DE1809401B2 - Verwendung einer chromhaltigen Legierung fuer die Stahlherstellung und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Verwendung einer chromhaltigen Legierung fuer die Stahlherstellung und Verfahren zu seiner Herstellung

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Description

  • Mit vorliegender Erfindung wird die Verwendung einer chromhaltigen Legierung mit 20 bis 500/o Chrom als Vorlegierung für die Herstellung von Chromstählen mit Kohlenstoffgehalten bis zu 0,03 01o und Stickstoffgehalten bis zu 0,02 0/o sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Legierung beschrieben.
  • Bekanntlich werden bei den in der Praxis eingeführten Stahlerzeugungsverfahren zur Herstellung von chromlegierten Stählen als Chromträger legierter Schrott, hochgekohltes Ferro-Chrom, Ferro-Chrom-Silicium und auch Ferro-Chrom mit niedrigstem Kohlenstoffgehalt verwendet. Hierbei ist bekannt, daß bei Verwendung von legiertem Schrott Verunreinigungen und Schädlingsmetalle - in der Fachliteratur als »Tramp«-Metalle, wie z. B. Kupfer, Blei, Schwefel, Phosphor, bezeichnetdem Stahl zugeführt werden. Bei fortgesetztem Schrottumschmelzen reichern sich diese Elemente an, und es ist deswegen in den seltesten Fällen möglich, mit legiertem Schrott als einzigem Legierungsträger Stahlschmelzen aufzubauen.
  • Hinzu kommt noch, daß die im Handel befindlichen Stahlschrottsorten stets mehr oder weniger Nickel enthalten, so daß sie bei der Herstellung nickelfreier ferritischer Stähle von vornherein ausscheiden.
  • Verwendet man zum Aufbau einer Stahlschmelze einen chromarmen Schrott, so muß ein weiterer chromhaltiger Legierungsträger, hochgekohltes Ferro-Chrom, zugesetzt werden. Sein Einsatz führt jedoch zu höheren Kohlenstoffgehalten in der Schmelze, die in bekannter Weise durch Frischen mit Sauerstoff erniedrigt werden müssen.
  • Um bei diesem Verblasprozeß nicht zu hohe Chromverluste zu haben, muß der Entkohlungsprozeß bei verhältnismäßig hohen Temperaturen durchgeführt werden, was wiederum zu einer Gefährdung der Ofenzustellung führt. Es ist weiterhin bekannt, daß mit Hilfe dieses Frischprozesses nur Stähle mit Chromgehalten bis zu 18 °/0 hergestellt werden können.
  • Sollen Stähle mit höherem Chromgehalt, z. B. 250/0, hergestellt werden, so scheidet dieses Verfahren aus, da sowohl die Chromverluste wie auch die Gefährdung der Ofenzustellüng sich erhöhen.
  • Da in neuerer Zeit immer mehr der Wunsch nach nickelfreien, chromlegierten Stählen mit Chromgehalten von 25°/o und höher in den Vordergrund tritt, können diese geschilderten Verfahren zur Herstellung eines solchen Produktes nicht eingesetzt werden. Hinzu kommt noch, daß diese hochchromhaltigen Stähle praktisch frei von Elementen sein müssen, die auf Zwischengitterplätzen des Kristalls eingelagert sind. Zu diesen Elementen zählen insbesondere Stickstoff und Kohlenstoff, deren Anteil im Stahl unter 0,015 je -Element betragen. soll-.Es hat sich.
  • nämlich gezeigt, daß sich derartige hochchromhaltige nickelfreie Stähle nichtt-mehr verarEeiten lassen, wenn die Summe Kohlenstoff + Stickstoff den Gehalt von 0,04 01o überschreitet.
  • Es ist insbesondere die Warmverarbeitung äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich.
  • Die Herstellung einer solchen stickstoff- und kohlenstoffarmen Legierung aus Schrott und handelsüblichen niedrig gekohltem Ferro-Chrom könnte denkbar sein, wenn ein Schrott mit geringen Begleitelementen als Verunreinigungen und ein Ferro-Chrom mit sehr geringen Stickstoffgehalten zur Verfügung steht. In einer solchen Legierung kann zwar der Kohlenstoffgehalt unter 0,01 °/o eingestellt werden, dagegen ist es nicht oder nur unter Aufwand erheb- licher technischer Mittel möglich, den Stickstoffgehalt unter 0,02, vorzugsweise 0,01°/o zu senken.
  • Es ist bekannt, daß bei den üblichen Herstellungsverfahren von Edelstählen im allgemeinen mit einem Stickstoffgehalt im Stahl von 0,040/, gerechnet werden muß. Eine Erniedrigung dieses Gehaltes mit den bekannten Verfahren, z. B. der Vakuumbehandlung, ist nicht oder nur sehr schwer möglich. Wendet man spezielle Verfahren, wie z. B. das Vakuuminduktionsschmelzen, an, so sind diese Verfahren wegen der längeren Ofenzeiten nur begrenzt anwendbar. Es ist allgemein bekannt, daß nach derartigen Verfahren eine Senkung des Stickstoffgehaltes im Stahl unter 0,01 0/o nur in Spezialöfen unter unwirtschaftlichen, die kommerzielle Erzeugung ausschließenden Bedingungen erschmolzen werden kann.
  • Zusammenfassend kann gesagt werden, daß es nicht möglich ist, superferritische Stähle mit Chromgehalten über 25°/o und höher, Kohlenstoffgehalten unter 0,015°/o und Stickstoffgehalten unter 0,02°/o nach den bekannten Verfahren in wirtschaftlicher Weise zu erzeugen.
  • Zweck der Erfindung ist es, ein Mittel vorzuschlagen, das die Einhaltung der Forderungen nach Zusammensetzung und Reinheitsgrad des Stahles bei äußerster Schonung der Ofenzustellung ermöglicht. Erfindungsgemäß gelingt dies durch die Verwendung einer chromhaltigen Legierung mit 20 bis 500/0 Cr 0,001 bis 0,0250/,C 0,001 bis 0,020/0 N Rest Eisen mit rohstoffbedingten Verunreinigungen äls Vorlegierung zur Herstellung von Chromstählen mit Kohlenstoffgehalten bis zu 0,030/0 und Stickstoffgehalten bis zu 0,02°/o. Das zu verwendende Erzeugnis kann in seinen Gehalten an Chrom, Kohlenstoff und Stickstoff in einfacher Weise an die Analyse angeglichen werden, die das Enderzeugnis aufweisen soll.
  • Diese Legierung ist nicht nur von besonderer Bedeutung für das Erschmelzen von Stählen mit äußerst hohem Chromgehalt, sondern sie ist auch nützlich für die Herstellung von Stählen mit Chromgehalten unter 25 0/,, z. B. etwa 220/0. Injedem Fall läßt sich der Reinheitsgrad leicht einhalten, und bei den Stählen mit verhältnismäßig niedrigem Chromgehalt ist dies leichter als mit den üblichen Methoden, weil nur geringe Mengen unlegierten Schrottes erforderlich sind.
  • Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Zusammensetzung der zu verwendenden Legierung durch ein besonderes Herstellungsverfahren zu gewährleisten.
  • Erfindungsgemäß wird bei diesem Verfahren ein oxydisches Chromerz, geg-ebenenfalls mit einem sauberen Eisenerz, unter Zusatz von Kalk, zu einer leicht flüssigen Schmelze eingeschmolzen und diese flüssige Kalk-Erz-Schmelze außerhalb des Elektroofens mit einer Eisen-Chrom-Silicium-Legierung zur Reaktion gebracht. Hierbei wird die durch Oxydation des Siliciums entstehende Kieselsäure von dem Kalk unter Bildung einer Dicalcium-Silikat-Schlacke abgebunden.
  • Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehende chromhaltige Legierung zeichnet sich durch geringe Gehalte an schädliche Elemente, insbesondere einen geringen Schwefelgehalt aus, weil durch einen Wascheffekt bei der Reaktion außerhalb des elektrischen Ofens in Verbindung mit der noch bestehenden sehr hohen Reaktionstemperatur ein äußerst reines Produkt entsteht.
  • Eine Verunreinigung mit Kohlenstoff aus den Elektroden des Ofens ist nicht möglich. Außerdem läßt sich bei diesem Verfahren leicht eine Berührung mit Luft vermeiden, was zu niedrigem Stickstoffgehalt führt.
  • Verbunden mit der Tatsache, daß nur reinste Rohstoffe verwendet werden, die zum erstenmal dem Prozeß zugeführt werden und deshalb frei sind von den sonst unvermeidlichen umlaufenden Schädlingselementen, wird ein Zwischenerzeugnis erhalten, das höchsten Ansprüchen an Reinheit genügt.
  • Selbstverständlich ist es möglich, dieses chromhaltige Zwischenerzeugnis noch einer Vakuumbehandlung zur Entfernung gelöster Gase zur Verflüchtigung von rohstoffbedingten Begleitelementen mit niedrigem Verdampfungspunkt, wie z. B. Zink, Blei, Arsen, zu unterziehen, wodurch eine noch höhere Reinheit erzielt wird.
  • Beispiel Für die Erschmelzung eines superferritischen Stahles soll ein chromhaltiges Zwischenerzeugnis folgender Zusammensetzung verwendet werden: Cr .................................... 35% Fe .................................... Rest C ............................ max. 0,02 % N ..... ...... . max. 0,02 <>/<> Für die Herstellung dieses Zwischenerzeugnisses wird als Rohstoff ein reines Eisenerz, z. B. Hämatit oder Magnetit, deren Gehalte an Phosphor unter 0,01 <>1<> und an Schwefel unter 0,1 % liegen, liegen, mit einem Chromerz und Kalk im Lichtbogenwiderstandsofen niedergeschmolzen. Die flüssige Mischung wird mit einer Ferro-Silicium-Chrom-Legierung beim Ausleeren des Ofens in der Pfanne zur Reaktion gebracht.
  • Hierbei kann die Ferro-Silicium-Chrom-Legierung fest oder im flüssigen Zustand zugegeben werden.
  • Für die Herstellung von 2770 kg eines chromhaltigen Zwischenerzeugnisses der oben angegebenen Zusammensetzung wurden 2420 kg Eisenerz mit 62,8 % Eisen 9,4 % SiO2 und mit einem Chromerz der Zusammensetzung 43,7 % Cr203 28,8 % Fe203 3,0 % SiO2 unter Zusatz von gebranntem Kalk vermischt und im Lichtbogenwiderstandsofen geschmolzen. Die flüssige Mischung wird in der Pfanne mit flüssigem Silicochrom der Zusammensetzung 48,7 % Silicium 36,5 % Chrom 0,01 % Kohlenstoff 0,1 °/o Stickstoff zur Reaktion gebracht.
  • Die für die Erschmelzung dieses chromhaltigen Zwischenproduktes benötigte Energie betrug 10 400 kWh.
  • Seine Zusammensetzung war: Cr = 35,7°/0 C = 0,0180/0 N = 0,011 % Rest Eisen

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung einer Legierung mit 20 bis 50 <>1<> Chrom, 0,001 bis 0,025 <>1<> Kohlenstoff, 0,001 bis 0,02 <>1<> Stickstoff, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, als Vorlegierung zur Herstellung von Chromstählen mit Kohlenstoffgehalten bis zu 0,03 % und Stickstoffgehalten bis zu 0,02°/o 2. Verfahren zur Herstellung der gemäß Anspruch 1 zusammengesetzten und zu verwendenden Legierung, dadurch gekennzeichnet, daß ein oxydisches Chromerz unter Zusatz von Kalk und gegebenenfalls mit einem Eisenerz erschmolzen wird und der Schmelze nach dem Abstich eine Eisen Chrom-Silizium-Legierung zugesetzt wird, deren Siliziumgehalt zur Reduktion der Oxyde ausreicht
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2601905A1 (de) * 1976-01-20 1977-07-21 Showa Denko Kk Verfahren zur herstellung einer eisenlegierung mit hohem chromgehalt

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