DE186549C

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Publication number: DE186549C
Application number: DENDAT186549D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 186549 KLASSE 42 c. GRUPPE

MAX MAAS in MAINZ und KARL HEIDELBERGER in ERFURT.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juli 1905 ab.

Winkelmesser zum genauen Messen von gegen die Wagerechte geneigten Flächen mit zwischen Spitzen gelagerter sowie durch Achsialverschiebung festlegbarer Gradscheibe mit Belastungsgewicht bezw. ebenso eingerichtetem Zeiger sind bereits bekannt. Bei diesen bekannten Winkelmessern läßt aber die Empfindlichkeit und Feinmessung insofern zu wünschen übrig, als die Lagerspitzen

ίο der Gradscheibe bezw. des Zeigers einfach zwischen mit Spitzen versehenen, selbsttätig in achsialer Richtung nicht nachgiebigen Stellschrauben sitzen. Auch kann bei diesen bekannten Einrichtungen das Bremsen der Gradscheibe oder des Zeigers nicht mit einem Ruck erfolgen, derart, daß nach dem Bremsen die empfindliche Lagerung der Gradscheibe oder des Zeigers ohne weiteres wieder eintritt.

Das Wesen der Erfindung bei dem vorliegenden Winkelmesser besteht darin, daß die Lagerspitzen der Gradscheibe bezw. des ■ Zeigers zwischen federbelasteten Kolben sitzen und von einem Kegelstumpf getragen werden,' welcher für gewöhnlich in einen Hohlkegel der den einen Kolben aufnehmenden Büchse mit Abstand hineinragt, so daß durch achsiales Verschieben des Kegelstumpfes oder des Hohlkegels ein Bremsen der Gradscheibe bezw. des Zeigers erfolgt, wobei die letzteren bei ungebremster Lage mittels Mikrorneterschraube genau auf den Nullpunkt eingestellt 35

werden können. Diese Einstellung kann mittels Hebelwerkes auf einen über einem besonderen Skalabogen spielenden zweiten Zeiger in vergrößertem Maßstabe übertragen werden.

Der Winkelmesser ist auf den Zeichnungen in zwei Ausführungsformen dargestellt. Die Fig. ι bis 5 zeigen die eine und die Fig. 6 bis 9 die andere Ausführungsform.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 5 ist eine mit einem Gewicht α belastete Gradscheibe b vorgesehen, welche gegen einen über ihren oberen Rand greifenden Zeiger c spielt. Der Zeiger c sitzt an dem Rahmen d, der auf der Nabe e drehbar ist und an seinem freien Ende einen Schlitz besitzt, welcher von den Drehzapfen der Zugstange f lose durchgriffen wird, die zur Schraubspindel f¹ ausgebildet ist. Auf der Schraubspindel/¹ sitzt drehbar die zwischen den Lagern g, g^l gehaltene Mikrometer-Einstellschraube h, dadurch ist es möglich, den Zeiger auf den Nullpunkt der Gradscheibe einzustellen. Um diese Einstellung in genauerer Weise zu bewirken, ist folgende Einrichtung getroffen. Der Arm d steht mit einem zweiten längeren Arm rf¹-in Verbindung, der durch die Gelenkstange i mit einem zweiten Zeiger k in Verbindung steht, der über einem Skalabogen k¹ spielt und zwischen Spitzen / drehbar ist. Die Verstellung des Zeigers c auf den Nullpunkt der Gradscheibe wird so in vergrößer-

tem Maße gleichzeitig auf den Skalabogen k^l übertragen. Vor dem Zeiger c kann zur genauen Besichtigung noch eine Lupe m angebracht sein.

Die Gradscheibe b besitzt zentrische Spitzen, welche in Pfannen der Kolben η laufen. Die Kolben η sitzen verschiebbar in Büchsen o, o¹ und werden durch Federn ρ hinter den Schraubenzapfen ρ¹ federnd gehalten. Auf

ίο der Vorderseite ist die Büchse o¹ achsial verstellbar und die Scheibe b ist auf ihrer Rückseite mit einem Kegelstumpf b¹ versehen, welcher Spielraum in dem Hohlkegel o² der hinteren Büchse ο findet. Wird nun die Büchse o¹ in das Winkelmessergehäuse eingedrückt, so werden die Federn ρ gespannt und der Kegelstumpf b¹ in den Hohlkegel o² der hinteren Büchse ο getrieben, so daß die Gradscheibe b festgehalten wird. Ein Federstift q, der in eine Vertiefung q¹ der Büchse o¹ eingreift, hält diese in eingedrückter Lage fest, so daß die Gradscheibe b für den Transport festgelegt ist.

Die Anlegeflächen r, r sind ebene Parallelflächen, die senkrecht zu den Seiten s, s stehen.

Bei dem in den Fig. 6 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiel ist t der belastete Zeiger, der zwischen Spitzen spielt. Die vordere Büchse o¹ ist beweglich und trägt den Hohlkegel o², durch Eindrücken der Büchse o¹ wird der Zeiger festgelegt. Hier ist zwecks genauerer Einstellung auf den Nullpunkt der Gradbogen u mit einem Arm ii^l versehen, an dem der Gelenkbolzen der Stange ν in einem Schlitz angreift. Die Schraubspindel f^l der Stange ν wird von der zwischen den Lagern g, g^l gehaltenen Mikrometer-Einstellmutter h verstellt. Der um Spitzen / drehbare Zeiger k, der über der Skala k^l spielt, greift an der Stange ν an.

Die Wirkungsweise ist die gleiche wie bei der erstbeschriebenen Ausführungsform. Durch Verwendung der Einstell- und Reguliervorrichtung k, k\ h ist es möglich, ein genaues Ablesen der Skala zum Zwecke der möglichst feinen Einstellung auf den Nullpunkt herbeizuführen. Vermöge der Einrichtung der Kegelstumpfe b¹ und der Hohlkegel o² der Büchse o¹ ist es möglich, während des Transportes den Gewichtszeiger bezw. die belastete Gradscheibe festzulegen, jp ist eine Stellschraube, die dazu dient, die Skala u nach ihrem Einstellen festzustellen.

Claims

Patent-An SPRU ch:

Winkelmesser zum genauen Messen von gegen die Wagerechte geneigten Flächen mit zwischen Spitzen gelagerter sowie durch Achsialverschiebung festlegbarer Gradscheibe mit Belastungsgewicht bezw. ebenso eingerichtetem Zeiger, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerspitzen der Gradscheibe bezw. des Zeigers zwischen federbelasteten Kolben sitzen und von einem Kegelstumpf getragen werden, welcher für gewöhnlich in den Hohlkegel (o²) einer den einen Kolben aufnehmenden Büchse mit Abstand hineinragt, so daß durch achsiales Verschieben des Kegelstumpfes oder des Hohlkegels ein Bremsen der Gradscheibe bezw. des Zeigers erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.