DE182819C

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Publication number: DE182819C
Application number: DENDAT182819D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

In der Patentschrift 104622 ist ein hauptsächlich aus Petroleum bestehender Brennstoff beschrieben, der in Verbindung mit gewöhnlichem Brennstoff benutzt werden soll, um die Verbrennung des letzteren zu unterstützen. Dieser Brennstoff wird dadurch hergestellt, daß ein geschmolzenes Gemisch von Stearin und Harz und ein Gemenge von Petroleum, Sägemehl und Kalk in geeignetem Verhältnis miteinander gemischt werden. Hierbei wird ein harter oder teigiger Brennstoff gebildet. Wenn dieser Brennstoff bei der Herstellung von Briketts verwendet werden sollte, war es notwendig, ihn zuvor zu zerkleinern. Dies bedingte außer größeren Anlagekosten größere Arbeitsverluste. Um diese ,herabzumindern, wurde vorgeschlagen, das Stearin aus der Zusammensetzung wegzulassen, um die Masse brüchiger zu machen.

In manchen Fällen wurde auch Pech zugesetzt, um eine noch brüchigere Masse zu erhalten.

Die Erfindung besteht nun in einem Verfahren zur Herstellung eines aus einzelnen Körpern gebildeten, nicht klebrigen Brennstoffes aus Petroleum, trockenem Sägemehl (oder Torf), Teer (oder Pech oder Harz) und gelöschtem Kalk, und zwar wird gemäß der Erfindung zunächst der größte Teil des Sägemehles oder dergl. mit dem Petroleum innig gemischt, dann der Teer oder dergl. und darauf der Kalk der Masse zugemischt, worauf schließlich der übrige Teil des Sagemehles oder dergl. mit dem Ganzen vermengt wird. Dabei entsteht, wie sich herausgestellt hat, ein körniger, nicht klebriger Brennstoff.

Zum Beispiel werden etwa zwei Drittel der zu verwendenden Menge des Sagemehles, welche etwa 26 Prozent der Gesamtmasse betragen mag, in einer Mischvorrichtung mit dem ganzen Petroleum, etwa 56 Prozent, vermischt, bis eine gute Verteilung eingetreten ist. Darauf wird die erforderliche Menge an Pech oder dergl. ebenfalls unter Mischen zugesetzt und schließlich nach und nach unter weiterem Mischen der Kalk, etwa 10 Prozent, und noch das zurückgebliebene Drittel an Sägemehl. Die Wirkung des letzten Teiles des Prozesses besteht darin, daß die ganze Masse in einen körnigen, nicht klebrigen Zustand gebracht wird.

Beim Mischen der Stoffe kann, wenn gewünscht, Wärme zugeführt werden, damit auch bei kaltem Wetter das Petroleum und das Pech sich leichter miteinander vermischen. Dies gehört jedoch nicht zur Erfindung.

Wird der neue Brennstoff bei Herstellung von Briketts verwendet, dann werden ungefähr, entsprechend dem gewünschten Heizwert, 3 bis 5 Prozent des neuen Brennstoffes der Brikettmasse zugesetzt. Wesentlich ist dabei, daß das Mischen der neuen Brennstoffmasse mit der Hauptmasse und deren eigentlichem Bindemittel, z. B. Pech, nicht in der erhitzten Mischvorrichtung stattfindet,

- *sotvdern erst, nachdem die Hauptmasse und das Pech _:jene verlassen haben, damit eine unzulässige Erhitzung der neuen Masse nicht auftritt.

Der körnige Brennstoff wird also dem Brikettiergut zugesetzt, nachdem dieses die erhitzte Mischvorrichtung verlassen hat und bevor es in die Preßform gelangt, wobei das Gemenge des Brikettiergutes und des Zusatzes vorher noch vorteilhaft eine besondere Mischvorrichtung durchläuft.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zur Herstellung eines körnigen, nicht klebrigen Brennstoffes aus Petroleum, Sägemehl oder dergl., Teer (oder Pech oder Harz) und gelöschtem Kalk, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der größte Teil des Sagemehles oder dergl. mit dem Petroleum innig gemischt, dann der Teer oder dergl. und darauf der Kalk der Masse zugemischt wird, wonach schließlich der übrige Teil des Sagemehles oder dergl. mit dem Ganzen vermengt wird.
2. Verfahren zur Brikettierung von beliebigem Brennstoff unter Zusatz des Brennstoffes gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gemäß Anspruch I hergestellte Brennstoff dem Brikettiergut erst zugesetzt und mit ihm vermischt wird, nachdem die heiße Mengung des Brikettiergutes mit seinem eigentlichen Bindemittel beendet ist und das Brikettiergemisch die erhitzte Mischvorrichtung verlassen hat.