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Polytetrafluoräthylen-Dispersionen zur Herstellung harter antiadhäsiver
Beschichtungen Bekannt sind Mischungen von Polytetrafluoräthylen (PTFE) mit wärmehärtbaren
Harzen, die in organischen Lösungsmitteln gelöst sind, für die Beschichtung von
Metallen und anderen Materialien, die Temperaturen von 230 C und darüber standhalten.
Je nach Polytetrafluorathylen-(iehalt und Harzkomponente zeigen die mit solchen
bekannten Mischungen herstellbaren Überzüge unterschiedliche Antiadhasivitat und
Härte bzw. Abriebbeständigkeit.
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Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Mischungen ist die erf,r(lerliche
relativ hohe Einbrenntemperatur der Beschichtungen, die eine Anwendung auf Materialien
mit nur geringer Temperaturbeständigkeit wie Holz, Textilien, Pappe, Papier ausschließt
. Ein weiterer Nachteil bei diesen Mischungen ist, daß ihr flüssiges Medium im wesentlichen
aus organischen lösungsmitteln besteht, die bei ihrer Verarbeitung und Lagerung
besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern.
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Bekannt ind auch wäßrige Polytetrafluoräthylen-Dispersionen, denen
gelöste filmbildende makromolekulare Stoffe, z.B. Polyvinylalkohol, zugesetzt sind.
Mit ihnen lassen sich polytetrafluoräthylenhaltige Filme auf eine Vielzahl von Substraten
aufbringen, die anschließend bei Temperaturen von 90 bis 1400C getrocknet werden.
Diese Filme besitzen zwar antiadhäsive Eigenschaften, jedoch keinerlei Abriebbeständigkeit
und
sind außerordentlich weich; sie lassen sich bereits mit dem Fingernagel vom Untergrund
abschieben. Außerdem ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen chemische Agentien wegen
der Natur der Filmbildner nur gering.
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Solche Beschichtungen haben daher praktisch keine Bedeutung erlangt.
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Bekannt ist ferner aus der deutschen Patentschrift 1 250 035 ein Verfahren
zur Herstellung von Schutzüberzügen mit niedrigem Reibungskoeffizienten durch Auftragen
einer Dispersion, die Polytetrafluoräthylen und ein wärmehärtendes Harz in einer
Gesamtkonzentration von nicht mehr als 25 Gew.% enthält, und Erhitzen des Überzugs
auf eine Temperatur, bei der das wärmehärtende Harz aushärtet, das Polytetrafluoräthylen
aber noch nicht schmilzt.
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Wie aus den Beispielen dieser Patentschrift ersichtlich, müssen beim
Aushärten Temperaturen von mindestens 149 0C, meist 1900C, verwendet werden.
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Außerdem können durch d niedrigen Feststoffgehalt der Dispersion bei
jedem einzelnen Auftrag nur relativ geringe Schichtdicken erzielt werden. Bisher
war es nicht möglich, Substrate aus wenig temperaturbeständigen Materialien, wie
z.B. Holz, Pappe, Papier t)(l>r Textilien mit genügend abriebbeständigen Polytetrafluoräthylenhaltigen
flechichtungen zu versehen, um ihre Oberfläche antiadhäsiv und reibungsmindernd
auszurüsten. Solche Ausrüstungen sind für viele l satzzwecke erwiinscht, z.B. um
das Anhaften klebriger Güter zu unterbinden oder leichtes Gleiten auf anderen Oberflächen
zu ermöglichen, oder die Substrate gegen den Angriff chemischer Agentien, insbesondere
organischer Lösungsmittel, zu schützen.
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Es wurde nun gefunden1 daß man mit Polytetrafluoräthylen-Dispersionen,
die bestimmte Phenolharze und Lösevermittler enthalten, Beschichtungen erhalten
kann, die trotz niedriger Einbrenntemperaturen eine ausgezeichnete Härte und Abriebfestigkeit
haben1 so daß diese Dispersionen hervorragend zur Beschichtung von relativ temperaturempfindlichen
Substraten geeignet sind.
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Erfindungsgegenstand eind deshalb wäßrige Polytetrafluoräthylen und
ein wärmehäriendes Harz enthaltende Dispersionen, bestehend aus a) 25 bis 70 Gew.%,
vorzugsweise 35 bis 60 Gew.% einer Mischung aus 55 bis 80 Gew.%, vorzugsweise 60
bis 75 Gew.% Wasser und 20 bis 45 Gew.S, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.% mit Wasser
mischbarer Lösevermitller, vorzugsweise Glykoläther, b) 15 bis 50 Gew.%, vorzugsweise
18 bis 40 Gew.% Polytetrafluoräthylen, c) 15 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 18 bis 45
Gew.% eines Kondensatlonsproduktes, das durch Reaktion aus mindestens einem trifunktionellen
Phenol und mindestens einem Aldehyd im Molverhaltnis @ (1,2-3 0), vorzugsweise 1
(1,5-2,5), unter Verwendung von Oxiden der Hydroxiden der Metalle der II. Gruppe
des Perioden-Systems als Kondensationsmittel hergestellt und durch Einbau von 0,
0,02 bis OX 2. vorzugsweise 0,05 bis 0,1 Grammatom Stickstoff modifiziert wurde,
wobei bevorzugt der Stickstoff erst in einem stadium eingebaut wurde, in dem die
alkalisch katalysierte Reaktion zwischen Phenol und Aldehyd bereits witgeherd abgeschlossen
war, und d) gegebenenfalls ueblichen Pigmenten und Netzmitteln.
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Als wassermischbare Lösevermittler, die dazu dienen, das Phenolharz
in der Gesamtmischung in lösung zu halten, sind vornehmlich Glykoläther, z.B. Monoalkylglykoläther,
deren Alkylgruppe 1 bis 4 C-Atome entlialt, wie Methyl-, Äthyl-, n- und iso-Propyl-,
n-und iso-Butylglykoläther oder Diäthylenglykoldimethyläther bzw.
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Diäthylenglykoldiäthyläther geeignet, wobei die Vertreter dieser Substanzklasse
mit t den niedrigeren Siedepunkten bevorzugt sind.
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Ihr benötigter Anteil im Wasser-Lösevermittlergemisch ist naturgemäß
abhängig von der eingesetzten Menge Phenolharz. Bewährt haben sicii anteile von
20 bis 45, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.%, bezogen
aus das Wasser-Glykolatherge@.
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Das Polytetrafluoräthylen wird bevorzugt in Form einer wäßrigen Dispersieg
D; 1 tb durchschnittlichen Teilchengrößen von 0,1 bis 0,5 µm, vorzugsweise 0,2 bis
0,3 µm, in die erfindungsgemäße Mischung eingebracht. Die zu ihrer Stabilisierung
darin enthaltenen üblichen Netzmittel können ionische oder nichtionische Emulgatoren,
z.B.
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Na-Dodecylsulfat und/oder Addukte von Äthylenoxid an Alkylphenole,
in für solche Dispersionen üblichen Konzentrationen, z.B. im Bereich von " bis 8
Gew.% bezogen auf den Polytetrafluoräthylen-Gehalt, sein.
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Als trifunktionelle Phenole werden solche bezeichnet, bei denen die
ortho- und para-Stellung@@ nicht substituiert und daher reaktionsfahig sind: geeignet
sind vor allem Phenol und m-Kresel. Bevorzugt werden Phenol oder Mischungen, die
mindestens 80 Gew.% Phenol enthalten. Verwendet.
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Als Ald@he@ werden Vorsp@@eise Formaldehyd oder Mischungen, die mindesten
90 Gew Formaldehyd enthalten. verwendet.
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Der Stickstoff wird im allgemeinen durch Einwirkung von stickstoffhaltigen
Basen wie Ammoniak, Alkylolaminen, primären Alkylaminen, @@rzugsweise mit @iphatischen
Resten mit höchstens 4 C-Atomen, oder @@@ @@@@tions@ odakten von Aldehyden mit solchen
Stickstoffverbinden wie @@xamethylentetramin, eingebaut.
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Als Kodensationsmittel werden bevorzugt die Oxide oder Hydroxide von
Calcium, Strontium oder Barium in Mengen von 0,02 bis 0,06 Mol pro M@l Phenol verwendet,
jedoch sind auch Verbindungen anderer Metalle, wie des Zinks, geeignet. Die Kodensation
wird bevorzugt bei Temperaturen von 40 bis 80°C durchgeführt.
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Die gewichtsmäßige Summe von b) und c) in der Gesamtmischung liegt
zwischen 30 und 75, vorzugsweise zwischen 36 und 65 Gew.%. Die Verwendung der höheren
Mengenanteile - oberhalb 45 Gew.% - empfiehlt sich insbesondere dann , wenn zugunsten
besserer Spritz- und Verlaufeigenschaften
höhere Viskositäten erwünscht
sind.
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Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Mischungen liegen
in der Kombination folgender Eigenschaften: Die Mindest-Einbrenntemperatur der mit
ihnen hergestellten Beschichtungen, die im Bereich von 110 bis 1300C liegt, ist
auffallend niedrig, vergleichen mit bekannten polytetrafluoräthylenhaltigen Beschichtungsdispersionen.
Dadurch wird die antiadhäsive und reíblingsvermindernde Ausrüstung von temperaturempfindlichen
Materilien wie Holz, Textilien, Pappe und Papier möglich.
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Harte und Abriebbeständigkeit der Beschichtungen sind bei guten antiadhäsiven
und reibungsvermindernden Eigenschaften sehr groß, vorzugsweise bei Mischungsverhältnissen
Polytetrafluoräthylen Phenotharz im Bereich von 0,5 1 bis 1,5 : 1.
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Die Chemikalienresistenz, insbesondere Lösungsmittelbeständigkeit,
der auii ihnen hergestellten Beschichtungen entspricht mindestens der von ausgehErtet:en
Phenolharzen.
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Infolge der Verwendung von Wasser als Hauptbestandteil des flüssigen
Mediums sind die Mischungen bei normalen Lagertemperaturen unbrennbar.
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Darüberhinaus zeichnen sich die mit den erfindungsgemäßen Mischungen
hergesteliten Beschichtungen durch einen auffallenden Glanz aus.
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Falls aus optischen Gründen erwünscht, können diese Mischungen mit
handelsüblichen wäßrigen und gegebenfalls wassermischbare organische Flüssigkeiten
enthaltenden Farbpasten pigmentiert werden, wodurch die Härte der Beschichtungen
ohne Beeinträchtigung des Glanzes no<h erhöht werden kann.
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Die Herstellung und Anwendung der erfindungsgemäßen Mischungen wird
durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel 1: 18,5 Gew.-Teile
Äthylenglykol-mono-äthyläther und 20,0 Gew.-Teile entsalztes Wasser werden gemischt.
In diese Mischung werden 46,5 Gew.-Teile einer handelsüblichen, wäßrigen 60 Gew.%igen
Polytetrafluoräthylen-Dispersion, die 3 Gew.% eines Kondensationsproduktes von 1
Mol Octylphenol mit 10 Mol Äthylenoxid enthält, eingerührt. Anschliessend werden
56,5 Gew.Teile eines Phenolharzes A eingemischt.
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141,5 Gew.-Teile Mischung I Das Phenolharz A wurde auf folgende Weise
hergestellt: 5,6 Mol Phenol wurden mit 10,5 Mol Formaldehyd in wäßriger Phase in
Gegenwart von 20 g Bariumhydroxid unter Rühren und Rückflußkühlung bei etwa 60 bis
80°C im Verlauf von 2 bis 3 Stunden umgesetzt. Anschließend wurde der Ansatz bei
vermindertem Druck eingeengt, bis die Viskosität bei 20°C auf 500 cP angestiegen
war.
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Nach Zugabe von 20 g konzentrierter Ammoniaklösung wurde weiter 90
bis 800C gehalten, bis die Viskosität bei 20 C auf 1 000 cP angestiegen war. Dann
wurde abgekühlt und entleert. Der Feststoffgehalt betrug ca. 70 .
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Die Mischung I wurde mit einer Lackspritzpistole (Düse 0,8' mm, Spritzdruck
ca. 1,5 atü) aufgespritzt auf 1) ein entfettetes glattes Al-Blech, 2) ein sandgestrahltes
Al-Blech, 3) ein Buchenholzbrettchen von ca. 10 mm Dicke, das vorher 30 Minuten
auf 130°C erhitzt worden war, 4) ein Stück Kartonpappe; anschließend wurden die
so beschichteten Muster 20 Minuten bei 900C getrocknet und schließlich für 45 bis
60 Minuten in einem Heizschrank auf 120°C erwärmt.
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+bei
Nach dem Abkühlen waren die Beschichtungen völlig
geruchlos, hochglänzend und fest verankert auf dem Untergrund.
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Die "Mikro-Vickershärte", bestimmt nach einer modifizierten DIN 50
133 unter Verwendung eines Leitz-Durometers (Belastung 50 g, Entlastung mch 10 sec),
betrug 327 kp/cm2.
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Beispiel 2: Bei gleicher Arbeitsweise wie in Beispiel 1 wurde eine
Mischung aus folgenden Bestandteilen hergestellt: 18,5 Geu.-Teile Äthylenglykol-mono-äthyläther
20,0 Gew.-Teile Wasser 75,0 Gew.-Teile Polytetrafluoräthylen-Dispersion wie in Beispiel
1 45,0 Gew.-Teile Phenolharz A (wie in Beispiel l) 158,5 Gew.-Teile Mischung II
Mit dieser Mischung wurden die gleichen Beschichtungsversuche durchgeführt wie in
Beispiel . Trocknen und Einbrennen erfolgte ebenfalls unter den gleichen Bedine.
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Die Beschichtungen waren ebenfalls geruchlos, glänzend und festhaftend
auf dem Untergrund.
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Die Bestimmung der "Mikro-Vickerhärte" ergab einen Wert von 273 kp/
cm².
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Ein allseitig mit Mischung II beschichtees Holzbrett wurde für 160
Stunden in ein auf 80 C aufgeheiztes Trichloräthylenbad getaucht.
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Nach dem Herausnehmen war die Beschichtung in keiner Weise verändert
und das Holz hatte kein Lösungsmittel aufgenommen.
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Beispiel 3: Unter gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden gemischt
9,25 Gew.-Teile Xthylenglykol-mono-thyläther 10,00 Gew.-Teile Wasser 42,0O.Gew.-Teile
Polytetrafluoräthylen-Dispersion (wie in Beispiel 1) 16,50 Gew.-Teile Phenolhart
A (wie in Beispiel 1) 77,75 Gew.-Teile Mischung III Mit Mischung III wurden die
in Beispiel 1 beschriebenen Beschichtungsversuche wiederholt, wobei ebenfalls dieselben
Trocken- und Einbrennbedingungen eingehalten wurden.
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Auch diese Beschichtungen waren geruchlos, zeigten noch leichten Glanz
und hafteten gut auf dem Untergrund.
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Die "Mikro-Vickershärte" betrug 226 kp/cm2.
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Die antiadhäsiven Eigenschaften der Beschichtungen stiegen von Beispiel
1 bis 3 an, wie sich am Ablaufverhalten von Wasser bei Schrägstellung der beschichteten
Probebleche zeigte, Je größer der Polytetrafluoräthylen-Anteil in der Beschichtung,
umso flacher war der Neigungswinkel des Bleches, bei dem die auf die zunächst horizontal
liegenden Platten aufpipettierten Wasserlachen ea. 3 ml) abzulaufen begannen.
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Beispiel 4: In Beispiel 2 wurde statt des eingesetzten Xthylenglykol-mono-ä
thyläthers die gleiche Gewichtsmenge Xthylenglykol-mono-methyläther verwendet (Mischung
IV).
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Es wurden die gleichen Beschichtungsergebnisse erhalten wie in Beispiel
2.
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Beispiel 5: In Beispiel 2 wurde der Äthylenglykol-mono-åthyläther
durch die gleiche Gewichtsmenge Äthylenglykol-mono-iso-butyläther ersetzt (Mischung
V).
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Die unter Verwendung dieser Mischung V erhaltenen Beschichtungen wirkten
im Vergleich zu solchen aus Beispiel 2 und 4 relativ stumpf. ließen sich jedoch
auf Glanz polieren. Die übrigen Eigenschaften entsprachen denen der Beschichtungen
in Beispiel 2.
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Beispiel 6: Bei gleicher Arbeitsweise wie in Beispiel 1 wurde eine
Mischung aus folgenden Bestandteilen hergestellt: 18,5 Gew.-Teile Äthylenglykol-mono-thyläther
20,0 Gew.-Teile Wasser 75,0 Gew.-Teile Polytetrafluoräthylen-Dispersion wie in Beispiel
45,0 Gew.-Teile Phenolharz B 158,5 Gew.-Teile Mischung VI Das Phenolharz B wurde
auf folgende Weise hergestellt: 700 Gew.-Teile Phenol, 1 300 Gew.-Teile 30%ige Formaldehydlösung
und 30 Gew.-Teile Calciumoxid wurden unter Rühren und Rückflußkühlung bei 60 bis
80°C umgesetzt. Nach etwa 3 Stunden wurden 20 Gew.-Teile Hexamethylentetramin in
dem Ansatz gelöst und unter vermindertem Druck bei einer Temperatur von nicht über
60°C Wasser abdestilliert, bis das Produkt bei 200C eine Viskosität von 10 bis 50
P und einen Feststoffgehalt von 70 bis 75 % hatte.
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Man erhielt ca. 1 100 Gew. -Teile Phenolharz B.
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i3,3 Gew.-Teile einer Farbpaste, bestehend aus 62,20 Gew.% Titandioxid
3,27 Gew.%, Flammruß 3,63 Gew.% Na-Laurylsulfat 4,00 Gew.% Kondensationsprodukt
von 1 Mol Octylphenol mit 10 Mol Äthylenoxid 10,90 Gew.% Äthylenglykol 16,00 Gew.%
Wasser wurden in 14,7 Gew.-Teile entsalztem Wasser an enem Schnellrührer dispergiert.
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Diese Pigment-Suspension wurde in 84,6 Gew.-Teile der Mischung VI
eingerührt.
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112,6 Gew.-Teile Mischung VII Mit Mischung VII wurden die gleichen
Beschichtungsversuche wie in Beispiel 1 durchgeführt.
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Die Beschichtungen wirkten im Farbton völlig gleichmäßig und zeigten
überraschend guten Glanz. In den übrigen Eigenschaften entsprachen sie weitgehend
denen aus Beispiel 2.
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Vergleichsbeispiel I: Die Beispiele 1 bis 3 wurden wiederholt unter
Verwendung jeweils der gleichen Menge eines üblichen Phenolharzes (statt Phenolharz
A), das nach folgender Vorschrift hergestellt wurde: 12 Mol Phenol werden mit 30,8
Mol Formaldehyd in wäßriger Phase in Gegenwart von 22 g Ätznatron - evtl. unter
Kühlen - auf 40 bis 500C gehalten, bis die exotherme Reaktion abgeklungen ist. Dann
wird weitere 5 bis 6 Stunden auf etwa 60°C gehalten und anschließend bei vermindertem
Druck eingeengt, bis die Viskosität bie 200C ca. 20 cP erreicht hat. Der Ansatz
wird anschließend abgekühlt und entleert.
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Das auf diese Art erhaltene Phenolharz hatte einen Festharzgehalt
von ca.50 % und war beliebig wasserlöslich.
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Bei den analog Beispiel 1 vorgenommenen Beschichtungsversuchen konnten
keine harten Uberzüge erhalten werden, da die angewandte Einbrenntemperatur von
1200C offenbar zur Härtung nicht ausreichte.
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Vergleichsbeispiel II: Analog Vergleichsbeispiel I wurde ein übliches
Phenolharz verwendet, das auf folgende Weise hergestellt wurde: 752 Gew.-Teile Phenol,
1 200 Gew.-Teile 30%ige Formaldehydisung und 25 Gew.-Teile 33%ige Natronlauge wurden
auf 60 bis 700C ca.
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4 Stunden gehalten.
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Anschließend wurde unter vermindertem Druck bei nicht über 600C Wasser
abdestilliert, bis die Viskosität bei 200C bei 20 P und der Festharzgehalt bei 75
% lagen. Der Ansatz wurde dann abgekühlt und abgefüllt.
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Auch mit dieser Mischung war es nicht möglich, unter den Einbrennbedingungen
von Bespiel 1 bis 3 gusgehärtete Beschichtungen zu erhalten.