DE1904998B2 - Hydrostatische Lagerung für einen an einer Schmiedepresse gelagerten Werkzeugschlitten - Google Patents
Hydrostatische Lagerung für einen an einer Schmiedepresse gelagerten WerkzeugschlittenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Lagerung für einen längsverschiebbar an einer Schmiedepresse
gelagerten Werkzeugschlitten entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs I.
Bei hydrostatischen Lagerungen ist es bedeutsam, daß der Abstand zwischen den betreffenden Gleitflächen
genau beibehalten wird. Bei Vergrößerung dieses Abstandes wird eine beträchtlich größere Druckmittelmenge zur Beibehaltung eines Druckmittelfilms zwischen den Laufflächen benötigt, und ferner ergibt sich
dann keine zufriedenstellende Arbeitsweise der Lagerung. Wenn der Abstand zwischen den Laufflächen
dagegen zu klein wird, kann ein nachteiliger Kontakt zwischen den Laufflächen erfolgen.
Schwierigkeiten dieser Art könr.en sich auch bei einer bekannten hydrostatischen Lagerung der eingangs
genannten Art für Werkzeugmaschinen (DE-AS 1149591) ergeben, bei der die gegenüberliegenden
Lager in einem Abstand vorgesehen sind, der durch die Konstruktion des Schlittens bestimmt ist. Die entsprechenden Teile der Laufschienen bestimmen dabei den
Abstand zwischen den betreffenden Laufflächen. Wenn beispielsweise die Temperatur des Schlittens stärker als
die Temperatur der Schienen erhöht wird, bewegen sich die Lagerflächen des Schlittens auseinander, so daß sich
eine nachteilige Änderung der Dicke des Druckmittelfilms ergibt.
TypKche Schlittenlager von Schmiedepressen benötigen andererseits ein gewisses Arbeitsspiel, so daß der
Schlitten seitlich mindestens um das Laufspie! der Lager
frei beweglich ist. Ein derartiges Spiel wird im
allgemeinen als zulassig angesehen, da der Schlitten
gegen die eine oder andere Seite hin arbeitet. Wenn jedoch eine außerordentlich hohe Genauigkeit angestrebt wird, führt ein derartiges Spiel in den
Schlittenlagern zu Schwierigkeiten, Zur Erhöhung der Genauigkeit ist es bei Schmiedepressen bekannt,
belastete Kugellager zu verwenden (US-PS 29 18333), so daß überhaupt kein Spiel vorhanden ist und eine
genaue Einjustierung des Schlittens möglich ist Derartige Lager sind jedoch nur für leichtere Schmiedepressen geeignet, da die Belastbarkeit derartiger Lager
begrenzt ist, so daß der Schlitten sich festfressen oder verklemmen kann, nachdem die Presse angehalten
worden ist, da der Schmiermittelfilm zwischen den
Schlittenlagerflächen normalerweise nur aufrechterhalten wird, wenn eine Relativbewegung stattfindet
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine hydrostatische Lagerung für einen längsverschiebbar an einer
Schmiedepresse gelagerten Werkzeugschlitten unter möglichst weitgehender Vermeidung der genannten
Nachteile und Schwierigkeiten derart zu verbessern, daß auch beim Auftreten von Dimensionsänderungen
der gelagerten Maschinenelemente, die insbesondere durch Temperatureinwirkungen oder Stoßbelastungen
verursacht werden, ein im wesentlichen gleicher Abstand der Laufflächen gegenüberliegender Lager
beibehalten werdertkann.
Diese Aufgabe ist bei einer hydrostatischen Lagerung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die
im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 genannten Maßnahmen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei einer derartigen hydrostatischen Lagerung, bei der als nachgiebige Belastungseinrichtung vorzugsweise
eine hydraulische Belastungseinrichtung Verwendung findet, bleibt deshalb die Dicke des Druckmittelfilms
zwischen den Laufflächen der beiden gegenüberliegenden Lager unabhängig von seitlichen Dimensionsänderungen praktisch konstant. Da praktisch kein freies
Spiel in den Lagern auftritt, ist eine größere Genauigkeit der Schlittenbewegung erzielbar, wobei
jedoch die Gefahr eines Festfressens wesentlich verringert ist, da der Druckmittelfilm vor Beginn der
Schlittenbewegung erzeugt werden kann.
Anhand der Zeichnung soll die Erlindung beispielsweise näher erläutert werden. Es zeig;
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer Schmiedepresse gemäß der Erfindung mit dem Schlitten in
Vollinie und dem Gestell und dem Antrieb in Strichlinie;
Fig.2 einen Teilquerschnitt entlang Linie 2-2 von
Fig. 1, woraus der Aufbau der Lager und des Kopfendes der Presse ersichtlich ist;
Fig.3 einen Teilquerschnitt entlang Linie 3-3 von
Fig. I, woraus der Lageraufbau am Hinterende der Presse ersichtlich ist;
F i g. 4 eine vergrößerte perspektivische Ansicht des seitlichen Lagerlaufstücks an der linken Seite des
Kopfendes der Presse;
F i g. 5 eine perspektivische Ansicht des seitlichen Lagerlaufstücks an der rechten Seite des Kopfendes der
Presse;
F i g. 6 eine Rückansicht des LagerlaufstUcks von
Fig.4;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines der Lagerlaufstücke unterhalb der Auflageansätze am
Kopfende des Schlittens; und
hydrostatischen Lager der Presse,
Fig, J zeigt schematisch eine typische Mehrstationen-Schmiedepresse
mit einem Schlitten, der auf Lagern gemäß der Erfindung gelagert ist. In F i g. 1 ist
nur der Schlitten in Vollinie abgebildet, während das
Gestell und der Antrieb für die Presse in Strichlinie
abgebildet sind Es ist ersichtlich, daß zu einer derartigen Presse auch die normalen Zusatzeinrichtungen wie
Ausgangswerkstoffzuführungen, Abschereinrichtungen, Transporteinrichtungen, Werkzeuge und Matrizen
gehören. Derartige Zusatzeinrichtungen sind jedoch der Übersichtlichkeit wegen nicht abgebildet.
Die Presse hat ein Gestell 10, das eine insgesamt rechteckige Form hat, und einen zentralen Hohlraum
bildet, in dem ein Schlitten 11 hin- und herbeweglich ist.
Von dem GeHtell ist eine Kurbelwelle 12 gelagert, die
durch einen Motor angetrieben wird und über eine Pleuelstange 113 den Schlitten 11 hin- und herbewegt. In
einer typischen Presse ist ein Matrizenamboß am Kopfende 14 des Gestells montiert und mit Matrizen
versehen, die mit Werkzeugen am Kopfende 16 des Schlittens zusammenarbeiten, um den Ausgangswerkstoff
in eine gewünschte Form zu verformen. Da die spezielle Anordnung der Werkzeuge und Matrizen nicht
zur Erfindung gehört, ist sie nicht abgebildet worden. Gemäß F i g. 1 und 2 hat das Kopfende 16 des Schlittens
11 eine Kopfendelagereinheh, die aus drei Paaren gegenüberliegender hydrostatischer Lager besteht. In
F i g. 1 sind nur die Lagerlaufstücke abgebildet Eine vertikale Halterung des Kopfendes des Schlittens 11
wird durch zwei Paare gegenüberliegender Lager 17 und 18 vorgenommen, die an der Ober- und Unterseite
von Auflageansätzen 19 befestigt sind, die von den entgegengesetzten Seiten des Schlittens vorspringen.
Eine seitliche Halterung des Kopfendes des Schlittens 11 wird durch das dritte Paar von gegenüberliegenden
Lagern 21 vorgenommen, die an entgegengesetzten Seitenflächen des Kopfendes 16 befestigt sind.
Der Schlitten 11 ist mit einer Brücke 22 versehen, die
sich vom Kopfende 16 nach oben und über die -»ο Kurbelwelle 12 und die Pleuelstange 13 zum Hinterende
23 des Schlittens erstreckt. Die Halterung des Hinterendes 23 wird durch eine zweite hydrostatische
Lagereinheit vorgenommen (am besten in Fig.3 abgebildet), die ebenfalls drei Paare von gegenüberliegenden
hydrostatischen Lagern aufweist Auch hier sind nur die Lagerlaufstücke in F i g. I abgebildet. Eine
vertikale Halterung des Hinterendes 23 wird durch das erste und zweite Paar der gegenüberliegenden Lager 24
bzw. 26 vorgenommen, die an der Ober- und Unterseite des Hinterendes 23 an entgegengesetzten Seiten der
Verbindung mit der Brücke 22 befestigt sind. Eine seitliche flattening wird durch das dritte Paar von
Lagern 27 vorgenommen, die an entgegengesetzten Seitenflächen am Hinterende befestigt sind. Durch eine
derartige Lageranordnung einschließlich der hydrostatischen Lager sowohl am Kopf- als auch am Hinterende
des Schlittens 11 wird eine genaue Lageeinstellung des
Schlittens während seiner Hin- und Herbewegung im Gestell 10 erreicht. «>
Fig.2 zeigt die Anordnung der Lagereinheit am Kopfende 16 des Schlittens 11. Die Elemente der
Lagerpaare 17 und 18 sind ähnlich, aber entgegengesetzt angeordnet, so daß nur die Elemente des
Lagerpaares 18 genauer beschrieben werden sollen. *">
wobei ersichtlich ist. daß die Beschreibung auch für das Lagerpaar 17 zutrifft. Das Oberlager des Lagerpaars 18
hat ein Laufstück 28. "las an der Oberseite des Auflageansatzes 19 befestigt ist, und ein Lagerkissen 29,
das an einem Gestelldeqkel 31 befestigt ist, der lösbar an
dem Hauptgestell 10 befestigt ist, um einen Ausbau des Schlittens 11 zu erlauben. Das Unterlager des Paars 18
hat ein Lagerlaufstück 32, das an der Unterseite des Auflageansatzes 19 befestigt ist, und ein Lagerkissen 33,
das am Hauptgestell 10 befestigt ist Die Lagerkissen und Lagerlaufstücke können an den zugehörigen
Flächen des Gestells oder Schlittens in irgendeiner Weise befestigt sein, sind jedoch vorzugsweise verschraubt
Eine derartige Verschraubung ist am rechten Seitenlager in Fig.2 abgebildet Eine Schraube 20 ist
versenkt, in der aus F i g. 2 ersichtlichen Weise verbleit und so nachgearbeitet, daß eine kontinuierliche
Lagerfläche sich selbst über die Fläche der Köpfe der Schrauben erstreckt
Gemäß F i g. 1 und 2 hat jedes Lagerlaufstück 28 bzw. 32 eine axiale Aussparung 34, die zur Fläche des
benachbarten Kissens 29 bzw. 33 offen ist Druckflüssigkeit wird den Aussparungen 34 durch ein in F i g. 7
abgebildetes Pumpensystem zugeführt, das noch genauer
erläutert werden wird. Die lagerlaufstücke 28
sind auch mit einer U-förmigen Kücklaufnut 36 versehen, die am Hinterende 37 beider Schenkel offen
ist Eine Schwelle 38 befindet sich zwischen der Aussparung 34 und der Nut 36. Die Laufstücke 28 haben
auch eine U-förmige Vakuumnut 39, die um die Rücklaufnut 36 verläuft Die Enden der Vakuumnut 39
sind geschlossen, und die Nut ist an eine Vakuumpumpe in einer noch zu beschreibenden Weise angeschlossen.
Gemäß F i g. 2 und 7 haben die Unterlagerlaufstücke 32 eine L-förmige Rücklaufnut 41, die an beiden Enden
42 offen ist Eine Schwelle 44 des Unteriagerlaufstückes 32 befindet sich zwischen der Aussparung 34 und der
Rücklaufnut 41 an zwei Seiten sowie zwischen der Aussparung 34 und der Hinter- und Außenkante des
Lagerlaufstücks an den anderen beiden Seiten. Das Laufstück 32 ist auch mit einer L-förmigen Vakuumnut
46 um die Rücklaufnut 41 versehen, die ebenfalls an ihren Enden geschlossen und an eine Vakuumpumpe
angeschlossen ist
'Venn Druckflüssigkeit den gegenüberliegenden Aussparungen 34 zugeführt wird, strömt Flüssigkeit
über die Schwellen 38 und 44 zu den Rücklaufnuten 36 bzw. 41. Es ist ersichtlich, daß im Oberlagerlaufstück 38
die Rücklaufnut 36 sich nicht über die Hinterseite des Lagers erstreckt, so daß ein Teil der Flüssigkeit vom
Hinterende des Lagerlaufstücks wegströmt. Ähnlich strömt beim Lagerlaufstück 32 ein Teil der Flüssigkeit
entlang der Außenkante nach außen in einen Längskanal 47, der durch das Gestell 11 und das Kissen 33
gebildet ist. Das Vorderende des Kanals 47 ist verschlossen, so daß in den Kanal einströmende
Flüssigkeit rückwärts in ihn zur Rückseite der Presse fließen muß. Flüssigkeit, die aus den Rücklaufnuten 36
und 41 austreten sollte, wird durch das Vakuum in den Vakuumnuten 39 und 46 gesammelt, so daß praktisch
kein Schmiermittel das Vorderende der Presse erreicht. Die Verwendung der Vakuumnut vermindert ferner die
Gefahr, daß das Schmiermittel einen Keil bildet, wenn die Laufstücke sich hinund herbewegen. Das aus den
Lagern fließende Schmiermittel fließt zu deren Hinterende an einer Stelle hinter einer vertikalen Wand 48
(abgebildet in Fig. 1), die das Gestell in einen Hinterabschnitt 49 unterteilt, der als Sammelbehälter
für das Lagerschmicrmittel dient. Die Wand 48 trennt
den Sammelbehälter 49 von dem Vorder- oder Kopfende eines Rahmens 51. der als Sammelbehälter
für das Werkzeugkühlmittel dient. Die verschiedenen Bauelemente sind so dimensioniert, daß das Hinterende
der Rücklaufnut in allen Stellungen des Schlittens hinter der Wand 48 liegt, so daß eine Verunreinigung oder ein
Durchmischen des Lagerschmiermittels und des Werkzeugkühlmittels praktisch nicht auftritt.
Die seitliche Halterung des Kopfendes 16 des Schlittens wird durch das gegenüberliegende Paar von
Lagern 21 vorgenommen. Das Lager auf der einen Seite hat ein Laufstück 52, das sicher an einer Seitenwand des
Schlittens in der Nähe eines Kissens 55 befestigt ist, das an einer Seitenwand des Gestells 10 befestigt ist. Wie
am besten aus Fig. I und 5 ersichtlich ist, hat das Laufstück 51! zwei ähnliche Rechtecknuten 53 und 54,
die zwei getrennte Aussparungen in dem Lager bilden. Der Mittelabschnitt der Nuten 53 und 54 kann
gewünschtenfalls ausgespart sein. Da jedoch die Nuten vollständig diese Abschnitte umschließen, ist ein
Rücklaufnut angeordnet und an ihren Enden verschlossen. Sie bilden zusammen eine U-förmige Vakuumnuteinheit,
die an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist. Das Hinterende der Längsschenkel 71 und 73 erstreckt
sich zu einer Stelle, die in allen Lagen des Schlittens sich hinter der Wand 48 befindet.
Gemäß F i g. 6 hat die Hinterfläche des Laufstücks 61 zehn Senkungen 76, die als Zylinderbohrungen für zehn
getrennte Fluidmotoren dienen. Die Bohrunger. 76 sind in zwei Gruppen von fünf Bohrungen 77 und 78
angeordnet. Die beiden Gruppen 77 und 78 sind symmetrisch zu den Vorder- und Hinteraussparungen
62—65 angeordnet. In jeder Senkung 76 befindet sich ein ebener Kolben 79. Dichtungen (nicht abgebildet)
verhindern eine Undichtigkeit an dem Kolben 79. Die Kolben 79 liegen an der Seitenwand des Schlittens an.
und wenn Druckflüssigkeit hinter den Kolben 79 zugeführt wird, wird eine Kraft in Abhängigkeit des
der Oberfläche nicht erforderlich, und der zu^eführten Drucks erzeugt.died??
wirksame Raum der Aussparungen ist der Raum, der durch die Außenkanten jeder der Nuten 53 und 54
eingeschlossen ist.
Das Laufstück 52 ist mit einer ersten L-förmigen Rücklaufnut 56 versehen, die sich nach unten in der
Nähe des Vorderendes des Laufstückes und an dessen Boden zu einem offenen Ende 57 erstreckt. Eine
Längsrücklaufnut 58 erstreckt sich über die Aussparungen 53 und 54 zum Hinterende des Laufstücks 52 und ist
an dessen Hinterende offen. Das Ende 57 der Rücklaufnut 56 ist so angeordnet, daß es sich in allen
Stellungen des Schlittens hinter der Wand 48 befindet, so daß dort gesammelte Flüssigkeit nach unten in den
Hinterabschnitt 49 des Gestells abtropft.
Um die Rücklaufnuten 56 und 58 sind drei Vakuumnuten 59 angeordnet, die zusammen eine
U-förmige Einheit bilden. Diese Nuten können auf ihrer ganzen Länge kontinuierlich oder gewünschtenfalls
durch getrennte Schenkel gebildet sein. Die Enden der Vakuumnut 59 sind verschlossen, und die Nuten sind an
eine Vakuumpumpe angeschlossen. Die Vakuumnuten 59 brauchen sich nicht soweit zum Hinterende des
Laufstücks wie die Längsschenkel zu erstrecken, die bis zu einer Stelle verlaufen, die sich in allen Lagen des
Schlittens hinter der Wand 48 befindet. Die beiden getrennten Aussparungen 53 und 54 verbessern die
Längsstabilität des Lagers, da es relativ groß ist und einer beträchtlichen Keilwirkung unterliegen würde,
wenn nur eine Aussparung verwendet würde.
Gemäß F i g. 2, 4 und 6 ist das gegenüberliegende seitliche Lager mit einer automatischen Hydraulikeinrichtung
versehen, um Verbiegungen des Gestells 10 und des Schlittens 11 sowie eine Ausdehnung infolge
Erwärmung oder dergleichen zu kompensieren. Dieses Lager hat ein Laufstück 61, das sich am Schlitten 11
befindet und durch Zylinderstifte 62' festgehalten wird. Das Laufstück hat vier Rechtecknuten 62—65, die
symmetrisch an seiner Lagerfläche angeordnet sind. Eine L-förmige Rücklaufnut 66 erstreckt sich nach oben
entlang dem Vorderende des Laufstücks und ist an ihrem Hinterende 67 an einer Stelle offen, die sich
immer hinter der Wand 48 befindet Eine zusätzliche Rücklaufnut 68 erstreckt sich in Längsrichtung des
Laufstücks in der Nähe seiner Oberseite. In diesem Laufstück gewährleistet eine vertikale Nut 69 eine
zwangsläufige Trennung zwischen den Vorder- und Hinteraussparungen, so daß die Schwellen zwischen den
Paaren von Aussparungen zwangsläufig getrennt sind. Drei Vakuumnuten 71—73 sind in U-Form um die
das Kissen 60 drückt. Die Senkungen sind symmetrisch zu den Aussparungen angeordnet, die durch die Nuten
62—65 gebildet werden, so daß die auf das Lager ausgeübte Kraft gleichmäßig auf die Oberfläche verteilt
und eine im wesentlichen gleichmäßige Filmdicke erzeugt wird.
Wenn das Gestell 10 verbogen oder infolge Erwärmung oder Spannungseinwirkung deformiert
wird, eiveugt die Druckflüssigkeit in den Senkungen 76
eine Reaktionskraft, die das Laufstück 61 gegen sein zugehöriges Kissen 60 drückt, um die richtige
Vorbelastung der Anordnung aufrecht zu erhalten, ölfnungen 81 in den Senkungen von Längsverbindungskanälen
80 (F i g. 4) sind vorzugsweise klein ausgebildet, so daß sie eine gedrosselte Strömungsverbindung
bilden. Diese Drosselung dient zum hydraulischen Sichern der Fluidmotoren gegen eine schnelle Bewegung
infolge impulsartiger Belastung, die auftreten könnte, während die Werkzeuge an den zu schmiedenden
Werkstücken angreifen. Sie beeinflussen jedoch nicht die Fähigkeit der Fluidmotoren, die stationäre
Ausdehnung oder Verbiegung zu kompensieren. Da das Hinterende 23 des Schlittens 11 sich immer in dem
Raum über dem Hinterabschnitt 49 des Gestells befindet, brauchen keine Rücklaufnuten oder Vakuumnuten
vorgesehen zu se.n, um das Lagerschmiermittel zu sammeln. Gemäß F i g. 1 und 3 sind die Lagerpaare 24
und 26 ähnlich, aber gegenüberliegend angeordnet, und jeweils mit Laufstücken 82 mit Längsaussparungen 83
versehen, die an die Pumpe angeschlossen sind und mit Druckflüssigkeit versorgt werden. Unterkissen 84 sind
mit dem Gestell 10 direkt verschraubt, w'hrend Oberkissen 86 lösbar an Gestellplatten 87 befestigt sind.
Das seitliche Lagerpaar 27 hat ähnliche, aber gegenüberliegende Laufstücke 88 an dem Schlitten und Kissen
89 an dem Gestell. Die Laufstücke 88 sind mit Rechtecknuten 90 versehen. Das Lagerschmiermittel für
die Hinterlager strömt nur an den Schwellen der entsprechenden Lager vorbei und tropft nach unten in
den Hinterabschnitt 49, der als Sammelbehälter für das Lagerschmiermittel dient
F i g. 8 zeigt ein Schaltbild des Hydraulik- und Vakuumkreises der Lageranordnung. Eine Pumpe 91
hat einen Einlaß, der an dem durch den Hinterabschnitl
49 gebildeten Sammelbehälter angeschlossen ist Eir Hochdruckauslaß 95 der Pumpe ist über einen Filter 92
an ein Regelüberströiriventil 93 angeschlossen, das
einen vorbestimmten Speisedruck aufrechterhält Füi das abgebildete Ausführungsbeispiel beträgt dieser
Druck etwa 17.5 at (250 psi). Das Überströmventil leitet
überschüssige Flüssigkeit über eine Riickleitung 94 zum Sammelbehälter 49 zurück. Die Pumpe 91, das Filter 92
und das Überströmventil 93 sind vorzugsweise am Gestell !Oder Presse befestigt und mit einem Verteiler ■>
96 am Schlitten 11 durch eine flexible Druckleitung 97 verbunden. Vom Verteiler % strömt die Druckflüssigkeit
zu vier Verzweigungen 98—101. Die Verzweigung 98 befindet sich in der Versorgung der Laufsiiicke 28
und 32 an einer Seite des Schlittens und des Laufstücks in
52. Die zweite Verzweigung 99 bcfi'.det sich in der Versorgung der Laufstücke 28 und 32 an der anderen
Seite des Schlitzes und auch in der Versorgung der Senkungen 76 des Laufstücks 61. Die dritte Verzweigung
100 befindet sich in der Versorgung der η Aussparungen 62—63 des Laufstücks 61. Die vierte
Verzweigung 101 befindet sich schließlich in der Versorgung der Laufstücke 82 und 88 am Hinterende
Der Verteiler 96 ist mit den Verzweigungen 98— 101
über relativ dicke Leitungen verbunden, so daü ein relativ niedriger Druckabfall zwischen dem Verteiler
und den entsprechenden Verzweigungen auftritt. Die Aussparungen der Laufstücke 28, 32, 52, 61, 82 und 88
sind jeweils getrennt mit den entsprechenden Verzweigungen durch Kapillarröhrchen 102 verbunden. Jedes
Kapillarröhrchen hat eine solche Größe und Länge, daß es den gewünschten Strömungswiderstand erzeugt,
jedes Laufstück ist mit einer Längsbohrung 105 versehen, die die zugehörige Aussparung mit dem
ζ gehörigen Kapillarröhrchen 102 verbindet. Die Verzweigung 99 ist mit den Senkungen 76 über relativ
dicke Leitungen 103 verbunden, so daß praktisch kein Druckabfall in diesen auftritt. Die Leitungen 103 sind
jedoch mit jeder Senkung 76 über eine Drosselöffnung 81 (abgebildet in F i g. 6) verbunden, so daß jede
Senkung und ihr zugehöriger Kolben im wesentlichen hydraulisch gegen eine schnelle Bewegung gesichert
sind.
Eine Vakuumpumpe 104 ist mit einem Vakuumschlitz über eine flexible Leitung 106 an eine Verzweigung 107
am Schlitten 11 angeschlossen. Vorzugsweise sind die Vakuumpumpe und die Schmiermittelpumpe 91 eine
einfache oder kombinierte Einheit (wie in Fig. 1 abgebildet), die das Schmiermittel unter Druck setzen
und das von der Anordnung erforderliche Vakuum erzeugen kann. Die Verzweigung 107 ist über Leitungen
108 mit den Vakuumnuten in den Laufstücken 28, 32, 52 und 61 verbunden. Da ein Vakuum für die Hinterlager
nicht erforderlich ist, sind diese nicht an die Verzweigung 107 angeschlossen.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wurden die Drucke der verschiedenen Teile des Hydrauliksystems
gemessen. Es wurde festgestellt, daß der Druck in der Verzweigung 98 etwa 17,0 at (242 psi) und der Druck
in der Verzweigung 99 etwa 17,3 at (246 psi) und der Druck in der Verzweigung 100 etwa 17,4 at (248 psi)
betrug. Wenn Gleichgewicht erreicht wurde, betrug der Druck in der Aussparung 34 des Lauf Stücks 32 des
Paares von Lagern 18 8,15 at (116 psi), während der
Druck in der zugehörigen Aussparung 34 des Laufstücks 28 an der rechten Seite (gesehen in F i g. 2) 6,6 at (94 psi)
betrug. Der entsprechende Druck in den Aussparungen 34 an dem linken Paar von Lagern 17 betrug 94 at
(135 psi) für das untere Laufstück 32 und 735 at (113 psi)
für das obere Laufstück 28. Das Laufspiel zwischen den gegenüberliegenden Lagern beträgt vorzugsweise
'"/too—25/ioo mm (Viooo— lo/iooo von 1") Gesamtspiel.
50
60
65 Beim Betrieb bewirkt der Druck der Flüssigkeit in den
Laufstücken 32. daß der Schlitten leicht von den Kissen 33 angehoben wird, so daß die oberen Laufstücke 28
näher zu den Kissen 29 kommen. Eine sehr leichte Bewegung ändert stark die Strömung durch das Lager,
da die wirksame öffnung, die durch das Lager entlang der Schwelle ausgebildet wird, relativ lang ist. Daher
bewirkt eine sehr kleine Bewegung eines Laufstücks zu oder weg von seinem zugehörigen Kissen eine starke
Druckänderung in dm Aussparungen, da der Druckabfall in den Kapillarröhrchen 102 sich mit der Strömung
ändert. Ls ist in der Praxis festgestellt worden, daß die
Gleichgewichtslage des Schlittens sich nur sehr wenig verschiebt, selbst wenn relativ große Änderungen in der
Kraft auftreten, die von den Lagern aufgenommen wird. Das Gewicht des Schlittens fördert die Einstellung des
zu erreichenden Gleichgewichts, wenn die Unterlager unter den Auflageansätzen 19 unter einem höheren
Dnirli ak dip Oherlager stehen. Wenn die Belastung
nach unten des Schlittens sich so ändert, daß der Schlitten nach unten bewegt werden würde, nimmt die
wirksame öffnung über der Schwelle der Laufstücke 32 stark ab, so daß eine Verringerung der Strömung und
ein Druckanstieg in den Ausparungen 34 der Laufstücke die Folge ist. Gleichzeitig wird die wirksame öffnung
über der Schwelle der Laufstücke 28 größer, so daß die Strömung ansteigt, was einen größeren Druckabfall in
den zugehörigen Kapillarröhrchen 102 verursacht. Das bewirkt einen Druckabfall in den Aussparungen 34 in
den Laufstücken 28. Da die Drücke in den gegenüberliegenden Laufstücken sich in entgegengesetzter Richtung
ändern, tritt eine sehr kleine Bewegung auf, bevor das Gleichgewicht wieder erreicht wird, selbst wenn relativ
große Belastungsänderungen stattfinden. Die Lager nehmen also eine genaue Lageeinstellung des Schlittens
relativ zum Gestell vor.
Eine ähnliche Wirkung zeigen die seitlichen Lager. Eine automatische Kompensation der Deformierung
des Gestells wird jedoch durch die Verwendung der Hydrauhkmotoreinheit erreicht, die durch die Senkungen
76 und die zugehörigen Kolben 79 gebildet w;.-d. Wenn die Anordnung unter Druck gesetzt wird, wird
eine Kraft auf das Gestell ausgeübt, die zu einem Spreizen der Seiten neigt. Das könnte zu einer
Ungenauigkeit der Lageeinstellung des Schlittens oder zu einem Verlust an Wirksamkeit der Lager führen,
wenn nicht die durch die Hydraulikmotoren erreichte Nachlaufbewegung vorgenommen würde. Die Hydraulikmotoren
halten das Laufstück 61 in der Nähe von seinem Kissen 60 und das gewünschte kleine Spiel in den
seitlichen Lagern aufrecht Da die öffnung 81 dazu dient, eine schnelle Bewegung des Kolbens 71 zu
verhindern, erzeugt eine Impulsbelastung während des Schmiedens keine größere seitliche Bewegung des
Schlittens.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Presse stellte sich der Druck in den beiden Aussparungen 53
und 54 auf 6,47 at (92 psi) und 8,57 at (122 psi) ein, während der Druck in den vier Aussparungen 62—65
zwischen 8,92 at (127 psi) und 9,27 at (132 psi) lag. Die kleine Differenz zwischen den Drucken in den
Aussparungen 62—65 zeigt die Wirksamkeit der Betätigungseinrichtungen bei dem Aufrechterhalten
einer gleichmäßigen Filmdicke zwischen dem Laufstück 61 und dem Kissen 60.
Die Verwendung des hydraulischen Nachlaufs zur Kompensation einer Verspannung des Gestells für die
seitlichen Lager ist wünschenswert, da oft relativ große
Seitenkräfte auftreten und der Abstand zwischen den gegenüberliegenden Seitenflächen des Gestells relativ
groß ist. Da die Lager, die die vertikale Bewegung aushalten, eng benachbart sind, ist der Einfluß der
Wärme nicht besonders groß und daher eine automatische Kompensation der Wärmeausdehnung nicht
erforderlich. Ferr.er ist die Steifheit des Gestells über eine derartige große Spannweite größer als die Steifheit
zwischen den in größerem Abstand voneinander getrennten Seiten.
Eine Kompensation der Wärmeausdehnung am Hinterende des Schlittens ist ebenso wenig erforderlich
wie eine Kompensation einer Verspannung des Gestells. Die am Hinterende auftretende Wärme ist nicht so groß
10
wie die am Kopfende auftretende Wärme, und die vertikalen und seitlichen Kräfte am Hinterende des
Schlittens sind relativ klein im Vergleich zu den Kräften am Kopfende.
Bei der praktischen Erprobung ist festgestellt worden, daß eine größere Genauigkeit des Schmiedens durch
einen Schlitten erreicht werden kann, der durch Lager gemäß der Erfindung gelagert ist, als es bisher mit
üblichen Schlittenlagern möglich war. Die gegenüberliegenden Lager arbeiten als vorbelastete Lager, so daß
kein freies Spiel in den Lagern auftritt. Ferner wird ein Festfressen im wesentlichen vermieden, da der Lagerfilm
durch die Druckquelle vor Beginn der Schlittenbewegung erzeugt wird.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Hydrostatische Lagerung für einen längsverschiebbar an einer Schmiedepresse gelagerten
Werkzeugschlitten, mit paarweise gegenüberliegenden, an dem Schlitten beziehungsweise dem
Pressengestell angeordneten Lagerstücken zur seitlichen Führung des Schlittens, sowie mit einer
Pumpe zur Zuführung von Druckflüssigkeit zwischen die Laufflächen der Lager, dadurch
gekennzeichnet, daß eines der Lagerstücke (60; 61) des einen Lagers an dem Schütten (11) oder
an dem Maschinengestell (10) senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlittens beweglich angeordnet ist, und daß zwischen diesem Lagerstück
und dem Schlitten beziehungsweise Maschinengestell, an dem es angeordnet ist, eine Belastungseinrichtung (76, 79) angreift, durch die eine vorherbestimmte Mindestkraft zwischen den Lagerteilen
ausübbar ist.
2. Hydrostatische Lagerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Belastungseinrichtung eine hydraulische Belastungseinrichtung (76,
79) ist.
3. Hydrostatische Lagerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß die hydraulische
Belastungseinrichtung durch mindestens eine zylindrische Bohrung (76) mit einer jeweils darin
angeordneten, durch das Druckmittel beaufschlagten Kolbenscheibe (79) gebildet ist
4. Hydrostatische Lagerung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Druckmittelzufuhr in die zylindrischen Bohrungen (76) Drosselkanäle (81) vorgesehen sind.
35
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