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Maschinenfabrik MYZUS A. G., Frankfurt a. X. Voltastrasse 74-80 Absatzsitzform-und
Anklopfmaschine Um beim Herstellen von Schuhwerk ein gutes Aussehen der Schuhe an
der Ferse zu erzielen, wird diese vor dem Befestigen der Absätze häufig in einer
Presse zusätzlich behandelt, in welcher der Absatzsitz der aufgeleisteten Schuhe
gegen eine dem jeweiligen Absatz angepasste Form gepresst und das Oberleder von
Hand oder maschinell fest an den Leisten angeklopft wird, um die Leistenkante auf
dem Oberleder rings um den Absatz scharf auszuprägen.
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Diese Maschinen haben sich, besonders bei maschinellem Anklopfen der
Leistenkante, in der Praxis bewährt. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass für
jeden Absatz eine diesem entsprechende Pressform benötigt wird, die sehr genau gearbeitet
sein muss, wodurch erhebliche Kosten entstehen, und dass neben der dafür erforderlichen
Lagerhaltung das Heraussuchen des jeweils passenden Formstückes aus der Menge der
sich mit der Zeit ansammelnden Formen oft mit beträchtlichem Zeitverlust verknüpft
ist.
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Diese Nachteile werden durch die Neuerung auf sehr einfache Weise
beseitigt, indem man anstelle einer Mehrzahl genau passender Formen nur eine einzige
verwendet und diese mit einer Heizvorrichtung versieht. Es hat sich gezeigt, dass
eine solche beheizte Pressform der Form des später zu befestigenden Absatzes nicht
zu entsprechen braucht, und dass trotzdem durch das Anpressen derselben auf den
Absatzsitz das Oberleder an der Ferse in einen derart formbaren und schmiegsamen
Zustand versetzt wird, dass sich die Leistenkante unter der gleichzeitig ausgeübten
Kbpfwirkung ebenso scharf ausprägt als dies bisher bei den passenden aber unbeheizten
Formen der Fall war
Die elektrische Beheizung von Werkzeugen ist
sowohl bei Schuhmaschinen als auch auf anderen Gebieten der Technik bekannt.
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Dabei handelt es sich gewöhnlich um die unmittelbare Ausnutzung der
elektrischen Wärme an sich, während das neue Modell beträchtlich darüber hinausgeht,
indem es durch die an sich nicht erforderliche Einführung einer beheizten Pressform
die Verwendung einer Anzahl gleichartiger Formen in Fortfall kommen lässt, und dass
diese beheizte Pressform im Gegensatz zu den bisher unbeheizten keiner besonderen
Anpassung an das Werkstück bezw. an die Form des auf diesem zu befestigenden Absatzes
bedarf. Die Neuerung besteht daher bei einer Absatzsitz-Formmaschine mit Klopfvorrichtung
im wesentlichen in der Anwendung eines beheizten, in seinem Flächenmass von dem
des Fersensitzes unabhängigen Formstückes als Mittel zur Verringerung der Anzahl
der bisher benötigten Pressformen und dadurch zur Erzielung einer beträdtlichen
Vereinfachung in der Bedienung der Maschine sowie in einer sich daraus ergebenden
Zeit-und Kostenersparnis, nicht nur durch den Fortfall der Formen an sich, sondern
auch durch den Wegfall der schwierigen Bearbeitung dieser bei jeder Serie in verschiedenen
Grössen herzustellenden Formstücke, Da der Schuh mit der Pressform während des Anklopfens
gedreht wird, ist es zweckmäßig, diese mit einigen Haltestiften o. dgl. zu versehen,
mit denen sie sich im Material des Fersensitzes verankert, um ein Verschieben der
beiden Teile zu verhindern, Das neue Modell ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
schematisch veranschaulicht.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht des oberen Teiles der Maschine und
Fig. 2 ein Schnitt durch eine mit der Heizvorrichtung versehene Formplatte in Anwendung
an einem Schuh ; Fig. 3 zeigt die bisherige Ausbildung einer unbeheizten Pressform.
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Die dargestellte Maschine ist von an sich bekannter Bauart mit dem
im Kopf der Maschine senkrecht bewegbaren Kolben 2, an dessen unterem Ende die auf
den Absatzsitz des auf den Leistenträger 4 aufgesetzten Schuhes drückende Pressform
6 auswechselbar
befestigt ist. Der Druck erfolgt in der Regel von
unten nach oben. Der Schuh wird, während er sich mit der Pressform im Eingriff befindet,
von Hand oder maschinell gedreht und dabei. entlang seiner Fersenkante von dem Klopfhammer
8 mit hoher Schlagzahl in Richtung der Leistenkante angeklopft.
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Um ein gegenseitiges Verschieben der Teile während des Drehens zu
vermeiden, ist die Pressform auf ihrer Unterseite mit einigen Haltestiften 9 versehen,
welche sich in den Absatzsitz eindrücken und den Zusammenhalt der eile gewährleisten.
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Während nach Fig. 3 das Formstück 6a jedem Absatz entsprechend voll
ausgebildet und mit einer sich genau um die Leistenkante legenden schmalen Druckfläche
6b versehen war, besteht bei dem neuen Modell das Formstück 6 aus zwei aufeinanderliegenden
Platten 10 und 12, von denen die untere entweder ganz flach oder mit einer breiten
Auflagefläche 14 versehen ist, mit der sie sich auf nahezu jeden Fersensitz glatt
aufzusetzen vermag.
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Durch ein Gelenk 16 kann eine Anpassung an verschiedene Schräglagen
des Schuhes erzielt werden. Es ist zweckmässig, die Form grösser im Umfange zu halten
als die Form des Absatzsitzes, damit sich beim Anklopfen das Leder des Zwickeinschlages
leichter zwischen den Leisten und die Pressform einzuzwängen vermag.
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In einem zwischen den beiden Platten 10 und 12 vorgesehenen Hohlraum
ist ein Heizkörper 18 eingebettet, der nach oben durch eine Isolierung 20 abgedeckt
ist und daher nur die untere Platte 12 erwärmt. Die Stromzuführung erfolgt durch
die nach aussen gehende Leitung 22 oder auf andere Art. Wie aus den Zeichnungen
ersichtlich ist, wirkt die bisher übliche Pressform nach Fig. 3 nur mit der schmalen
Druckfläche 6b auf den Fersensitz, welche diesem daher genau angepasst sein muss.
Die neue Form hingegen liegt ganz oder mit einem breiten Rande auf dem Fersensitz
auf und das Oberleder wird infolge der Erwärmung so formbar gestaltet, dass es sich
unter der Klopfwirkung des Hammers 8 unter dem Formstück 6 der Form des Leistens
eng anschmiegt, ohne dass der Schuh an seinem Fersenteil dadurch breiter wird.
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Die Leistenkante wird trotzdem scharf ausgeprägt, unabhängig davon,
dass die Pressform der Form des später auf dem Fersensitz zu befestigenden Absatzes
nicht genau entspricht.