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Richtmaschine für strangförmige Werkstücke Die Erfindung# bezieht
sich auf eine Richtmaschine für strangförmige Werkstücke, vorzugsweise Draht, mit
einem zwischen ein Verdrehen des Werkstücks verhindernden, gegebenenfalls es auch
bewegenden Einzugs-:und Auszugsrollenpaaren angeordneten, angetrie#benen, umlaufenden
Richtrahmen, mit dem das strangförmir ge Werkstück mindestens an einer Stelle über
die Streckgrenze eines den-gleichen Querschnitt aufweisenden, aus dem gleichen Material
bestehenden, in sich geraden Werkstückes über einen wählbaren Betrag hinaus gebogen
wird. -Bekannte Richtmaschinen dieser Art weisen im Richtrahmen mehrere Richtrollen,
-Walzen od. dgl. auf, die im Reg#elfall frei drehbar gelagert sind. Zeigte sich
bisher, daß ein zu richtendes Werkstück nicht ausreichend gerichtet war,so nahm
man an-, daß es not wendig ist, dem Richtrahmen noch weitere Richtrollen od. dgl-.
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zuzuordnen. Darüberhinaus mußten, wurde festgestellt, daß das Werkstück
nicht ausreichend gerichtet ist, die einzelnen Richtrollen od. dgl. nachgestellt
werden, was den Einsatz erfahrener Fachleute erforderte. Mußte eine Richtmaschine
auf Werkstücke eines anderen Durchmessers umgest#ellt werden, so erforderte die
Anpassung der Richtwalzen an den geänderten Durchmesser erheblich viel Zeit. Man
hat zwar, um ein Verstellen der Richtwalzen zwecks Verbesserung der Richtwirkung
erreichen zu können, Richtmaschinen entwickelt, deren Richtrollen od. dgl. während
des Umlaufes des Richtrahmens verstellt werden können, zur Erreichung
dieses
Zieles wurden von außen her stufenlos verstellbare Mittel vorgesehen, die als solche
bei Schälmaschinen vorgesehen waren und der radialen Verstellung der Schälmesser
derselben dienten, man mußte jedoch trotzdem, änderte sich der Durchmesser des Werkstücks
erhebliche Umstellzeiten in Kauf nehmen. Da solche Richtmaschinen#oft in einer Linie
mit einer Schälmaschine angeordnet sind, wobei vor und hinter der Schälmaschine
je eine Richtmaschine vorgesehen sein kann, wird der Arbeitsablauf wegen des Anderns
des Durchmessers der Richtmaschinen solange unterbrochen, wie dies der Umstellzeit
der Richtmaschinen entspricht, obwohl das Umstellen der Schälmaschine auf einen
anderen Durchmesser nur wenige Minuten erfordert. Während das Umstellen einer Schälmaschine
auf einen anderen Durchmesser etwa 3 Minuten Zeit erfordert, wird für das Umstellen
jeder Richtmaschine eine Zeit von etwa 2D#Minuten notwendig, wenn an jeder der beiden
Richtmaschinen gleichzeitig Fachleute das Umstellen bewirken. Nicht berücksichtigt
ist im übrigen, daß dann noch die von den Richtmaschinen ausgeübte Richtwirkung
bei umlaufenden Richtrahmen überprüft werden muß.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Richtmaschinen der
eingangs erwähnten Art nicht nur so auszubilden, daß Einstell - und Umstellzeiten
auf ein Minimum reduziert werden, der Aufbau der Richtmaschine bzw. Richtmaschinen
erheblich vereinfacht wird, an Platz gespart, sondern auch das Richtergebnis mit
Sicherheit erzielt werden kann, ohne daß es des Einsatzes von besonders ausgebildeten
Fachkräften bedarf.
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Diese neue Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Richtrahmen
nur eine einzige Richtrolle, -Walze od. dgl.
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exzentrisch gelagert und der Richtrahmen mit verhältnismäßig hoher
Drehzahl (höher als bisher üblich) antreibbar ist, und daß der Abstand zwischen
dem Richtrah0en und jedem Einzugsr bzw. Auszugs-Walzenpaar einstellbar ist. Damit
wird die gestellte
Aufgabe einwandfrei gelöst, wenn das zu richtende,
stangenartige Material einen im wesentlichen gleich bleibenden Querschnitt aufweist.
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Zweckmäßig ist es auch, weiterhin dafür zu sorgen, daß auch die Exzentrizität
der Richtrolle od. dgl. entsprechend dem Material und dem Querschnitt des Werkstücks
einstellbar ist, weil man dann auch Material verschiedenen Durchmessers richten
kann.
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Soll mit einer solchen Richtmaschine auch stangenartiges Material
gerichtet werden, dessen Querschnitt an verschiedenen Stellen verschieden ist, dann
müssen erfindungsgemäß die Eingangs- und Ausgangsrollen an schw-enkbar gelagerten
Armen gelagert sein, deren Schwenkachsen parallel zur Drehachse des Richtrahmens
verlaufen, und die ständig durch Druckmittel an das Werkstück anpressbar sind. Hierbei
handelt es sich um eine besondere Art von soge#nannten "atmenden Führungen". Wenn
vorstehend von stangenartigem Material gesprochen wird, das an verschiedenen Stellen
einen verschiedenen Durchmesser hat, so kann es sich hier um Material handeln, das
zum Herstellen sogenannter doppelkonischer Federn Verwendung findet. In diesem Fall
wird das Ausgangsmaterial, das beispielsweise einen Durchmesser-von 15 mm hat, mit
einer Schälmaschine, deren Schälmesser während des Umlaufens des Messerkopfes in
radialer Richtung stufenlos verstellt werden -können, so geschält, daß an mehreren
Stellen das Ausgangsmaterial zylindrisch beispielsweise auf 14, 5 mm geschält wird
und zwischen je zwei Zylindern mit diesem Durchmesser ein Zylinder erzeugt wird,
dessen Durchmesser beispielsweise 10 mm beträgt, und dieser Zylinder in jeden der
beiden Zylinder mit größerem Durchmesser über ein konisches Stück übergeht. Das
ganze Draht- bzw. Stangenmaterial wird dann etwa im mittleren Bereich der Zylinderteile
mit kleinstem Durchmesser geteilt und 3edes Teil dann zu einer doppelkonischen Feder
aufgewickelt.
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In diesem Fall wird also zunächst der Federstahl mit dem Ausgangsdurchmesser
von
beispielsweise 15 mm in einer Richtmaschine vorgerichtet. Das Werkstück wird dann,
unmittelbar an-- schließend, in eine Schälmaschine eingeführt, die das Ausgangs-.
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material unter entsprechendem Verstellen des Arbeitsdurchmessers
der Schälmesser so wie vorerläutert, schälen und dann wird das geschälte Gut nachgerichtet.
Da sich somit der Durchmesser des geschälten Gutes in Richtung seiner Länge gesehen,
immer wieder ändert, müssen solche atmenden Führungen" vorgesehen sein, denn das
Werkstück muß ja auch während des Nachrichtens gegen Verdrehen gesichert geführt
sein.
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Zweckmäßig ist es, den Richtrahmen als verhältnismäßig kurze Hohlwelle
auszubilden, die durch ihre Umfangsfläche tangierende Walzenpaare abgestützt gelagert
ist, deren Achsstummel einen verhältnismäßig geringen Durchmesser aufweisen. Dadurch
ist man in der Lage, die Baulänge dieser Richtmaschine erheblich zu verkürzen, ohne
daß es notwendig ist, zum Lagern dieser Hohlwelle Wälzlager verhältnismäßig großen
Durchmessers einzusetzen, die als Speziallager verhältnismäßig lange Lieferzeiten
haben.
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Wählt man diese Lösung, dann empfiehlt es sich, die Hohlwelle über
einen zwischen den sie lagernden Walzenpaaren angeordneten, am Umfang der Hohlwelle
anliegenden Riemen anzutreiben.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeiwieles nachstehend erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Richtmaschine, teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der
Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie C-D -der Fig. 1.
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Wie schon allein aus Fig. 1 ersichtlich, weist eine Richtmaschine
erfindungsgemäßer Gestaltung eine verhältnismäßig geringe Baulänge auf, denn der
Richtrahmen 1 enthält lediglich eine Richtrolle od. dgl. 2, die im dargestellten
AUsfuhrungsbeispiel leicht schräg gestellt gelagert ist, auch wenn dies nicht der
Fall zu sein braucht. Dieser Richtrahmen ist im Falle des Ausführungsbeispieles
durch vier Walzenpaare 3, 4, 5 und 6 gelagert, obwohl an sich nur drei Walzenpaare
erforderlich sind, nämlich beispielsweise die beiden Walzenpaare 3 und 4 und ein
Walzenpaar, das oberhalb zwischen den beiden vorgenannten Walzenpaaren zwischen
den dargestellten Walzenpaaren 5 und 6 anzuordnen wäre. Die Achsstummel 3', 4, 5»
und 6' dieser Walzenpaare weisen einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser auf,so
daß jederzeit zur Verfügung stehenda, nämlich handelsuliche Wälzlager Verwendung
finden können.
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Der Richtrahmen 1 wird über einen Riemen 7 und eine Riemenscheibe
8 von einem Antriebsmittel 9. wie Elektromotor od. dgl.
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unmittelbar oder uber ein nicht dargestelltes Getriebe mittelbar angetrieben.
Selbstverständlich ist die Umlaufgeschwindigkeit des Richtrahmens 1 änderbar.
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Die Achsstummel 3', 4', 5' und 6' der Walzenpaare 3 bis 6 sind in
einem Gehause 10 gelagert, welches somit auch den Richtrahmen 1 mit Richtrolle od,
dgl. 2 in sich aufnimmt, ohne daß dadurch die axiale Baulänge wesentlich erhöht
wird.
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Der dem Antrieb des als Hohlwelle ausgebildeten Richtrahmens 1 dienende
Riemen 7 umfaßt den Richtrahmen 1 zwischen den vorgenannten Walzenpaaren, es wird
also dadurch die Baulänge ebenfalls nicht vergrößert» denn die Walzenpaare müssen
ja ohnehin mit einem gewissen Abstand voneinander angeordnet sein-, um den Richtrahmen
einwandfrei lagern und führen zu
können.
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Unmittelbar vor und unmittelbar hinter dem Richtmaschinen-Gehäuse
wo sind je mindestens ein Einzugsrollenpaar 11 bzw.
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Auszugsrollenpaar 12 vorgesehen, wenn angenommen ist, daß das zu richtende
Gut 13 in Richtung des Pfeiles 14 bewegt wird. Zweckmäßiger ist es, wie dies Fig.
3 zeigt, anstelle nur eines Einzugs- bzw. Auszugs-Rollenpaares zwei Rollenpaare,
also je vier Rollen 14 vorzusehen, die an den freien Enden von vier gesteuert verschwenkbaren
Armen 15 gelagert sind, so daß die Rollen 14 ständig am Werkstück 13 anliegen, also
sogenannte atmende Führungen" darstellen. Sie können ihren Arbeitsdurchmesser also
vergrößern, wenn dies vom Werkstück erzwungen wird, dessen Durchmesser beispielsweise
an verschiedenen Stellen verschieden ist, wenngleich die zu richtenden Werkstücke
im wesentlichen gleichbleibenden Durchmesser aufweisen werden.
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Durch Pfeile 16 bzw. 17 ist angedeutet, daß die Lagerkörper 18 und
19, die die Einzugsrollenpaare bzw. -rollen lagern entgegen und in Richtung des
zu richtenden Werkstückes 13 vom Richtrahmen 1 entfernt bzw. diesem genähert werden
können, was schon allein dadurch notwendig wird, daß mit dem gleichen Richtrahmen
Werkstücke mit voneinander abweichendem Durchmesser gerichtet werden können. Die
Richtrolle 2 sollte im Richtrahmen 1 in radialer Richtung, zweckmäßigerweise sogar
während des Laufes verstellbar gelagert sein, obwohl dies nicht unbedingt notwendig
ist, denn es ist jetzt lediglich durch Andern des Abstandes der Lagerkörper 18 und
19 voneinander möglich, je nach Durchmesser des zu richtenden Werkstücks 13 die
auf das Werkstück einwirkenden Kräfte so zu bemessen, daß die Streckgrenze des Materials
eines in sich geraden Werkstücks mindestens in einem Teilbereich dessen Querschnitt
überschnitten wird. Ist also die radiale Exzentrizität der Richtrolle
2
2 gegenüber der Drehachse 20 des Richtrahmens 1 festgelegt, dann läßt sich lediglich
durch Verschieben der Lagerkörper 18 und 19 jeweils der Druckkraft-Wert einstellen,
der eine wählbare plastische Verformung des Materials des Werkstücks erzielen läßt.
Wird festgestellt, und hierzu bedarf es nicht des Einsatzes eines Spezialisten,
daß das Werkstück, hat es den Lagerkörper 19 verlassen, noch nicht gerade ist, dann
bedarf es lediglich der Änderung des Abstandes zwischen den beiden Lagerkörpern
18 und 19, um ein gerades Werkstück zu erhalten.
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Wenngleich, wie oben dargelegt, Einzugs- und Auszugswalzenpaare 11
bzw. 12 an sich ausreichen, empfiehlt es sich, jeweils in einer Ebene vier Rollen
14 (Fig. 3) vorzusehen, weil sich diese nicht nur jedem Werkstück-Durchmesser anpassen
lassen, sie können auch insbesondere zum Einführen des Werkstücks geöffnet werden,
was das Einfädeln erleichtert.