DE2536192A1 - 3-pyridylmethyl-phenylcarbamate - Google Patents
3-pyridylmethyl-phenylcarbamateInfo
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Description
PATENTANWÄLTE 2536 I O Z
MÜNCHEN - BRAUNSCHWEIG - KÖLN
DR- W. MÜLLER-BOR£ · BRAUNSCH VEIS
H1W-GROENfNG. DI=L-INS - MÜNCHEN
DR. P. DEUFEl., DlPL-CHEM. - MÜNCHEN
DR A. SCHÖN. DIPL-CHEM. ■ MÜNCHEN
S/R 14-101
Rohm und Haas Company, Philadelphia, Pa. / USA
3-Pyridylmethy1-phenylcarbamate
3-Pyridylmethy1-phenylcarbamate
Die Erfindung betrifft 3-Pyridylmethyl-N-cyano-(oder -methylmerkapto-
oder -nitro-)-phenyl-N-alkyl-(oder -allyl- oder -benzyl-
oder -2-thenyl)-carbamate. Diese Verbindungen eignen sich zur Bekämpfung und Ausrottung von schädlichen Nagetieren. In den
Rahmen der Erfindung fallen auch die Salze sowie die Metallsalzkomplexe dieser Verbindungen, da diese Derivate die rodentiziden Eigenschaften der Stammpyridinderivate beibehalten und mit ihnen gleichgestellt werden können.
Rahmen der Erfindung fallen auch die Salze sowie die Metallsalzkomplexe dieser Verbindungen, da diese Derivate die rodentiziden Eigenschaften der Stammpyridinderivate beibehalten und mit ihnen gleichgestellt werden können.
Jedes erfindungsgemässe 3-Pyridy!methyl-(N-subst.-phenyl-N-hydrocarbyl)-carbamat
oder jedes Salz davon ist ein sehr wirksames Einzeldosis-Rodentizid, wobei diese Verbindungen relativ sicher
bei einer Verwendung als Rodentizid in Gegenwart von Tieren mit Ausnahme von Nagetieren sind, die zufällig begrenzte Mengen der
Verbindung aufnehmen können.
Die gemeine Ratte, Rattus norvegicus, ist schädlich und stellt eine
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ständige Bedrohung für die Gesundheit und das Wohlbefinden des
Menschen.dar,r Ratten und Mäuse sind Zerstörungen verursachende
Tiere und lästig,, wobei ,sie jährlich einen Schaden von Millionen
Dollar an Farmen, landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, Häusern, Nahrungsmittelverarbeitungsanlagen sowie in vielen anderen
Geschäftszweigen anrichten. Ratten beissen wenigstens 14 000 (möglicherweise bis zu 60 000) Menschen jedes Jahr gemäss einer
Studie des Xf.S. Public Health Service, wobei sie bekannte Träger
von über 35 ansteckenden Krankheiten sind, wie beispielsweise Beulenpest, Trichinose, Typhus, Rattenbissfieber, Amoebenruhr,
Tuberkulose, infektiöse Gelbsucht und Tollwut. Während der
Jahre 189$ bis 1923 waren fast 11 Millionen Tote zu verzeichnen,
deren Tod auf. Ratten zurückgeht.
Hauptsächlich, werden Rodentizide, Ausräucherungsmittel, Sprays
und Fallen zur Bekämpfung von schädlichen Nagetieren verwendet. Unter dem Begriff "schädliche Nagetiere" sollen nicht nur Glieder
der Ordnung Rodentia, sondern auch solche der Ordnung Lagomorpha
verstanden werden, die Gesundheitsgefahren sowie wirtschaftliche Verluste bedingen, falls sie nicht in Schach gehalten
werden. Rodentizide können in Form eines Streupulvers
oder eines Köders verwendet werden oder in Form eines Sprays auf die natürlichen Nahrungsmittel der Nagetiere aufgebracht
werden. Die Rodentizide, die als Köder verwendet werden, lassen
sich in zwei Klassen einteilen, und zwar Einfachdosis- sowie
Vielfachdosis—Rodentizide. Die Vielfachdosis-Rodentizide werden
gewöhnlich gegenüber den Einfachdosis-Rodentiziden bevorzugt, da sie bisher sicherer als die verfügbaren Einfachdosis-Rodentizide
gewesen sind. Die Vielfachdosis-Rodentizide bestehen aus
Antikoaguliermitteln, beispielsweise einer Vielzahl von4-Hydroxykumarin-
und 1,3-Indandionverbindungen. Diese Vielfachdosis-Rodentizide,
die in kleinen täglichen Mengen aufgenommen werden, besitzen eine letale Wirkung auf Ratten und Mäuse, nachdem die
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Lebervorräte an Vitamin K erschöpft sind. Antikoaguliermittel
sind weniger wirksam auf Mäuse als auf Ratten, da Mäuse als Knabbertiere angesehen werden und keine zur Bewirkung einer
letalen Wirkung ausreichende Menge eines behandelten Köders aufnehmen können. Ein Einfachdosis-Rodentizid, das relativ sicher
für die Person ist, welche das Material handhabt, und auch gegenüber anderen nicht zu bekämpfenden Tierspezies nicht nachteilig
ist, jedoch eine Vielzahl von schädlichen Nagetieren zu bekämpfen vermag, ist sehr gesucht.
Viele Verbindungen sind gegenüber Nagetieren giftig. Jedoch sind sehr wenige Verbindungen auch nur annähernd für eine Verwendung
als Rodentizid geeignet, da es erforderlich ist, dass das schädliche
Nagetier freiwillig eine ausreichende Menge des Giftes beim gleichzeitigen Vorliegen einer ausreichenden nicht-behandelten
Nahrungsmenge fressen muss. Im Falle von Köderrodentiziden ist die Nahrungsmittelannahme das wichtigste Merkmal, wobei
alle Rodentizide sicher und wirksam sein müssen.
3-Pyridylmethyl-N- 4-cyano-(oder -methylmerkapto- oder -nitro-)-phenyl
-carbamate sind bekannte Rodentizide (vgl. beispielsweise die BE-PS 796 753).
Auf welche Struktureigenschaften eine ausgezeichnete rodentizide Aktivität dieser Klasse von Carbamaten zurückgeht, ist bisher
noch nicht ermittelt worden. Dies gilt insbesondere für derartige Carbamate, die zwei Substituenten an dem Carbamatstickstoff
besitzen. Normalerweise wird nur eine einzige Substitution an diesem Stickstoff mit einer N-substituierten Phenylgruppe toleriert.
Die erfindungsgemässen Grundverbindungen entsprechen der Formel:
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(I)
worin X für Cyano, Methylthio oder Nitro steht, und R1 Alkyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Allyl, Benzyl oder 2-Thenyl ist.
Verschiedene Methoden zur Herstellung von Verbindungen, die den
erfindungsgemässen ähnlich sind, werden in der GB-PS 1 132 988
beschrieben. Die Methoden b), c), d) und e) auf Seite 2 können
zur Herstellung der erfindungsgemässen Verbindungen angewendet werden. Die Methode b) wird bevorzugt und nachfolgend herausgestellt,
wobei ein Carbamoylchlorid als Carbamoylzwischenverbindung verwendet wird.
CH2OH
HCl
Akzeptor
Akzeptor
Formel I
Dieser Reaktionstyp wir.d als Carbamoylierung bezeichnet.
Die vorstehend erläuterte Carbamoylierungsreaktxon wird in Gegenwart
eines inerten Lösungsmittels, wie beispielsweise eines aro-
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matischen Kohlenwasserstoffs, eines Äthers, eines chlorierten
Kohlenwasserstoffs, wie Chloroform, sowie Pyridin durchgeführt.
Die Reaktion verläuft bei Zimmertemperatur und wird durch Erwärmen
bis zum Siedepunkt des"Lösungsmittels beschleunigt. Das Kondensationsmittel (HCl-Akzeptor) ist eine basische Substanz,
welche nicht die Carbamatprodukte zersetzt. Es handelt sich am häufigsten um ein tertiäres Amin, wie Triäthylamin. In einigen
Fällen wird das Ausgangs-3-pyridylcarbinol in sein Natriumalkylatderivat
umgewandelt, beispielsweise unter Verwendung von Natriumhydrid, das dann mit dem Carbamoylhalogenid umgesetzt wird.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung von erfindungsgemässen
Verbindungen.
Herstellung von 3-Pyridylmethyl-N-methyl-N-(4-cyanophenyl)-carbamat
Zu einer Lösung von 4,3 g (0,03 92 Mol) 3-Pyridylcarbinol in
200 ml Äthylenglykol-Monomethyläther (Glym) wird eine 57 %ige Dispersion von Natriumhydrid in öl (1,7 g, 0,0392 Mol) zugesetzt.
Nachdem die exotherme Reaktion beendet ist und die Freisetzung von Wasserstoff aufgehört hat, wird eine Lösung von N-Methyl-N-(4-cyanophenyl)-carbamoylchlorid
in 30 ml Glym tropfenweise zugesetzt. Es bildet sich eine Suspension, die bei Zimmertemperatur
während einer Zeitspanne von 18 Stunden gerührt wird. Die Reaktiönsmischung
wird in 700 ml Wasser gegossen. Das Reaktionsprodukt wird mit Methylendichlorid extrahiert. Der Extrakt wird über
Magnesiumsulfat getrocknet und konzentriert. Der Rückstand ist ein öl, das sich verfestigt. Dieses wird aus Hexan umkristallisiert.
Dabei erhält man 1,5 g eines Feststoffs, der bei 82 bis 84,50C schmilzt. Der Feststoff besteht aus 3-Pyridylmethyl-N-
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methyl-N-(4-cyanophenyl)-carbamate das in einer Ausbeute von
14,4 % anfällt.
Herstellung von 3-Pyridylmethyl-N-methyl-N-(4-methylthiophenyl)-carbamat
EineLösurtg-von 2r4 g (0,0222 Mol) 3-Pyridylcarbinol in 2,24 g
(0,0222 Mol) Triäthylamin wird tropfenweise einer Lösung von N-Methyl-(4-methylthiophenyl. -carbamoylchlorid in 150 ml Benzol
zugesetzt. ~Die Reaktionsmischung wird bis zur Rückflusstemperatur
während einer Zeitspanne von ungefähr 1 Stunde erhitzt und dann über Nacht bei Zinmertemperatür stehen gelassen. Die Reaktionsmischung
wird mit Wasser gewaschen, worauf die Benzolschicht abgetrennt, tiber Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum konzentriert
wird, wobei ein öl erhalten wird, das sich verfestigt. Das Produkt wird aus Methylcyclohexan umkristallisiert. Dabei
erhält man 2^6 g eines Feststoffs, der bei 100 bis 1020C schmilzt,
Es handelt sich um 3-Pyridylmethyl-N-methyl-N- (4^-methylthiophenyl)-carbamat,
das in einer Ausbeute von 40,5 % erhalten wird.
In den Tabellen I und II sind typische erfindungsgemässe Verbindungen
zusammengefasst, wobei auch ihre Analysedaten angegeben sind.
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- 7 Tabelle I
Bexspiel | R1 | X | Schmelzpunkt |
1 | CH3 | CN | 82-84,5 |
2 | CH3 | -SCH3 | 100-102 |
3 | CH3 | NO2 | 108-111 |
4 | C4H9-H | CN | 78,5-81,5 |
5 | C4H9-H | NO2 | öl |
6 | -CH2CH=CH2 | CN | 52-56 |
7 | -CH2CH=CH2 | NO2 | öl |
8 | -CH0C^H,. 2 6 5 |
CN | 108-110 |
9 | -CH2C6H5 | -SCH3 | öl |
10 | -CH2C6H5 | NO2 | öl |
-CH^
I I
NO,
NO,
öl
öl
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2 B 3 B 192
Tabelle II
Analysenwerte'der Beispiele
Analysenwerte'der Beispiele
Bei spiel |
Empirische Formel | 66,9 | C | H | (4,9) | *1 | N | (1 | 5 | ,7) |
1 | C15H13N3O2 | 62,5 | (67,4)* | 4,8 | (5,6) | 5,5 | ( | 9 | ,7) | |
2 | CHNOS | 58,5 | (62,5) | 5,7 | (4,6) | 1 | 9,8 | (1 | 4 | ,6) |
3 | . C14H13N3°4 | ' 69,7 | (58,5) | 4,7 | (6,2) | 1 | 4,9 | (1 | 3 | ,6) |
4 | 61,1 | (69,9) | 6,1 | (5,8) | 1 | 3,8 | (1 | 2 | ,8) | |
5 | C17H19N3°4 | 69,8 | (62,0) | 5,9 | (5,2) | 1 | 2,7 | (1 | 4 | ,3) |
6 | C17H15N3°2 | 61,2 | (69,6) | 5,5 | (5,8) | 1 | 4,4 | (1 | 3 | ,4) |
7 | C16H15N3°4 | 73,3 | (61,3) | 5,0 | (5,0) | 1 | 3,2 | (1 | 2 | '2) |
8 | C21H17N3°2 | 68,8 | (73,7) | 5,2 | (5,5) | 2,1 | ( | 7 | ,7) | |
9 | ** | (69,2) | 5,7 | ** | 7,9 | ** | ||||
10 | C20H17N3O4 | ** | * * | ** | ** | |||||
11 | C18H15N3°4S | * * | ||||||||
* Der Wert in Klammern ist der Wert, der aus der empirischen Formel berechnet wird.
**Die Identität dieser Produkte wird durch ihre NMR- und Infrarotspektren
sowie durch Dünnschichtchromatographie ermittelt, wobei die Werte zeigen, dass nur eine Verbindung vorliegt.
Das 3-Pyridylcarbinol-Zwischenprodukt ist ein Handelsprodukt.
Die Zwischenprodukte N-(Hydrocarbyl)-N-p-subst.-phenyl)-carbamoylchloride lassen sich nach der bekannten Reaktion eines sekundären
Amins mit Phosgen in einem inerten Lösungsmittel bei Zimmertemperatur herstellen. Diese allgemeine Reaktion wird beispielsweise von
Slocombe et al beschrieben (vgl. J. Am. Chem. Soc. 72, 1888, 1970).
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Q —
In jedem Falle zeigt das Infrarotspektrum das Vorliegen der Carbonylgruppe. In der folgenden Tabelle sind die charakteristischen
Werte für die erfxndungsgemäss eingesetzten Carbamoylchloride
zusammengefasst, wobei es sich bei allen diesen Verbindungen um neue Verbindungen handelt.
Verwendet | R1 |
gemäss Beispiel | I |
1 | Methyl |
2 | Methyl |
3 | Methyl |
4 | n-Butyl |
5 | n-Butyl |
6 | Allyl |
7 | Allyl |
8 | Benzyl |
9 | Benzyl |
10 | Benzyl |
11 | 2-Thenyl |
A | n-Octyl |
Carbamoylchlorid-Zwischenprodukte
CN -SCH3
CN CN
CN -SCH
NO2
Ausbeute, % | 86 |
00 | |
1 | 85 |
99 | |
00 | |
1 | 00+ |
1 | 00 |
1 | 86 |
87 | |
99 | |
00 | |
1 | 00 |
1 |
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- ίο -
Die erfindungsgemässen Carbamate können in neue Säuresalze unter
Verwendung einer starken anorganischen oder organischen Säure umgewandelt werden. Typische starke Säuren sind Bromwasserstoff
säure, Chlorwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure, Salpetersäure,
Phosphorsäure, Schwefelsäure, Chloressigsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure und p-Toluolsulfonsäure.
Die erfindungsgemässen Carbamate reagieren mit Metallsalzen in
Lösung, wobei Metalisalzkomplexe erhalten werden. Typische Salze,
die auf diese Weise reagieren, sind Kalzium-, Kobalt(II)-,
Kupfer(H)-, Mangan(II)-und Zinkbromid, -chlorid, -nitrat,
-sulfat, -acetat und -oxalat.
Die erfindungsgemässen 3-Pyridylmethylcarbamate können zu rodentiziden
Mitteln, wie beispielsweise Ködern, Streupulvern und Sprays, formuliert werden. Ein Köder besteht aus einem halbfeuchten
oder trockenen fressbaren Träger und dem Giftstoff. Der trockene Träger wird im allgemeinen bevorzugt. Er kann aus
einer Kombination aus natürlichen Nahrungsmitteln, wie beispielsweise
vermahlenem Mais, zerschlagenem Weizen, Zucker, Melassen, Reis, pflanzlichen ölen, Salzen, entwässerten Früchten,
Fischmehl, Fleischmehl oder Weizen, bestehen. Soll der Köder in feuchten Umgebungen verwendet werden, dann kann die Matrix aus
einem wasseräbstossenen Material, wie einem Paraffinwachs oder
einem Acry!polymeren, bestehen.
Die erfindungsgemässen Verbindungen können als Wirkstoffe in
Köderformulierungen entweder allein oder in Kombination mit anderen Giftstoffen eingemengt werden. Bei einer Verwendung als
alleinige Giftstoffe in Ködern können die erfindungsgemässen
Verbindungen in jeder rodentizid wirksamen Konzentration eingesetzt
werden.
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Je nach der Empfindlichkeit der Nagetiere gegenüber dem Giftstoff und der Menge des im allgemeinen gefressenen formulierten
Köders können Konzentrationen von nur 0,1 % eingehalten werden. Ein typischer Köder enthält gewöhnlich zwischen ungefähr
0,5 und 1,5 % des Wirkstoffs, bezogen auf das Gewicht, er kann jedoch auch 0,1 bis 99,5 % des Giftstoffes enthalten. Ratten,
Mäuse sowie andere Nagetiere nehmen die erfxndungsgemässen Verbindungen
sehr gerne an, wenn ihnen die freie Auswahl zwischen der nicht-behandelten Grundzubereitung und einem Köder gelassen
wird, der eine der erfxndungsgemässen Verbindungen enthält. Das
folgende Beispiel beschreibt die Formulierung eines geeigneten Köders, wobei jedoch je nach den verschiedenen Verwendungsbedingungen
erhebliche Variationen möglich sind.
Köderformulierung
Ein erfindungsgemässes 3-Pyridylmethylcarbamat wird mit der
Grundzubereitung in einem Waring-Labormischer unter Ausbildung einer homogenen Vormischung mit einem Gewicht von 50 g vermischt.
Die Menge der eingesetzten Verbindung richtet sich nach dem Prozentsatz des aktiven Materials, das in dem Futter vorliegen soll.
Die Zusammensetzung der Grundmischung ist wie folgt, wobei sich die Prozentangaben auf das Gewicht beziehen:
Roh vermahlener Mais 65 %
Zerstossener Hafer 25 %
Pulverisierter Zucker 5 %
Maisöl 5 %
Die 50 g der Vormischung, welche den Giftstoff enthalten, werden dann mit weiteren 450 g der Grundzubereitung vermischt. Diese
Komponenten werden in einem Little Ford Lodige-Mischer während einer Zeitspanne von 3 Minuten vermischt.
b f) 9 8 1 Π / Π 'U 9
Streupulver, die besonders .wirksam gegen Mäuse sind, können entweder
aus einer erfindungsgemässen Vebindung in fein pulverisierter Form oder aus einer Mischung einer derartigen Verbindung mit
einem pulverförmigen Träger bestehen, beispielsweise Talk, Zucker, Milchpulver, Maismehl, Fischmehl, Maisstärke, Mehl, Bentonit
oder dergleichen oder einer Kombination davon, wobei eine derartige Mischung die Wirkung haben soll, dass die Tiere, an
denen sie haftet, sich gründlich ablecken. Zur Herstellung von Streupulvern'kann eine erfindungsgemässe Verbindung in Mengen
von 100 % bis herab zu 0,1 Gewichts-% bei einer entsprechenden Formulierung eingemengt werden. Das folgende Beispiel beschreibt
die Herstellung eines geeigneten Streupulvers.
Streupulver
Der Wirkstoff wird fein mittels eines Mörsers und Pestills zur Herstellung eines zu 100 % aktiven Streupulvers pulverisiert.
Zur Bildung eines 5 % aktiven Materials kann der Wirkstoff mit einem im Handel üblichen Zucker in einem 1:19-Verhältnis sowie
in beliebigen anderen Verhältnissen zur Einstellung von anderen Gehalten des Wirkstoffs vermischt werden.
Die Verbindungen wurden auf ihre Fähigkeit untersucht, Albinoratten
(Rattus norvegicus) durch orale Verabreichung an zwei Ratten mit einer Dosierung von 50 mg/kg oder mehr zu töten. Bei
der Durchführung des Standardtests wird die Wirkung auf die Ratten während einer 14-tägigen Zeitspanne beobachtet. Aus der
Tabelle IV, Teil A sind die Ergebnisse zu ersehen, die bei Verwendung von typischen Beispielen gemäss vorliegender Erfindung
erzielt werden. In der Tabelle gibt die in Klammern angegebene Zeit an, wann die letzte Ratte gestorben ist.
Einer der bedeutendsten Sekundärtests ist ein Standardtest, der
6098 10/09A9'
als Vorzugstest bekannt ist. Bei der Durchführung dieses Tests wird den Nagetieren die freie Auswahl zwischen einem behandelten
und einem nicht-behandelten Köder in einzelnen Käfigen oder in einem gemeinsamen Behälter gelassen. Ein derartiger Test nähert
sich weitgehend den Bedingungen in der Praxis.
Werden die Ratten in einzelnen Käfigen gehalten, dann werden sie mit zwei Futternäpfen und getrennten Wasservorrichtungen versehen.
Werden sie in einem gemeinsamen Gefäss gehalten, dann wird ihnen eine Vielzahl von Futternäpfen und Wasservorrichtungen zur Verfügung
gestellt. Die Grundzubereitung wird in einem Überschuss zu dem täglichen Futterbedarf in jeweils einem von zwei Futternäpfen
zur Verfügung gestellt. Der eine enthält die Testverbindung und der andere nicht. Zur Durchführung eines jeden Tests
wird die gleiche Anzahl eines jeden Geschlechts verwendet.
Das Bruttogewicht eines jeden Futterbehälters sowie seines Futters
wird . täglich bestimmt und auf das Ausgangsgewicht durch vollständige Erneuerung des verabreichten Futters gebracht. Die
Position des Köders sowie der Futternäpfe in dem Käfig wird alle 24 Stunden umgekehrt, um Fressgewohnheiten der Ratten zu begegnen,
Die Testnagetiere hatten die freie Auswahl zwischen behandeltem und nicht-behandeltem Futter. Die Mortalitäten wurden täglich notiert.
Um den Erfordernissen eines Einfachdosisproduktes zu entsprechen, muss ein Rodentizid bei diesem Anfangstest 75 % der Ratten innerhalb
von 8 Tagen töten, wobei der Giftköder während der ersten 72 Stunden dieser Zeitspanne verfügbar ist.
Die Ergebnisse von repräsentativen Vorzugstests unter Einhaltung von verschiedenen Dosierungen sowie unter Einsatz von in Einzelkäfigen
gehaltenen Ratten sind in der Tabelle IV, Teil B, zusammengefasst.
b U 9 8 1 0/0949
Werte der rodentiziden Wirkung
A. Orale Toxizität
Beispiel | Dosis, mg/kg |
1 | 50 |
200 | |
2 | 50 |
3 | .50 |
4 | 50 |
5 | 200 |
6 | 200 |
7 | 50 |
8 | 200 |
9 ■ | - 200 |
10 | 80 |
11 | 50 |
200 | |
A | 200 |
Mortalität Anzahl der Toten/Gesamtzahl
1/2 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 0/2
(5 Tage) (20 Stunden) (5 Stunden) (18 Stunden) (5 Stunden) (2 Stunden)
(7 Tage) (18 Stunden) (24 Stunden) (24 Stunden) (3 Stunden) (3 Stunden) (3 Stunden)
B. Vorzugstest
Beispiel Nagetier Verbindung in der Mortalität
Grundzubereitung,ppm Anzahl der Toten/Gesamtzahl
1/2 2/2 1/2 0/2
2 | Albino ratte |
10 | 000 |
3 | Albino ratte |
10 | 0OQ |
Norwegische Ratte |
20 | 00Q | |
4 | Albino- ratte |
10 | 000 |
B 0.9 8 ■ 1 0 / I) y 4
Claims (10)
1. Verbindung der Formel:
worin X für Cyano, Methylthio oder Nitro steht und R.. Alkyl mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Allyl, Benzyl oder 2-Thenyl ist.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R
für Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht.
3. Verbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass R1
für Methyl steht.
4. Verbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass X für Nitro steht.
5. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R
für Allyl steht.
6. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R
für Benzyl steht.
7. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R für 2-Thenyl steht.
8. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass X für Cyano steht.
6 Ü 9 8 1 0 / ü 9 4 S
9. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass X für Methylthio steht.
10. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass X
für Nitro steht.
6098 1 0/0949
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