DE1919571C3 - Ester halogenierter p Hydroxybenzo nitrile, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Herbizide - Google Patents
Ester halogenierter p Hydroxybenzo nitrile, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als HerbizideInfo
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Description
NC
55
Es ist bekannt, daß in 3,5-Stellung dihalogenierte
- Hydroxybenzonitrile, besonders 3,5 - Dijod - 4 - hydroxybenzonitril und S.S-Dibrom-^nydroxyberizonitril
herbizide Eigenschaften besitzen. Diese Wirkung ist jedoch gegen einige wichtige Unkräuter, wie Galium
(Klettenlabkraut) und Alopecurus (Ackerluchsschwanz), nicht befriedigend.
Es wurde nun gefunden, daß man die herbizide Wirkung von 3,5-Dijod- und 3,5-Dibrom-4-hydroxybenzonitril
gegen verschiedene Unkräuter erheblich verbessern kann, wenn man die freien Phenole in gemischte
Kohlensäureester der allgemeinen Formel
X
X
45 Ni
Il
O — C — OR
überführt
in der obigen Forme! bedeutet X ein Brom- oder
Jodatom. R einen A HyI-, Tetrahydrofurfuryl-. einen gegebenenfalls
durch Halogen substituierten Phenyl-, einen Benzyl-, 2.2,2-Trichloräthyl- oder 2-Methoxyä
thy Ii cst.
Die neuen Verbindungen können nach üblichen Verfahren hergeste! werden.
Man setzt eil Verbindung der Formel
in der Q den Rest —O —CO —Y (Y gleic:: Chlor
oder Brom) oder den Rest —OZ bedeutet, worin Z für ein Wasserstoffatom oder ein Äquivalent eines anorganischen
oder organischen Kations steht, im Falle Q gleich — O — CO — Y mit einer Verbindung
der Formel
ROH
und im Falle Q gleich OZ mit einer Verbindung der Formel
Y —CO—OR
in der Q den Rest — O — CO — Y (Y gleich Chlor
oder Brom) oder den Rest — OZ bedeutet, worin Z für ein Wasserstoffatom oder ein Äquivalent
eines anorganischen oder organischen Kations steht, im FaIIeQ gleich — O —CO—Y mit
einer Verbindung der Formel
ROH
und im Falle Q gleich — OZ mit einer Verbindung
der Formel
Y —CO-OR
umsetzt.
umsetzt.
7. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 bis 5 als Herbizide.
Die Reaktion zwischen der Verbindung
NC
■ O — CO — Y
und dem Alkohol ROH wird bevorzugt in indifferenten organischen oder anorganischen 1 ösungsmittein
in Gegenwart eines organischen oder anorganischen Säureakzeptors bei Temperaturen von etwa -200C
bis + 80° C, gewöhnlich bei Zimmertemperatur, durchgeführt.
Man kann jedoch die Umsetzung auch ohne Verwendung eines Säureakzeptors vornehmen; in diesem
Fall verwendet man zweckmäßig als Lösungsmittel einen Überschuß des zuir Reaktion benötigten
Alkohols ROH und wählt Reaktionstemperaturen von 20 bis 1800C, besonders 50 bis 120° C, wobei der frei
werdende Chlorwasserstoff gasförmig entweicht.
Die Umsetzung zwischen der Verbindung
Die Umsetzung zwischen der Verbindung
60
65 NC
OZ
und der Verbindung Y — CO— OR erfolgt in einem
wäßrigen oder organischen Lösungsmittel. Falls Z für
ein WasserstofTatom steht, arbeitet man gewöhnlich in Gegenwart eines anorganischen oder organischen
Säureakzeptors; als solcher eignet sich z. B. Natriumhydroxid, Natriumcarbonat. Triäthylamin und Pyritlin.
Man führt die Umsetzung bei etwa —20 bis iSO C durch, im allgemeinen bei Raumtemperatur.
Handelt es sich bei den Ausgangsstoffen mit Q gleich - O — CO — Y um Salze, so können sich diese z. B.
von Lithium, Natrium, Kalium, Calcium, Barium,
1 riäthylamin, Cyclonexylamin und Äthanolamin ableiten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entstehen in guten Ausbeuten und stellen größtenteils kristallin·-,
farblose Stoffe dar. Eine viskose Flüssigkeit ist ii.-:s (4-Cyan-2,6-dibrom-phenyl)-tetrahydrofurfurylt
.,-honat; es kann im Vakuum destilliert werden.
i sie neuen Verbindungen, insbesondere diejenigen,
Ii denen R einen Allyl- oder Tetrahydrofurfiirylrest
Γ..-iJc'utet. bcvtzen gute Wirksamkeit gegen breath.tttrige Unkräuter, wie z. B. Veronica, Stellaria, Fa-
^-■pyrum, C'entaurea und Galium. Von besonderer
Ik Jeutung ist die Wirkung gegen Galium, gegen das
■■■ 5-Dijod- und 3.5-Dibrom-4-hydroxybenzonitril
k.ium wirksam sind. Auch die schwer zu bekämpfende
Monokciylc Alopecurus (Ackerfuchsschwanz) kann mit c'nige.. der erfindungsgemäßen Verbindungen besmt
als mit den erwähnten bekannten Verbindungen vertilgt werden.
Line übersaht über die herbizide Wirkung gegen
\erschiedene Unkräuter wird in den Tabellen A bis E iiegeben.
Die neuen Verbindunger, können in Form von Lösungen, Emulsionskonzentraten, Suspensionspulvern,
Granulaten oder Sprays, soweit nötig, nach Zusatz von Verdünnungsmitteln, angewendet werden. Die erforderlichen
Aufwandmengen betragen etwa 0,05 bis
2 kg ha, die Anwendungskonzentrationen vorzugsweise
etwa 0,001 bis etwa 2%.
Die neuen Wirkstoffe werden in üblicher Weise zu den herbiziden Mitteln verarbeitet. Solche Mutel
können z. B. folgende Zusammensetzung haben:
Emulsionskonzentrat
(jewichtsteile
Wirkstoff gemäß Erfindung 20
Handelsübliches Lösungsmittel aus hochsiedenden aromatischen Kohlenwasserstoffen
68,8
Emulgatorgemisch 10
Suspensionspulvcr
Wirkstoff gemäß Erfindung 48
Stabilisicrungs- und Dispergiermittel 8
Kicselkreide 32
Netzmittel 2
Natriumsulfat 10
Für die Anwendung werden diese Mittel mit Wasser auf die gewünschten Wirkstoffkonzentralionen (im
Minimum etwa 0,001%) verdünnt.
Als Wirkstoffe Tür die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel dienen vorzugsweise:
(4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-allyl-kohlensäure-
ester,
(4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-tetrahydrofurfurylkohlensäurecstcr.
(4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-tetrahydrofurfurylkohlensäurecstcr.
(4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-allyl-kohlensäureester. (4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-tetrahydrofurfurylkohlensäureester.
B e i s ρ i e 1 1
(4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-allylkohlensäureester
(a)
Zu einer Mischung von 16,6 g(0,06 Molf4-Hydroxysq
3.5-dibrombenzonitril. 6,1 g (0,06 Mol) Triäihylamin
und 50 ml Dioxan wird unter Rühren eine Lösung von 7,2 g (0,06 Mol) Chlorameisensäureallylester in 50 ml
Dioxan getropft. Durch Kühlung wird die Reaktionstemperatur bei 15 bis 200C gehalten. Die Mischung
ij wird noch 2 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt und durch Absaugen vom Triälhylamin-hydrochlorid
befreit. Das Filtrat wird im Vakuum eingedampft und der kristalline Rückstand aus Hexan'umkristallisiert.
Ausbeute 13,5 g (62% der Theorie); F. 83 bis 84 C.
Beispiel 2 (4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-allyl-kohlensäureesier (b)
1000 g (2,7 Mo!) 4-Hydroxy-3,5-dijod-benzonitril
werden mit 360 g (3,0 Mol) Chlorameisensäureallylester und 303 r (3,0 Mol) Triäthylamin in 2300 ml
Tetrahydrofuran, wie im Beispiel 1 beschrieben, umgesetzt. Das kristalline Rohprodukt wird aus Hexan
umkristallisiert.
jo Ausbeute 1050 g(85% der Theorie); F. 118 bis 120°C.
jo Ausbeute 1050 g(85% der Theorie); F. 118 bis 120°C.
Beispiel 3 (4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-tetrahydrolurfuryl-
kohlensäureester (c)
554 g (2 Mol) 4-Hydroxy-3,5-dibrom-benzonitril
werden mit 364 g (2,2 Mol) Chlorameisensäure-tetrahydrofurfurylester
und 222 g {? 2 Mol) Triäthylamin in 1800 ml Tetrahydrofuran, wie im Beispiel 1 beschrieben,
umgesetzt. Das ölige Rohprodukt wird im Vakuum destilliert.
Ausbeute 601 g (74% der Theorie); Kp-Q15: 179 bis 182° C,
Kp.14:259bis260°C.
Kp.14:259bis260°C.
Entsprechend den Beispielen t bis 3 werden hergestellt:
(d) (4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-tetrn.hydiOfurfurylkohlensäureester:
Ausbeute 70% der Theorie; F. 93 bis 95 C (aus Hexan);
(e) (4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-phenyI-kohlensäureester;
Ausbeute 67% der Theorie; F. 104 bis 1050C (aus
Hexan);
(0 (4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-phenyl-kohlensäureester;
(0 (4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-phenyl-kohlensäureester;
Ausbeute 65% der Theorie; F. 95 bis 97"C (aus Essigester/Petroläther);
(g) (4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-p-chlorphenylkohlensäureester;
Ausbeute 89% der Theorie; F. 110 bis 111° C (aus
Hexan);
(h) (4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-benzyl-kohlensäureester;
(h) (4-Cyan-2,6-dibromphenyl)-benzyl-kohlensäureester;
Ausbeute 60% der Theorie; F. 105 bis 1080C (aus
Hexan);
(i) (4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-benzyl-kohlcnsäureester;
Ausbeute 62% der Theorie; F. 100 bis 102"C (aus
Hexan);
(k) (4'-Cyan-2',6'-dibromphenyl)-2,2,2-tnchloräthyI-kohlensäureester;
(k) (4'-Cyan-2',6'-dibromphenyl)-2,2,2-tnchloräthyI-kohlensäureester;
Ausbeute 58% der Theorie; F. 124 bis 126°C (aus
Hexan);
(1) M'-Cyan^'^'-dijodphenyO-^^-trichloräthylkohlensäureester;
(1) M'-Cyan^'^'-dijodphenyO-^^-trichloräthylkohlensäureester;
Ausbeute 65% der Theorie; F. 131 bis 133°C (aus
Hexan);
(m) i4'-Cyan-2',6'-dibromphenyl)-2-methoxyäthylkohlensäureester;
(m) i4'-Cyan-2',6'-dibromphenyl)-2-methoxyäthylkohlensäureester;
Ausbeute 78% der Theorie; F. 79 bis 80°C (aus Essigester/ Petroläther);
(n) (4'-Cyan-2',6'-dijodphenyl)-2-methoxyäthylkohlensäureester;
Ausbeute 60% der Theorie; F. 90 bis 9TC (aus Essigester/Hexan).
In der Tabelle A sind die Boniti?rungsnoten für die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen (a)
und (b) gegen verschiedene Unkräuter im Gewächshaus im Vergleich zu 3,5-Dijod-4-hydroxybenzonitril
(Verbindung I) und 3,5-Dibrom-4-hydroxybenzonitril (Verbindung II) angegeben. Bonitierungsnoten 1
(100% Unkrautabtötung) bis 9(0% Unkrautabtötung).
Verbindung (a)
0,05 kg/ha
0,2 kg/ha
Verbindung (b)
0,05 kg/ha
0,2 kg/ha
Verbindung I (bekannt)
0,05 kg/ha
0,2 kg/ha
Verbindung II (bekannt)
0,05 kg/ha
0,2 kg/ha
Amaranth
9 4
Kornblume (Centaurea)
4 1
Senf
Klettenlabknun
(Galium)
(Galium)
Ehrenpreis
(Veronica)
(Veronica)
Vogelmiere
(Stellaria)
(Stellaria)
Die Wirkung einiger weiterer erfindungsgemäßer Verbindungen gegen Unkräuter im Gewächshaus im
Vergleich zu Verbindung I zeigt Tabelle B (Bonitierungsnoten 1 bis 9).
Solanum lye.
0,05 kg/ha ...
0,2 kg/ha
Fagopyrum esc.
Fagopyrum esc.
0,05 kg/ha ...
0,2 kg/ha
Amaranthus
Amaranthus
0,05 kg/ha ...
0,2 kg/ha
(e)
(0
(g)
(h)
(i)
(m) | (n) | Verbin dung I |
6 | 1 | 8 |
1 | 1 | 5 |
1 | I | 1 |
1 | 1 | 1 |
_ | 2 | 7 |
— | 1 | 2 |
45
55
Tabelle C enthält Angaben über die Wirkung einiger der erfindungsgemäßen (4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-kohlensäureester
£,egen Galium (Klettenlabkraut) und Alopecurus (Ackerfuchsschwanz) im Gewächshaus
im Vergleich zu Verbindung I (Bonitierungsnoten I bis 9).
(b) | (0 | (I) | (n) | Verbin dung I |
|
Galium 0,2 kg/ha 0,75 kg/ha Alopecurus 0,75 kg/ha 1,5 kg/ha |
1 1 5 4 |
1 | 1 | 1 1 4 3 |
4 2 6 6 |
6o Die Wirkung einiger der erfindungsgemäßen (4 - Cyan - 2,6 - dibromphenyl) - kohlensäureester gegen
Galium und Alopecurus im Gewächshaus im Vergleich zu Verbindung II ist Tabelle D zu entnehmen;
P3nitierungsnoten 1 bis 9.
(a) | (C) | (h) | (m) | Verbin dung Il |
|
6s Galium 0,2 kg/ha |
5 2 |
4 2 |
2 | 7 2 |
8 8 |
0,75 kg/ha |
1 | 9 | 1 | 9 | 571 | 8 | |
7 | Tabelle E | |||||
Fortsetzung | ||||||
5
2 |
(C) | (h) | (m) | Verbin dung II |
|
Alopecurus
0,75 kg/ha |
U) U) |
5
3 |
6
4 |
9
8 |
|
1,5 kg/ha | |||||
In der Tabelle E ist die herbizide Grenzdosierung*) der erfindungsgemäßen Verbindungen (c) und (d)
gegen verschiedene Unkräuter in Getreide im Freiland im Vergleich zu Verbindung I bzw. Verbindung II
aufgeführt. ι S
·) Damit ist eine Dosis gemeint, bei der ein bestimmter Abtötungsgrad
erzielt wird, z. B. 90% Abtötung; die entsprechende Bonitierungsnote
ist 4.
Unkraut | Grenz | Aufwandmenge in | (d) | Ver | kg/h | |
Getreidleart | wert | bin | Ver | |||
0,4 | dung II |
bin | ||||
Matricaria | 1 | (c) | dung | |||
Hafer | Cheno- | 4 | 0,55 | 0,8 | 0,9 | 0,8 |
Hafer | podium | 0,2 | — | |||
Papaver | 4 | 0,6 | U | |||
Winter- | (1,6 | — | ||||
Gerste | Chrysan | ' 7 | 0,9 | 1,2 | ||
Sommer- | themum | 0,6 | 1 | |||
Gerste | Galeopsis | 4 | 0,4 | — | ||
Hafer/ | 1 | 1,2 | ||||
Gerste | Sinapis | 4 | 1 | |||
Mais | 0,3 | — | ||||
Claims (6)
1. Ester halogenierter p-Hydroxy-benzonitrile
der allgemeinen Formel
O — CO — OR
in der X ein Brom- oder Jodatom und R. einen Allyl-, Tetrahydrofurfuryl-, einen gegebenenfalls
durch Halogen substituierten Phenyl-, einen Benzyk 2,2.2-Trichloräthyl- oder 2-Methoxyäthylrest
bedeutet
2. (4 - Cyan - 2.6 - dibromphenyl) - allyl - kohlensäureester.
3. (4 - Cyan - 2.6 - dibromphenyl) - tetrahydrofurfuryl
- kohlensäureester.
4. (4-Cyan-2,6-dijodphenyl)-allyl-kohlensäureester.
5. (4 - Cyan - 2.6 - dijodphenyl) tetrahydrofurfury !-kohlensäureester.
6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der Formel
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |