DE1810245A1 - Mittel zur Entfernung von waessrigen Fluessigkeitsschichten auf Metalloberflaechen - Google Patents
Mittel zur Entfernung von waessrigen Fluessigkeitsschichten auf MetalloberflaechenInfo
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Description
Patentabteilung Düsseldorf, 21. Kovember 1968
Dr. Kr/Gu: t: ,. ... Henkelstr. 6?/.
Patentanmeldung
• D 3788..
"Mittel zur Entfernung von' wäßrigen Flüssigkeitsschichten
auf Metalloberflächen"
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Entfernung von
wäßrigen Flüssigkeitsschiehten auf Metalloberflächen auf Basis von organischen Lösungsmitteln unter Zusatz
von bestimmten Carbonsäuren und Älky!aminen zur Trocknung
und Hydrophobierung der Oberfläche,
Bei der Oberflächenbehandlung von Metallgegenständen mit wäßrigen Lösungen ist es normalerweise erforderlieh,
die Metalloberflächen von den anhaftenden Flüssigkeitsschichten
zu befreien. Im allgemeinen werden die Teile nach dem Spülen mit Wasser mit Warmluft getrocknet.
Beim Verdampfen des Wassers bilden sich . Tröpfchen, die zu Flecken führen können. Auch sind aus
Sack- und Bohrlöchern in den Metallgegenstanden selbst unter- Verwendung -von Druckluft häufig die letzten Reste
Flüssigkeit nur schlecht, zu entfernen. Man hat auch ,schon versucht, zur Trocknung feuchter Gegenstände
Aufsaugmittel zu verwenden. Diese Methode ist zwar wirksam, jedoch zeitraubend und beispielsweise
für die Behandlung von Gegenständen mit Bohrlöchern im allgemeinen .unzweckmäßig.
003825/1881
Henket & Cie GmbH
. Patentabteilung
D 3788 ' - 2 -
Eine spezielle -Methode ist -die ^rdckn1!Mg^;Imter:-¥e^~ <■"'
wendung von organischen. -Losüngsmittelp* ■ Hierbei -kann,- -·
. das Wasser 'durch "LösungsroitteldäiKpf©^azeotrop exit—·- ·-"--■
fernt werden.. Es5 ist auch1· bekannt,- im>tauchverfahren "■:.
das Wasser durch organische Lösungsmittel zu verdrän-»
gen, wenn diesen Lösungsmitteln bestimmte tenside' ·;·■'
wie beispielsweise quärtäre Ammoniumverbindungen, · '
Fettsäurepolyglykolester' oder ähnliche ^erbindungen'■'■"
zugesetzt sindvEö "hat sich :jedoch geneigt, da:ß bei ---■-■
dieser bekannten Arbeitsweise -das abjgelöste■■: Wasser v:v
leicht emuigiert wird und dann Rückstände auf-dei*' -"r-Oberfläche
zurückbleiben.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Machteile nicht auftreten, wenn die Metalloberflächen
zur Entfernung von wäßrigen Flüssigkeitsschichten mit Mitteln auf Basis organischer mit Wasser nicht mischbarer
Lösungsmittel der nachstehend beschriebenen Art behandelt werden. Diese Mittel sind gekennzeichnet ■
durch ein organisches Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch mit einer Dichte von weniger als 0,9 g/ml und
"einem Gehalt an 0,1 - 10 Gew.-^ Monocarbonsäure- oder,
Carbonsäuregemisch mit 1-12 C-Atomen sowie 0/1 r-8
Gew. -fo Alkylamin Mt 6 - 10 "C-Atomen oder deren Gemische, wobei die Gesamtzahl der C-Atome von Carbonsäure
und Alkylamin 15'"- 17 beträgt.
Als organische mit Wasser nicht mischbare Lösungsmit- '
te !gemische kommen im allgemeinen Kohlerw'asserstöfffraktionen
mit einer Dichte von weniger als 0,9 g/ml in Betracht. Gegebenenfalls können geringe Mengen! '""" '
chlorierter .Kohlenwaiserstöf £e"' hi^ugefiigfe we^äeri. """* '
00 98257 1
D 3788 - 3 -
Es ist im allgemeinen vorteilhaft, die Dichte des
Lösungsmittels möglichst gering zu halten, um ein schnelles Absetzen des verdrängten Wasser zu bewirken.
Im allgemeinen werden Kohlenwasserstoffe mit Siedegrenzen zwischen 15O und 250° C verwendet bzw.
Fraktionen aus diesem Siedebereich. Organische Lösungsmittel der genannten Art besitzen im übrigen eine
relativ geringe Feuergefährlichkeit und gewährleisten ein schnelles Verdunsten des Lösungsmittels nach
der Herausnahme der Metallgegenstände aus dem Behandlungsbad.
Als Garbonsäuren können gradkettige oder verzweigte,
natürliche oder synthetische Monocarbonsäuren oder deren Gemische mit 7-12 Kohlenstoffatomen im Molekül
eingesetzt werden. Es können beispielsweise önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Laurinsäure
oder die diesen Garbonsäuren entsprechenden verzweigten Säuren verwendet werden. Neben diesen aliphatischen
Carbonsäuren kommen auch aromatische Carbonsäuren wie insbesondere Benzoesäure in Frage. Vorzugsweise
wird als Carbonsäure ein leicht zugängliches, technisches Fettsäuregemisch, welches vorwiegend Capryl-,
Caprin- und Laurinsäure enthält, verwendet. Derartige Gemische fallen beispielsweise bei der Aufarbeitung natürlicher Fette als Vorlaufdestillat an
und bestehen meistens aus ca. 50 % Caprylsäure, 40 #
Caprinsäure und 5 % Laurinsäure sowie geringen Mengen niederer Caronsäuren.
Als Alkylamine kommen vorzugsweise primäre Amine wie Hexylamin, Octylamin und Decylamin oder auch Gemische
hiervon in Betracht. Vorzugsweise werden die Monocarbonsäuren bzw. die Monocarbonsäure-
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Henkel & Cie GmbH IB 1 024
Patentabteilung
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gemische und die Alkylamine bzw. deren Gemische in etwa äqüimolären Mehge'n verwendet.' Geringe Überschüsse
an Carbonsäure oder Alkylämih beeinträchtigen
nicht die Wirksamkeit'. ........ ,,
Vorzugsweise werden Mittel verwendet, die 0,3 bis 3 Gew.->ö
Carbonsäure und Alkylämih enthalten. Grundsätzlich"können
auch Mittel'mit einem geringeren Gehalt an Carbonsäure
und'Äikylämiri" äis'Ö,3 % hergestellt werden, deren
Standfestigkeit aber für ein technisches Produkt zu' gering
ist. Bei höheren Konzentrationen an Carbonsäure und Älkylamin hinterbleibt ein geringer Film auf den
Metalloberflächen, der aber einen positiven Einfluß' auf die Lagerfähigkeit ausübt.
Besonders wesentlich ist, daß die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome von Carbonsäure und Älkylamin 15 bis 17 beträgt.
Als Kohlenstoffzahl der Carbonsäure bzw. des Alkylamins ist bei Gemischen die rechnerische Durchschnittszahl
der C-Atome maßgebend. Bei zu geringer Kohlenstoffzahl bilden sich nämlich in dem Behandlungsbad bei der
Einschleppung von V/asser mehrschichtige Flüssigkeitssysteme aus. Die Wirksamkeit der Wasserverdrängung ist
zu gering. Ist hingegen die Kohlenstoffzahl zu hoch,
so entstehen mit dem abgelösten Wasser Emulsionen.
Zur Entfernung der wäßrigen Flüssigkeitsschichten werden die feuchten Metalloberflächen für kurze Zeit in ein
Bad, welches die oben angegebenen Bestandteile enthält, eingebracht. Im allgemeinen ist bereits eine Behandlungsdauer von wenigen Sekunden ausreichend, um die Metall-
BAD ORIGINAL
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Patentabteilung
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Oberflächen von dem anhaftenden Wasserfilm zu befreien. Das verdrängte Wasser scheidet sich gut ab.
Es tritt keinerlei Emulsionsbildung auf, so daß das Wasser leicht abgezogen werden kann. Die Metallteile
werden dann aus dem Bad herausgenommen.. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels hinterbleiben hydrophobe
Oberflächen, die einen vorübergehenden Korrosionsschutz ergeben. Wenn eine Langzeitlagerung der Metallgegenstände
erwünscht wird, kann in die erfindungsgemäßen Mittel ein übliches Korrosionschutzfett wie beispielsweise Wollfett oder Vaseline eingearbeitet
werden.
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. D 3788 - 6 - -
3ei den Prozentangaben in den -nachstehenden Beispielen
handelt es sich um Gewichtsprozente, soweit nichts anderes angegeben ist.
Verschmutzte Metallgegenstände, die zuvor mit einer alkalischen Reinigungslösung -behandelt und danach
gründlich mit Masser abgespült wurden, wurden in feuchtem
Zustande in ein Bad der nachstehenden Zusammensetzung getaucht
1,2 % Vorlauffettsauregemisch (errechnete C-Zahl
von 9)und
1,0 % Octylamin, gelöst in einem Gemisch aus
93,8 % einer Kohlenwasserstofffraktion mit der
Siedegrenze Kp„gQ 18O - 210° C und
4,0 fo Perchloräthylen
Das an der Oberfläche haftende Wasser wurde sofort verdrängt,
ohne daß eine Emulsionsbildung oder eine Mehrphasenbildung in dem Bad auftrat. Beim Herausziehen
der Teile aus der Lösung verdampfte die geringe Lösungsmittelmenge*und
es wurden trockene hydrophobe Metall- . Oberflächen erhalten.
Zum Vergleich wurden die Metallgegenstände bei sonst gleicher
Arbeitsweise mit einer Lösung im Eintauchverfahren behandelt, die
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2 , fc Caprylsäure
1,5 $ Hexylamin
1,5 $ Hexylamin
96*5 % eines Kohlenwasserstoffes, mit der Siedegrenze
Kp760 180 - 210° C
enthielt. Die C-esamtkohlenstoffzahl des Mittels betrug somit 14.
Es trat zwar ebenfalls eine Verdrängung von Wasser von Metalloberflächen auf, aber bereits nach Einarbeitung
einer geringen Menge Wasser trennte sich das Mittel in >
Schichten.
In einem weiteren Vergleichsversuch wurden schließlich
die Metallgegenstände bei sonst gleicher Arbeitsweise in eine Lösung eingetaucht, die
2 % Laurinsäure
1 % Hexylamin
1 % Hexylamin
97 $ eines Kohlenwasserstoffes mit den Siedegrenzen ΚΡγ50 1^0 "" 210° c
enthielt. D3,e Gesamtkohlenstoff zahl des Mittels betrug
somit 18.
Es trat ebenfalls eine Verdrängung des Wasserfilms von Metalloberflächen auf, aber das abgelöste Wasser bildete
an der Grenzfläche mit der organischen Phase, vornehmlich
bei Bewegung des Bades beim Aus- und Einfahren der Teile, eine Emulsion.
- 8 009825/1886
Henkel & Cie GmbH
Patentabteilung
D 3788 ■ .
Verschmutzte mit einem Bearbeitungsöl gefettete Bleche
wurden mit einem sauren Reiniger behandelt und anschließend mit Wasser gespült. Danach wurden die Bleche
in ein Bad folgender Zusammensetzung getaucht
2,2 ■% eines Gemisches aus Caprylsaure und Laurinsäure
(Verhältnis 2 ι 1)
1,5 % Hexylamin, . .
96,3 % eines aliphatischen Kohlenwasserstoffgemisches
mit den Siedegrenzen Kp7^n 155 T I950 C
Nach dem Herausziehen der Bleche aus dem Bad und Ab-:
dunsten des Lösungsmittels wurden reine, trockene Oberflächen
erhalten.
Leicht verunreinigte Metallteile wurden mit einem Neutralreiniger
behandelt und anschließend mit Wasser gespült.
Anschließend wurden die Metallteile in ein Bad der folgenden Zusammensetzung eingetaucht
5*6 $>- Caprylsaure und
5,0 % Octylamin, gelöst in
5,0 % Octylamin, gelöst in
89,4 % eines aliphatischen Kohlenwasserstoffgemisches
mit den Siedegrenzen Kp„gQ 155 - 2100C
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Patentabteilung
D 5788 ' - 9 -
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Nach wenigen Sekunden war das an der Oberfläche haftende Wasser verdrängt, und man erhielt nach
der Herausnahme der Metallteile aus dem Bad und Abdunsten des Lösungsmittels eine trockene, hydrophobe
Metalloberfläche.
Praktisch die gleichen Ergebnisse wurden erhalten, wenn man anstelle des oben beschriebenen Bades
ein Bad der nachstehenden Zusammensetzung verwendet:
1,2 % Benzoesäure und
1,6 % Decylamin, gelöst in 92,2 $> eines Kohlenwasserstoffes mit den
1,6 % Decylamin, gelöst in 92,2 $> eines Kohlenwasserstoffes mit den
Siedegrenzen Kp7^0 180 - 210° C
5,0 % Perehloräthylen
- 10-
9825/1886
Claims (2)
1. · Mittel zur Entfernung von wäßrigen Flüssigkeitsschichten auf Metalloberflächen auf Basis
von organischen mit Wasser nicht mischbaren . Lösungsmitteln, gekennzeichnet durch ein organisches
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch mit einer Dichte von weniger als 0,9 g/ml und
einem Gehalt an 0,1 - 10 % Monocärbonsäure oder
Carbonsäuregemisch mit 7-12 C-Atomen sowie 0,1 - 8 $ Alkylamin mit 6-10 C-Atomen oder
deren Gemische, wobei die Gesamtzahl der C-Atome von Carbonsäure und Alkylamin 15 - 17 beträgt,
2.· Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es Monocarbonsäuren und Alkylamine in etwa äquimolaren Mengen enthält.
"5. Mittel gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Monocarbonsäuren ein technisches
Fettsäuregemisch aus vorwiegend Capryl», Caprin- und Laurinsäure enthält.^ :
Henkel & Cie. GmbH
i.V. -
(Dr. Haas) (Dr. AraqLdjy}
009825/1880
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