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ARBEITSVERFAHRN FÜR EINE ROHRPOSTANLAGE UND NACH DIESEM VERFAHREN
ARBEITENDE ANLAGE Die Erfindung betrifft ein Arbeitsverfahren für eine Rohrpostanlage,
gegebenenfalls mit einer Mehrzahl von Rohrkrtisen und vorzugsweise automatischen
Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen? fAr die in einer Rohrleltung zwischen
einer Sende-und einer Empfangsstelle durch einen zwischen diesen beiden Stellen
in der Rohrleitung vorherrschenden Druckunterschied bewegbaren Bqchßen. In gleichem
Masse befasst sich die Ertindung auch mit einer solchen Rohrpostanlage selbst.
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Wie bekannt, sind Rohrpostanlagen Förderanlagen für Schrittstücke
und andere kleine Gegenstände durch BUchsen, die in einer Rohrleitung durch Saugluft
oder alternativ durch Druckluft befördert werden. Rohrpostanlagen mit vielen Stationen
sind meistens in mehrere Rohrkreise autgeteilt, und der Absender kann beispielsweise
durch Kontakt- und Zahlenringe an der BUchse die Empfangsstelle einstellent wodurch
in einer Zentrale eine häufig automatische Steuerung und Überwachung bewirk wird.
In solchen Anlagen konnen auch noch optische Einrichtungen den weg einer Büchse,
Sperrung von Rohrkreisen und Störungen anzeigen. Damit sind die wesentlichsten Baumerkmale
solcher Anlagen verzeichnet Im Betrieb der bekannten Rohrpostanlagen ist nun testatellbars
dass die Förderung der einzelnen BUchsen unter vollem fletriebsdruck
bis
zu deren Ankunft in der Empfangsstelle vorgenommen wird. Dieser Betriebsdruck ist
bei einem Arbeiten mit Druckluft bzw. mit Saugluft im Regelfall grOsser bzw. kleiner
als der Atmosphärendruck. Eine solche Betrlebsweise bringt nun den Nachteil, dass
die Buchsen, welchen während ihrer FOrderung durch die Rohrleitung eine Geschwindigkeits-
und Beschleunigungskomponente auf«,egeben wird, mit ziemlicher Wucht- in die Empfangsstelle
hineingefirdert werden, wodurch-die Büchsen im Laufeder Zeit durch feststellbare
Beschädigungeri unbrauchbar werden.
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Dieses Eintreffen der Büchsen in der Empfangsstelle ist ausserdem
meistens mit einer hohen Geräuschentwicklung gekoppelt, was fUr das Ohr sehr unangenehm
wirken kann.
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Unter BerUcksichtigung der vorstehenden Ausführungen liegt der Erfindung,
die Aufgabe zugrunde, ein Arbeitsverfahren fUr Rohrpostanlagen zu schaffen, welches
unter Vermeidung der aufgezeichneten Machteile den Wirkungsgrad solcher Anlagen
erhöht, es soll also insbesondere erreicht werden dass die Büchsen bei ihrer Ankunft
in der Empfangsstelle sanft abgestoppt werden.
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Diese Aufhabe wird dadurch gelost das bei einem Arbeitsverfahren der
eingangs aufgezeichneten Art der eine BUchse von der Sende- zu.der Empfangsstelle
fördernde Druckunterschied in der Rohrleitung bis zu einem Zeitpunkt unmittelbar
vor der Ankunft der Achse in der Empfangsstelle aufrechterhalten bleibt, und dann
zur Abbremsung der Büchse durch einen ihm entgegenwirkenden Druckunterschied neutralisiert
wird.
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PUr mit Druckluft betriebene Rohrpostanlagen wird insbesondere vorgeschlagen,
die Rohrleitung im Bereich der Empfangsstelle bis zu einem Zeitpunkt unmittelbar
von der Ankunft einer BUchse mit der Atmosphäre in Verbindung zu halten und diese
Verbindung dann aus- oder abzuschalten und anschliessend das dmpfangsstellenseitige
Ende der Rohrleitung mit einem dem Sende- oder Förderdruck gleich grossen Gegendruck
zu beaufschlagen. Ein
solcher Gegendruck kann bis zu einem Zeitpunkt
unmittelbar vor der Ankunft einer Büchse im Bereich einer Empfangsstelle st wirken
und bis zu diesem Zeitpunkt zur Atmosphäre hin abgeblasen werden.
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Vorzugsweise wird an die beiden Enden jeder Rohrleitung ausserhalb
aller dieser zugeordneter Sende- und Empfangestellen Je ein gleich hoher Druck ständig
zur Beaufschlagung gebracht und es wird die Verbindung zu der Atmosphäre hin einer
angewählten Empfangsstelle so gesteuert, dass sie nur bis zu einem Zeitpunkt unmittelbar
vor der Ankunft einer Bilchse besteht.
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Bei VerwirklichZunz des erfindunqsRem8ssen Arbeitsverfahrens werden
also wie bislans.. die -einzelnen BUchsen durch einen in einer Rohrleitung herrschenden
Druckunterschied in der Rohrleitung gefrdert, d.h., wenn mit Druckluft gearbeitet
wird, dann werden die BUchsen bis zu einem Zeitpunkt unmittelbar vor ihrem Eintreffen
in der Emp fangs stelle durch den Betriebsdruck gefordert, welcher hoher ist als
der Atmosphärendruck. Wenn dann eine Büchse in seiner Empfangsstelle eintrifft,
dann wird in einem Zeitpunkt kurz vorher die Verbindung dieser Empfangs stelle zur
Atmosphäre hin aus- oder abgeschaltet, so dass auf die Büchse der Gegendruck zur
Einwirkung kommt, welcher gleich gross wie der Betriebsdruck ist. Dies wird zur
Folge haben, dass die Büchse in der Empfangsstelle zum Stillstand gebracht wird,
denn sie trifft auf ein Luftkissen auf, welches der Abbremsung dient. Durch praktisch
Versuche wurde festgestellt, dass ein solches Arbeitsverfahren voA befriedigend
zu arbeiten vermag und die erstrebten.Vorteile bringt, und zwar unabhängig davon,
wie gross das Gewicht der Büchse und des mit dieser beförderten Gegenstandes ist.
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Eine -nach dem erfindungsgemässen Arbeitsverfahren arbeitende Rohrpostanlage
kann, wie dies im Rahmen der vorliegenden Erfindung
weiterhin vorgeschlagen
wird, so aufgebaut sein, dass jede Sende- und Emprangsstelle durch ein in einem
unterbrochenen Bereich der Rohrleitung quer zu deren Achse bewegbares Zwischenstflck
gebildet wird, welches eine dem unterbrochenen Bereich entsprechende Länge und einen
die Aufnahme einer Büchse ermOglichenden Hohlraum aufweist. Ein solches Zwishenstück
sollte also in seinen Dimensionen mindestens denjenigen des Rohrleitungsabschnittes
entsprechen, welcher zu-m Zwecke der Herbeifuhrung einer Unterbrechung der Rohrleltung
aus dieser herausgenommen wurde. Einem solchen Zwishenstück ist eine abschliéssbare
Orfnung zugeordnet.
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FUr besonders vorteilhaft wird es angesehen,das ZwischenstUck in einem
luftdicht verschliessbaren, kastensermigen Gehäuse verschiebbar anzuordnen und in
diesem Gehäuse dann die den unterbrochenen Bereich ausmachenden Enden der Rohrleitung
münden zu lassen. In einem solchen Falle wäre dann der Hohlraum des Gehäuses über
einen Verbindungskanal mit zugeordneter Regeleinrichtung, wie einem Ventil od. dgl.,
mit der Atmosphäre zu verbinden. ZweckmEssig ist es, in einem solchen Gehäuse dann
ein Magazin mit mindestens zwei Zwischenstücken beweglich anzuordnen, von welchen
mindestens das eine mit einer bffnung in seiner Wandung versehen ist. Welche Vorteile
im einzelnen damit erzielt werden , ist der späteren Sachbeschreibung vorbehalten.
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Für die erfindungsgemässe Rohrpostanlage-können selbstverstündlich
bekannte Fernsteuer- und Überwachungseinrichtungen Verwendung finden. Diese Einrichtungen'können
durch die Büchsen selbst gesteuert werden, wobei es dann auch möglich ist,das in
den GEhäusen nach einem Teilmerkmal der vorliegenden Erfindung untergebrachte Magazin
mit mehreren Zwischenstücken derart gesteuert zu bewegen, dass die betreffende Station
entweder als Durchlaufstation oder als Empfangs- und Auswurtstation
dient.
Der Auswurf in einer Empfangsstelle eingetroffener BUchsen kann gleichfalls automatisch
gesteuert werden. Es sind also in der Verwirklichung des Erfindungsge dankens zahlreiche
Mörlichkelten gegeben, von welchen die vorstehenden keinesfalls erschöpfend sind,
um eine Anlage dem jeweiligen Einsatzgebiet anzupassen.
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Eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Rohrpostanlage ist in
der beigeffigten Zeichnung schematisch dargestellt.
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Es zeigt: Figur 1 eine Rohrpostanlage nach der Erfindung mit drei
Stationen, teilweise im Schnitt, und Figur 2 in vergrdsserter Darstellung eine Station
im Querschnitt in einer quer zur Ansicht nach Figur 1 - gezeigten Ansicht, In der
Zeichnung bezeichnet 1 eine Rohrleitung, in welche drei Stationen 2,3 und 4 eingeschaltet
sind. Die Station 2 ist eine Zwischenstation zu den beiden Stationen 3 und 4, welche
wechselweise alsSende- und Empfangs stelle fungieren können.
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An die beiden ausserhalb aller drei Stationen 2, 3 und 4 liegenden
Enden der Rohrleitung 1 ist Je ein geblase 5 angeschlossen, diese beiden Gebläse
liefern im Betrieb der Anlage einen gleichen Druck.
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In der dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Rohrpostanlage
weist nun jede der Stationen 2, 3 und 4 die Formgebung eines kastenförmigen Gehäuses
auf, diese Gehäuse unterbrechen die Rohrleitung 1 jeweils in einem LtngenabschnittW
wobei die Rohrleitung, wle dies aus der Zeichnung erkennbar ist, entweder inden
Boden oder in den Deckel der Gehäuse einmündet und aus deren Deckel bzw. Boden wieder
koaxial herausgeführt ist. In Jedem Gehäuse ist nun ein aus mehreren
Zwlschenstileken
5 bestehendes Magazin beweglich eingesetzt.
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Diese Zwischenstacke 6 weisen eine solche Länge auf, dass sie zwischen
die in dem Gehause mündenden Enden der Rohrleitung eingepasst werden können, oder
anders ausgedrUckt, jedes Zwischenstück weist eine dem unterbrochenen Bereich einer
Rohrleitung entsprechende Lanze auf. Ist ei Zwischenstück quer zur Achse der Rohrleitung
so verschoben, dass seine Achse mit dieser Achse der Rohrleitung fluchtet, dann
stellt das Zwischenstück praktisch eine Verlängerung der Rohrleitung.
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im Bereich des GEhäuses dar.
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Jedes kastenförmige Gehäuse ist nun luftdicht verschliessbar, wobei
jedoch der Hohlraum des Gehäuses über einen Verbindungskanal 7 mit der Atmosphäre
verbindbar ist. In diesem Verbindungskanal 7 ist eine Regeleinrichtung, beispielsweise
ein Klappenventil 9, angeordnet, welches die . lichkeit gibt, den Hohlraum des Gehäuses
zur- Atmosnhäre hin luttdicht abzuschliessen.
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In der dargestellten AusRilhrungsform weisrnweiterhin alle Zwischenstücke
6 in ihrer Wãndung eine Schlitzöffnung 9 auf. Ist nun ein solches Zwischenstück
que rf,zur Achse der Rohrleitug in eine solche Lage verschoben, dass seine Achse
mit der Achse der Rohrleitung fluchtet, und ist das Klappenventil 8 in seiner Offenstellung
gehalten, dann ist der Hohlraum fieber den Verbindungskanal 7 zur Atmosphäre hin
geöffnet. Es sei -angenommen, dass dies für die Zwischenstation 2 zutrifft, welche
tür eine Büchse 10 als Empfangsstelle ausgewählt worden ist. Für die Station 3 muss
dann die Massgabe gelten, -dass das Ventil 8 in dem Verbindungskanal 7 geschlossen
ist, geschlossen ist auch das Ventil 8 der Station -4. Diese Station 4 soll die
Sendestelle sein. Wenn in dieser Sendestelle eine Büchse 10 mittels eines Zwischenstückes
6 in die Rohrleitung 1 hinein bewegt worden ist, dann fördert der Betriebsdruck
des rechten
Gebläses 5 die Buchse zu der als Sendestelle ausgewählten
Zwischenstation 2 hin. Während der Förderung der Büchse wird der Betriebsdruck des
linken Gebläses 5 im Bereich der Zwischen station 2 wegen des geöffneten Ventils
8 im Verbindungskanal 7 zur Atmosphäre hin abgeblasen. enn nun die durch das rechte
Gebläse geforderte Büchse 10 in der Zwischenstation 2 ein trifft, dann wird in einem
Zeitpunkt kurz vorher das Ventil 8 geschlossen, der Betriebsdruck des linken Gebläses
5 kann also nicht mehr zur Atmosphäre hin abgeblasen werden, sondern beaufschlagt
das vorlaufende Ende der eintreffenden Büchse.
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Die Bilchse trifft also auf ein Luftkissen au;f, und weil der Betriebsdruck
des linken Gebläses 5 dem Betriebsdruck des rechten Gebläses 5 gleich ist, wird
deshalb die eintreffende Büchse 10 in der Zwischenstation 2 ganz sanft abgebremst,
die Büchse bleibt praktisch in dem kastenförmigen Gehäuse stehen.
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Es bereitet keine konstruktiven Schwierigkeiten, dies zu erreichen,
wobei durch geeignete Einrichtungen eine sehr feinstufige Steuerung möglich ist.
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Praktische Versuche, und darauf sei in diesem Zusammenhang hingewiesen,
haben ergeben,dass selbst mit einem geringen Betriebsdruck und damit mit einem entsprechend
geringen Gegendruck unabhängig von dem Gewicht der zu fördernden Büchsen und der
in diesen gefOrderten Gegenstände die Büchse in einer Empfangsstelle in einer solchen
Lage empfangen werden kann, dass sie dem Gehäuse ohne weiteres entnommen werden
kann. Diese Entnahme ist über eine Drehung des in dem GEhäuse angeordneten Magazins
möglich, was in Figur 2 angedeutet ist, der Entnahmestellung der ZwischenstGcke
ist eine Empfangsstation ii zugeordnet.
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Wie oben bereits angedeutet, kann die Entnahme automatisch gesteuert
werden. Dies ist beSsplelsweise dadurch möglich, dass beim Eintreffen einer Büchse
diese ein Relais erregt, welches beispielsweise einen Elektromotor als Antriebsmechanlsm
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filr die Drehung desMagazins sowie für ein öffnen des- Gehäuses
einschaltet, so dass die BUchse zu der Emprangsstation 11 herunterfallen kann.
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Wenn das Magazin mit einem Zwischenstück versehen ist, welches in
seiner wandung mit keinem Längsschlitz versehen ist, dann kann durch Hineinbewegen
eines solchen, öffnungslosen Zwischenstückes zwischen die Enden der Rohrleitung
erzielt werden, dass eine Zwischenstation zur Durchlaufstation wird.
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Es versteht sich von allein, dass- im Rahmen der vorliegenden Erfindung
zahlreiche Änderungen in Einzelheiten möglich sind, ohne dadurch vom offenbarten
Erfindungsgedanken Abstand zu nehmen. So ist es insbesondere m5glich, die in der
Zeichnung dargestellte, einfachste Ausführungsform einer Rohrpostanlage mit weiteren
Rohrkreisen zu ergänzen, welche dann in ähnlicher Art und Weise zu gestalten sind,
um erfindungsgemäss zu fungieren. Das erfin-dungsgemässe offenbarte Arbeitsverfahren
lässt sich ohne grosse Xnderungen auch bei bestehenden Rohranlagen nachträglich
verwerten. Ist es rRumlich m5glich, eine Koppelung der beiden Gebläse vorzunehmen,
dann sollte dies vorteilhaft geschehen, weil so möglich sein wird, den Betriebsdruck
und den Gegendruck in idealer Weise glelchgross zu halten