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Treppenstufe.
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Die vorliegende Neuerung betrifft eine Stufe für Treppen verschiedener
Art und besteht in der Hauptsache darin, daß die Fugen zwischen den einzelnen Stufen
bzw. deren Auflage-und Abstützflächen geradflächig ausgebildet und in einem bestimmten
Winkel gegen die Waagerechte geneigt sind, wodurch eine schräge oder geneigte Ebene
entsteht, auf der die Stufen beim Einbau beliebig gegeneinander verschoben werden
können, um Steigung und Auftritt der Treppe in Abhängigkeit voneinander gemäß dem
Erfordernis der Tfeppenformeln verändern zu können.
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Die bisher bekannten vorgeformten Treppenstufen üblicher Bauart liegen
über winkelförmig ausgefällten Fugen aufeinander auf, wobei der untere Teil der
Fuge etwa rechtwinklig zur Treppenuntersicht verläuft und damit die Länge der schrägen
Unterseite jeder Stufe begrenzt, während der obere Teil der ausgefalzten Fuge waagerecht
und parallel zur Auftrittsfläche in deren Verlängerung verläuft. Dieser Fugenverlauf
erfordert bei jeder Änderung des Steigungsverhältnisses einen anderen Stufenquerschultt,
da sich mit Änderung der Stufenhöhe und Auftrittslänge auch die Länge der schrägen
Unterseite ändert. Da in der winkligen Fuge nur wenige Millimeter ausgeglichen werden
können, die Längenänderungen der schrägen Unterseite jeder Stufe von der steilsten
bis zur flachsten Treppenneigung-dagegen mehrere Zentimeter betragen, müssen die
für die Herstellung der Stufen erforderlichen Formen und Lehren ständig entsprechend
verändert werden. Mit der Erstellung der Treppe kann somit erst begonnen werden,
wenn alle Baumaße bekannt und ausgemessen sind.
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Der Anteil der Formkosten an den Gesamtkosten der Treppe ist aus diesem
Grunde sehr hoch, und bleibt der Treppenbau eine ausgesprochen handwerkliche Bauart.
Es können die Vorteile einer industriellen Massenherstellung, ohne an konkrete Bauaufträge
gebunden
zu sein, nicht ausgenutzt werden.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile wird gemäß der Neuerung vorgeschlagen,
die Fugen zwischen den einzelnen Stufen bzw. die Auflage-oder Abstützflächen der
einzelnen Stufen gegeneinander geradflächig und im Verhältnis 1 : n (Abb. 5) gegenläufig
zur Treppenuntersicht geneigt auszubilden. Sie bilden somit eine schräge oder geneigte
Ebene, auf der die stufen beim Einbau in den Treppenlauf gegeneinander verschoben
werden können. Das Verschieben auf dieser geneigten Ebene bewirkt gleichzeitig eine
Änderung der Steigungshöhe und des Auftrittes. Die Neigung der Fuge oder der Flächen
1 : n bestimmt, wie sich die Steigung als Funktion des Auftrittes verändert. Sie
kann und muß so ausgelegt werden, daß das Steigungsverhältnis der Treppe jeweils
den gebräuchlichen Treppenformeln entspricht und ein Höchstmaß an Bequemlichkeit
bietet.
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Die gebräuchlichste Treppenformel lautet 2 x h + a = s und besagt,
daß die Summe aus der doppelten Steigungshohe und der Auftrittslänge das Schrittmaß
eines Menschen ergeben muß, um eine sicher und bequem begehbare Treppe zu erhalten.
Das Schrittmaß eines Menschen beträgt im Mittel 63 cm. Die Forderung wird beispielsweise
bei einer Neigung von 1 : 2 der Fuge bzw. Auflageflächen erfüllt, da dann bei Erhöhung
der btä. gung um 1 cm, der Auftritt um 2 cm kleiner wird.
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Die Auslegung des Stufenprofils nach der genannten Treppenformel geschieht
auf folgende Weise. Für ein mittleres Steigungsverhältnis von beispielsweise 17,75/27,
5 cm, das die Fornel erfüllt, wird das Profil entworfen und die Fugen-oder Auflageneigung
1 : 2 gewählt, Wird die Stufe jetzt beispielsweise mit einer Steigung von 19 cm
eingebaut und über der schrägen Ebene oder Fläche entsprechend verschoben, wird
der Auftritt 25 cm, und ist damit die vorausgesetzte 2reppenformel erfüllt. Wird
dagegen die Stufe mit einer Steigung von beispielsweise 16,5 cm eingebaut, wird
der Auftritt automatisch 30 cm, die Formelauswertung ergibt wieder 63 cm. bei Anordnung
einer anderen Fugen-
neigung ergibt sich ein entsprechend anderes Vernältnis von |
iiei, r, |
Steigung und Auftritt, es ist aber immer möglich, eine bestimm- |
te, gewünschte Formel zu erfüllen. |
cl |
jit der nach aiesen Regeln hergstellten Stute ist es möglich, |
bei allen in der Ptaxis vorkommenden Treppensteigungsverhältnissen
mit einem Stufenprofil auszukommen und eine Treppe mit den besten Eigenschaften
zu erstellen. Die Stufe ermöglicht nunmehr eine industrielle Massenherstellung,
ohne an konkrete Aufträge gebunden zu sein, una damit Treppenanlagen mit allen Vorteilen
hinsichtlich Verbilligung, Einsparung von Arbeitskräften und Ausnutzung von arbeitsarmen
Zeiten usw. Bei der Lagerhaltung ist vornehmlich nur Rücksicht auf die verschiedenen
Farbwünsche der Kundschaft zu nehmen.
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Die erfindungsgemäße Ausführung der Stufen kann für jede übliche Treppenbauart
Verwendung finden. Die Verankerung o. er Stufen mit den Unterstützungskonstruktionen
erfolgt in herkömmlicher Weise.
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Von weiterer Bedeutung ist, daß die etfindun-sgemäße Stufenform au@h
für gewendelte Treppenanlagen gleichgut Verwendung finden kann. Die Fugen-oder Auflageneigung
von 1 : n wird hierbei immer parallel zu den Wandflächen gewählt, auch an den Keilstufen.
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Damit bleibt die Stufenbreite immer gleich und, da die Neigung be@
einer Wendelung um 90° wieder 1 : n ist, paßt sie immer.
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Es können somit auch die Elemente fir gewendelte Treppenanlagen industriell
vorgefertigt und auf Lager gehalten werden, wenn die Anzahl der verschiedenen Stufen
auf eine bestimmte Anzahl beschränkt bleibt. Die Stufen im geraden Teil des Treppenlaufes
der jeweiligen Treppenkonstruktion sind sich dabei gleich, und für die Wendelung
werden beispielsweise je vier Stufen benötigt, die in jeder Wendelung ebenfalls
gleich sind.
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Dieses System bietet für die Praxis ausreichende Variationsmöglichkeiten,
da einmal d. Steigungsverhältnis beliebig eingestellt werden kann, und weiter die
geraden Stufen vor, zwischen oder hinter den Keilstufe beliebig, sowie eine oder
mehrere iendelungen für jeden Treppenhausrundriß angeordnet |
werden können. |
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der |
eue2.-- |
Neuerung dargestellt. Hs zeigen : |
Abb. 1, 2 und 3 je einen Schnitt durch einen geraden Treppen- |
lauf, wobei Abb. 2 den Treppenlauf mit dem mittleren Steigungs- |
verhältnis, Abb. 1 den flacheren und Abo. 3 den steilleren |
Treppenlauf zeigt, Abb. 4 einen Schnitt durch die Stufen im Bereich
der Klauen für Erleichterung beim Einbau und zum Verhindern des Abrutschens, Abb.
5 einen Stufenquersclnitt mit der Fugenneigung bzw. den geneigten Flächen, Abb.
6 eine gewendelte Treppe im Grundriß, Abb. 7 die Wandansicht des oberen Teiles,
Abb. 8 die Wandansicht des mittleren Teiles und Abb. 9 die wandansicht des unteren
Teiles der gewendelten Treppe.
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Die Treppenstufen 1, die sowohl als Hohlkörper als auch als Vollkörper
ausgebildet sein können, sind an der vorderen Unter-
kante mit einer im bestimmten Kinkel verlaufenden geraden Auf- |
cl |
lage-oder Abstützfläche 2, und an der hinteren Unterkante mit einer gleichartigen
Auflage- oder Abstützfläche 3 versehen.
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Durch entsprechendes Verschieben der Stufen gegeneinander auf ihren
geneigten Flächen 2, 3 kann die gewünschte Steigung des Treppenlaufes in den üblichen
Grenzen herbeigeführt werden.
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Hierbei ergibt sich bei einer vom mittleren Steigungsverhältnis (Abb.
2) abweichenden Treppenneigung (Abb. 1 u. 3) zwar eine etwasunebene Untersicht,
die jedoch von dem ohnehin aufgebrachtenten Verputz verdeckt wird.
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Die Verankerung der Stufen mit den unterstützenden Konstruktionen
erfolgt in an sich bekannter Weise. Eine an den Stufen zweckmäßig vorgesehene Klaue
4 dient zum Ausrichten und Festlegen der Stufen während des Einbaues.
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Die Ueigunr 1 : n (5 in Abb. 5) wird nach gebräuchlichen Treppenformeln
bestimmt. Die gebräuchlichste Formel ergibt eine Neigung von 1/2 (n=2).
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Abb. 6 stellt den Grundriß eines gewendelten Treppe unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Stufen 1 dar in Verbindung mit ebenfalls nach dem gleichen
Prinzip ausgeführten Keilstufen 6
für die wendelung der Treppe. Die Anordnung ist dabei so getrof- |
ci |
fen, daß die Keilstufen 6, beispielsweise vier, innerhalb der |
vendelung eingesetzt und an diese die geraden Stufen 1 beliebig |
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dazu gruppiert werden. Treppenantritt 7 unten (Abo. 9) und Treppenaustritt 8 oben
(Abb. 7) sina genau wie bei der geraden Treppe.