17b) besteht, von denen zumindest
ein Teil in Form von Mikrofilamenten oder Mikrofasern mit einer Ba
sisfeinheit von jeweils weniger als etwa 1,2 dtex, insbesondere weni
ger als etwa 1,0 dtex vorgesehen ist, wenigstens ein lufttexturiertes
Rohgarn (19) hergestellt wird, in dem ohne Ausrüstung die Einzelfi
lamente oder Einzelfasern (17) eine durchschnittliche Feinheit von
weniger als etwa 1,2 dtex aufweisen.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohgarn (19) aus genau einem Vorgarn (11) hergestellt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohgarn (19) aus mehreren Vorgarnen (11) und insbeson
dere aus zumindest einem Steherfaden (13) und wenigstens einem
Effektfaden (15) hergestellt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorgarn (11), insbesondere zumindest ein Steherfaden (13)
und/oder wenigstens ein Effektfaden (15), vor dem Eintritt in eine
Lufttexturiereinheit (21) verstreckt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorgarn (11), insbesondere zumindest ein Steherfaden (13)
und/oder wenigstens ein Effektfaden (15), etwa um das 1,2- bis 2,6-
fache verstreckt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Effektfaden (15) in einem geringeren Ausmaß verstreckt
wird als ein Steherfaden (13).
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorgarn (11), insbesondere zumindest ein Steherfaden (13)
und/oder wenigstens ein Effektfaden (15), vor dem Eintritt in eine
Lufttexturiereinheit (21) erhitzt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lufttexturierte Vorgarn (11) verstreckt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lufttexturierte Vorgarn (11) erhitzt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lufttexturierte Rohgarn (19) verdreht wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Faden aus mehreren, insbesondere zwei, drei oder vier,
Rohgarnen (19) hergestellt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Faden aus zumindest einem lufttexturierten Rohgarn (19)
mit den Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 12 hergestellt wird.
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