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Vorzugsweise einer Schälrnaschine nachgeschaltete Zwv walzen-Richtmaschine
für stangenförmiges Gut Die Erfindung bezieht sich auf eine Worzugsweise einer Schälmaschine
nachgeschaltete, Zweiwalz#n-Richtmaschine für stangen förmiges Gut, deren neben-
oder übereinander angeordnete, austauschbar gelagerte Richtwalzen, von denen mindestens
eine antreibbar ist, in einem Gehäuse gelagert sind, vorzugs .ise Zweiwalzen-Richtmaschine
mit zweiteiligem Gehäuse, dessen einer, die eine Richtwalze lagernder Gehäuseteil
vom anderen, i die andere Richtwalze lagernden Gehäuseteil wegbewegbar, z.B um eine
waagerechte Achse verschwenkbar ist, welche im wesentlichen parallel zur Richtachse
der Richtmaschine, seitlich versetzt, angeordnet, sowie gegenüber dem anderen Gehäuseteil
verspannbar ist, und deren Richtwalzen in den Gehäuseteilen derart gelagert sind,
daß sowohl der Abstand der Richtwalzen voneinander als auch der Winkel zwischen
den Drehachsen der Richtwalzen änderbar ist, um das zu richtende, durch Lineale,
Rollen od. dgl, geführte Gut änderbaren Durchmessers (z. B.
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mit einem Durchmesserbereich von 4 bis 20, 8 bis 50, 10 bis 30, 50
50bis 300 usw. mm Stangendurchmesser)richten bzw. richten und polieren zu können.
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Bei einer bekannten Art dieser Zweiwalzen-Nachrichtmaschinen wird
ein Geha-#useteil gegenüber dem anderen Gehäuseteil im allgemeinen in lotrechter
Richtung bewegbar geführt, um eine oder beide Richtwalzen gegen andere austauschen
bzw. durch
gleiche Richtwalzen ersetzen zu können. Bei der anderen
Art solch~r Zweiwalzen-Nachrichtmaschinen wird der eine Gehäuseteil, im allgemeinen
der oben liegende Gehäuseteil gegenüber dem unten liegenden Gehäuseteil verschwenkbar
gelagert, um das Austauschen bzw. Ersetzen noch schneller durchführen zu können
(DT-OS 2 335 559 und Drahtwelt Heft 4, 1975 Seiten 133 und 134#.
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Im Zuge der Rationalisierung der Bearbeitung stangenförmigen Gutes
ist man dazu übergegangen, das gewalzt Gut in einem Arbeitsgang zunächst vorzurichten,
dann in einer Schälmaschine zu schcilen und dann nachzurichten und zu polieren,
wodurch die Bearbitungszit, die Bearbeitungskosten und die Zahl des Bedienungspersonals
erheblich verringert werden konnten. Soweit es sich um stangenförmiges Gut verhältnismäßig
kleinen Durchmessers, z.B. bis 100 mm handelt, lassen sich die Anschaffungskosten
solcher Anlagen noch in tragbaren Grenzen halten, weil die Kosten für die Zweiwalzen-Nachrichtmaschinen
in einem vertretbaren Verhältnis zurSchälanlage stehen. Weist das stangenförmige
Gut jedoch einen verhältnismäßig großen Durchmesser auf, z.B. einen Durchmesser
von 300 mm, dann betragen die Anschaffungskosten dieser Zweiwalzen-Nachrichtmaschinen
ein Mehrfaches der Anschaffungskosten der vorerwähnten Zweiwalzen-Nachrichtmaschinen
und stellen damit die Rentabilität solcher Anlagen in Frage.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Kosten der bisher
benötigten Nachrichtmaschinen, die verhältnismäßig groß und in der Anschaffung und
Unterhaltung verhältnismäßig teuer sind, erheblich zu verringern und zwar mindestens
auf die Hälfte bzw. auf einen noch niedrigeren Wert.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird von der Uberlegung ausgegangen, daß
stangenförmiges Gut vor dem Schälen so gerade sein muß,
daß es einwandfrei
geschält werden kann, daß es aber nach dem Schälen im kleinen Durchmesserbereich
(bis etwa 100 mm) sehr gut gerichtet und wahlweise auch poliert sein muß, während
bei den größeren Durchmessern (etwa bis 300 mm) die Richtgeschwindigkeit des Gutes,
wie es die Schälmaschine verläßt, in den meisten Fällen genügt, jedoch wird das
Gut sehr oft in poliertem Zustand verlangt.
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Wird eine an sich bekannte Zweiwalzen-Nachrichtmaschine, mit der geschältes,
stangenförmiges Gut von beispielsweise 100 mm Durchmesser gerichtet und poliert
werden kann, so geändert, daß der Abstand ihrer Richtwalzen und der Winkel zwischen
den Drehachsen dieser Richtwalzen derart änderbar sind, daß mit dieser Richtmaschine
stangenförmiges Gut eines Durchmessers, der deutlich größer, vorzugsweise sogar
mindestens doppelt oder dreimal so groß, ist, wie der größte Durchmesser des mit
dieser Richtmaschine zu richtenden bzw. zu richtenden und zu polierenden Gutes,
poliert werden kann, dann lassen sich die Anschaffungskosten einer Zweiwalzen-Nachrichtmaschine,
die das geschälte Gut verhältnismäßig großen Durchmessers nur poliert, erheblich
senken, weil diese Maschine, entsprechend umgebaut, 2/3 billiger ist als die bisher
zum Richten bzw. zum Richten und Polieren für Gut großen Durchmessers eingesetzte
Maschine.
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Bei Zweiwalzen-Richtmaschinen werden zum Führen des stangenförmigen
Gutes Lineale oder Rollen benutzt, um ein Ausweichen des stangenförmigen Gutes während
des Richtens bzw. während des Richtens und des Polierens zu verhindern. Will man
auf solche Führungsmittel verzichten, dann kann man, wenn Stangenmaterial verhältnismäßig
großen Durchmessers nur poliert werden muß, an Stelle der einen Richtwalze, deren
Abstand von der anderen Richtwalze änderbar ist, zwei Walzen vorsehen, die dann
auch dem Führen des stangenförmigen Gutes dienen,
spart dann also
Führungsmittel wie Lineale und Rollen. Erreicht wird dadurch außerdem eine bessere
Polierwirkung.
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Der bzw. die Anstellwinkel der Richtwalzen der bekannten Zweiwalzen-P#ichtmaschinen
müssen mit zunehmendem Durchmesser des stangenförmigen Gutes etwas vergrößert werden.
Somit tragen die Anstellwinkel beispielsweise bei einem Durchmesser ds Stangenmaterials
von 50 mm beispielsweise 100, bei einem Durch messer des Stangenmaterials von beispielsweise
100 mm beispielsweise 12°, wenn eine der Richtwalzen zylindrische oder leicht ballige
Form, die andere Richtwalze hyperbolische Form aufweist Wird der Abstand der beiden
Richtwalzen erfindungsgemäß erheblich erhöht, um nur eine Polierwirkung zu erzielen,
dann muß der Anstellwinkel noch etwas vergrößert werden, beispielsweise bei einem
Durchmesser des Stangenmaterials von 250 mm auf 150.
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Wenn man nun die hyperbolische Richtwalze durch eine zvlindrische
oder leicht ballige Richtwalze ersetzt, auch in diesem Fall sind Führungsmittel,
wie Lineale, Rollen od. dgl. vorzusehen, lassen sich die Anstellwinkel der Richtwalzen
verringern, was deswegen besonders zweckmäßig ist, weil dadurch die Polierwirkung
erheblich verbessert wird, denn diese hängt vom Vorschub pro Vmdrehung und der Polierkraft
ab. Da jedoch einer Erhöhung der Polierkraft wegen der Belastbarkeit der Walzen
Grenzen gesetzt sind, bringt die Anstellwinkel-Verringerung wesentliche Vorteile
mit sich.
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Man kann auch die bei den bekannten Zweiwalzen-Richtmaschinen vorgesehene
hyperbolische Richtwalze durch zwe; zylindrische oder leicht ballige Walzen ersetzen,
die dann, wie oben schon angedeutet, nicht nur eine verbesserte Polierwirkung erzielen
lassen, sondern auch das Vorsehen besonderer Führungsmittel, wie Lineale, Rollen
od. dgl. entbehrlich machen.
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Wenngleich Zweiwalzen-Richtmaschinen, deren einer Gehausateil vom
anderen Gehäuseteil beispielsweise in lotrechter Richtung wegbewegbar ist, Venrendung
finden können, empfiehlt es sich die ebenfalls bekannten Zweiwalzen-Richtmaschinen
einzusetz#n, 1 deren einer Gehäuseteil vom anderen Gehäuseteil um eine seitlich
versetzte waagerechte Achse verschwenkbar ist, weil diese das Auswechseln wesentlich
erleichtern.
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Die Erfindung wird an Hand mehrerer, in den Zeichnungen schematisch
dargestellter Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert. Es zeigt: Figur 1 die
Lage der beiden Richtwalzen einer bekannten Zweiwalzen-Richtmaschine zum Richten
bzw. Richten und Polieren stangenförmigen Gutes verhältnismäßig geringen Durchmessers;
Figur 2 die beiden Richtwalzen nach Figur 1 zum Richten bzw. Richten und Polieren
eines Stangenmaterials mit größerem Durchmesser; Figur 3 die Richtwalzen nach Figur
1 und 2 zum Polieren stangenförmigen Gutes, das mit der bekannten Richtmaschine
nicht mehr gerichtet bzw. gerichtet und poliert werden kann; Figur 4 eine Abwandlung
der erfindungsgemäßen Lösung nach Figur 3, bei der die hyperbolische Richtwalze
nach Figur 3 durch eine zylindrische bzw. leicht ballige Walze ersetzt worden ist
mit Rollen, die der Führung' des zu polierenden Gutes dienen; Figur 5 eine Seitenansicht
der Figur 4;
Figur 6 eine weitere Abwandlung des Ausführungsbeispieles
der Figur 3, bei der die hyperbolische Richtwalze durch z zylindrische bzw. leicht
ballige Walzen ersetzt worden ist; Figuren 7 bis 10 Walzenformen von Walzen, die
dem Polieren stangenförmigen Gutes verhältnismäßig großen Durchmesser$ dienen.
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Im Falle der Ausführungsbeispiele ist angenommen, daß eine hyperbolische
Richtwalze 1 oberhalb und eine zylindrische oder leicht ballige Richtwalze 2 dem
Richten bzw. Richten und Polieren einer Stange 3 dienen. Auf die Darstellung der
Lager, der Antriebsmittel mindestens einer Richtwalze und der Führungsmittel für
das zu richtende bzw. zu richtende und polierende Gut wurde der besseren Übersicht
wegen verzichtet. Der Anstellwinkel der Drehachse 4 der Richtwalze 1 gegenüber der
Stange 3 ist, um eine gute Richt-bzw.Richt- und Polier-Wirkung zu erzielen, verhältnismäßig
klein, er beträgt beispielsweise bei einem Stangendurchmesser von 50 mm 10°.
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Wird der Abstand der beiden Richtwalzen 1 und 2 erhöht, um beispielsweise
eine Stange 3' mit^einem Durchmesser 100 mm zu richten bzw. zu richten und zu polieren,
dann wird der Anstellwinkel der Richtwalzen etwas erhöht, beispielsweise auf 120.
In beiden Fällen (Figur 1 und 2) dient die gleiche Zweiwalzen-Richtmaschine dem
Richten bzw. Richten und Polieren der Stangen 3 und 3'.
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Wird nun erfindungsgemäß dafür gesorgt, daß der Abstand der Richtwalzen
1 und 2 voneinander so groß ist, daß eine Stange 3"
eines wesentlich
größeren Durchmessers, beispielsweise von 250 mm, noch poliert werden kann, dann
ist der Anstellwinkel der Richtwalzen noch etwas zu erhöhen, beispielsweise auf
15° Wird die hyperbolische Richtwalze 1 durch eine zylindrische bzw. leicht ballige
Richtwalze 1' ersetzt, dann kann der Anstellwinkel der Richtwalzenl' und 2 wesentlich
verringert werden, beispielsweise bei einem Durchmesser der Stange 3'' von 250 mm
auf 1°. Dadurch wird, weil der Vorschub pro Umdrehung verringert wird, die Polierwirkung
im gleichen Maß verbessert, denn der Vorschub, der im Fall der Figur 1 (Stangendurchmesser
50 mm, Anstellwinkel 100) beispielsweise 60 m pro Minute beträgt, wird bei einem
Durchmesser der Stange von 250 mm und einem Anstellwinkel von 10 jetzt auf 6 m pro
Minute reduziert.
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Damit ergibt sich gegenüber dem Fall nach Figur 1 ein lO-facher Poliereffekt.
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Ähnliche Verhältnisse liegen vor, wenn die hyperbolische Richtwalze
3 (Figur 3) ersetzt wird durch zwei Walzen 7 und 8 zylindrischer oder leicht balliger
Form. Auch hier können die Anstellwinkel der Walzen verhältnismäßig klein, die der
Walzen 7 und 8 sogar gleich 0° sein. Im Regelfall dürfte es ausreichen, wenn nur
die Walze 2 antreibbar ist. Infolge der Anordnung von zwei Walzen 7 und 8 sind jetzt
Führungsmittel wie Lineale oder Führungsrollen 5 und 6 entbehrlich. Der Winkel zwischen
benachbarten Walzen kann zweckmäßig 120° betragen.
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Die Walzen 2, 7 und 8 können Formen aufweisen, die die Figuren 7 bis
10 veranschaulichen. Figur 7 zeigt eine Walze zylindrischer Form, Figur 8 eine Walze
leicht balliger Form, Figur 9 eine Walze, die im mittleren Bereich zylindrisch und
in den beiden Endbereichen konisch gestaltet ist und Figur 10 zeigt eine Walze,
die im mittleren Bereich zylindrisch und in den beiden Endbereichen leicht ballig
ausgebildet wurde.