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Heinrich E c k e 1, M ü n c h e n, Ebenauer Str. 8 |
Bei Überbeanspruchung sich selbsttätig öffnende Vorderstrammerskibindung
Die Erfindung bezieht sich auf eine bei Überbeanspruchung sich selbsttätig öffnende
Skibindung mit einem durch einen Vorderstrammer spannbaren, den Stiefelabsatz umfassenden
Kabel und einem in Verschlsslage sich selbst haltenden und oberhalb eines Zuggliedes
liegenden Strammerhebel, der auf einer in Längsrichtung der Skibindung unbeweglich
angeordneten Achse schwenkbar gelagert ist. Nach dem Hauptpatent ist mit der in
dem an dem Strammerhebel angelenkten Zugglied geführten federbeeinflussten, an die
vorderen Enden des Kabels angeschlossenen Stange ein in einer am Ski fest angebrachten
Längsführung beweglicher Schieber verbunden. Dieser Schieber dient hierbei zur Führung
der Stange und
weist einen nockenartigen Teil auf, der in an sich
bekannter Weise mit den kurvenförmig gebogenen Kanten auf der Unterseite des Strammerhebels
derart zusammenarbeitet, dass bei Überschreiten des vorbestimmten Kabelzuges durch
Rückwärtsbewegen des Schiebers der Strammerhebel über seine Totpunktlage nach unten
verschwenkbar ist. Diese Konstruktion hat jedoch den Nachteil, dass für den Schieber
eine besondere Führung erforderlich ist, wodurch sich naturgemäss die Herstellung
einer derartigen Bindung verteuert. Ausserdem ist es von Vorteil, wenn die gesamte
Bindung in Längsrichtung kürzer gehalten werden kann.
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Um hier eine entsprechende Verbesserung zu erreichen, dient erfindungsgemäss
das Zugglied als Führung für den Schieber. Durch die Verwendung eines in der Verschlusslage
direkt unterhalb des Strammerhebels liegenden Zugglieds wird bereits eine wesentlich
kürzere Form der Gesamtbindung erreicht. Eine derartige Konstruktion ist zwar bereits
bekannt, jedoch war es bisher nicht möglich, die im Hauptpatent niedergelegte Erfindung
bei dieser Konstruktion anzuwenden, da keine Möglichkeit für die Anbringung einer
besonderen Führung vorhanden war. Durch die Ausnutzung
des Zugglieds
als Führung wird nun einerseits die Möglichkeit geschaffen, derartig kürzere Konstruktionen
in ähnlicher Weise wie nach dem Hauptpatent auszubilden und andererseits eine Verringerung
der Zahl der Einzelteile erreicht. Vorzugsweise presst eine sich auf der Stange
abstützende Zusatzfeder ein Distanzstück, dessen Federauflagefläche schräg nach
hinten unten zur Stangenlängsachse geneigt ist, an das dem Kabel zugewandte Ende
des Zugglieds an. Das Zugglied ist nämlich bei den üblichen Konstruktionen im Querschnitt
etwa U-förmig gestaltet und nach oben offen, so dass, um ein Ausweichen des Schiebers
nach oben zu verhindern, eine Umkonstruktion des Zuggliedes erforderlich gewesen
wäre.
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Durch die Verwendung des entsprechend geformten Distanzstücks wird
jedoch von der Zusatzfeder ein nach unten gerichteter Druck auf die Stange ausgeübt,
so dass das Führungsstück immer gegen den unteren Teil des Zugglieds angepresst
wird. Auf diese Weise werden unerwünschte Schwingungen des Schiebers bzw. der Stange
im Federbett vermieden. Das Distanzstück ist zweckmässig S-förmig gestaltet.
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Da je nach den Erfordernissen das Bedürfnis besteht, den Druck der
eigentlichen Hauptfeder zu regeln, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
die Stange auf beiden Seiten des Schiebers mit nach unten offenen Distanzscheiben
versehen, wobei der Schieber an seinem oberen Ende nach beiden Seiten abgebogene
Schulterlappen aufweist. Durch die vom Schieber ausgehenden Lappen können die Distanzscheiben
nur um einen geringen Betrag nach oben verschoben werden, so dass ein selbsttätiges
Herausfallen nicht möglich ist. Ein Wechseln der Lage der Distanzscheiben wird dadurch
ermöglicht, dass die Zugstange unter Überwindung der Druckkraft der Zusatzfeder
nach vorne gedrückt wird, wodurch die Distanzscheiben nach oben herausgenommen und
lagemässig verändert werden können. Durch die Anordnung der Scheiben kann ausser
dem Druck der Hauptfeder auch noch die Lage des Schiebers gegenüber den kurvenförmig
gebogenen Kanten des Strammerhebels geändert werden, wodurch ein frühres oder späteres
Lösen des Strammerhebels bei Überbeanspruchung erreicht wird.
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Um die Zusatzfeder und das Führungsstück einzusparen und trotzdem
ein Schwingen der Druckschraubenfeder bzw. der Stange und ein Aufschleudern der
Zugstange beim
Aufspringen des Spanners zu vermeiden, ist nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung das Zugglied mit einem die Druckschraubenfeder umfassenden
Bügel versehen.
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Um den Druck der Feder zu regeln, kann auch von einer anderen Konstruktion
Gebrauch gemacht werden. Hierbei ist vorzugsweise der Schieber fest mit dem vorderen
Ende der Stange verbunden und zwischen dem vorderen Ende der Druckschraubenfeder
und dem Schieber auf dem Gewinde der Stange eine Stellmutter angeordnet. Durch ihre
Verdrehung kann der Druck der Feder nach Belieben geändert werden, jedoch bleibt
die Lage des Schiebers hierbei die gleiche. Um die Schubbewegungen der Zugstange
zu dämpfen, ist zweckmässig zwischen dem hinteren Ende der Druckschraubenfeder und
der Rückwand des Zuggliedes eine Kunststoffscheibe au : der Stange gelagert. Die
Dämpfung wird hierbei durch die Reibung zwischen Scheibe und Stange erreicht. Die
Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es stellen dar : Fig. 1 und
2 die vollständige Bindung von der Seite und von oben gesehen, Figur 3 den Vorderstrammer
in vergrösserter Darstellung und geöffneter Stellung in einer Seitenansicht,
Figur
4 den Schnitt IV-IV nach Figur 3, jedoch in geschlossener Stellung, Figur 5 die
Vorderansicht eines Distanzstücks, Figur 6 eine andere Ausführungsform in einer
Darstellung entsprechend Figur 1, Figur 7 den Schnitt VII-VII nach Figur 6.
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Die Skibindung besteht aus den mit dem Ski 1 fest verbundenen Backen
2 und dem Umlaufkabel 3, dessen vorderes Ende mit dem Vorderstrammer verbunden ist.
Der Vorderstrammer selbst besteht aus der auf dem Ski 1 fest aufgeschraubten Grundplatte
4. Mit den beiden seitlich aufgebogenen Lappen 4''der GruncpLatte 4 ist der Strammerhebel
5 mittels der beiden Gelenkplatten 17 gelenkig verbunden. Mit dem in der geschlossenen
Stellung vorn liegenden Teil des Strammerhebels 5 ist ein Zugglied 7 gelenkig verbunden.
Der Strammerhebel 5 weist über den grössten Teil seiner Länge einen nach unten offenen
U-förmigen Querschnitt auf. Das Zugglied 7 ist ebenfalls im Querschnitt U-förmig
gestaltet, jedoch nach oben hin offen, so dass in Verschlusslage der Strammerhebel
5 und das Zugglied 7 ein fast allseitig geschlossenes Gehäuse bilden.
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Im Zugglied 7 wird die Stange 10 geführt, auf welcher eine Druckschraubenfeder
9 gelagert ist. An ihrem hinteren Ende weist die Stange 10 ein Gewinde 18 auf, auf
welchem sich eine längsverstellbare Mutter 19 befindet.
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Die Mutter 19 liegt in nicht näher dargestellter Weise in dem Ausschnitt
eines Zwischenglieds 20, welches mit dem Kabel 3 lösbar verbunden ist. Die Druckschraubenfeder
9 stützt sich am vorderen Ende der Stange 10 an einer fest mit der Stange 10 verbundenen
Scheibe 21 und mit ihrem hinteren Ende an der Rückwand 22 des Zugglieds 7 ab. Das
vordere Ende der Stange 10 ist mittels eines Schiebers 12 in Längsrichtung gefahr.
Der Schieber 12 gleitet seinerseits innerhalb des Zugglieds 7. Dabei ist die Form
des Schiebers 12 etwa dem Querschnitt des Zuggliedes 7 angepasst. Die Stange 10
erstreckt sich hierbei durch ein Loch des Schiebers 12.
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Zwischen dem Schieber 12 und der Scheibe 21 einerseits und der Druckschraubenfeder
9 andererseits sind Distanzscheiben 23 eingefügt. Diese Distanzscheiben sind nach
unten offen, damit sie auf die Stange10 aufgesetzt, bzw. von ihr abgenommen werden
können. Um jedoch ein selbständiges Lösen der Distanzscheiben 23 zu vermeiden, ist
der Schieber 12 an seinem oberen Ende mit
nach beiden Seiten abgebogenen
Schulterlappen 24,25 versehen, die nur eine geringfügige Verschiebung der Distanzscheiben
23 nach oben zulassen. Zur Veränderung der Lage derselben wird die Zugstange 10
unter Überwindung der Druckkraft der Zusatzfeder 26 nach vorne gedrückt, wodurch
die Distanzscheiben 23 nach oben herausgenommen und lagemässig verändert werden
können.
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Um ein Schwingen des Schiebers 12 bzw. der Stange 10 zu vermeiden,
ist an der Rückwand 22 des Zugglieds 7 ein S-förmiges Distanzstück 25 angeordnet.
Dieses wird mittels einer Zusatzfeder 26 gegen die Rückwand 22 angepresst, wobei
sich die Zusatzfeder 26 ihrerseits auf dem Zwischenglied 20 abstützt. Durch die
schräge Auflage der Feder 26 an dem Distanzstück 25 wird die Stange 10 nach unten
gedrückt und somit der Schieber 12 an das Zugglied 7 angepresst. Um dies zu erreichen,
muss die Federauflagefläche 27 des Distanzstücks 25 schräg nach hinten unten zur
Stangenlängsachse 10 geneigt sein. Innerhalb des Strammerhebels 5 sind besondere
Kurvenstücke 28 angeordnet, auf welche der obere Teil des Schiebers 12, sobald er
sich bei Überbeanspruchung nach hinten bewegt, aufläuft. Dadurch wird der Strammerhebel
5
nach oben gedrückt und die Bindung wird somit selbsttätig geöffnet. In den Figuren
6 und 7 ist eine andere Ausführungsform der Bindung dargestellt. Das Zugglied 7
ist hiermit einem die Druckschraubenfeder 9 umfassenden Bügel 29 versehen, wodurch
einerseits ein Aufschleudern der Zugstange 10 beim Aufspringen des Strammerhebels
5 und andererseits ein Vibrieren der Druckschraubenfeder 9 und der Stange 10 verhindert
werden. Infolgedessen können bei dieser Konstruktion die Zusatzfeder 26 und das
Distanzstück 25 eingespart werden. Der Schieber 12 ist hier mit dem vorderen Ende
der Zugstange fest verbunden und die Verstellung der Kraft der Druckschraubenfeder
9 erfolgt durch die Stellmutter 32, die auf dem Gewinde 31 der Stange 10 zwischen
dem Schieber 12 und dem vorderen Ende 30 der Druckschraubenfeder 9 angeordnet ist.
Um die Bewegungen der Zugstange 10 zu dämpfen, ist zwischen dem hinteren Ende 33
der Druckschraubenfeder 9 und der Rückwand 22 des Zuggliedes 7 eine Kunststoffscheibe
34 auf der Stange 10 gelagert. Durch die entstehende Reibung zwischen Scheibe 34
und Stange 10 wird die Dämpfung erreicht.