DE190326C

DE190326C -

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Publication number: DE190326C
Application number: DENDAT190326D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 190326 ~ KLASSE 48«. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1906 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Metallspiegeln aller Art durch galvanisches Verstärken einer dünnen Schicht von Spiegelsilber u. dgl. Die nach bekannten Verfahren auf galvanischem Wege hergestellten Metallspiegel mußten, um einigermaßen widerstandsfähig zu sein, mit einem verhältnismäßig dicken galvanischen Niederschlage versehen sein, so daß die Spiegel für manche Zwecke zu schwer und für manche Zwecke zu teuer wurden.

Außerdem waren die nach bekannten Verfahren auf galvanischem Wege hergestellten Metallspiegel gegen Temperaturveränderungen empfindlich, indem das Metall sich ausdehnte bezw. zusammenzog, so daß die Spiegel sich verzogen und für alle Zwecke, bei denen es auf Genauigkeit der Spiegel ankommt, unbrauchbar waren.

Diese Übelstände werden gemäß vorliegendem Verfahren dadurch vermieden, daß an den Spiegeln Verstärkungen ausgebildet werden, indem mit dem Negativ des herzustellenden Spiegels ein Formkörper dicht verbunden und dessen innere Fläche ebenfalls mit Spiegelsilber oder einem anderen geeigneten Metall und dem galvanischen Niederschlage überzogen wird. Diese Versteifungen gestatten die Verwendung eines verhältnismäßig dünnen galvanischen Niederschlages, so daß die Spiegel leichter ausfallen als bisher und dabei in der Herstellung billiger werden.

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Außerdem verhindern diese Verstärkungen ein Verziehen der Spiegel durch Temperatureinflüsse. Diese günstige Wirkung der Verstärkungen läßt sich noch dadurch erhöhen, daß der Zwischenraum zwischen denselben gegebenenfalls mit einem geeigneten Material ausgefüllt wird.

Die nach vorliegendem Verfahren. hergestellten Spiegel bilden einen gleichwertigen Ersatz der in der Optik benutzten, aus einem Block geschliffenen teuren Gläser oder Metallspiegel.

Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in' beispielsweiser Ausführungsform veranschaulicht.

Fig. ι zeigt die Vorrichtung mit eingelegtem Negativ und den auf mechanischem bezw. galvanischem Wege aufgetragenen Schichten.

Fig. 2 ist ein Grundriß zu Fig. 1, und

Fig. 3 stellt den fertigen Spiegel im Schnitt dar.

In der Zeichnung ist α das Negativ des Spiegels, beispielsweise eine plankonvexe Linse, welches in einen Teller b eingelegt ist. Auf den Rand dieses Tellers wird ein in dessen Ränder eingreifender Ring d gelegt und alsdann Teller und Ring durch Schraubenbolzen c fest miteinander verbunden. Nunmehr wird auf die innerhalb des Ringes d freiliegende Fläche des Glaskörpers und auf den inneren Rand des Ringes d eine spiegelnde Schicht, z. B. eine Spiegelsilberschichte, aufge-

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tragen. Mit dieser Schicht wird ein Draht g verbunden, welcher zur Zuleitung der Elektrizität dient. Hierauf wird die Vorrichtung in ein galvanisches Bad gebracht und der metallische Niederschlag/ erzeugt.

Sobald der Niederschlag hinreichende Stärke erreicht hat, wird die Vorrichtung aus dem Bade herausgenommen und es werden die Verschraubungen c gelöst, so daß der Teller b

ίο von dem Glaskörper abgenommen werden kann. Nunmehr wird zweckmäßig durch seitliches Verschieben der Glaskörper α von der Spiegelsilberschicht abgezogen, so daß nunmehr nur noch die Spiegelsilberschicht e, welche durch den galvanischen Niederschlag verstärkt ist, aus dem Ringe d herauszunehmen ist.

Der erzeugte Spiegelkörper weist im vorliegenden Falle schalenartige Gestalt auf, so daß ein Hintergießen des Spiegels mit einem geeigneten Material h (Fig. 3) leicht möglich ist und das Einfassen desselben erleichtert wird.

Selbstverständlich lassen sich auf diese Weise auch andere als Konkavspiegel herstellen und ist für diesen Fall die Haltevorrichtung für das Negativ entsprechend auszuführen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Metallspiegeln durch galvanisches Verstärken einer dünnen Metallschicht, dadurch gekennzeichnet, daß der Spiegel durch Überziehen der inneren Fläche eines mit dem Negativ des- herzustellenden Spiegels dicht verbundenen Formkörpers mit Spiegelsilber oder einem anderen Metall und dem galvanischen Niederschlage eine Ver-Stärkung erhält.

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen mit dem Negative des Spiegels verbundenen Formring mit abgeschrägtem Innenrande.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.