DE723652C - Geraet zum Feststellen der Oberflaechenbeschaffenheit von Koerpern - Google Patents
Geraet zum Feststellen der Oberflaechenbeschaffenheit von KoerpernInfo
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Description
Die Oberfläche eines Körpers ist, auch wenn dieselbe einer genauen Feinbearbeitung beispielsweise
durch Schleifen und Polieren unterworfen worden ist, nicht eben bzw. glatt, sondem
weist stets mehr oder weniger ausgeprägte Unebenheiten auf. Solche Unebenheiten haben,
auch wenn sie sehr geringer Größenordnung sind, einen sehr großen Einfluß auf die meisten Eigenschaften
einer Oberfläche, so auf deren Reibungskoeffizienten, Reflexionsfähigkeit, Wärmeüber-.
tragungszahl, Korrosionsbeständigkeit, Dauerstandsfestigkeit, auf die Abnutzungsgeschwindigkeit
bei beweglichen Sitzen oder auf die Festigkeit des Verbandes beieinemPreßsitzu.dgl.
Die Beschaffenheit einer Oberfläche wird durch ihre Profilkurve veranschaulicht, worunter diejenige
Kurve zu verstehen ist, welche gebildet wird, wenn man sich durch den fraglichen Körper
einen ebenen, zur Oberfläche senkrechten Schnitt
so gelegt denkt. In starker Vergrößerung kann diese Profilkurve bei einer fein bearbeiteten Oberfläche
beispielsweise das Aussehen haben, welches durch Fig. 8 der Zeichnungen schematisch
dargestellt wird.
Zur Feststellung der Form einer solchen Profil- as
kurve sind verschiedene Methoden bzw. Geräte, und zwar elektrische, optische und auch mechanische
im Gebrauch. Die gewöhnlich verwendeten mechanischen Methoden bestehen im wesentlichen
darin, daß man eine Nadel oder einen Stift, z. B. eine Schallplattennadel, längs der
Profilkurve schleifen und gleichzeitig die Bewegung des Stiftes im rechten Winkel zur Oberfläche
in irgendeiner bekannten Weise registrieren läßt. Diese Methode hat aber mehrere leicht
ersichtliche Nachteile. Infolge der Unebenheit der Profilkurve gerät die Nadel bei ihrer Bewegung
längs der Kurve leicht in Schwingungen, beispielsweise wenn dieselbe an einem »Scheitel«
vorübergeht oder in ein »Tal« hinuntergleitet. Diese Schwingungen werden registriert, was zur
Folge hat, daß die registrierte Kurve der wirk-
lichen Profilkurve nicht entspricht. Ferner wird die Nadel während ihrer Bewegungen längs der
Oberfläche der Wirkung von im Verhältnis zu ihren Abmessungen beträchtlichen Seitenkräften
ausgesetzt, beispielsweise wenn die Nadel" sich aus einem tiefen /Tal« heraufbewegen soll, weshalb
die Nadelspitze aus Festigkeitsgründen verhältnismäßig stark und mehr oder weniger abgerundet
ausgeführt werden muß, wodurch die ίο Meßergebnisse weniger genau werden. Es sind
ferner auch Geräte zum Feststellen der Beschaffenheit von Oberflächen bekanntgeworden,
die mit einer Vorrichtung zum Abheben der Meßspitze von der Oberfläche versehen sind, um die
Oberfläche punktweise abzutasten und dadurch zu Fehlmessungen Veranlassung gebende Schwingungen
der Meßspitze zu vermeiden. Diese Geräte haben jedoch den Nachteil, daß die Verwendung
derselben umständlich und zeitraubend ist. Vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät der
letztgenannten Art zur Feststellung der Oberflächenbeschaffenheit von Körpern, durch welches
diese Nachteile, beseitigt werden. Dieses Gerät, das in bekannter Weise mit einer im Winkel zur
Oberfläche des. Körpers beweglichen Meßspitze, mit einem die Lage dieser Spitze zur Oberfläche
angebenden Meßinstrument, z. B. einem Mikroindikator, mit einer Vorrichtung zum Herbeiführen
einer seitlichen Relativbewegung zwischen der Spitze und der Oberfläche und mit einer Vorrichtung
zum Abheben der Meßspitze von der Oberfläche versehen ist, unterscheidet sich erfindungsgemäß
von dem Bekannten in der Hauptsache dadurch, daß die Vorrichtung zum Abheben der Meßspitze von der Oberfläche und die
Vorrichtung zum Herbeiführen der seitlichen Relativbewegung zwischen der Meßspitze und
der Oberfläche miteinander und mit ein und demselben Betätigungsorgan verbunden sind und von
diesem Organ bewegt werden, derart, daß bei der Betätigung dieses Organs die Meßspitze zuerst
von der Oberfläche abgehoben und dann in der Seitenrichtung zur Oberfläche bewegt wird".
Hierdurch werden die Prüfungen wesentlich erleichert und rasch durchführbar. !
Die Erfindung ist im folgenden näher beschrie- j ben unter Hinweis auf zwei auf den Zeichnungen j
dargestellte Ausführungsbeispiele, wobei auch j weitere für die Erfindung zweckmäßige Einzel- i
heiten angegeben sind. Fig. 1 bis 3 zeigen ein die ! Erfindung veranschaulichendes Meßgerät in
Außenansicht von verschiedenen Seiten. Fig. 4 ' und 5 zeigen eine zum gleichen Gerät gehörige
Einzelheit in zwei zueinander rechtwinkligen ; Ansichten. Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch
eine andere Einzelheit des Gerätes und Fig. 7 ■ einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6.
In Fig. 8 sind die Meßspitze und eine Profilkurve in starker Vergrößerung schematisch dargestellt.
Fig. 9 bis 12 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform des Gerätes, wobei Fig. 9 dieselbe von
vorn, Fig. 10 von oben und teilweise im Schnitt, Fig. 11 von hinten und Fig. 12 von der rechten
■ Seite, bezogen auf Fig. 9, zeigt.
Bei der in Fig. 1 bis 7 dargestellten Ausführungsform
bezeichnet 10 eine Bodenplatte, auf welcher ein mit Schraubengewinde versehener
Ständer 11 angebracht ist, der seinerseits einen verschiebbaren, hinten zweckmäßig geschlitzten
Befestigungsteil 12 trägt. Der Teil 12 kann
durch Drehung einer Mutter 13 auf dem Ständer verschoben und mittels einer Schraube 14 in der
gewünschten Lage gesperrt werden, welche Schraube zweckmäßig in Vorsprünge 15, 16 des
Befestigungsteiles an der geschützen Seite desselben eingreift, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Zwei
Blattfedern 17, welche einen an sich bekannten Mikroindikator 18 tragen, sind mit dem Befestigungsteil
12 auf solche Weise fest verbunden, daß der Indikator parallel oder in der Hauptsache
' parallel mit der Oberseite der Bodenplatte 10
bewegt wird, wenn die Federn in der Seitenrichtung gebogen werden. Dagegen sind die Federn
; im rechten Winkel dazu, d. h. in senkrechter Richtung starr. Diese Federanordnung gestattet
eine vollkommen spielfreie Bewegung des Mikro-. ; indikators. Mit dem Befestigungsteil 12 ist
ferner ein Arm 19 verbunden, an welchem eine Mikrometerschraube 20 angebracht ist, deren
beweglicher Teil 21 so angeordnet ist, daß er die Federn 17 bzw. den Indikator 18 zu bewegen
gestattet. Die Mikrometerschraube 20 ist dabei in bekannter Weise mit einer Skala 22 zur Ablesung
der waagerechten Verschiebung des Teiles 21 und damit auch des Indikators 18 versehen.
Um Seitenverschiebungen des Indikators von sehr geringer Größenordnung zu ermöglichen,
kann die Mikrometerschraube auch noch mit besonderen Feinverstell- und Ablesemitteln gekuppelt
sein.
Der Indikator ist an der Unterseite mit einem Zapfen 23 (Fig. 6) versehen, der eine Nadel oder
Meßspitze 24 mit sehr kleinem Durchmesser bzw. Spitzenhalbmesser trägt. Die senkrechten Bewegungen
der Meßspitze 24 werden durch den Zeiger 25 des Mikroindikators angezeigt, und zwar zweckmäßig so, daß eine Umdrehung des
genannten Zeigers einer Verschiebung der Meßspitze 24 von einigen Tausendsteln Millimetern
entspricht. Der Indikator,.18 ist an den beiden no Seiten der empfindlichen Meßspitze 24 mit Vorsprüngen
26 versehen, welche die Spitze schützen, "wenn diese sich in ihrer oberen Lage befindet.
Die beweglichen Teile 23; 24 des Indikators
sind gemäß der Erfindung so eingerichtet, daß 1x5 sie von der Mikrometerschraube 20 betätigt werden
können. Die hierzu erforderlichen Übertragungsorgane bestehen beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus einem Hubarm 27, der mit seinem geschlitzten Ende unter den Zapfen 23 greift und vorzugsweise durch die Vorsprünge 26
geführt wird (Fig. 7). Der Arm 27 ist ander-
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seits mit einem Kolben 28 verbunden, welcher in einer am Indikator 18 angebrachten Hülse 29
beweglich angeordnet ist. In der Hülse 29 und im Kolben 28 liegt eine Feder 30, welche bestrebt
ist, den Arm 27 nach unten zu bewegen und dadurch die Meßspitze 24 für die Bewegung freizugeben.
Vom Arm 27 erstreckt sich ein Faden 31 nach oben durch den Kolben 28 und die Hülse 29
über eine Führungsrolle 32 zu einem Hebel 33, der an einer mit dem Arm 19 fest verbundenen
Stütze 34 drehbar gelagert ist. Der Hebel 33 stützt sich mit seinem anderen Ende gegen eine
auf der Mikrometerschraube 20 angebrachte Hülse 35. Diese Hülse ist mit einem kurvens
förmigen Schlitz 36 ausgebildet, in welchen ein mit dem Zapfen 37" der Mikrometerschraube fest
verbundener Stift 38 eingreift. Wenn die Hülse 35, die das Betätigungsmittel des Gerätes bildet,
aus der in Fig. 3 dargestellten Mittellage nach der einen oder anderen Richtung gedreht wird, so
wird dieselbe sich unter Freilauf auf dem Zapfen 37 der Mikrometerschraube axial verschieben,
bis der Stift 38 an dem einen oder anderen Ende des Schlitzes 36 zur Anlage gekommen ist. Erst
bei einer weiteren Drehung der Hülse 35 wird der die Spitze 21 betätigende Zapfen 37 mitgenommen.
Der Hebel 33 befindet sich aber dann in der in Fig. 3 und 4 mit gestrichelten Linien dargestellten
Lage, bei welcher die Meßspitze 24 des Indikators von der Meßfläche abgehoben ist.
Die Betätigungsvorrichtung kann, wie aus Fig. 5 hervorgeht, mittels eines Gesperres 39 in der genannten
Lage gesperrt werden.
Der Befestigungsteil 12 ist vorzugsweise bis auf einen Teil seiner Höhe geschlitzt, wie bei 41
(Fig. ι und 2) angedeutet ist. In den oberen äußeren Teil 12° des Teiles 12 sind zwei Zugstangen
42 eingeschraubt, welche in dem den Ständer 11 unmittelbar umgebenden Teil des
Befestigungsteiles frei laufen. Die Zugstangen 42 sind außerhalb des Befestigungsteiles in
einem Bügel 43 befestigt, in dessen.Mitte eine Schraube 44 eingeschraubt ist, welche beim Anziehen
mit dem Befestigungsteil 12 in Berührung kommt und auf die Stangen 42 einen Zug ausübt,
was zur Folge hat, daß der äußere Teil 12" des Befestigungsteiles federnd nach oben gezogen
wird. Durch geeignete Bemessung des Schlitzes 41 oder durch Anbringung von Anschlägen 0. dgl.
wird die Federung des Teiles I2a nach oben mit
Bezug auf die durch die Federung entstehenden Beanspruchungen des Teiles unter dem Schlitz so
begrenzt, daß die Beanspruchungen sich innerhalb zulässiger Werte halten.
Auf die Bodenplatte 10 wird der Körper gelegt, dessen Oberflächenbeschaffenheit untersucht
werden soll und der beispielsweise aus einem mit ebener Fläche versehenen Teil 45 oder
aus einem Zylinder 46 bestehen kann, wie aus
*>o Fig. ι hervorgeht. Der Befestigungsteil 12 wird
mittels der Schraube 13 zweckmäßig so eingestellt, daß die unteren Vorsprünge 26 des Indikators
mit dem Körper in Berührung kommen. Während dieser Einstellung ist die Meßspitze 24
in ihrer oberen Lage aufgezogen, wobei das Gesperre 39 mit dem Arm 33 in Eingriff sein und
ihn sperren kann. Nachdem der Befestigungsteil mittels der Schraube 14 am Ständer 11 befestigt
worden ist, wird der Indikator mit Hilfe der Schraube 44 in geeigneter Höhenlage über
der Meßfläche eingestellt. Die Spitze 21 der Mikrometerschraube wird gleichzeitig an der
Feder 17 zur Anlage gebracht. Nachdem das Gesperre 39 in die mit ausgezogenen Linien in
Fig. 5 dargestellte Lage bewegt worden ist, T-'
wird der Arm 27 unter der Einwirkung der Feder 30 nach unten verschoben. Der Zapfen 23 nebst
dem Meßstift 24 des Indikators sind nun frei und bewegen sich deshalb in bekannter Weise nach
unten, bis der Meßstift gegen die Meßfläche zur so
Anlage kommt. Der Ausschlag des Zeigers 25 des Indikators wird nun abgelesen. Um die
nächstfolgende Messung ausführen zu können, soll der Indikator mit seinem Meßstift um ein
Stück längs der Meßfläche bewegt werden. Dies wird durch Drehung der Mikrometerschraube
herbeigeführt, deren Spitze 21 den Indikator mit den diesen tragenden Federn 17
bewegt. Eine solche Verschiebung des Indikators kann aber gemäß der Erfindung nicht stattfinden,
ohne daß die Betätigungshülse 35 zuerst unter Freilauf auf dem Zapfen 37 gedreht wird,
bis der Stift 38 mit einem Ende des kurvenförmigen Schlitzes 36 in Berührung kommt. Bevor
diese Berührung eintritt, haben aber die durch die Verschiebung der Hülse 35 bewegten Organe
33. 31« 37 die Teile 23, 24 von der Meßfläche abgehoben.
Bei der weiteren Drehung der Hülse 35 wird die Mikrometerspitze 21 bzw. der Indikator
um ein Stück verschoben, welches auf der Skala 22 abgelesen wird und das einige Tausendstel
pnd Hundertstel von Millimetern betragen kann. Wenn die Hülse 35 dann losgelassen
wird, kehrt sie in die Außenlage zurück, und die Meßspitze 24 kann sich wieder gegen die Meß-'
fläche hinunterbewegen, was einen neuen Ausschlag des Zeigers 24 gibt. Auf diese Weise
wird eine Untersuchung der Oberflächenbeschaffenheit der Meßfläche dadurch ausgeführt,
daß der Indikator über der Meßfläche bzw. über einem Teil derselben vom einen Meßpunkt zum
anderen bewegt wird, wobei die Meßspitze 24 jedesmal, bevor eine Seitenbewegung des Indikators
über der Meßfläche stattfinden kann, automatisch abgehoben wird. Je näher aneinander
die Meßpunkte liegen und je mehr Messungen man ausführt, um so genauer wird die Profilkurve
gemessen und um so gründlichere Kennt- · nis von der Beschaffenheit der Fläche wird erzielt.
Die Anzahl der Meßpunkte und der Abstand zwischen denselben werden zweckmäßig nach der Profilhöhe der Oberfläche, d. h. nach
der Höhe zwischen den höchsten und niedrigsten Punkten der Profilkurve, gewählt.
Die in Fig. 9 bis 12 dargestellte Ausführungsform
unterscheidet sich von der oben beschriebenen hauptsächlich dadurch, daß das Betätigungsorgan
für die Vorrichtung zum Abheben der Meßspitze und der Vorrichtung zum Herbeiführen
der Seitenbewegung der Meßspitze aus einer niederdrückbaren Taste · 0. dgl. besteht,
welche mit der Vorrichtung zum Herbeiführen der Seitenbewegung der Meßspitze (welche Vorrichtung
auch in diesem Falle aus einer Mikrometerschraube besteht) mittels einer.Kupplung,
die einen gewissen toten Gang hat, und mittels eines Klinkenschaltwerkes auf solche Weise verbunden,
ist, daß die Meßspitze für jedes Niederdrücken der Taste um ein bestimmtes Stück in
der Seitenrichtung gegenüber der zu untersuchenden Fläche bewegt wird. Die Vorschubao
klinke des Klinkenschaltwerkes kann hierbei ferner mit einem einstellbaren Anschlag zusammenwirken,
welcher die Hublänge der Vorschubklinke begrenzt, so daß man durch Verstellung dieses Anschlages die Größe des Stückes ändern
kann, um welches die Meßspitze für jedes Niederdrücken der Taste in der Seitenrichtung bewegt
wird.
Der auf der nicht dargestellten Bodenplatte angebrachte Ständer 51 trägt auch in diesem
Falle einen geschlitzten Befestigungsteil 52, welcher auf dem Ständer 51 sowohl verschiebbar
als auch drehbar ist und mittels einer Klemmschraube 53 in der gewünschten Lage festgestellt
werden kann. Am Teil 52 sind zwei Blattfedern 54 befestigt, welche ein ebenfalls geschlitztes
Querstück 55 mit zugehöriger Klemmschraube 56 tragen, welches Querstück zur Festklemmung
des Stieles 57 eines Mikroindikators dient, dessen oberer Teil mit der Anzeigevorrichtung auf der
Zeichnung weggeschnitten ist. In dem hohlen Stiel 57 ist der Meßbolzen 58 des Mikroindikators
auf und ab verschiebbar, welcher Meßbolzen an seinem unteren, aus dem Stiel herausragenden
Ende die Meßspitze 59 trägt. Am Befestigungsteil 52 ist ferner mittels zweier waagerechter
Platten 60, und zwar einer oberen und einer unteren, ein Seitenstück 61 befestigt, welches ein
Mikrometer trägt, dessen Schraube 62 zur Bewegung des Querstückes 55 dient, um die Seitenverschiebung
der Meßspitze 59 herbeizuführen. An dem Seitenstück 61 ist ferner ein Bügel 63
befestigt, in dessen beiden Schenkeln eine mit der Mikrometerschraube parallele Welle 64 drehbar
gelagert ist. Auf dem einen Ende dieser Welle ist eine Taste 65 befestigt, welche das Betätigungsorgan
des Apparates bildet, und auf dem anderen Ende der Welle ist eine Scheibe 66 befestigt.
An einem vom Bügel 63 abwärts ragenden, winkelförmig gebogenen Arm 67 ist eine Blattfeder 68 befestigt, welche dazu bestimmt
ist, mit ihrem freien, gabelförmigen Ende unter einen Flansch 69 des Meßbolzens 58 des Mikroindikators
zu greifen, um ihn und damit auch die Meßspitze 59 abzuheben. Die Feder 68 wird aber
für gewöhnlich durch einen gegen sie anliegenden, in einer am Arm 67 befestigten Führungshülse 70 verschiebbaren Stift 71 hieran gehindert,
dessen oberes Ende gegen eine hintere Verlängerung 72 der Taste 65 anliegt, weiche durch
eine Schraubenfeder 73, die stärker ist als die Blattfeder 68, für gewöhnlich in der in Fig. 9 und
ir dargestellten Ruhestellung gehalten wird. Auf dem außerhalb der Scheibe 66 herausragenden
Ende der Welle 64 ist ein Hebel 74 drehbar gelagert, dessen Drehbewegung im Verhältnis
zur Scheibe 66 durch zwei in der Scheibe befestigte Stifte 75 begrenzt wird. Der Hebel 74
trägt an seinem freien Ende eine federnde Vorschubklinke 76, welche in ein auf der Mikrometerschraube
62 befestigtes Zahnrad 77 eingreift und dazu dient, dieses Rad in der Richtung des Uhrzeigers in Fig. 9 zu drehen. In das
Zahnrad greift außerdem noch eine Sperrklinke 78 ein, welche eine Zurückdrehung des Rades
verhindert. Die Abwärtsbewegung des Hebels 74 wird durch einen verstellbaren Anschlag in
der Form einer Schraube 79 begrenzt, welche in einen aus dem Seitenstück 61 herausragenden
Arm 80 eingeschraubt ist, und die Aufwärtsbewegung des Hebels wird durch das Zahnrad 77 go
begrenzt.
Nachdem derjenige Körper, dessen Oberflächenbeschaffenheit untersucht werden soll,
auf die Bodenplatte aufgelegt worden ist, wird der Mikroindikator durch Einstellung des Befestigungsteiles
52 auf dem Ständer 51 so eingestellt, daß die Meßspitze 59 mit der Oberfläche
des Körpers in Berührung kommt. Wenn man dann die Taste 65 niederdrückt, wird die Feder
68 sofort vom Druck des Stiftes 71 entlastet, !0°
wobei die Feder 68 nach oben schwingt und mit ihrem gabelförmigen Ende unter den Flansch 69
des Meßbolzens 58 greift und diesen und damit auch die Meßspitze 59 von der Oberfläche des
Körpers abhebt. Sobald dies geschehen ist, '05 '
iommt beim fortgesetzten Niederdrücken der Taste 65 der untere Stift 75 der Scheibe 66 mit
dem Hebel 74 in Berührung und schwenkt diese und damit auch die Vorschubklinke 76 aufwärts
(Fig. 9). Hierdurch wird das Zahnrad 77 und »>° damit auch die Mikrometerschraube 62 um einen
gewissen Winkel in Richtung des Uhrzeigers in Fig. 9 gedreht, was zur Folge hat, daß das ganze
Querstück 55 und der davon getragene Mikroindikator mit dessen Meßspitze 59 um ein ent- >'5
sprechendes Stück, beispielsweise 0,01 mm, in der Richtung nach oben in Fig. 10 bewegt werden,
so daß die Meßspitze also in der Seitenrichtung zur Oberfläche des Untersuchungskörpers bewegt wird. Die Aufwärtsbewegung
des Hebels 74 und damit auch der Vorschubklinke 76 wird dadurch begrenzt, daß der Hebel
gegen das Zahnrad 77 stößt. Wenn man dann wieder die Taste 65 freigibt, so wird diese durch
die Feder 73 in die in Fig. 9 und 11 gezeigte Ruhestellung zurückgedreht. Hierbei drückt
der Stift 71 wieder die Feder 68 nieder, so daß diese den Meßbolzen 58 freigibt und die Meßspitze
59 sich wieder gegen die Oberfläche des Körpers senken kann, worauf die Höhe der Oberfläche
an der neuen Meßstelle am Mikroindikator
ίο abgelesen werden kann. Gleichzeitig fällt der
Hebel 74 durch sein Eigengewicht gegen die Schraube 79 zurück, während die Sperrklinke 78
eine Zuriickdrehung des Zahnrades ηη verhindert.
Auf diese Weise wird somit bei jedem Niederdrücken der Taste 65 die Meßspitze 59
zuerst von der Oberfläche des Körpers abgehoben und darauf um ein bestimmtes Stück in
der Seitenrichtung zu dieser Oberfläche bewegt. Durch Einstellung des Anschlages 79 für den
Hebel 74 kann man ferner die Hublänge der Vorschubklinke
76 ändern, so daß das Zahnrad J^ jedesmal um einen oder mehrere Zähne gedreht
und damit auch die Größe des, Stückes, um welches die Meßspitze für jedes Niederdrücken der
Taste 65 in der Seitenrichtung bewegt wird, entsprechend geändert wird.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Gerät zum Feststellen der Oberflächenbeschaffenheit von Körpern mit einer im Winkel zur Oberfläche des Körpers beweglichen Meßspitze, mit einem die Lage dieser Spitze zur Oberfläche angebenden Meßinstrument, mit einer Vorrichtung zum Herbeiführen einer seitlichen Relativbewegung zwischen der Spitze und der Oberfläche und mit einer Vorrichtung zum Abheben der Meßspitze von der Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Abheben der Meßspitze von der Oberfläche und die Vorrichtung zum Herbeiführen der seitlichen Relativbewegung zwischen der Meßspitze und der Oberfläche miteinander und mit ein und demselben Betätigungsorgan verbunden sind und von diesem Organ bewegt werden, derart, daß bei der Betätigung dieses Organs die Meßspitze zuerst von der Oberfläche abgehoben und dann in der Seitenrichtung zur Oberfläche bewegt wird.
- 2. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwischen der Meßspitze (24) und dem Betätigungorgan (35) eingeschaltete Organe (27,31,32), welche vom Betätigungsorgan am Anfang der Bewegung desselben bewegt werden, während welcher das Betätigungsorgan noch von der die Seitenbewegung herbeiführenden Vorrichtung (21) losgekuppelt ist.
- 3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßspitze (24) von einem Befestigungsteil (12) mittels Federn, zweckmäßig Blattfedern (17), getragen wird, welche in der Richtung senkrecht zur Oberfläche starr sind, aber eine spielfreie Seitenbewegung der Meßspitze gestatten.
- 4. Gerät nach Anspruch 1,2 oder 3, gekennzeichnet durch beispielsweise am Meßinstrument angeordnete Vorsprünge (26) zum Schutz der fernen Meßspitze (24) in der abgehobenen Lage, die zweckmäßig auch als Führung für einen zum Anheben der Meßspitze bestimmten Arm (27) o. dgl. dienen.
- 5. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der die Meßspitze (24) und das Meßinstrument (18) tragende Teil (120) des Befestigungsteiles (12) in einer Ebene, welche mit der zu prüfenden Oberfläche einen Winkel bildet, federnd beweglich angeordnet ist und mit Einstellorganen (42, 43, 44) derart zusammenwirkt, daß der Abstand der Meßspitze von der zu prüfenden Oberfläche durch eine größere oder geringere Federung des genannten Teiles (12°) regelbar ist.
- 6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Organ zum Betätigen der Vorrichtung zum Abheben der Meßspitze und der Vorrichtung zum Herbeiführen der Seitenbewegung der Meßspitze aus einer niederdrückbaren Taste (65) o. dgl. besteht, welche mit der Vorrichtung (62) zum Herbeiführen der Seitenbewegung der Meßspitze mittels einer Kupplung (75,74), die einen gewissen toten Gang hat, und mittels eines Klinkenschaltwerkes (76, 77) verbunden ist, derart, daß die Meßspitze bei jedem Niederdrücken der Taste um ein bestimmtes Stück in der Seitenrichtung zu der zu untersuchenden Fläche bewegt wird.
- 7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubklinke (76) des Klinkenschaltwerkes mit einem einstellbaren Anschlag (79) zusammenwirkt, der die Hublänge der Vorschubklinke begrenzt, so daß durch Verstellung dieses Anschlages die Größe der Schrittlänge änderbar ist, um welche die Meßspitze bei jedem Niederdrücken der Taste in der Seitenrichtung bewegt wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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---|---|
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Family Applications (1)
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