DE893635C

DE893635C - Universal-Walzwerk mit einseitig gelagerten senkrechten Walzen

Info

Publication number: DE893635C
Application number: DEA2610D
Authority: DE
Inventors: Gustav Dr-Ing E H Asbeck; Heinrich Derenbach
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-07-19
Filing date: 1940-07-19
Publication date: 1953-10-19

Description

Universal -Walzwerk mit einseitig gelagerten senkrechten Walzen Die Erfindung betrifft ein Universal-Walzwerk mit einseitig gelagerten senkrechten Walzen, deren Lagerkästen durch Spindeln waagerecht verschiebbar sind. Bei bekannten Universal-Walzwerken mit zweiseitig gelagerten senkrechten Walzen sind die Lagerkörper zur Aufnahme der Walzenlager mit an der Rückseite angebrachten Ansätzen verschiebbar in einer über den ganzen Walzenständer sich erstreckenden Führung angeordnet und werden dabei durch zwei gemeinsame waagerechte, axial unbewegliche Anstellspindeln verstellt, die ausschließlich den Walzdruck aufnehmen und auf Druck oder Zug beansprucht sind. Die Lagerkästen von Universal-Walzwerken mit einseitig, d. h. fliegend gelagerten senkrechten Walzen, die sich durch leichtere Auswechselbarkeit auszeichnen, wurden bisher mit je zwei Druckschrauben versehen, um die Walzen auf die jeweils erforderliche Walzbreite verstellen zu können. Die Druckschrauben müssen dabei für ihren gemeinsamen.Antrieb gekuppelt sein, woraus sich für ein derartiges Walzwerk eine sehr unerwünschte umständliche Einrichtung ergibt.
Nach dem Vorschlag dieser Erfindung wird eine für den Betrieb wesentlich zweckmäßigere Ausbildung der Anstellvorrichtung für die senkrechten walzen dadurch erreicht, daß die beiden nebeneinander angeordneten und über Leisten od. dgl. in langgestreckten Nuten am Walzenständer schließend geführten Lagerkästen durch nur eine für beide senkrechter. Walzen gemeinsame Anstellt Spindel waagerecht verstellbar sind. Dadurch, daß die leistenartigen Ansätze ohne Spielraum in den entsprechend langgesteckten Nuten am Walzenständer geführt sind, wobei sie zweckmäßig so niedrig wie möglich und auch so lang wie möglich, d. h. wie es die Breite des Lagerkörpers erlaubt, gehalten sind, wird der als .Drehmoment auftretende Walzdruck kein Verkanten, sondern nur ein Zurückweichen der Lagerkörper bewirken. Die das verhindernde, waagerecht angeordnete einzige Anstellspindel wird also nur auf Zug beansprucht. Zweckmäßig ist ein den mittleren Teil der Spindel umschließendes Lager an einer am Walzenständer bzw. der Führung angelenkten Schwinge angeordnet, so daß die Spindel sich bei Verschleiß der Führungsbahn entsprechend senken kann. Bei dieser Anordnung kann das durch Iden Wal)zeüdruck hervorgerufene Drehmoment von der Führung und der Spindel gut aufgenommen werden bei einfachster Bedienungsweise.
Bei Anwendung derartiger Verstellspindeln besteht bekanntlich oftmals der Übelstand, daß sich ein Spiel im Gewinde unliebsam bemerkbar macht, weil die Anlageflächen an den Gewindeflächen wechseln, wenn nach der Verstellung der Gegendruck, hier der Walzdruck, zur Wirkung kommt. Es können nach eingetretenem Verschleiß beim Einführen des Walzgutes zwischen der Spindel und ihren Muttern (Stöße entstehen, die zu einer Zerstörung des Gewindes führen. Man hat in derartigen Fällen mittels hydraulischer Zylinider ein ständiges .Anliegen des Gewindes der ,Spindel und der Mutter im Sinne des Arbeitsdruckes herbeigeführt. Hiervon wird erfindungsgemäß bei der weiteren Ausbildung der vorbeschriebenen Anstellvorrichtung in der Weise Gebrauch gemacht, daß die Enden der Spindel als Druckzylinder ausgebildet sind, deren aus der Spindel hervorragende Kolben gegen die Lagerkästen abgestützt sind. DiesenDruckzylindern wird das Druckmittel zweckmäßig durch eine Längsbohrung von der Mitte her zugeführt.
In der :Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung als Beispiel dargestellt. Es zeigt Fig. i einen senkrechten Schnitt in der Walzrichtung, Fig.2 einen im rechten Winkel dazu liegenden Schnitt.
Die senkrechten .Walzen a sind fliegend an ihren Achsen b angeordnet, an welche mittels der. Zahnräder c, d, e, f die Motoren g angeschlossen sind. Diese Teile sind in den beiden Kästen h gelagert, welche mit an ihrer Rückseite angeordneten Ansätzen i, h verschiebbar in der an den beiden Ständern m ausgebildeten, über das ganze Gestell sich erstreckenden Führung L aufgehängt sind. Innerhalb der Führung ist die (Spindel n angeordnet, die in der Mitte in dem Gelenkstück s befestigt und dadurch mit der Führung bzw. den Ständern verbunden ist. Die iSpindel trägt in der Nähe der beiden Enden Gewinde, und auf diesen beiden,Gewindeteilen sind die Muttern o angeordnet, die in den Kästen gelagert. sind. Jede der Muttern o wird durch einen Motor r mittels einer Schnecke p angetrieben, welche in das an ihr ausgebildete Schneckenrad q eingreift. Die Führung l ist sehr lang und verhältnismäßig niedrig gehalten. Das durch den Walzdruck erzeugte Drehmoment kann infolgedessen durch die Führung und die Spindel gut aufgenommen werden.
Die beiden Enden der Spindel va sind als Zylinder ausgebildet, welche je einen Tauchkolben t enthalten, deren freie Enden gegen je eine Haube u der Lagerkästen drücken. Die Spindel n enthält eine Längsbohrung v, welche zu den beiden die Tauchkolben t enthaltenden Zylinder führt und in der Schwinge s an eine Druckmittelzuleitung w angeschlossen ist. Das ,Druckmittel schiebt somit gleichzeitig,die beiden Tauchkolben t vor und bewirkt dadurch, daß zwischen dem Gewinde der Muttern o und -dem Gewinde der Spindel n ständig ,die! Anlage besteht, welche der Wal:g#druck hervorruft. Es -kann desha1b beim Einführen des Walzgute-s zwdes,chen dive Walzen a innerhalb der Muttern kein Stoß entstehen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Universal-Walzwerk mit einseitig gelagerten senkrechten Walzen, deren Lagerkästen durch Spindeln waagerecht verschiebbar sind, dadurch- gekennzeichnet, daß die beiden nebeneinander angeordneten und über Leisten od. dgl. in langgestreckten Nuten am Walzenständer schließend geführten Lagerkäfsten (h) durch nur eine für beide senkrechten Walzen gemeinsame Anstellspindel (n) waagerecht verstellbar sind.
2. Universal-Walzwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein den mittlerenTeil der iSpindel umschließendes Lager an einer an dem Walzenständer bzw. der Führung angelenkten iSchwinge (s) angeordnet ist.
3. Universal-Walzwerk nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, d-aß die Enden der Anstellspindel am Druckzylinder ausgebildet sind, deren Tauchkolben (t) unter dem Druck eines durch eine Längsbohrung (v) in der Spindel zugeführten Druckmittels gegen je einen Abschlußteil .der zugehörigen Lagerkästen anliegen.