DE1904931A1 - Verfahren zur Herstellung von Polymeren und Copolymeren von Allylfluorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymeren und Copolymeren von AllylfluoridInfo
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Description
Zusatz zu DP (Patentanmeldung P 17 20 92*l·.
Wie aus"Bull. Chem.Soc, Japan _2it, 631 (196I)" hervorgeht,
wurde bereits eine Polymerisation oder Mischpolymerisation von Allylfluorid versucht, jedoch führten diese Versuche zu keinen
brauchbaren Ergebnissen. Auch die Anwendung von Ziegler-Katalysatoren
erbrachte nur Produkte mit einem Fluorgehalt zwischen 1 und 3 % anstelle der theoretischen Menge von
31,6 %. Die Infrarotspektren der erhaltenen Produkte zeigten
eine weitgehend ungesättigte Konstitution, die auf einer Abspaltung von Fluorwasserstoff beruhen dürfte.
Aus der US-Patentschrift 2 it-86 923 ist ein zweistufiges
Verfahren bekannt, wonach Allylchlorid zuerst in Gegenwart
eines als Initiator dienenden Pero:-ids polymerisiert und dann in Gegenwart von Fluorwasseistoff weiterpolymerisiert wird.
Gegen Ende der 2» Stufe wird die Temperatur am* über 30O0C
erhöht. Nach aieper Patenti "fcrj/fc dif-a« Flucrvaese. stoff -
■8 09836/U£3
ΪΑ-.35 56?
als PolyinerisaMonskatalysator-'UKä-darüber hinaus tritt ein'
beträchtlicher Anteil an Fluorwasserstoff in das Produkt ein,-so
daß man Materialen, die sowohl Fluor als auch'Chlor enthalten,
herstellen kann. Bei diesem Vorgang wird Chlorwasserstoff entwickelt, woraus die Tatsache abgeleitet werden kann,
daß eine Halogenwasserstoffabspaltung stattfindet, wie dies allgemein bei der Polymerisation von Allylhalogeniden mit»
ionischen Katalysatoren der Pail ist. Es scheint daher, daß
bei dem Verfahren nach der amerikanischen Patentschrift fluor
dadurch in das Polymerisat eintritt, daß fortlaufend an die
Doppelbindungen Fluorwasserstoff addiert wird. Eine solche W Folge von Reaktionen kann ,jedoch nicht zu einem echten Pölyallylgefüge
führen, da bei der Addition von Fluorwasserstoff das Fluoratom nicht immer inAllylstellung eintritt. (Markovnikov-Regel).
. _
Man kann also die Auffassung vertreten, daß bei dem Verfahren nach der amerikanischen Patentschrift 2 486 923 eswährend
der Reaktion zu keiner Substitution des Fluors gegen Chlor kommt, da Fluorwasserstoff altein oder in Gegenwart- eines
Katalysators nicht in der Läge ist,ein Chloratom in primären,
sekundären oder tertiären Chlorverbindungen zu ersetzen. In
Übereinstimmung damit geht auch aus der US—Patentschrift nicht
. hervor, daß irgendeine Substanz entsteht,.die angeblich ein
" polymeres oder copolymeres Allylfluorid sein soll, es wird
nur von einem Polymer gesprochen, welches Chlor und Fluor enthält. '- s .■:,.-.. '
Erstmals wird in "S.Margulis et al, Israel J.Chem." '
• Vol,5, 196?u von einer erfolgreichen Colpolymerisation von
Vinylchlorid mit Allylfluorid berichtet«, Hiernach erfolgt die;
Mischpolymerisation durch eine Polymerisation über freie Radikale
bei einer Temperatur zwischen 5$ lind 650C. Bas. über 55°C er« :■·■
haltene Mischpolymerisat zeigt jedoch ein relativ geringes
Molekulargewicht. „ 3 _
909836/1463 ■
iA-35 56? - 3 - :
Das Hauptpatent ..... (Patentanmeldung P 17 20 betrifft Polymere und Copolymere von AllyTfluorid mit einem
Flupridgehalt.von mindestens 85 % der Theorie. Die Herstellung
dieser Polymeren und Copolymeren geschieht aus ein oder mehreren
Ällylfluoriden in Gegenwart eines Initiators, der eine Azo-Verbindung
der Formel
R1 R3
. ■■ " I ' \ - '
,NC-C - N.» N-C - CN
ist, wobei die Substituenten R , R , R , R gleiche oder verschiedene Kohlenwasserstoffgruppen sein können. Besonders
geeignet als Initiator ist Azo-is.obutyronitril. Zusätzlich kann man während der Polyerisation mit Licht eine Wellenlänge
zwischen 3000 und 5000 8 einstrahlen.
Es zeigte sich nun, daß bessere Produkte erhalten werden
können, wenn die Mischpolymerisation unter etwa 55 C durchgeführt
wird und als Initiator oder Katalysator eine freie
Radikale liefernde Substanz zur Anwendung gelangt. Ausserden
Azo-Verbindungen nach dem Hauptpatent können erfindungsgemäß
Peroxide, Hydroperoxide ^/Sauerstoff, Halogenkohlenstoffe,
wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform aber auch Chlorformiate
und Diazoverbindungen^ wie Diazomethane, herangezogen werden.
Die Tatsache, daß sich erfindungsgemäß mit den hier angewandten Katalysatoren- die Polymerisation bzw. Mischpolymerisation bei Temperaturen unter 55°G durchführen läßt, ist von
großer technischer Bedeutung und äußert sich in dem besonders
günstigen Molekulargewicht und dem Fluoranteil in dem Polymerisat. Je tiefer nämlich die Polymerisationstemperatur ist,
um so weniger ist das Polymerisat verzweigt. Nach der Erfindung
xx Persulfate t Percarbonate, ·,
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190A931
lA-35 567
erhält man daher eine relativ geringe Verzweigung gegenüber dem
Hauptpatent bzw. der darauf beruhenden Veröffentlichung aus dem Jahre 196?. Es ist andererseits auch bekannt, daß verschiedene
freie Radikale liefernde Katalysatoren, wie Peroxide und Hydroperoxide,
in Temperaturbereichen, die damals angewandt wurden, nicht mehr verwendbar sind, da sie dann nur zu einer sehr*
schlechten Polymerisation führen* Es ist sehr Überraschend, daß
erfindungsgemäß diese Katalysatoren bei einer Temperatur unter
550C zu einer.sehr zufriedenstellenden Polymerisationsreaktion
führen. -
^ Auch hier kann man mit UV-Strahlung zwischen 3000 und 5000a
während der Polymerisation belichten. Auch können zusatzlich oder
ansteile der Katalysatoren noch chemische Aktivatoren, wie .Alkylderivate/des Bors, Dlalkylarylamlne, lösliche und unlösliche
V&rbindungen,von Übergangsmetallen sowie Aluminiumhalogenide
angewandt werden. Besonders geeignet sind Metallverbindungen,
die unter den, Rf^ktlonsbedingungen von. einer Wertigkeitsstufe
in die /andere"Übergehen können, wie von Kupfer, Eisen, Mangen,
,Vanadium, Titan, Ger, Kobalt; oder Nickel.
In manchen Fällen kann man bekannte Reduktionsmittel zur
Verbesserung der Ausbeute und der Reaktionsgeschwindigkeit zusetzen,
wie Ascorbinsäure, Natrium-formaldehyd-sulföxylat., w Glukose, Amine, Hydroxylamine, Hydrazine, Alkohole, Thioalkohole,
Polyols und Aldehyde.
Ausser der Polymerisation In der Masse kann die erfindungsgeraäße
Polymerisation in wässriger Dispersion erfolgen. Dadurch läßt sich das Verfahren leicht regeln und das gewünschte Molekulargewicht des Fertigprodukts einstellen. Handelt es sich um eine
Emulsionspolymerisation so können übliche Emulgatoren angewandt
. - werden, wie natürliche und synthetische anionaktlve, kationenaktive oder nichtlonogene Emulgatoren. Bei der Suspensiönspolymerlsatlon
werden Suspensionsmittel, wie Schutzkolloide und Stabilisatoren, in üblicher Weise zugesetzt. „ 5 „
9098367
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lA-35 56?
Auch läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren in einem
organischen Lösungsmittel, wie Methanol oder Benzol durch-!
führen. Bei Methanol sollte die Reaktion unter 00C erfolgen.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen erläutert:
In einem Glasdruckrohr, welche.s mit Stickstoff ausgespült war, wurde 15 cnr einer wässrigen Lösung von 1 %■ Natriumlaurat,
6,5g Vinylchlorid, 1 ciP Allylfluorld und 0,01g Azoisobutyronitril
als Katalysator, zugesetzt. Das Gemisch wurde 10 h.bei 520C polymerisiert, dann abgekühlt und das Polymerisat durch
Chlorwasserstoff ausgeflockt« Es wurde mit Wasser und Äthylalkohol gewaschen, 6h bei k5°C unter einem Druck von 10 mm Hg
getrocknet. Ausbeute (bezogen auf Monomer): 25 $y Intrinsicviskosität
in Cyclohexanon bei 250C betrug 0,7 entsprechend
einem Molekulargewicht von etwa 55 000. *
In dem Mischpolym4risat fand sich eine Alljrlfluoridmenge
entsprechend 6 Gew.-#.
Bei verschiedenen Anteilen von Allylfluorid und Vinyl-*
Chlorid wurde mischpolymerisiert und zwar bei 350G in Gegen«
wart von 0,65 Gew.~$ Azoisobutyronitril. Die Ergebnisse .sind
in folgender Tabelle zusammengestellt.
. folgt Tabelle
m 6 -
19QA931
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- | Tabelle | I | Intrinsicvisko- sität, (extrapoliert) |
Gew.-% gebund«, Allylfluorid |
Gew.-^ Allylfluorid |
Reaktionszeit h |
1|75 | 0 | |
0 . | 17 | 1,50 | 3,5 | |
5 | 66 | 1,20 | 6 | |
10 | 66 | 0,80 | 9 | |
• 20 |
66 | 0,^5 | I^ | |
30 | 66 | 0,35 | 21 | |
66 |
Bei den letzten zwei Ansätzen wurde zur Aktivierung des Katalysators mit Sonnenlicht bestrahlt.
Vergleich:
Hier wurde Allylfluorid und Vinylchlorid bei 65°C mit 0,2 % Azo-isobutyronitril als Katalysator mit jeweils 6,5 h
Reaktionszeit polymerisiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Tabelle II | MoI.- Gew. |
Gew.-% gebund. Allylfluorid |
|
Gew.-# Allylfluorid |
Intrinsie- viskosität (extrapoliert) |
. 50 000 | 0 |
0 | 0,65 | 35 000 | |
VJl | 0,50 | 6 | |
10 | 0,47 | 10 | |
20 | 0,35 | ||
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• lA-35 567
Vergleicht man die in den beiden Tabellen gegebenen Ergebnisse, so zeigt sich.daß die erfindungsgemäß erhaltenen
Produkte mit 5, 10 und 20 Gew.-j£ Allylfluorid im Monomergemisch
überlegen sind den gleichen Massen, die bei einer
Temperatur von hier 6 5°C polymerisiert wurden. Diese Überlegenheit zeigt sich in der Intrinsic viskosität bei 250C
in Cyclohexanon, die bei den erfindungs gemäß en Produkten bei Ii5t 1»52 bzw. 0,8 gegenüber den bekannten Produkten mit 0,5»
0,fr7, bzw. 0,35 liegt, also demnach Jeweils 1/3 oder die Hälfte weniger. Da die Intrinsic viskosität proportinal den Molekulargewicht
ist, so ist die Überlegenheit der erfindungsgemäß erhaltenen
Produkte augenscheinlich.
In einem mit Stickstoff ausgespültem Glasdruckrohr wurden 8g Vinylazetat, 2g Allylfluorid und 0,03g Azo-isobutyronitril
bei 500C 66 h umgesetzt, dann abgekühlt und das restliche
Monomer destilliert. Der Rückstand war ein Polymerisat mit einer Intrinslcviskosität von 0,6,in Chloroform bei 250C extrapoliert,
enthaltend 22Gew.-j6 gebundenes Allylfluorid.
Unter Verwendung verschiedener Katalysatoren wurde Allylfluorid und Vinylchlorid mischpolymerislert. Die Ergebnisse
und Bedingungen sind in Tabelle III zusammengestellt.
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lA-35 567 - 8 -
■ Tabelle III
Gew.-% Katalysator Reak- Temp. Intrinsic» gebund.
Allylfluorid ' tions- C viskosität Allyl-
zeit h extrapoliert fluorid
10 0,2# Benzoyl- 16 50 0,6 6 peroxid
10 0,6# Benzoyl- 66 50. 0,7 7,5 peroxid
2 3,3 g/l Bor' - 10 -25 1,5 2
triäthyl +
1 g/l Cumolhydroperoxid
1 g/l Cumolhydroperoxid
10 10# Methanol 10-12 1,2 6
; + 10Ji CCl^+
H2O2
+ 0,0002^
+ 0,0002^
0.,15Ji Ascorbinsäure
10 0,6% Benzoyl- 8 0 1,0 6
peroxid + 2,6%
Dimethyl-ptoluidin
Dimethyl-ptoluidin
w Aus der Tabelle geht hervor, daß einige Katalysatoren
die Polymerisation bei sehr tiefen Temperaturen (auch unter 0 ) gestatten und damit zu Produkten mit hohem Molekulargewicht
führen.
Es wurden nun in einem Stickstoff ausgespülten Glasdruckrohr 10 g eines Gemischs von 9g Vinylchlorid und Ig Allylfluorid
mit 66 rag Azo-^sobutyronitrll in 20 cm^ Methanol bei 4-O0C in
66 h polymerisiert. Das isolierte Mischpolymerisat hatte eine Intrlnsioiviskosität von l,in Cyclohexanon bei 250G extrapoliert.
auf C * 0, es enthielt 6 Gew.-* gebundenes Allylfluorid. -9-
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Die Anwendung eines Lösungsmittels gestattet eine glatte
und kontinuierliche Wärmeverteilung und damit eine bessere Kontrolle der Reaktionsbedingungen als Polymerisation im Block.
In einem mit Stickstoff ausgespültem Glasdruckrohr wurde 6g Vinylpivalat, 2g Allylfluorid und 0,03g Azoisobutyronitril
in 66 h bei 500C polymerisiert, dann abgekühlt und nicht umgesetztes
Monoiaer mit Dampf · abgestreift. Der Rückstand war ein ;
Mischpolymerisat mit einer Intrinsicviskosität von 0,53 in ' Chloroform bei 250C und extrapoliert auf C = 0. Es enthielt
21 Gew.-# gebundenes Allylfluorid.
Beispiel 7■
In einem Autoklav wurden 200g Vinylacetat, 30g tertiärer
Butylalkohol als Lösungsmittel, 3g Azoisobutyronitril als
Katalysator und 25g Allylfluorid polymerisiert. Nach Entfernen des Sauerstoffs durch wiederholtes Spülen mit Stickstoff
und Zugabe von Äthylen für einen Arbeitsdruck von etwa 200 Atm. wurde das Gemisch 66 h bei5^0C gehalten, dann nicht umgesetztes
Äthylen und Allylfluorid entfernt, der Autoklav abgekühlt und
geöffnet und das Gemisch mit Dampf abgestreift. Das Polymerisat -wurde in Vakuum getrocknet. Es enthielt 30 % gebundenes Vinylacetat
und h % gebundenes Allylfluorid.
In einem Glasreaktor, der mit Stickstoff ausgespült .war,
wurden 150g Wasser·, kg Kaliumläurat, 0,7g Natriumphosphat
Na^PO21,. 12H2O, 0,1g Natriumformaldehyd-sulfoxylat, 0,06g
Dinatrium-äthylBndiamintetraessigsäure, 0,0^-g Eisensulfat
Fe2(SO^)«j.7H2O eingebracht, der pH-Wert der wässrigen Phase
wurde mit Kaliumhydroxid auf 10 eingestellt. Dann wurden 90g
Vinylchlorid und lOg Allylfluorid und schließlich 0,1g Cumolhydroperoxid zugesetzt und 6 h bei 1° zur Reaktion gebracht.
Nach Abstreifen des nicht umgesetzten Gemische wurde das Polymerisat mit Aceton ausgefällt. Es hatte eine IntrinsiovisHosität
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-10-
von 1 in Cyclohexanon ("extrapoliert) und enthielt 7 % gebundenes
Allylfluorid.
Es wurde in einem magnetisch ge^rührten Glasrohr in Stickstoffatmosphäre eine Suspensionspolymerisation durchgeführt.
12,5 cmJ einer Lösung von 0,03g Natriumdioctylsulfosuccinat
("Aerosol -OT") in Wasser mit 0,07g Carboxymethylcellulose (CMC 12 H) und O,O23g Natriumbicarbonat in 100 ciP Wasser
sowie 4g Vinylchlorid, Ig Allylfluorid und 0,0125g Lauroylperoxid
wurden auf 520C erwärmt und 24 h polymerisiert, überschüssiges
Monomer wurde abgestreift, der Feststoff abfiltriert und mit V/asser und Methanol gewaschen und schließlich in Vakuum
bei 500C getrocknet. Intrinsikviskosität in Cyclohexanon bei
25°C extrapoliert 0,46, 8,5 Gew.-% gebundenes Allylfluorid im
Polymerisat.
Vergleich
Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid mit Allylfluorid im Sinne, des Beispiels 9, jedoch bei einer Temperatur von 650C
während 24 h. .
Die Polymerisate in einer Ausbeute von ^2% hatten eine
\ Viskosität in Cyclohexanon bei 250C extrapoliert von 0,43.
Nach der Analyse war der Anteil an gebundenem Vinylchlorid 94,5 Gew.-%. Es konnte in diesem Produkt kein Fluor festgestellt
werden,als ο -Fluor-gehalt <, 0,01 %. Es zeigte sich also, daß
eine Verdrängung des Fluors stattgefunden hat.
. Daraus ergibt sich, daß man bei Steigerung der Temperatur
Über den kritischen Wert von 550C unter Verwendung eines Peroxids
als Katalysator Produkte erhält, die praktisch kein gebundenes
Fluor enthalten.
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Ein mit Stickstoff ausgespültes Glasdruckrohr wurde in eine Kältemischung CO^-Aeeton gegeben und in dieses dann 0,1g
Azo-Isobutyronitril in 23 crrr Schwefeldioxid und 11,5 cnr
Allylfluorid nun in diese Katalysatormischung eindestilliert.
Nun wurde das Rohr verschlossen und in einem Thermostat während 3 h bei 500C gehalten. Mit Einsetzen der Polymerisation wurde
die im Rohr befindliche Flüssigkeit weiß. Die Temperatur wurde bei 520C gehalten, das Rohr konnte noch l6 h stehen, wurde anschließend
abgekühlt auf Raumtemperatur und dabei kB h belassen.
Schließlich wurde restliches Monomer abdestilliert, das Polymerisat ausgetragen und in einem Vakuumexsikkator 12 h bei
550C getrocknet. Ausbeute 21 %t Schmelzpunkt des Polymerisats
wurde ermittelt. Es wurde bei 1000C weich und war bei 2000C
vollständig geschmolzen. Bei 220° begann ein Abbau. Das Polymerisat
ist in Tetrahydrofuran unlöslich. Es konnte zu Tabletten mit einer Stärke von 0,5 mm in einer Form aus korrosionsbeständigem
Stahl bei 165°C ohne Gasentwicklung geformt werden, diese sind durchscheinend, hart und spröde und enthielten 2*1·, 1 %
Schwefel und 17,9 % Fluor entsprechend 56,5 % Allylfluorid und 48,2 % Schwefeldioxid.
Das so erhaltene Polymerisat schmilzt vor der Zersetzung, ;
so daß man es bei I60 bis 1800C zu harten durchscheinenden
Produkten verarbeiten kann.
Patentansprüche
Ö0 98 36/U8 3
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Polymeren und Mischpolymeren
des Allylfluorids in Gegenwart eines Katalysators nach DP ... (Patentanmeldung P 17 20 924.4), dadurch g e kennzeichnet
, daß. man die Polymerisation bzw. Mischpolymerisation bei einer Temperatur unter 55°C in Gegenwart
eines freie Radikale liefernden Katalysators durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in wässriger
Dispersion oder organischer Lösung durchführt.
3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e η η -
zeichnet , daß man als Katalysator eine Azoverbindung
der Formel Λ «
R1 RJ
ι ι ■ :
NC -C-N=N-C- CN,
. I? 1Ii
worin die Substituenten R*, R2, R^, R^ gleiche oder verschiedene
Kohlenwasserstoffgruppen sind, vorzugsweise Azoisobutyronitril,
verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch loder 2, dadurch g e k e η η ->
zeichnet, daß man als Katalysator ein Peroxid, Hydroperxid,
Sauerstoff, Kohlenetoffhalogenid oder Chloroformiat verwendet.
909836/U63
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