DE1813713A1 - Verfahren zur Herstellung von Diazotypie-Zwischenoriginalen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Diazotypie-ZwischenoriginalenInfo
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- G03C1/52—Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
- G03C1/58—Coupling substances therefor
Description
falte]
K 1876 PP-Dr.N.-ur 9· Dezember I968
Beschreibung zur Anmeldung von
KALLE AKTIENGESELLSCHAFT Wiesbaden-Biebrich
für ein Patent auf Verfahren zur Herstellung von Diazotypie-Zwischenoriginalen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zwischenoriginalen nach dem Diazotypieverfahren.
Ein Diazotypie-Zwischenoriginal, d. h. eine Kopie, von der man weitere Diazotypiekopien herstellen kann,
muß einen bildmäßigen Kontrast in dem Spektralbereich aufweisen, in dem Diazotypiematerial lichtempfindlich
ist und in dem die üblichen Kopierlampen emittieren. Dieser sogenannte aktinische Kontrast muß zwischen Wellen
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längen von etwa 350 und 450 nm liegen, d. h. sich
vom nahen Ultraviolett bis zum kurzwelligen sichtbaren
Bereich erstrecken.
Als Bildfarbstoffe für derartige Zwischenoriginale hat man bisher gelbe Azofarbstoffe genutzt, deren
Lichtabsorption meist noch bis in den nahen ultravioletten Bereich hineingeht. Die Absorptionsmaxima
dieser Farbstoffe liegen oberhalb 400 nm, und die Absorption fällt unterhalb 400 nm stark ab. Die
Farbstoffe absorbieren daher in dem Bereich zwischen etwa 350 und 400 nm, in dem die Absorptionsmaxima der
meisten üblichen lichtempfindlichen Diazoverbindungen liegen und in dem alle derartigen Diazoverbindungen
noch stark absorbieren, verhältnismäßig schlecht. Das bedeutet, daß ζ. B. die Strahlung der im allgemeinen
zum Kopieren verwendeten Quecksilberdampfhochdrucklampen im Gebiet der sehr intensiven Spektrallinie bei
365 nm von den Bildteilen solcher Zwischenoriginale nur wenig absorbiert wird, andererseits aber in
erheblichem Maße zur Photolyse des damit belichteten Diazotypiematerials beiträgt. Der Kontrast der Kopie
wird dadurch vermindert.
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K 1876 PP-Dr.N,-ur 9.12.1968
Man hat bereits versucht, diese sogenannte Absorptionslücke der Zwischenoriginale um etwa 360 nm zu schließen.
Zu diesem Zweck hat man Benzoldiazoniumsalze verwendet, die im Benzolkern Hydroxy- oder Alkoxygruppen, jedoch
keine Aminogruppen enthalten und die visuell farblos sind. Diese Diazoverbindungen kuppeln mit den üblichen
Gelbkupplern zu Azofarbstoffen mit starker Absorption im nahen Ultraviolett, die das Kopierlicht gut abdecken.
Die Diazoverbindungen selbst absorbieren jedoch so weit im ultravioletten Bereich, daß ihre Lichtempfindlichkeit
im Spektralbereich der Kopierlampen schon zu gering ist. Außerdem sind diese Verbindungen thermisch sehr labil.
Sie haben daher keinen Eingang in die Praxis gefunden.
Man behilft sich im allgemeinen damit, daß man in Diazotypiematerialien, die für die Herstellung von
Zwischenoriginalen bestimmt sind, die Konzentration an Diazoverbindung und Gelbkuppler stark erhöht, um
so zu einem ausreichenden aktinischen Kontrast zu kommen. Zur Verarbeitung solcher Materialien ist naturgemäß
wieder eine längere Belichtungszeit erforderlich.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens tritt z. B. bei seiner Anwendung für Diazomikrofilm auf. Dieser
Film dient im allgemeinen zum Duplizieren von Mikrofilmaufnahmen auf Silberhalogenidmaterial. Man ver-009Θ26/1769
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sucht dabei, durch Mischung verschiedenfarbiger Azofarbstoffe
im Diazomikrofilm einen Schwarzton zu erzeugen, der dem des Silberfilms möglichst nahekommt.
Die für die visuelle Betrachtung eines solchen Films im sichtbaren Spektralbereich ermittelten Dichte- und
Gradationswerte sind aber von den entsprechenden Werten im nahen ültraviolettbereich deutlich verschieden,
während bei Silberfilmen diese Eigenschaften in beiden Bereichen weitgehend übereinstimmen.
Aus der USA-Patentschrift 2 500 Ο96 ist weiterhin bekannt, daß man den Farbton blauer Azofarbstoffe
durch Behandeln mit Säuredämpfen, insbesondere mit feuchtem Schwefeldioxid, nach Gelb verschieben kann.
Diese Farbtonverschiebung, die reversibel ist, kann man zur Umwandlung von Diazotypiekopien mit hohem
sichtbarem Kontrast in solche mit aktinischem Kontrast und umgekehrt nutzen.
Die Patentschrift lehrt, daß zur Herstellung geeigneter Kupplungsfarbstoffe die Verwendung von p-Amino-benzoldiazoniumverbindungen
erforderlich ist.
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Die nach diesem Verfahren erhaltenen gelben Farbstoffe absorbieren jedoch auch nicht im kürzerwelligen
Bereich als die durch Kupplung mit GelDkomponenten
in üblicher Weise erhaltenen gelben Azofarbstoffe. Aus der Patentschrift ist auch keine Anregung zu entnehmen,
durch welche besonderen Maßnahmen man zu Farbstoffen gelangen kann, die weiter im ultravioletten
Spektralbereich absorbieren. 'Insbesondere ist aus den Lehren dieser Patentschrift nicht zu entnehmen, wie man
einen Kontrast erzielen kann, der sowohl im sichtbaren als auch im nahen ultravioletten Spektralbereich
ausreichend stark ist.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung von Diazotypie-Zwischenoriginalen anzugeben,
die einen starken aktinischen Kontrast aufweisen.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung von Diazotypie-Zwischenoriginalen, bei dem
man ein Diazotypiematerial, das eine lichtempfindliche Aminobenzoldiazoniumverbindung enthält, bildmäßig
belichtet und in Gegenwart einer Kupplungskomponente entwickelt, und die erhaltene Kopie mit einem elektrophilen
Reaktionsteilnehmer behandelt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Diazotypiematerial verwendet»
das eine Benzoldiazoniumverbindung mit einer basischen Aminogruppe in p- oder o-Stellung zur Diazogruppe
enthält, und in Gegenwart eines Gelbkupplers entwickelt, der entweder eine Enolverbindung oder eine kein Aminostickstoffatom
am Benzolkern enthaltende Phenolverbindung ist.
Als Benzoldiazoniumverbindungen mit basischer Aminogruppe sind diejenigen lichtempfindlichen Diazoniumverbindungen
geeignet , die in p- oder o-Stellung zurf
Diazoniumgruppe eine sekundäre oder tertiäre Aminogruppe tragen, die als Substituenten Alkyl-, Cycloalkyl-
oder Aralkylreste enthält. Pur den erfindungsgemäßen Zweck nicht geeignet sind z. B. Verbindungen mit Acylaminogruppen,
da deren Basizität zu gering ist. Auch Verbindungen mit Arylaminogruppen sind im allgemeinen
schon nicht mehr verwendbar. Nicht geeignet sind ferner Benzoldiazoniumverbindungen, die anstelle einer basischen
Aminogruppe eine Äther- oder Thioäthergruppe tragen, sowie Chinondiazide,
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-τ-
λ
Diese Erfahrungstatsachen deuten darauf hin, daß bei dem erfindungBgemäßen Verfahren das einsame
Elektronenpaar der basischen Aminogruppe im Färbstoff molekül durch den elektrophilen Reaktionsteilnehmer, z. B. das Säureproton, blockiert und
damit dem mesomeren System des Farbstoffs entzogen wird.
Um eine ausreichende Verschiebung in den ultravioletten Bereich hinein zu erzielen, muß man von bereits kurzwellig
absorbierenden, d. h. im allgemeinen gelben, Azofarbstoffen ausgehen. Es wurde jedoch gefunden,
daß überraschenderweise nicht alle in der Diazotypie gebräuchlichen Gelbkuppler zur Herstellung von
Azofarbstoffen geeignet sind, deren Absorption sich in der gewünschten Weise verschieben läßt. Geeignet
sind hierzu praktisch alle Gelbkuppler vom Enoltyp z. B. Acetessigsäureamide und -anilide, Benzoylessigsäureamide,
Cyanessigsäureamide, Fyrazolonderivate und dgl., sowie phenolische Gelbkuppler, die kein Aminostickstoffatom
am Benzolring enthalten, z. B. Resorcin und Resorcinderivate, wie Resorcylsäuren, Resorcylsäureamide,
Resorcinmonoäther, Alkylresorcine, Halogenresorcinej
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Alkylphenole, wie ^l-Morpholinomethyl-2,5-dimethyl-phenol,
2-Hydroxymethy1-phenol, 2,S-Dimethyl-ö-hydroxymethylphenol
und dgl. mehr.
Verwendet man jedoch als Gelbkuppler Phenole, die im Benzolkern eine Aminogruppe enthalten, z. B. m-Hydroxyphenylharnstoff,
m-Aeetylamino-phenol, m-Dimethylaminophenol,
2-Hydroxy-4-methyl-phenylharnstoff usw., so erhält man Azofarbstoffe, deren Absorption sich nicht
erfindungsgemäß verschieben läßt.
Diese Erkenntnis eröffnet die Möglichkeit zu einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, indem man zur Entwicklung Kuppler vom zuerstgenannten Typ mit solchen des zweiten Typs
kombiniert. Bei der Behandlung eines derartigen Azofarbstoffgemischs auf der Kopie mit Säure erzielt man
bei dem einen Anteil eine Absorptionsverschiebung, bei dem anderen nicht. Das Ergebnis ist eine verhältnismäßig
gleichmäßige Absorption der Bildteile der Kopie über praktisch den gesamten Kopierbereich vom nahen
Ultraviolett bis in den kurzwelligen Bereich des sichtbaren Spektrums, eine Eigenschaft, die man bisher nur
mit Silberfilmen erreichen konnte»
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Eine weitere Möglichkeit zur Erreichung dieses Ziels besteht darin, daß man in der lichtempfindlichen
Schicht eine Diazoverbindung mit basischer Aminogruppe mit einer solchen kombiniert, die keine basische Aminogruppe
im Kern enthält. Durch Kombination mit geeigneten Blaukupplern gelingt es dann sogar, Kopien zu erhalten,
die schwarz erscheinen und außerdem den gewünschten aktinischen Kontrast aufweisen, die also in ihren
Absorptionseigenschaften dem Silberfilm weitgehend angenähert sind. Man kann hierbei alle Diazoverbindungen
und Kupplungskomponenten in einer lichtempfindlichen Schicht vereinigen. Man kann aber z. B. auch
eine Schicht aus einer Diazoverbindung, die keine basische Aminogruppe enthält, und einer zu einem blauen
Farbstoff kuppelnden Azokomponente aufbringen und in
einer weiteren Schicht eine Diazoniumverbindung mit basischer Aminogruppe mit Gelbkupplern vereinigen,
von denen mindestens je einer umschlagsfeste und umschlagende Azofarbstoffe bildet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit Ein- oder mit Zweikomponenten-Diazotypiematerial durchgeführt werden,
d. h. die Kupplungskomponenten können entweder mit der Entwicklerlösung zugeführt werden oder bereits in der
lichtempfindlichen Schicht enthalten sein.
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Der elektrophile Reaktionsteilnehmer, mit dem die
entwickelte Kopie behandelt wird, ist vorzugsweise eine starke Säure. Die bei dieser Behandlung eintretende
Reaktion ist, wie oben ausgeführt wurde, wahrscheinlich eine Blockierung des Elektronenpaars der
basischen Aminogruppe, d. h. also eine Salzbildung bzw.
Quaternierung an deren Stickstoffatom. Naturgemäß kann man die gleiche Wirkung auch mit anderen elektrophilen
Reaktionsteilnehmern erreichen, die das basische Stickstoffatom zu quaternieren vermögen, z. B. mit
Verbindungen, die Carboniumionen liefern. In diesem Falle ist jedoch die Absorptionsverschiebung nicht
mehr reversibel, wie es bei der Umsetzung mit Säureprotonen der Fall ist.
Die starke Säure kann in gelöster Form oder, wenn sie flüchtig ist, in Dampfform auf die Kopie aufgebracht
werden. Vorzugsweise sollte der pH-Wert der Säure nicht größer als etwa 1 sein. Besonders einfach ist es, die
Kopie in den Gasraum über einer konzentrierten Salzsäurelösung zu bringen. Die Umsetzung ist dann innerhalb
weniger Sekunden beendet.
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üemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann
man die Säure auch in unmittelbarer Nähe der Kopier-3chicht durch Zersetzung einer eine flüchtige Säure
abspaltenden Substanz erzeugen. Die Zersetzung kann thermisch oder photochemisch erfolgen. Zur thermischen
Säureerzeugung können z. B. Salze von Halogenwasserstoff säuren mit schwachen nichtflüchtigen Basen, Halogenkohlenwasserstoffe
und dgl. dienen.
Zur photochemischen Säurebildung sind z. B. lichtempfindliche organische Halogenverbindungen, ζ. Β.
Tetrabromkohlenstoff, Tribronanethylphenylsulfon, Dibrombenzalacetophenon und dgl., lichtempfindliche
Diazoniumsalze usw. geeignet.
Der Säurespender kann entweder in dem Kopiermaterial selbst oder in einem getrennten Blatt enthalten sein,
das dann im Kontakt mit der Kopie z. B. durch eine thermographische Kopiervorrichtung oder durch eine
Belichtungsvorrichtung geschickt werden kann.
Wenn man lichtempfindliche Diazoniumsalze als Säurespender verwendet und diese der Kopierschicht selbst
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Unsere Zerdien Tag Blaff
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einverleibt, so vermag vermutlich nicht nur die bei der Photolyse gebildete Säure, sondern auch das dabei
unmittelbar entstehende Carboniumion eine Blockierung des Elektronenpaars der basischen Aminogruppe zu bewirken.
Diese Annahme wird durch die Beobachtung gestützt, daß sich in diesem Falle die Absorptionsverschiebung
nur zum Teil durch Ammoniakeinwirkung wieder rückgängig machen läßt. Es muß daher mindestens
teilweise ein beständiges Quaternierungsprodukt entstanden sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient in erster Linie zur Herstellung transparenter Zwischenoriginale,
deren Träger Kunststoffolien oder transparente Papiere sind. Die verwendeten Diazotypiematerialien können
außer den üblichen Zusätzen z. B. UV-Absorptionsmittel zur Erniedrigung der Gradation enthalten. Man gelangt
dann zu Kopien mit besonders guter Abstufung der Zwischentöne, die der von Silberhalogenidmaterialien
angenähert ist. Falls es in besonderen Fällen erwünscht ist, statt in Transmission in Remission zu arbeiten,
kann das Verfahren auch unter Verwendung von opaken Kopiermaterialien, z. B. von Lichtpauspaier, durchgeführt
werden,
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Besonders vorteilhaft Ist die Verwendung transparenter Träger, die mit Lackschichten überzogen sind, da
man als Trägermaterial säurefeste stoffe, z. B. Polyesterfolien, verwenden kann. Außerdem kann
bei der Lackbeschichtung in der relativ dünnen •Lackschicht die Konzentration an Ausgangssubstanz für die
Bildung der elektrophilen Substanz besonders groß gehalten werden. Bei einem Mehrschichtenaufbau mit zwei Lackschichten
kann man z* B. eine Schicht mit Diazoverbindungen und zu blauen Farbstoffen kuppelnden Azokomponenten
auftragen und darauf eine zweite Schicht mit Diazoverbindungen, verschiedenen zu gelben
Azofarbstoffen kuppelnden Komponenten und den Ausgangssubstanzen
für die Bildung der elektrophilen Reaktionsteilnehmer. Die Schichten können sich auf der gleichen
Seite oder auf den entgegengesetzten Seiten des Trägermaterials befinden.
Die folgenden Beispiele erläutern bevorzugte Durchführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Man löst in einer Mischung von 25 ml H2O und 110 ml
Isopropanol
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*Li£l£ FP-Dr,N,-ur 9.12,1968
5,0 g Citronensäure
2,5 g Thioharnstoff
1,3 ml Ameisensäure
2,5 g Thioharnstoff
1,3 ml Ameisensäure
5,0 g des Zinkchlorid-Doppelsalzes von
4-Dimethylamino-benzoldiazoniumchlorid und
2,4 g m-Aeetoacetylamino-phenol
Man beschichtet damit 10 see lang einen Film aus
Cellulose-2 1/2-acetat, streift die überschüssige
Flüssigkeit ab und trocknet mit Luft von Zimmertemperatur. Diese Film wird bildmäßig durch eine
Vorlage unter einer Quecksilberdampfhochdrucklampe belichtet, anschließend wird mit Ammoniak entwickelt.
Der gebildete gelbe Azofarbstoff absorbiert maximal bei 455 nm. Bei 380 nm, wo die lichtempfindliche
Diazoverbindung maximal absorbiert und maximal lichtempfindlich ist, ist die Absorption des gelben Azofarbstoffes
bereits auf etwa 1/5 des Maximalwertes abgefallen. In diesem Spektralbereich, speziell
bei 365 nm, 406 nm und bei 435 nm emittieren die viel
benutzten Quecksilberdampfhochdrucklampen sehr intensiv. Die geringe Absorption des gelben Azofarbstoffes in
diesem Spektralbereich bewirkt daher nur eine relativ
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geringe bildmäßige Differenzierung des durchstrahlenden aktinischen Lichtes beim Weiterkopieren, wenn diese
Kopie als Vorlage benutzt wird. Das trifft besonders für den Bereich der intensivsten aktinischen
Spektrallinie bei 365 nm zu, wo die Absorption des
gelben Azofarbstoffes auf etwa 1/10 des Maximalwertes abgefallen ist.
Die fertige Kopie wird einige Sekunden über konzentrierte Salzsäure gehalten. Dabei wird der
vorher gelbe Azofarbstoff farblos, die Absorption bei
455 nm verschwindet. Gleichzeitig wird eine neue etwa
gleich intensive Absorptionsbande bei 365 nm aufgebaut. Dadurch ist die bildmäßige Abdeckung im Bereich der
intensivsten aktinischen Spektrallinie bei 365 nm ganz
hervorragend, man erhält deshalb beim Weiterkopieren von der erfindungsgemäß behandelten Kopie auffallend
kontrastreichere Kopien als vorher.
Der Kontrast wird durch die Anlagerung der Säurekationen erheblich gesteigert, ohne daß die Belichtungszeiten
verlängert werden müssen. Die Anlagerung ist reversibel. Nach der Einwirkung von Ammoniak mißt man
wieder die ursprüngliche Absorption. Die Anlagerung
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ist relativ stabil· Im vorliegenden Falle waren nach 2 Monaten erst 20 % des farblosen Azofarbstoffes zu
gelbem Azofarbstoff zurückgebildet worden.
Die kurzwellige spektrale Verschiebung der Absorption gelber Azofarbstoffe bei der Anlagerung elektrophiler
Substanzen wird nur an solchen gelben Azofarbstoffen beobachtet, die mit Kupplern ohne Aminogruppen gebildet
wurden, bzw. wo Aminogruppen im Kupplermolekül nicht mit dem chromophoren System des Azofarbstoffes konjugiert
sind. Die Beispiele 2-7 zeigen Kupplungskomponenten, deren Azofarbstoffe eine Absorptionsverschiebung zeigen,
die Beispiele 8-12 solche, die zur Anlagerung nicht befähigte Azofarbstoffe bilden. Die Azofarbstoffe
wurden entsprechend den Angaben von Beispiel 1 mit äquivalenten Mengen der jeweiligen Kupplungskomponente
und 4-Diäthylamino-benzoldiazoniumtetrafluoroborat
hergestellt. MitAl sind die Hellenlängen maximaler
Absorption der gelben Azofarbstoffe, mit "X 2 die
Wellenlängen maximaler Absorption der ggf. farblosen Azofarbstoffe nach der Einwirkung der elektrophilen
Substanz bezeichnet.
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1t~
1t~
Beispiele 2-12
Nr. | Kupplungskomponent e | Xl (nm) | A2 (nm) |
2 | Di-acetoacetyl-äthylendiamin | 440 | 363 |
3 | Acetoacetylanilin | 453 | 371 |
4 | l-Phenyl-3-methyl-pyrazolon | 480 | 380 |
5 | 2-Methylresorcin | 470 | 380 |
6 | 1,3,4-Resorcylsäureamid | 480 | 380 |
7 | 4-Morpholinoraethyl-2,5- dimethyl-phenol |
420 | 365 |
8 | 3-Hydroxy-4-methyl-phenyl- harnstoff |
470 | (470) |
9 | 3-Hydroxy-phenyl-harnstoff | 470 | (470) |
10 | 2-Hydroxy-4-methyl-phenyl- harnstoff |
440 | (440) |
11 | 3,5-Dipiperidino-phenol | 500 | (500) |
12 | 3-Dimethylamino-phenol | 490 | (490» 360) |
Im Fall der Beispiele 8-11 erhält man bei der Anlagerung
der elektrophilen Substanz höchstens eine instabile
rötliche Verfärbung, die innerhalb weniger Minuten zurückgeht.
rötliche Verfärbung, die innerhalb weniger Minuten zurückgeht.
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Am Azofarbstoff des Beispiele 12 tritt selbst nach mehreren
Minuten über konzentrierte Salzsäure im Absorptionsmaximum
bei 490 nm eine Absorptionsabnahme von nur 15 % ein mit einer entsprechend schwachen Absorptionszunahme
bei 36Ο nm. Unter gleichen Bedingungen nimmt am Azofarbstoff
des Beispiels 4 die Absorption bei 480 nm um fast 90 % ab, zugleich mit einer entsprechend
intensiven Absorptionszunähme bei 380 nm.
Beispiele 13 - 17
Nr. Kupplungskom- Diazoniumsalz 7\. 1 (nm) 'λζ (nmi
ponente
13 Di-acetoacetyl- 3-(2-Hydroxy-3-diäthyl- 408 370
äthylendiamin amino-propoxy)-4-
pyrrolidino-benzoldiazoniumchlorid,
Zinkchloriddoppelsalz
14 Acetoacetyl- 4-Morpholino-2,5- 430 380
anilin diäthoxy-benzol-
diazoniumtetrafluoroborat
15 Acetoacetyl- 2-Dimethylamino-4,5- 402 375 anilin dimethyl-benzol-
diazoniumchlorid, Zinkchloriddoppelsalz
16 Resorcin 3-Chlor-4-diäthylamino- 438 370
benzoldiazoniumchlorid, Zinkchloriddoppelsalz
17 Phloroglucin 3-Chlor-4-diäthylamino- 450 390
benzoldiazoniumchlorid, Zinkchloriddoppelsalz
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Keinen Farbumschlag erhält man bei der Anlagerung elektro· philer Substanzen an Azofarbstoffe aus Acetoaeetylanilin
mit den Diazoverbindungen 4-Benzoylamino-2,5-dimethoxybenzoldiazoniumchlorid,
4-p-Tolylmercapto-2,5-dimethoxybenzoldiazoniumchlorid
und Naphthochinone-(1,2 )-diazid-(2)-6^-sulfonsäure,
Natriumsalz. Diese Diazoverbindungen enthalten keine basischen Aminogruppen.
Man löst in einer Mischung von 25 ml H2O und 110 ml
Isopropanol
5,0 g Citronensäure
2.5 g Thioharnstoff
1,3 ml Ameisensäure
1,3 ml Ameisensäure
7,0 g Ji-Diäthylamino-benzoldiazoniumtetrafluoroborat
2,0 g Ν,Ν'-Diacetoacetyl-äthylendiamin
2.6 g 2-Hydroxy-4-methyl-phenylharnstoff und
2,3 g 2-Hydroxy-3-naphthoesäure-(2-hydroxyäthyDamid.
Man beschichtet, wie es im Beispiel 1 angegeben wurde, belichtet bildmäßig, entwickelt in Gegenwart von Ammoniak
und hält die Folie einige Sekunden über konzentrierte
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K 1876 mM FP-Dr.N.-ur 9.12.1968 -
Salzsäure. Die auf der Folie gebildeten verschiedenen
Azofarbstoffe ergeben eine zwischen etwa 350 nm und 520 nm relativ gleichförmige Absorption, die nach längeren
Wellenlängen hin langsam abnimmt. Der Farbeindruck der Folie ist rötlich-schwarz.
Eine andere Möglichkeit, eine gleichmäßige Absorption
über einen größeren Spektralbereich zu erzielen, besteht darin, daß man ggf. neben einer zu einem
blauen Azofarbstoff kuppelnden Komponente nur eine zu gelben Azofarbstoffen kuppelnde Komponente, die den
Beispielen 1-7 entnommen wird, zusammen mit basisch substituierten Diazoniumsalzen und Diazoverbindungen
ohne basische Aminogruppe, in einem ausgewogenen Konzentrationsverhältnis einsetzt. Nach der bildmäßigen
Belichtung, der Entwicklung und der Behandlung mit Säure beobachtet man gleichfalls eine Verbreiterung der
Absorption, weil sich eine Absorptionsbande im nahen ultravioletten Spektralbereich neu bildet, während die
Absorptionsbande im violetten Spektralbereich ihre Lage beibehält.
Das geschilderte Verfahren der Bedampfung mit Salzsäure kann technisch in einem Bedempfungskasten durchgeführt
werden. Darunter wird ein dichter, säurefester Kasten mit einem Vorratsgefäß an Salzsäure und mit abgedichteten
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K I876 ^a M^. PP-Dr.N.-ur 9.12.1968
Ein- und Austrittsspalten verstanden. Bei konzentrierter Salzsäure benötigt man eine Reaktionszeit von etwa
5-IO see. Wenn es das Material zuläßt, so kann man es
auch 10 - 20 see in 1 η Salzsäure baden.
Eine einseitig oberflächlich verseifte Folie aus Celluloseacetat wird auf der verseiften Seite mit
einer wäßrigen Lösung von
2,5 g 3-Chlor-4-(N-methyl-N-benzyl-amino)-
benzoldiazoniumsulfat (Verbindung I) und
3»8 g 4-p-Tolylmercapto«2,5-dimethoxy-benzoldiazoniumchlorid,
Zinkchloriddoppelsalz (Verbindung II)
sensibilisiert. Nach der bildmäßigen Belichtung wird eine 0,2 2ige wäßrige neutral gepufferte (Citratpuffer)
Lösung von Acetoacetylanilin über Walzen angetragen. Auf
der Folie mißt man eine maximale Absorption der gebildeten Azofarbstoffe bei 410 nm. Nach der Einwirkung von Salzsäuregas
über einige Sekunden mißt man ein relatives Absorptionsmaximum bei 378 nm und ein zweites relatives
Absorptionsmaximum bei 440 nm. Insgesamt ist die
Absorption zwischen 465 und 350 nm recht gleichmäßig. Der Azofarbstoff aus der Diazoverbindung I und aus
Acetoacetylanilin absorbiert in die Folie eingelagert
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maximal bei 402 nm, nach der Zugabe einer elektrophilen Substanz bei 374 nm. Der Azofarbstoff aus der Diazoverbindung
II mit Acetoacetylanilin absorbiert maximal bei 428 nm (flaches Doppelmaximum) und ist umschlagsfest.
Man löst in einer Mischung von 25 ml HpO und 110 ml
Isopropanol
5,0 g Citronensäure
2,5 g Thioharnstoff
1,3 ml Ameisensäure
2,5 g Thioharnstoff
1,3 ml Ameisensäure
3,0 g 4-Dimethylamino-benzoldiazoniumchlorid,
Zinkchloriddoppelsalz (Verbindung III)
4,5 g 4-Benzoylamino-2,5~diäthoxy-benzol-
diazoniumchlorid, Zinkchloriddoppelsalz (Verbindung IV)
sowie 6,5 g Acetoacetylanilin.
Man beschichtet wie in Beispiel 1, belichtet bildmäßig und entwickelt mit Ammoniak. An den Bildstellen mißt
man eine maximale Absorption der gebildeten Azofarbstoffe bei 440 nm. Darauf hält man die Folie einige Sekunden
über konzentrierte Salzsäure. Nun mißt man ein relatives Absorptionsmaximum bei 374 nm und ein zweites relatives
Absorptionsmaximum bei 440 nm. Insgesamt ist die Absorption zwischen 350 nm und 470 nm recht gleichförmig.
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K 1876 ^21-* FP-Dr.N.-ur 9.12.1968
An Folien, die entsprechend nur mit dem Diazoniumsalz IV und Acetoacetylanilin hergestellt wurden, mißt man
nach der Kupplung eine maximale Absorption bei M35 nm,
wobei sich dieser Azofarbstoff als umschlagsfest erweist.
Auf ein Diazotypie-Kopiermaterial gemäß Beispiel 1, das unter einer Quecksilberdampfhochdrucklampe bildmäßig
belichtet und anschließend entwickelt wurde, legt man ein Blatt transparentes Papier, das mit einer 5 /(igen
Lösung von Tetrabromkohlenstoff in Aceton imprägniert worden war, und belichtet. Die behandelte Kopie liefert
beim Weiterkopieren auf Diazotypie-Kopierpapiere deutlich kontrastreichere Kopien als vor der Behandlung, weil
ein wesentlicher Teil des gelben Azofarbstoffes kürzerwellig
absorbiert. Gleich gute Ergebnisse erhält man, wenn man statt zu belichten die beiden Blätter im Kontakt
bis zu 1 min auf 80 - 100e C erwärmt.
Man kann auch die im Licht Säuren abspaltenden Verbindungen
der Streichlösung ait der Diazoverbindung und den Kupplungskomponenten zusetzen, damit Celluloseacetatfolie
beschichten, bildmäßig belichten, entwickeln und ohne Vorlage nachbelichten. Speziell Halogenwasserstoffsäuren
werden bei der Photolyse sehr vieler organischer
Halogenverbindungen gebildet.
009826/1769
K 1876 —ft W- FP-Dr.N.-ur 9.12.1968 -β*-
Bei entsprechender Wiederholung der Beispiele 2 bis 7 und 3 bis 20 erzielt man ähnliche Resultate wie dort
angegeben, wenn man gleichfalls nicht mit Salzsäuregas nachbehandelt, sondern die Halogenwasserstoffsäure
direkt in der lichtempfindlichen Schicht oder im Schichtträger erzeugt.
Man löst in 100 ml Methylglykol
2,5 g Citronensäure
1,3 g Thioharnstoff
2,2 g der Kupplungskomponente des Beispiels 2
2,5 g des Diazoniumsalzes des Beispiels 2
und die angegebene Menge der unten angegebenen Halogenverbindungen,
tränkt damit 3 min Cellulosetriacetatfolie, trocknet die Folie mit Luft von Zimmertemperatur, belichtet
bildmäßig und entwickelt in Gegenwart von Ammoniak.
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K l876 "2 ST* FP-Dr.N.-ur 9-12.1968
Photochemischer Säurespender Menge (g)
Tribrommethyl-phenyl-sulfon 0,5
((C ,ß-Dibrom-phenäthyl)-phenyl-keton 1,0
1,3,5-Tribrommethyl-triazin 1,0
Tribrommethy1-(3-nitro-pheny1)-keton 0,5
Phenanthrenchinon-Chlorinden-Dioxen * 2,0
(1:1 Addukt)
Phenanthrenchinon-Vinylchlorid-Dioxen 2,0 (1:1 Addukt)
Nach der bildmäßigen Belichtung wird ohne Vorlage kräftig nachbelichtet. In allen angegebenen Fällen wird durch
die zweite Belichtung der Kontrast beim Weiterpausen infolge teilweiser kürzerwelliger Verschiebung der
Absorption der Azofarbstoffe deutlich verbessert.
Man kann die photochemischen Säurespender auch getrennt von der Schicht mit der Diazoverbindung und den Kupplungskomponenten
auf dasselbe Trägermaterial aufbringen, z. B. bei porösem Trägermaterial durch einen einfachen Rückstrich.
Die Zweitbelichtung erfolgt in diesem Fall zweckmäßig auch von der Rückseite.
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K 1876 *-2&~ PP-Dr. N.-ur 9.12.1968 -2*=·
Diazotypie-Kopiermaterial, das gemäß Beispiel 1 hergestellt
wurde, wird bildmäßig belichtet und mit Ammoniak entwickelt. Die derartig vorbereitete Folie wird mit
einer konzentrierten Lösung des verwendeten Diazoniumsalzes in einem Lösungsmittelgemisch Isopropanol / Wasser
1 ; 1 nochmals 30 see beschichtet und getrocknet. Diese
Beschichtung gelingt ohne Qualitätseinbuße des entwickelten Bildes, weil der gebildete Azofarbstoff in dem benutzten
Lösungsmittelgemisch sehr schwer, das Diazoniumsalz dagegen sehr gut löslich ist. Anschließend wird ohne
Vorlage nochmals belichtet. Nach der zweiten Belichtung ist der Kontrast auf den Folgekopien infolge der teilweisen
kürzerwelligen Verschiebung der Absorption der Azofarbstoffe merklich gestiegen.
Die Spektralverschiebung der Azofarbstoffe ist recht stabil, nach zwei Monaten konnte noch keine meßbare
Rückbildung beobachtet werden. Bei Einwirkung von Ammoniak wird die Verschiebung der Azofarbstoffabsorption
wieder teilweise rückgängig gemacht.
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K 1876 —W" FP-Dr.N.-ur 9.12.1968 -
Man kann auch das Diazotypie-Kopiermaterial mit einem relativ zur Menge an Kupplungskomponente großen Überschuß
an Diazoverbindung ausstatten. Wie üblich, wird bildmäßig belichtet, entwickelt, und anschließend
wird das bei der Entwicklung nicht verbrauchte Diazoniumsalz ohne Vorlage in einer zweiten Belichtung
zersetzt. Dabei tritt eine teilweise Verschiebung der Azofarbstoffabsorption an den Bildstellen nach kürzeren
Wellenlängen auf, wodurch der Kontrast bei der Herstellung von Polgekopien verbessert wird. Bei der
Verwendung von Diazoniumsalzen verschiedener chemischer
Konstitution, z. B, von Diazoniumsalzen der Beispiele bis 17, deren Absorptionsmaxima je nach der Struktur
zwischen 38O nm und 450 nm liegen - deren
Kupplungsvermögen außerdem stark differieren - z. B.
kuppelt das Diazoniumsalz des Beispiels 16 deutlich schneller als das des Beispiels 1 - kann man folgendermaßen
verfahren: Man belichtet bildmäßig mit gefiltertem Licht derart, daß das schneller kuppelnde Diazoniumsalz
bevorzugt zersetzt wird, entwickelt und belichtet ohne Vorlage und ohne optisches Filter nach.
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Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Diazotypie-Zwischenoriginalen,
bei dem man ein Diazotypiematerial, das eine lichtempfindliche Aminobenzoldiazoniumverbindung
enthält, bildmäßig belichtet und in Gegenwart einer Kupplungskomponente entwickelt
und die erhaltene·Kopie mit einem elektrophilen Reaktionsteilnehmer behandelt, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Diazotypiematerial verwendet, das eine Benzoldiazoniumverbindung mit einer basischen Aminogruppe
in ρ- oder o-Stellung zur Diazogruppe enthält, und in Gegenwart eines Gelbkupplers entwickelt, der
entweder eine Enolverbindung oder eine kein Aminostickstoffatom
im Benzolkern enthaltende Phenolverbindung ist,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Diazotypiematerial verwendet,
das zusätzlich eine lichtempfindliche Benzoldiasoniumverbindung
enthält, die keine basische Aminogruppe in p- oder o-Stellung zur Diazogruppe
aufweist.
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KALLE AKTIENGESELLSCHAFT
Unsere Zeichen Tag Blatt
K I876 ·λ . FP-Dr.N.-ur 9.12.1968 -
3. . Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entwicklung in
Gegenwart eines zusätzlichen Gelbkupplers durchführt, der eine Aminophenolverbindung ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entwicklung
außerdem in Gegenwart eines Blaukupplers durchführt.
5· Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man als elektrophilen Reaktionsteilnehmer eine starke Säure verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß man eine Säure mit einem pH-Wert
von höchstens 1 verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5» dadurch gekennzeichnet, daß man die Säure in unmittelbarer
Nähe der Kopierschicht durch Zersetzung einer eine flüchtige Säure abspaltenden Substanz erzeugt.
KALLE AKTIENGESELLSCHAFT
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