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Vorrichtung zum Drallen des Walzgutes, vor- |
nehmlich für Draht-Fertigstraßen |
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Drallen |
des Walzgutes, insbesondere für Draht-Fertigstraßen, mit |
einer hinter dem jeweiligen Walzgerüst angeordneten, dem Walzgut einen Vordrall
vermittelnden, axial geteilten Drallbüchse und einem dieser Büchse nachgeschalteten
Drallrollenpaar.
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In neuzeitlichen Draht-Fertigstraßen mit nur Horizontal-GerUsten müssen
die Ovalquerschnitte von einem Gerüst zum anderen um 900 gedrallt werden. Da in
diesen Draht-Fertigstraßen die Endwalzgeschwindigkeit 30 m/sec. und mehr beträgt,
zum anderen die Querschnitte der Walzadern gering sind, wird der GerUstabstand kurz
gewählt. Dies bedingt einen kurzen Drallweg, was andererseits zur Folge hat, daß
dem Walzgut in den Ausführungsbüchsen ein großer Vordrall gegeben werden muß. Hieraus
folgert ein großer Verschleiß in den Ausführungsbüchsen. Bei geringstem Verschleiß
in der Büchse verändert sich jedoch der Vordrall. Die Stäbe kommen nun nicht mehr
um 900 gedrallt vor das Einführungkaliber, sondern je nach Verschleiß der Drallbüchse
mit 890 88°, 87° oder noch weniger. Dies ist besonders bei den hohen Walzgeschwindigkeiten
Ursache von häufigen Störungen.
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Um den hohen Verschleiß der BUchsen, die dadurch bedingten Störungen
sowie einen häufigen Wechsel der Walzarmatur zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen,
der Drallbüchse ein Drallrollenpaar nachzuschalten, wobei in der BUchse dem Walzgut
ein leichter Vordrall gegeben wurde., b2, , der beim Durchlauf des Walzgutes zwischen
den Rollen je nach Erfordernis mehr oder weniger verstärkt wird. Infolge der rollenden
Reibung zwischen Walzgut und den Rollen ist der hierbei auftretende Verschleiß gering.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Drallbüchse und das Drallrollenpaar
zu einem vom WalzgerUst jederzeit lösbaren Gerät zu vereinigen, wobei sowohl die
Drallbüchse als auch das Drallrollenpaar Mittel zur voneinander unabhängigen Dralleinstellung
aufweisen. Hierbei kann das Drallrollenpaar zylindrische Rollen aufweisen, die gegenüber
der Horizontalen um 450 geneigt angeordnet sind.
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In der Weiterausbildung der Erfindung ist das Drallrollenpaar auf
einer Grundplatte befestigt, die an einem Ende einer die geteilte Drallbüchse umschliessenden
Führungsbüchse zentrisch zur Drallachse und nach jeweilige Lösen der Befestigungsmittel
um die Drallachse drehbar angeordnet.
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Eine weitere Möglichkeit zur Drallrollenlagerung wird darin gesehen,
daß das Drallrollenpaar auf der Grundplatte in PrismenfUhrungen gleitet und die
Rollen mittels Spindeln zu-bzw. voneinander bewegt werden können.
Zwecks Regelung des Drallens in der Drallbüchse ist es vor- |
teilhaft, letztere in der Führungsbüchse drehbar um die |
Drallachse zu lagern und Mittel zum drehbaren Verstellen |
vorzusehen.
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Wird zwischen Drall-und Führungsbüchse ein Kühlraum mit gegen das
Drallrollenpaar gerichtete Austrittsschlitze vorgesehen, so ist hiermit eine wirksame
Kühlung der Drallvorrichtung gewährleistet.
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Bei einseitig offener Ausführung des Ausführungsgehäuses, in demdie
Drallvorriohtung im WalzgerUst angeordnet ist, läßt sich mit einer Druckschraube
das DrallgerUst in dem besagten Gehäuse derart festklemmen, daß sich nach Lösen
dieser Druckschraube das gesamte Drallgerät schnell und sicher herausnehmen und
nein neues wieder einbauen läßt, ohne daß Ausführungsgehäuse von seiner Befestigung
am Walzbalken zu lösen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
des Erfindunggegenstandes dargestellt.
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Fig. 1 zeigt das Drallgerät in einer Seitenansicht.
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Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt nach Fdfg. 1 mit um 450 versetztem
Drallrollenpaar.
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Fig. 3 ist eine Sicht auf die das Drallrollenpaar tragende Stirnseite.
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Fig. 4 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Fig. 1.
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Das auslaufende Walzgut wird durch eine axial geteilte BUchse 1 leicht
vorgedrallt und läuft so in ein Drallrollenpaar 2 ein. Durch letzteres wird dem
Walzgut der erforderliche Drall gegeben. Die Drallrollen sind unter 45° zur Horizontalen
geneigt angeordnet. Die Neigung der Rollen richtet sich übrigens bei einem vorgegebenen
erforderlichen Drall nach dem eingestellten Vordrall in der Drallbüchse und ist
veränderlich. um letzteren entsprechend einstellen bzw. korrigieren zu können. Eine
Grundplatte 4 ist zentrisch an der die eigentliche Drallbüchse 1 umschließenden
FUhrungsbüchse 5 mttels Schrauben 3 befestigt. Die Grundplatte ist im Bereich der
Schrauben 3 mit entsprechend angeordneten Langlöchern versehen, um sie nach Lösen
der Schrauben 3 um die Drallbüchse drehen zu können.
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Eine weitere Möglichkeit zur Dralleinstellung ist durch ein Verschieben
der Drallrollen gegeneinander gegeben. Zu diesem Zweck sind Rollenkörper 2a, in
denen die Rollen 2 gelagert sind, in Prismenführungen 7 auf der Grundplatte gleitend
geführt. Sie können durch Verdrehen von Spindeln 6 zueinander bzw. voneinander bewegt
werden. daß Diese Spindelanstellung ermöglicht es, die besagte Vorrichtung für einen
größeren Walzgutbereit benutzt werden kann, beispielsweise bei der Drahlwalzung
fUr Ovalquerschnitte, von 5 bis 12 mm. Hierbei ist es lediglich erforderlicht
die
Drallbüchse für die verschiedenen Querschnitte jeweils auszuwechseln und die Drallrollen
entsprechend anzustellen. Bei kleinerem Walzgutbereich kann auf eine Spindelanstellung
bei den Drallrollen verzichtet werden.
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Die Drallbüchse 1 ist in der FUhrungsbücRse 5 drehbar um die Drallachse
gelagert.
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Durch gegenläufiges Verstellen von Schrauben 8, die an dem einen Teil
der Drallbüchse auf einer zur Drallachse parallel verlaufenden Schnittebene an diesem
Teil angreifen, dreht sich die Drallbüchse in der Führungsbüchse und verändert dabei
den Vordrall.
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Mittels einer Druckschraube 9 wird die FührungsbUchse 5, mit ihr die
Drallbüchse 1 und die an der Bührungbüchse befestigte Grundplatte 4, also das vollständige
Drallgerät, in dem Ausführungsgehäuse 10 festgeklemmt ; das an dem Walzbalken des
WalzgerUstes befestigt ist.
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Wie die Fig. 3 und 4 erkennen lassen, ist die eine Seite des Ausführungsgehäuses
10 offen ausgebildet, so daß sich nach Lösen der Druckschraube 9 das Drallgerät
in kürzester Zeit herausnehmen und ebenso schnell ein neues Gerät einsetzen läßt,
ohne daß das letztgenannte Gehäuse vom Walzbalken gelöst werden müßte.
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Mittels einer Schlauchtülle 11 wird Kühlwasser in einen Raum 12 zwischen
Drall-und Führungsbüchse geleitet, womit eine wirksame Kühlung erzielt und die Standzeit
der Büchse wesentlich erhöht wird. Das Kühlwasser tritt an dem einen Ende der Drallbüchse
durch nicht dargestellte, in der Führungbüchse vorgesehene Schlitze aus, wobei es
gegen die Drallrollen spritzt, die gleichzeitig mit gekühlt werden.