DE659618C - Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Maserfurniere - Google Patents
Verfahren zur Herstellung kuenstlicher MaserfurniereInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung künstlicher Maserfurniere Es.ist bekannt, daß man Maserfurniere aus einfachen Hölzern dadurch künstlich erzeugen kann, daß man aufeinandergeschichtete gewöhnliche Furniere zwischen reliefierten Preßformen zu einem Block verleimt und diesen Block dann wieder zu Furnierblättern aufschneidet. Bei der Herstellung solcher Furniere entsteht jedoch die Schwierigkeit, daß die einzelnen Furnierblätter in der Presse stellenweise sehr starken Zerrungen unterliegen. Wenn diese Zerrungen zu einem Zerreißen des Fasergefüges führen, so schlägt an diesen Stellen beim Verarbeiten des Furnieres der Leim durch.
- Es ist bereits vorgeschlagen worden, diese Schwierigkeit dadurch zu verringern, daß man die für unvermeidbar gehaltenen Zerreißungen durch Benutzung von terrassenförmig gestuften Reliefprofilen wenigstens in eine bestimmte Lage zur Faser brachte. Hierbei ersetzte man also die unregelmäßigen Zerreißungen durch vorbestimmte Abscherungen, ein Vorgehen, durch das aber die Anzahl der erzielbaren Muster stark beschränkt wird. Weiterhin hat man die genannte Schwierigkeit dadurch zu beseitigen versucht, daß man nicht gleich den ganzen Block der Pressung unterwarf, sondern daß man zunächst immer nur dünne Brettehen, die aus einer geringen Anzahl von verleimten Furnierblättern bestanden, zwischen Formwalzen durchmangelte, um erst die in solcher Weise vorgeformten Teilbrettchen zum Block zu verleimen. Ein anderer Weg, den man .ebenfalls gegangen ist, bestand darin, die nicht vorgeformten Brettehen in der Presse Schicht für Schicht übereinanderliegend zu verformen und zu verleimen. Diese Verfahren gestalten sich jedoch beide äußerst mühsam und führen daher in der Praxis zu Furnieren, die kaum billiger sind als echte Edelholzfurniere.
- Die Erfindung ermöglicht eine überaus wirtschaftliche Herstellung von künstlichen Maserfurnieren der in Rede stehenden Art dadurch, daß sie einen Weg bietet, um große Blöcke des aufeinandergeschichteten Ausgangsfurnieres ohne Zerreißung des Fasergefüges in einem Arbeitsgang zu verformen und zu verleimen. Dies Ziel wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß man den Preßdruck bei Beginn der Pressung von einer Kante des Blockes aus fortschreitend über die ganze Fläche ausdehnt, und zwar am besten durch scherenartiges Zusammendrükken von Matrize und Patrize der Presse. Auf diese Weise vermögen sich die einzelnen Furnierschichten während des fortschreitenden Preßvorganges so lange fließend gegeneinander zu bewegen, bis sie sich in das Relief der Matrize eingeschmiegt haben, und es gleichen sich sogar Differenzen in der Dehnungsfähigkeit der einzelnen Furnierblätter aus, ohne daß es zu Zerreißungen des Fasergefüges kommt.
- Für die Durchführung des beschriebenen Verfahrens hat sich die Benutzung besonderer Pressen als zweckmäßig erwiesen. Einfache Scherenpressen sind für die Praxis deshalb weniger geeignet, weil sie stets nur für eine bestimmte Stapelhöhe verwendbar sind und weil es erwünscht ist, daß die Patrize nach Ausdehnung des Preßdruckes über, die ganze Preßfläche anschließend nur noeK einer reinen Parallelverschiebung unterworfezi wird. Ein Ausführungsbeispiel für eine Scherenpresse, die diesen Bedingungen genügt, zeigt Abb. i. Der aus einer größeren Anzahl leimbestrichener und in diesem Zustande aufeinandergeschichteter Furnierblätter bestehende Ausgangsfurnierblock i liegt zwischen Matrize 2 und Patrize 3 der Reliefpresse. Matrize und Patrize sind dabei an einer Kante derart aneinander angelenkt, daß sie bei Beginn der Pressung den Ausgangsfurnierblock scherenartig erfassen und den Preßdruck beim Niedergehen des Stempels ¢ dementsprechend von der linken Reliefkante ausgehend gleichmäßig fortschreitend über die ganze Relieffläche ausdehnen. Wird die Presse langsam unter Druck gesetzt, so haben die einzelnen Furnierblätter also Zeit, sich (der Zerrung ausweichend) gegeneinander zu verschieben und weich in die Vertiefungen und Ausbauchungen des Matrizenreliefs einzuschmiegen. Der Stempel wird mit Hilfe einer hydraulischen Presse o. dgl. in Richtung des Pfeils 5 abwärts bewegt. Ebensogut kann man natürlich den Stempel q. feststehen lassen und die Matrizenunterlage 6 mittels einer hydraulischen Presse o. dgl. langsam anheben.
- Die bei Furmerpressen übliche Beheizungsvorrichtung ist in den Zeichnungen der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Sie pflegt aus einem den Furnierblock und die Stempel umschließenden, elektrisch oder mit Gas beheizten Kastenofen zu bestehen und wird zweckmäßig einige Zeit vor Beginn des Preßvorganges eingeschaltet, damit sich der Furnierblock i zu Beginn der Pressung bereits auf erhöhter Temperatur (etwa 8o bis 12O° C) befindet. Nach beendeter Pressung läßt man den Furnierblock bei der gleichen oder bei einer noch höheren Temperatur für einige Zeit unter Druck stehen und anschließend in der Presse erkalten.
- Matrize 2 und Patrize 3 sind derart miteinander verbunden, daß sie nur zu Beginn des Preßvorganges eine scherenartige Bewegung ausführen, bei der Endpressung hingegen einer Parallelverschiebung in Richtung des Pfeils 5 unterworfen werden. Zu diesem Zweck ist das mittels der Kurbe17 in seiner Länge verstellbare Zwischenglied 8 vorgesehen, in dessen Schlitzführung 9 die Patrize 3 mit einem Stift io eingreift. Durch Einstellen der Spindel 8 mittels der Kurbel ? wird der Abstand der Drehachsen i o und i I zunächst vor Beginn der Pressung der Höhe des Furnierblockes angepaßt. Wenn sich der Stempel q. abwärts bewegt, wird die Presse infolgedessen zunächst scherenartig geschlossen. Hierbei dienen die Drehachsen i o und i i als Scherengelenk. Bei weiterer Steigeritng des Preßdruckes tritt dann eine Parallelverschiebung der Patrize 3 in Richtung des Pfeils 5 ein, wobei der Stift i o in der Schlitzführung 9 frei nach unten gleitet.
- Ein anderer Weg, um den Preßdruck zunächst von einer Kante aus fortschreitend über die ganze Fläche auszudehnen und dann senkrecht zum Furnierblock weiterwirken zu lassen, besteht darin, daß man die Matrize oder die Patrize elastisch gestaltet und mit einer starren Reliefplatte gleicher Formung hinterlegt, an die sie sich mit steigendem Preßdruck anlegt.
- Eine Presse dieser Art zeigt schematisch Abb.2. Die Patrize dieser Presse besteht aus einem Stahlblech 1q., das an dem oberen Preßstempel 12 mit einer Kante 13 befestigt, gegen die gegenüberliegende Kante jedoch mittels einer Feder 15 abgestützt ist. Das Stahlblech i q. ist mit einer starren, z. B. aus Gußeisen bestehenden Reliefplatte 16 gleicher Formung hinterlegt. Bei Beginn der Pressung legt sich die Patrize i q. mit ihrer linken Kante auf den Furnierblock i auf. Bei steig en 'der Pressung Z, dehnt sich der Druckgleichmäßig fortschreitend nach rechts hin aus. Hierbei wird die Feder 15 zusammengedrückt, während sich die Patrize 14 mehr und mehr in das starre Hinterlegungsrelief 16 ein;-schmiegt. Sobald das Stahlblech 14. voll an dem Hinterlegungsrelief 16 anliegt, führt eine weitere Steigerung des Preßdruckes nur noch zu Parallelverschiebungen in Richtung des Pfeils 5.
- Selbstverständlich stellen die in den Abbildungen dargestellten Pressen nur Ausführungsbeispiele für die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in Anwendung zu bringenden Hilfsmittel dar, welche noch der verschiedensten Abwandlungen fähig sind.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung künstlicher Maserfurniere durch Pressen von leimbestrichenen und zu einem Block geschichteten Furnieren zwischen reliefrerten Preßformen und durch Zerschneiden des so gewonnenen Blockes, dadurch gekennzeichnet, daß man den Preßdruck bei Beginn der Pressung von einer Kante des Blockes (i) aus fortschreitend über die ganze Fläche ausdehnt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Matrize (2) und Patrize (3) der Presse scherenartig von einer Kante her zusammengedrückt werden.
- 3. Furnierpresse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Matrize (2) und Patrize (3) über ein Gelenk mit einem in seiner Länge verstellbaren Zwischenstück (7 bis 9) miteinander verbun= den sind. 4.. Furnierpresse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize oder die Patrize aus einer elastischen Reliefplatte (1q.) besteht, die mit einer gleichartigen starren Reliefplatte (16) hinterlegt und an einer Kante elastisch (Feder 15) gegen diese Reliefplatte (16) abgestützt ist.
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