DE184507C

DE184507C -

Info

Publication number: DE184507C
Application number: DE1906184507D
Authority: DE
Filing date: 1906-09-12
Anticipated expiration: 1926-09-13

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Verwendung von Solenoiden für Signalantriebe oder dergl. hat infolge ihrer Einfachheit vielfach Vorzug vor Motorantrieben gefunden. Da jedoch die Anzugskraft mit der Verkleinerung des Hubes zunimmt und der zu kräftige Anschlag im letzten Augenblick sich meist unangenehm bemerkbar macht, hat man verschiedentlich versucht, durch Unterteilung der Spulen die Zugkraft mögliehst gleichmäßig zu gestalten. Dabei mußte man jedoch den Nachteil mit in Kauf nehmen, daß der Wickelraum nicht ganz ausgenutzt werden konnte, da man meistens die Teilspulen nach und nach ein- oder ausschaltete.

Da es ferner überflüssig war, bei eingezogenem Kern den gesamten Strom durch die Spulen fließen zu lassen, hat man zwecks Stromersparnis am Ende der Bewegung durch geeignete Schalter einen Widerstand eingeschaltet, der die mögliche Verminderung bewirkte. Es ist klar, daß dabei der durch den Widerstand selbst verbrauchte Strom zu den Verlusten zu zählen ist.

Beiden Mängeln sucht die vorliegende Erfindung dadurch zu begegnen, daß die Solenoidspulen aus zwei oder mehreren Teilen bestehen, die, durch geeignete Schalter zu Anfang alle parallel liegend, während der Umstellung allmählich so umgeschaltet wer-

den, daß bei möglichst gleichmäßigem Übergang am Ende der Bewegung alle Spulen hintereinander angeordnet sind. Dadurch wird erreicht, daß bei voller Ausnutzung des Wickelraumes, sowohl zu Anfang wie am

'35 Ende der Bewegung, eine allzugroße Steigerung der Zugkraft vermieden wird, und durch die Hintereinanderschaltung in angezogenem Zustand ist infolge der benötigten geringeren Stromstärke hierbei ein längeres Festhalten bedeutend billiger möglich als beim Vorschalten von Widerstand.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.

Die Magnetspule besteht hier nur aus zwei Spulenteilen α und b, die durch den von Solenoiden direkt gesteuerten Schalter umgeschaltet werden (Fig. 1).

Die Stromläufe während der Umstellung sind in den Fig. 2 bis 4 wiedergegeben. Das eine Ende der Spule α ist mit dem Kontakt 1, das andere mit 3 und 5 verbunden, während Spule b einerseits an 2 und 6, andererseits an 4 Hegt. Der Strom wird an 1 zu- und an 4 abgeführt. In der Ruhelage (Fig. 1) sind die Kontakte 1 und 2 sowie 3 und 4 verbunden, woraus sich die Parallelschaltung der beiden Spulen α und b ergibt-, da der Strom von α über 3 und 4 und der von b über ι und 2 fließen kann. Nach halbem Hub wird durch die Schalterstellung, wie in Fig. 3, die Spule b abgeschaltet, so daß im vorliegenden Falle die Stromstärke auf die Hälfte herabgesetzt wird, während gegen Ende der Bewegung der Strom von α über 5 und 6 nach b geht, so daß die Spulen hintereinander geschaltet nur noch ein Viertel des Anfangsstromes aufnehmen. Wollte man nun zum Festhalten die gleiche Amperewindungszahl bei einfachen Spulen erzielen,

so müßte man die Stromstärke doppelt so hoch bestehen lassen.

Claims

. Patent-Anspruch:

Schaltung für Solenoidspulen mit unterteilter Wicklung, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Ruhestellung parallelen Spulenteile_; bei Einschaltung des elektrischen Stromes nach und nach selbsttätig so umgeschaltet werden, daß sie bei völlig eingezogenem Kern alle hintereinander geschaltet sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.