DE1909519A1 - Verfahren zum Faerben von Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zum Faerben von Cellulosefasern mit ReaktivfarbstoffenInfo
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Description
FARBWBIIKE HOECHST AG. vornals Meister Lucius p; Brüning
Aktenzeichen: ,- Fw 6oo5
11. Februar 19G9 - Dr. Cz/Kö
Verfahren zum Färben von Cellulo'sef asern mit Reaktivfarbstoffen
Es ist bekannt, daß man native und regenerierte Cellulosefasern
mit Reaktivfarbstoffen nach dem Thermofixier-Verfahren färben
kann. Bei diesem Verfahren wird auf das Textilmaterial eine wäßrige Zubereitung aufgebracht, die neben Reaktivfarbstoffen
noch ein alkalisch wirkendes Mittel sowie gegebenenfalls weitere Zusätze, wie z.B. Verdickungsmittel und Borax, enthält. Anschliessend
wird das Material getrocknet und danach für 3o bis 12o Sekunden einer Hitzebehandlung bei etwa 14o° bis 23o°C unterworfen.
Im Verlauf der Hitzebehandlung erfolgt dann die Fixierung der Reaktivfarbstoffe auf der Cellulosefaser. Vielfach kann im
Rahmen dieser Färbemethode die Ausbeute der Reaktivfarbstoffe
durch den Zusatz von Harnstoff noch gesteigert werden. Die hierfür erforderlichen hohen Harnstoffmengen führen jedoch im allgemeinen
während der Hitzebehandlung zur Geruchsbelästigung für das Bedienungspersonal. Gleichzeitig sublimiert der Harnstoff
in gewissem Ausmaß von der Ware und schlägt sich an den kühleren Teilen des Maschinenaggregats nieder, was mitunter Maschinenschäden
zur Folge hat. Außerdem unterliegt Harnstoff bei Temperaturen oberhalb 14o°C Abbaureaktionen. Die dabei entstehenden
Zersetzungsprodukte gehen mit Reaktivfarbstoffen, die
als yinylsulfonverbindung vorliegen, eine chemische Reaktion ein und erniedrigen somit die Farbausbeute solcher Reaktivfarbstoffe.
Aus diesem Grunde muß bei Thermofixier-Verfahren mit Reaktivfarbstoffen,
die Vinylsulfongruppierungen enthalten, auf die Verwendung von Harnstoff verzichtet werden.
009838/2045 BAD ORIGINAL
Es wurde nun gefunden, daß beim Färben von Cellulosefasern mit
Reaktivfarbstoffen nach dem Thermofixier-Verfahren durch Zusatz
von Polyglykolen zur Kotzflotte die Farbausbeute deutlich erhöht wird. Zugleich lassen sich ii.-i Einklang mit der vorstehend erläuterten
Arbeitsweise die vom Stand der Technik her bekannten nachteiligen Begleiterscheinungen des HarnstoffZusatzes, wie
Geruchsbelästigung, Niederschlag von sublimiertem Harnstoff in der Thermofixieranlage und chemische Reaktion von Harnstoff-Spaltprodiikten
mit bestimmten reaktiven Gruppen der zum Fürben benutzten Farbstoffe ausschließen. Überraschenderweise wurde noch
festgestellt, daß durch den Einsatz von Polyglykolen entsprechend dem vorliegenden Verfahren Farbtiefenunterschiede über die V/arenbreite
der Gewebebahnen, welche durch ungleiche Hitzeverteilung im Thermofixieraggregat bedingt sind und auch durch Harnstoffzusatz
kaum verhindert werden können, praktisch nicht mehr auftreten. Fernerhin wird - ebenfalls im Gegensatz zur Mitverwendung
von Harnstoff - bei einigen Farbstoffen die Lichtechtheit der erzeugten Färbungen durch die Anwesenheit von Polyglykolen in den
Klotzflotten verbessert.
Für das erfindungsgemäße Verfahren finden bevorzugt solche Reaktivfarbstoffe
Verwendung, die als reaktiven Bestandteil mindestens eine Vinylsulfongruppe besitzen oder mindestens eine Gruppe aufweisen,
die bei der Einwirkung der alkalischen Mittel während des Färbens eine Vinylsulfongruppe bildet. Dabei spielt es keine RoIIe5
ob die genannten Reste unmittelbar oder über ein Zwischenglied, besonders -NH- oder -NR- (R = niederes Alkyl), an das Farbstoffmolekül
gebunden sind. Aus der Klasse von Gruppierungen, die sich durch alkalische Substanzen in eine reaktionsfähige Vinylsulfongruppe
überführen lassen, sollen als Beispiele ß-Sulfatoäthylsulfon-,
ß-Thiosulfatoäthylsulfon-, ß-Phosphatoäthylsulfon-,
ß-Chloräthylsulfon-, ß-Hydroxyäthylsulfon-Gruppen wie auch die '
entsprechenden SuIfony!aminogruppen, besonders der Äthionylaminorest
genannt werden. Jedoch auch bei allen anderen hinlänglich bekannten
Reaktivfarbstoffen, besonders aber bei solchen, die als
reaktionsfähigen Rest mindestens eine ß-(2, 2, 3,3-Tetraflucrcyclobutyl)-acryloylamino-
oder ß-(2,2,3,3-Tetrafluor-4-alky1-cyclo»
009838/2045
BAD ORIGINAL
butyl)-aerylaylnriino-Gruppe enthalten, *.v;rd durch den Polyslykolzusatz
die Farbnvsbeute deutlich verbessert. Als Gründ!:örper dicker
Farbstoffe eignen sich besonders solche aus dor Reihe der Anthrachinon-,
Azo- und Phthalocyanin-Farbstoffe, v/o bei die Ai'o- und
Phthalocyan ai-Farbr-toffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig
sein können.
Als PolygJ'kole kommen verfahrensgemäß besonders die Polyäthylcnglykole,
d.h. die Polymere, die aus Äthylenoxyd-Einheiten aufgebaut sind, mit einein durchschnittliehen Molekulargewicht von
etwa 2oo bis 15oo oder Mischungen dieser Produkte mit unterschiedlichem Oxäthylierungsgrad, bevorzugt jedoch solche mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 4oo bis 800 in Betracht. Es a
können ,jedoch auch Polyglykole, deren Kettenglieder sich z.B. von
Propylen- oder Butylenoxyd ableiten, oder· Mischpolymerisate sowie
Mit ihungen der verschiedenen Polyalkylenoxyde eingesetzt wex*dens Ä'obei auch bei diesen Produkten bzw. Mischungen ein durchschnittliches
Molukulargewicht von etwa 2oo bis 15oo sich am
günstigsten verhält. Von den genannten Polyglykolen werden der Iilotzflotte pro Liter im allgemeinen 5 bis 5o g, bevorzugt Io bis
2o g, zugesetzt.
Bei der Durchführung des erf indungsgeniißen Verfahrens v.-ird das
Textilmaterial aus nativen oder regenerierten Cellulosefas-crn mit
einer 2o° bis 4o°C warmen Flotte geklotzt, die den gelösten Reaktivfarbstoff,
das alkalisch wirkende Mittel, Polyglykol und ge- f gebenenfalls noch Verdickungsmittel und Borax enthält, anschließend
mittels heißer-Luft oder beheizten Metallzylindern getrocknet und danach der Farbstoff durch eine Htzebehandlung von 3o bis 12o
Sekunden, bevorzugt 45 bis 9o Sekunden, mit erhitzter Luft, überhitztem Wasserdampf, einer Mischung aus Luft und überhitzten Viasserdampf
oder auf beheizten Zylindern bei 12o° bis 23o°C, bevorzugt 14o° bis 21o°C, in bzw. auf der Faser fixiert. Sodann wird
die Färbung gespült, neutralisiert, geseift und in üblicher Weise fertiggestellt.
009838/2045
Λ -
L'j e den " f>1 ;.' i ο t ι (η nach dom vor ] i o;;oinlon Verfahren zuzm. ft/t'n don
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v/iüircnü dor Fixi fining der IiOisktivf arbstof f e auf recht erliali en bleibt
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Verbi iich'.p.ff.Mi, wie Soda, Nat r iuinbicarbonat , Ί rinatr i uniph<jr;i-hat,
Dinat riu::])hos]iliat , Na tr iun'hydroxyd, Nat riumsd 1 ikalo, die entpprechf-nütMi
Kai ii'::verbindimn:en oder Mischuri{;cn dieser Alkalien,
ui;svji se Coda und Nalri un.bicarbonat , eingGsetzt v/crdcn.
DaF gemäß dem beanspruchten Verfahren zu färbende Textilmaterial,
welches auρ nativen oder regenerierten CeIIulosefasern besteht,
kann in den verschiedensten Zubereitungsformen, beispielsweise als
Gewebe und Gewirk, vorliegen.
Die nachstehend auf§jc?führten Beispiele sollen die Durchführung
des beanspruchten Verfahrens näher erläutern, ohne es jedoch in
irgendeiner Hinsicht auf die dort gezeigten Bedingungen zu beschränken.
009838/20^5
UAD ORfGiNAt
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Ίυ ix uc-'s Keakt Lv färbt· LoI ι «.·:-: cior i-'cu".c-l
SO0Na
in handelsüblicher Form und Beschaffenheit,
1.3 g Natriumcarbonat,
13 g Borax und
Io g eines Polyäthylenglyhols vom Uo].-Gew. ca.Goo
enthält.
Das geklotzte Gewebe wird sodann während 6o Sekunden bei loo C
getrocknet und danach bei 21o°C für 4o Sekunden einer Heißluftbehandlung
unterzogen.
Nach dieser Hitzebehandlung wird das Gev/ebe in üblicher Weise gespült,
mit einer Lösung, die im Liter 2 ecm einer 5o %igen Essigsäure
enthält, abgesäuert, erneut gespült und Io Minuten bei 95 C
mit einer Flotte geseift, die im Liter 2 g eines nichtionogenen oberflächenaktiven Hilfsmittels enthält. Es wird eine Ware erhallen,
die tief gelb gefärbt ist.
Wird das Material ohne Zusatz von Polyäthylenglykol vom Mol.-Gew.
ca.Goo unter denselben Bedingungen geklotzt, getrocknet und thermofixiert,
so erhält man eine wesentlich hellere Färbung der Baumwolle als beim erfindungsgemäßen Verfahren.
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SO0-QI0-CII0-O-SO0Na
^ A
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in handelsüblicher Form und Beschaffenheit,
2o g Natri.umbicarbonat;
Io g Borax und
Io g eines Polyäthylenglykols vom Mol.-Gew. ca. 600
enthält.
Das geklotzte Gewebe wird sodann während 60 Sekunden bei loo C getrocknet
und danach bei 21o C für 60 Sekunden einer Heißluftbehandlung unterzogen. Die Nachbehandlung erfolgt analog Beispiel 1.
Es wird eine Ware erhalten, die tief blau gefärbt ist.
Wird das Material ohne Zusatz von Polyäthylenglykol vom Mol.-Gew.
ca. 600 unter den-selben Bedingungen geklotzt, getrocknet und thermofixiert,
so erhält man eine wesentlich hellere Färbung der Baumwolle als beim erfindungsgenäßen Verfahren.
Wird anstelle von Polyäthylenglykol vom Mol.-Gew. ca. 600 mit
gleichen Einsatzmengen an Polyäthy lenglykol vom LIoI. -Gew. ca. 800
gearbeitet, so erhält man ein gleich gutes Ergebnis.
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in handelsüblicher For.'i und neschaf fonholl , Λ
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13 κ Borax und
Io χ eines PolyäthylenfrJykols vom Mo.-Gev/. ca. Goo
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Das {icklotzto Gowebe wird sodann -.v-ihrend βο Sekunden bei loo C ,1^otrocknet
und danach bei 21o C für Ίο Rekundon einer KeiJäuftbehandlung
unterzofion. Die Nachbehandlun.fi crfcjlfit analog D?ispiel
Ts wird eine Ware erhalten, die tsioi orange fioiärbi ist ä
Wird das Material ohne Zusatz von Polyäthyltn^lykol von Mol.-Gew.
ca. Goo unter denselben Bedingungen geklotzt, getrocknet und thermofixiert,
so erlüilt man eine wesentlich hellere Färbung der Baum- I
wolle als beim erfindung^gemäßen Verfahren.
009838/2045
Claims (4)
- PatentansprücheVerfahren zum Färben von Celliilosefasern mit Reaktivfarbstoffen nach dem Thermofixier-Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß den Klotzflotten Polyglykole zugesetzt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyglykole Polyäthylenglykole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 2oo bis 15oo, bevorzugt von 4oo bis 8oo, eingesetzt werden.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Reaktivfarbstoffe eingesetzt werden, die als reaktiven Bestandteil mindestens eine Vinylsuli'ongruppe'besitzen oder eine Gruppe aufweisen, die bei der Einwirkung eines alkalischen Mittels eine Vinylsulfongruppe bildet.
- 4. Verfahren nach Anprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Reaktivfarbstoffe eingesetzt werden, die mindestens eine ß-(2,2,3, 3-Tetraf luorcyclobutyl) -acry 7^y lamino- oder eine ß-(2,2,3,3-Tetrafluor-4-alkyl-cyclobutyl)-acrylo-ylamino-Giuippe besitzen.009838/2045
BAD OftlQINAl,
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |