DE2365054C3 - Verfahren zur Herstellung einer Chrom enthaltenden Legierung mit sehr niedrigen Gehalten an Stickstoff und Kohlenstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Chrom enthaltenden Legierung mit sehr niedrigen Gehalten an Stickstoff und KohlenstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Chrom enthaltenden Legierung mit Gehalten an
Stickstoff und Kohlenstoff unterhalb 0,01 Gew.-%.
Bei ferritischen Chromstählen bewirken normale Gehalte an Kohlenstoff oder Stickstoff Materialprobleme,
wie verringerte Schlagfestigkeit in Form einer hohen (formbar-zu-spröde) Übergangstemperatur und
Neigung zur interkristallinen Korrosion. Diese Erscheinungen werden den Chrom enthaltenden Nitrid- und
Karbid-Ausscheidungen zugeschrieben, die erhalten werden als Folge einer zu geringen Löslichkeit von
Kohlenstoff und Stickstoff im Ferrit.
Bei der Legierung von Stahl mit Elementen, die Kohlenstoff und Stickstoff stärker binden, als es bei
Chrom der Fall ist, beispielsweise Titan oder Niob, können Chrom enthaltende Ausscheidungen vermieden
werden. Es hat sich aber gezeigt, daß diese Behandlung ein Material mit verringerter Schlagfestigkeit ergibt,
wahrscheinlich infolge der gebildeten Titan- oder Niob-Karbonitride. Außerdem ist das Schweißen eines
solchen Materials schwierig, weil es leicht Ausscheidungen an Chrom enthaltenden Teilchen bewirkt, was
wiederum verringerte Korrosionseigenschaften bedeutet. Schließlich kann erwähnt werden, daß Titan- und
Niob-Karbonitride und Oxideinflüsse in Streifen angesammelt werden, die Oberflächenfehler auf dem
Material verursachen, insbesondere nach einem Schleifvorgang oder einem Poliervorgang.
Durch eine drastische Verringerung der Gehalte an Kohlenstoff und Stickstoff weit unter dem normalen
Wert wird ein ferritischer Chromstahl erhalten, der sehr
35
40
45
50
60 gute Korrosionseigenschaften und eine geringe Umwandlungstemperatur
besitzt (es sei erwähnt, daß ein normaler Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt vorliegt bei
einem Gehalt von Kohlenstoff von 150—1500 ppm und
einem Gehalt an Stickstoff von 200-500 ppm, wobei 1 ppm 0,0001 Gew.-% entspricht).
In Chromstählen mit den genannten verbesserten Eigenschaften müssen die Gesamtgehalte an Kohlenstoff
und Stickstoff auf 100 ppm oder weniger verringert werden. Solche Stähle sind kürzlich eingeführt worden.
Sie haben die folgenden Zusammensetzungen:
Cr | 18-28% |
Mo | 0-3% |
Ti1Nb | kann vorhanden sein |
C + N | sehr niedriger Gehalt |
Auch für austenitische nichtrostende Chrom-Nickel-Stähle sind extrem niedrige Gehalte an Kohlenstoff und
Stickstoff von Interesse. Die Korrosionseigenschaften sind verbessert, und die Verformbarkeit ist erhöht, was
unter anderem eine bessere Bearbeitbarkeit bedeutet
Die Herstellung von Stählen mit Gesamt-Kohlenstoff- und Stickstoffgehalten von ungefähr 100 ppm
oder weniger bei Anwesenheit von hohem Chromgehalt ist aber von großen Schwierigkeiten begleitet Es kann
beispielsweise erwähnt werden, daß die Löslichkeit von Stickstoff in Eisen, das frei von Chrom ist, 500 ppm
beträgt, während Eisen mit 25% Cr bis zu 5000 ppm Stickstoff lösen kann.
Es sind deshalb besondere Verfahren angewendet worden, um zu einem Erfolg zu kommen. Ein solches
Verfahren ist die Elektronenstrahlvergütung von Chromstahl, der auf einer Reihe von wassergekühlten
Herden in hohem Vakuum geschmolzen wird. Dieser Weg ist kompliziert, führt zu hohen Arbeitskosten und
erfordert große Investitionen. In einem Vakuuminduktionsofen kann ein sehr niedriger Kohlenstoffgehalt von
10 bis 20 ppm erreicht werden durch eine verlängerte Vakuumbehandlung. Der Gehalt an Stickstoff bleibt
aber üblicherweise auf einer Höhe oberhalb 100 ppm. Durch Kombination der Vakuuminduktion und dem
Vakuumlichtbogenschmelzen (VAR) oder doppeltem »VAR« ist eine Summe an Kohlenstoff und Stickstoff
unter 100 ppm erreicht worden. Dies ist aber auch ein sehr teures Verfahren.
In einem üblichen Lichtbogenofen können praktisch nicht niedrigere Gehalte erzeugt werden als etwa
250 ppm Kohlenstoff und 250 ppm Stickstoff bei Anwesenheit von Chrom. Wenn dem Prozeß im
Lichtbogenofen ein Verfahrensschritt folgt, der eine Vakuumentkohlung mit Sauerstoffgas enthält, kann ein
niedriger Kohlenstoffgehalt von etwa 50 bis 80 ppm erreicht werden, jedoch bleibt der Stickstoffgehalt bei
150 bis 290 ppm. Ähnliche Bedingungen treten auf bei
dem AOD-Verfahren (Argon-Sauerstoff-Entkohlung), bei welchem die Chrom enthaltende Charge mit Hilfe
einer Mischung aus Sauerstoff und Argon entkohlt wird. Ein Wiederschmelzen von Chrom und Eisen mit
niedrigen Gehalten von Kohlenstoff und Stickstoff in einer inerten Atmosphäre, beispielsweise in einem
Hochfrequenzinduktionsofen ist erschwert, weil verfügbare Chrom-Rohmaterialien, wie Ferrochrom, zu hohe
Gehalte an Stickstoff und Kohlenstoff haben.
Aus den oben erwähnten Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Entfernung von Stickstoff ein größeres Problem
ist als die Kohlenstoffraffinierung. Der Kohlenstoff wird entfernt durch Oxydation zu Kohlenmonoxid, während
Stickstoff entfernt wird durch die Reaktion: N (gelöst)'
-*· '/2 N2 (Gas). Diese Reaktion verläuft in kinetischer
Hinsicht sehr langsam.
Bei den früher bekannten Verfahren ist das Stickstoffproblem in folgender Weise gelöst worden:
Chrom-Roheisen, das in einem Kupolofen hergestellt ist, wird in einem LD-Konverter bis auf etwa 0,3% C
entkohlt, worauf die Schmelze im Vakuum oxydiert wird, bis der oben genannte niedrige Kohlenstoffgehalt
erreicht ist. Ein niedriger Stickstoffgehalt von weniger als 100 ppm wird dadurch erreicht, daß das kohlenstoffreiche
und siliziumreiche Chrom-Roheisen mit verhältnismäßig niedrigem Stickstoffgehalt von Stickstoff
gereinigt wird durch sehr heftige Gasentwicklung im LD-Konverter bei einer Abnahme des Kohlenstoffgehaltes
von 5 auf 0,3%. Das Verfahren setzt aber die Verwendung einer speziellen Einrichtung voraus. In
dem bekannten Verfahren sind die niedrigen Gehalte an Kohlenstoff und Stickstoff bei einem Chmmgehalt von
etwa 18% erreicht worden, also bei einem sehr niedrigen Chromgehalt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Chrom enthaltenden
Legierung mit Gehalten an Stickstoff und Kohlenstoff unterhalb 0,01 Gew.-% zu schaffen, das mit geringem
Aufwand durchführbar ist bzw. zu extrem niedrigen Gehalten an Stickstoff und Ko ilenstoff führt. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine Legierung mit 15 bis 30% Chrom mit Grundmetall in Form von
Eisen oder Nickel und mit gewünschten Legierungselementen geschmolzen wird, wobei die Temperatur der
Schmelze auf eine nahe dem Schmelzpunkt liegende Temperatur eingestellt wird, daß der Kohlenstoffgehalt
der Schmelze auf wenigstens 1% erhöht wird, daß anschließend der Schmelze zur Entfernung von
Stickstoff wenigstens 1 %, vorzugsweise wenigstens 3%, Aluminium in Form von Aluminiummetall oder einer
Aluminiumlegierung zugesetzt wird und daß anschließend der Kohlenstoff zusammen mit dem gebildeten
Aluminiumnitrid und der Aluminiumoxidschlacke in an sich bekannter Weise entfernt werden.
Durch den anfänglich hohen Kohlenstoffgehalt in Verbindung mit einer niedrigen Temperatur der
Schmelze wird deren Löslichkeit für Stickstoff auf ein Minimum erniedrigt, und es wird aufgrund der niedrigen
Temperatur eine günstige Voraussetzung für die Wirkung des die Löslichkeit der Schmelze für Stickstoff
nicht erhöhenden Aluminiums geschaffen, das den Stickstoff abbindet und in einen solchen Zustand
überführt, daß er in an sich bekannter Weise, z. B. mit Hilfe eines AOD-Konverters, entfernt werden kann.
Untersuchungen der freien Energie bei der Bildung von Nitriden aus reinen Komponenten zeigen, daß Titan
und Zirkonium stärkere Nitridbildner sind als beispielsweise Aluminium. Versuche zur Verringerung des
Stickstoffgehaltes auf sehr niedrige Werte mit Hilfe von Titan und Zirkonium versagen aber in der Praxis, weil
diese Stoffe die Löslichkeit der Schmelze für Stickstoff erhöhen, während Aluminium die Löslichkeit für
Stickstoff nicht vergrößert. In dem Diagramm 1 in Fig. 1 ist das Gleichgewicht zwischen Aluminium und
Stickstoff bei der Bildung von Aluminiumnitrid entsprechend der Reaktion AlgC|öst + Ngeiösi = AIN. Die Kurven
zeigen die Löslichkeitsgehalte von Aluminium und Stickstoff bei gewissen festen Bedingungen einschließlich
einigen verschiedenen Werten des Kohlenstoffge- b5 haltes, des Chromgehaltes und der Temperatur in einer
Grundschmelze aus Eisen. Die Bedingungen der Kurven A bis Dsind in der folgenden Tabelle angegeben:
Kurve
Cr
Temp. C
A
B
C
D
0
0
2
2
0
25
25
25
25
25
25
1535 1500 1300 1500
Das Diagramm 1 ist somit besonders dargestellt, um das erfindungsgemäße Verfahren zu erläutern. Das
Diagramm zeigt, daß ein niedriger Gehalt an Stickstoff bei hohem Chromgehalt erhalten werden sollte durch
Zusatz von Aluminium zu einer Kohlenstoff enthaltenden Schmelze bei einer niedrigen Temperatur, das heißt
einer Temperatur in der Nähe des Schmelzpunktes. Als Beispiel für das Gleichgewicht ist angegeben, daß 5% Al
bei 13000C 2 ppm Stickstoff in einer Stahlschmelze mit 2% C und 25% Cr entspricht Die Bedeutung von
Chrom ist dargestellt in den Kurven A und B. Es sei erwähnt, daß bei Titan der gelöste Stickstoffgehalt
zuerst mit zunehmendem Titangehalt abnimmt, daß aber bereits bei einem Titangehalt von etwa 1% der
Gleichgewichtsgehalt von Stickstoff in der Schmelze erneut ansteigt
Der Grund dafür, daß die Möglichkeit der Nitridausscheidung mit Aluminium nicht festgestellt worden ist,
kann neben einer ungenügenden theoretischen Begründung daran liegen, daß ein verhältnismäßig hoher
Kohlenstoffgehalt und eine niedrige Temperatur wesentlich sind (vergleiche die Kurven B und C im
Diagramm 1. Der Stickstoffgehalt im Gleichgewicht ist 50mal geringer bei der Kurve C im Vergleich zur Kurve
B).
Die folgenden Beispiele zeigen die erfindungsgemäßen Maßnahmen zum Abscheiden von Stickstoff.
In einem offenen 50-Kilogramm-Hochfrequenzofen
wurden Eisen, FeCr und FeMo zu einer Schmelze mit folgender Analyse geschmolzen:
C | 1,52% |
Cr | 26,1% |
N | 298 ppm |
Si | 0,16% |
Mo | 1,12% |
Fe | Rest neben normalen Verunreinigungen |
Nachdem eine Temperatur von 13500C eingestellt
worden ist, wurde Aluminiummetall entsprechend 2,5% AI in der Schmelze niedergedrückt. Nach einer
Homogenisierung der Schmelze wurden Proben entnommen, deren Analyse einen Stickstoffgehalt von
93 ppm zeigte.
Die gleiche Charge wie in dem vorhergehenden Beispiel wurde angewendet. Die Ausgangsanalyse
betrug:
C | 1,55% |
Cr | 25,6% |
N | 309 ppm |
Si | 0,30% |
Mo | 1,03% |
Es wurde dann Aluminiummetall entsprechend 5,0% bei einer Temperatur von 13500C zugesetzt. Eine dem
Ofen nach dem Mischen entnommene Probe enthielt 57 ppm Stickstoff.
Es wurde das gleiche Material wie in den Beispielen 1 und 2 verwendet. Die Ausgangsanalyse war folgendermaßen:
vorbereitet. Die Ausgangsanalyse der Schmelzen zeigte im Durchschnitt folgende Werte:
C | 1,57% |
Cr | 25,8% |
N | 289 ppm |
Si | 0,34% |
Mo | 1,00% |
Es wurde Aluminiummetall entsprechend 9% bei 1350° C zugesetzt. Die dem Ofen entnommenen Proben
enthielten 40 ppm Stickstoff.
Aus den Beispielen 1 bis 3 ist ersichtlich, daß der Stickstoffgehalt verringert wird mit erhöhten Zusätzen
an Aluminium. Vergleiche auch Diagramm 2 (F i g. 2).
Es wurde der gleiche Test wie in den Beispielen 1, 2 und 3 wiederholt, jedoch in einem offenen 200-kg-Hochfrequenzofen,
und zwar bei einem Kohlenstoffgehalt von etwa 3%. Die Ausgangsanalyse betrug:
C | 2,70% |
Cr | 25,2% |
N | etwa 294 ppm |
Si | 0,51% |
Mo | 0,95% |
Es wurde Aluminiummetall zugesetzt entsprechend 9,0% Aluminium bei 1300°C. Nach Homogenisierung
der Schmelze wurden Proben aus dem Ofen entnommen, deren Stickstoffgehalt bei 45 ppm lag. Ein höherer
Gehalt an Kohlenstoff hat somit nicht einen niedrigeren Stickstoffgehalt bewirkt als in dem vergleichbaren Fall
nach Beispiel 3.
Es wurde der Einfluß des Chromgehaltes untersucht Es wurde in einem offenen 50-kg-Hochfrequenzofen
eine Charge erzeugt. Die Ausgangsanalyse betrug:
C | 1,57% |
Cr | 14,6% |
N | 236 ppm |
Si | 0,44% |
Mo | 0,98% |
Fe | Rest neben normalen Verunreinigungen |
Bei einer Temperatur von 13500C wurde Alurriiniunimetall
entsprechend 5,0% Al zugesetzt Nach dem Mischen der Schmelze wurde eine Probe dem Ofen
entnommen, die einen Stickstoffgehalt von 30 ppm zeigte. Das Beispiel zeigt im Vergleich mit Beispiel 2,
daß die Abscheidung bei einem niedrigeren Chromgehalt erleichtert ist
Die Beispiele zeigen, daß eine starke Abnahme des Stickstoffgehaltes mit Hilfe von Aluminium erreicht
wird. Die Gehalte sind aber weit oberhalb der Gleichgewichtswerte entsprechend dem Diagramm 1.
Dies mag abhängen von einer unvollständigen Trennung der Nidritteilchen von der Schmelze. Aus diesem
Grunde wurde die folgende Untersuchung angestellt:
Vier Chargen der gleichen Art wie in den Beispielen 1 bis 4 wurden in einem offenen 50-kg-Hochfrequenzofen
C | 3,1% |
Cr | 25,7% |
N | 320 ppm |
Si | 0,4% |
Mo | 1,05% |
Fe | Rest |
Bei einer Temperatur von 1350°C wurden in den vier Chargen eine Aluminium-Lithium-Legierung mit 5% Li,
95% AI in der Schmelze niedergedrückt, so daß sich in den Schmelzen ein Gehalt entsprechend 1,0; 2,0; 2,5 und
8,0% Li ergab. Nach dem Mischen der Schmelze wurden Stickstoffproben entnommen. Die Analyse zeigte 80,45,
30 und 20 ppm in der Reihenfolge nach Erhöhung des Zusatzes von Al und Li. Im Vergleich zu reinem
Aluminium hat Aluminium-Lithium einen niedrigeren Gehalt an Stickstoff ergeben (siehe Diagramm 2).
Dieses Diagramm zeigt den erhaltenen N-Gehalt als Funktion des zusätzlichen Gehaltes an Al bzw. LiAl. Die
obere Kurve summiert die Ergebnisse in den Beispielen 1 bis 3, während die untere Kurve das Ergebnis des
Beispiels 6 angibt.
Es wurde reines Lithium in zwei Chargen eingebracht, um die Wirkung in dem vorhergehenden Beispiel zu
kontrollieren. Der Betrag war 0,05 und 0,20% Li. Der Gehalt an Stickstoff vor dem Zusatz betrug 285 ppm.
Nach dem Zusatz von Li betrug der Stickstoffgehalt 250 ppm. Es wurde somit durch den Zusatz von mehr Li
keine wesentliche Wirkung erreicht.
Es wurde der Einfluß einer Änderung von einer Eisenbasis- zu einer Nickelbasis-Legierung untersucht.
Es wurde eine Charge in einem 50-kg-Hochfrequenzofen erzeugt. Die Ausgangsanalyse betrug:
C 1,63%
Cr 25,4%
N 287 ppm
Si 0,18%
Mo 0,92%
Fe 0,43%
Ni Rest neben normalen Verunreinigungen
Es wurde Al-Metall entsprechend 5% bei 1350°C zugeseizi. Eine dem Ofen entnommene Probe enthielt
43 ppm Stickstoff.
In einem offenen 50-kg-Hochfrequenzofen wurde ein Chromnickelstahl mit folgender Analyse geschmolzen:
Bei einer Temperatur von 1350°C wurde Al-Metall entsprechend 5% zugesetzt Eine nach der Homogenisierung
der Schmelze entnommene Probe enthielt 46 ppm Stickstoff.
C | 1,37% |
Cr | 22,3% : |
Ni | 10,2% |
N | 327 ppm |
Si | 0,48% |
Mo | 0,48% |
Fe | Rest neben normalen Verunreinigungen |
Beispiel 10
In einem 5000-kg-Lichtbogenofen wurde
Schmelze erzeugt. Die Ausgangsanalyse war:
Schmelze erzeugt. Die Ausgangsanalyse war:
C | 2,68% |
Cr | 24,79% |
N | 511 ppm |
Si | 0,54% |
Mo | 1,10% |
Fe | Rest neben normalen Verunreinigungen |
Die Schmelze wurde in eine Pfanne abgelassen, in welcher Al-Metall entsprechend 6% zugesetzt wurde.
Eine nach dem Zusatz von Aluminium entnommene Probe enthielt 35 ppm Stickstoff und 5,1% Al. Um das
Aluminium und den Kohlenstoff zu entfernen, wurde die Schmelze in einen AOD-Konverter eingebracht, in
welchem Aluminium und Kohlenstoff oxydiert wurden. Die Analyse der Schmelze in dem Konverter nach
diesem Vorgang war:
C | 35 ppm |
Cr | 22,1% |
N | 47 ppm |
Al | 50 ppm |
Die Beispiele 1 bis 7 beziehen sich alle auf Chromstahl. Da Nickel eine erhöhte Wirkung auf die
Aktivität von Stickstoff hat, ist es selbstverständlich, daß die Erfindung auch auf Chromnickelstähle anwendbar
ist, wie die Beispiele 8 bis 10 zeigen. Es ist auch selbstverständlich, daß andere AI-Legierungen als
reines Aluminium und LiAl verwendet werden können, beispielsweise CaAl und MgAI.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung können beispielsweise die Rohmaterialien in einem
normalen Lichtbogenofen geschmolzen werden, so daß ein Kohlenstoffgehalt von 1 bis 2% erreicht wird. Eine
solche Charge kann hergestellt werden aus billigen Rohmaterialien. Sie kann auch einen hohen Anteil an
eigenem Rückiaufschrott enthalten. Das letztere Material bat große wirtschaftliche Bedeutung.
Die Schmelze wird dann beispielsweise in einem AOD-Konverter, einen Vakuumofen oder dergleichen
eingebracht, in welchem Aluminium oder Aluminium-Lithium zugesetzt wird. Anschließend wird das normale
Verfahren zum Entfernen von Kohlenstoff durchgeführt. Zweckmäßig wird dazwischen eine Schlackenentfernung
vorgenommen, da das Aluminium bei der Oxydation eine große Menge an Schlacke erzeugt
Wenn Aluminium durch Sauerstoffgas oxydiert wird, wird eine große Wärmemenge erzeugt Das Metallbad
kann dann dadurch gekühlt werden, daß das Sauerstoffgas ersetzt wird durch Chromerz, oder es kann
geeigneter Schrott zugesetzt werden. Durch Zusatz von Chromerz werden die Reduktionseigenschaften des
Aluminiums verwendet, um Chrom in einfacher und billiger Weise und mit guter Wärmeeinsparung
zuzusetzen.
Ein Zusatz von Al oder LiAI zum Ausscheiden von Stickstoff kann auch in einer Pfanne durchgeführt
werden. Das Metall muß aber vor der Aufnahme von Stickstoff aus der Luft geschützt werden, wenn der
Gehalt der Pfanne zu der Einrichtung überführt wird, in welcher der Kohlenstoff oxydiert werden soll. Wenn die
Pfanne einen hohen freien Rand hat, das heißt, daß die Höhe der Schmelze weit unterhalb der Oberkante der
Pfanne liegt, kann eine Vakuumoxydation unmittelbar in der Pfanne durchgeführt werden.
Es ist auch möglich, die von Stickstoff befreite Chromlegierung zu granulieren oder in anderer Weise
zu zerkleinern. Eine Endkohlung kann dann in bekannter Weise in festem Zustand vorgenommen
werden, beispielsweise durch Glühen im Vakuum. Die an Kohlenstoff und Stickstoff verarmte Chromlegierung
kann dann geschmolzen werden mit ebenfalls an Kohlenstoff und Stickstoff verarmten Eisen unter einer
Argonatmosphäre, beispielsweise in einem Hochfrequenzofen.
Aus den Resultaten ergibt sich, daß wenigstens 1% und vorzugsweise wenigstens 3% Al in Form von
Aluminiummetall der Schmelze zugesetzt werden muß,
jo um eine wesentliche Verringerung des Stickstoffgehaltes
möglich zu machen (vergleiche Diagramm 2).
Wie bereits früher erwähnt, sollte der Kohlenstoffgehalt in dem Schmelzbad verhältnismäßig hoch sein,
wenn Aluminium zugesetzt wird. Kohlenstoff hat einen günstigen Einfluß, da er selbst die Löslichkeit von
Stickstoff und auch den Schmelzpunkt des Schmelzbades herabsetzt. Ein geeigneter Gehalt an Kohlenstoff
liegt bei wenigstens 1% C.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere anwendbar bei Schmelzen, die zwischen 15 und 30% Cr enthalten. Bei wirklichen Gehalten von Cr und C sollte die Schmelze eine Temperatur zwischen 1300 und 15000C haben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere anwendbar bei Schmelzen, die zwischen 15 und 30% Cr enthalten. Bei wirklichen Gehalten von Cr und C sollte die Schmelze eine Temperatur zwischen 1300 und 15000C haben.
Das beschriebene Verfahren und die aufgeführten Beispiele haben im wesentlichen die Bedingungen für
die Entfernung von Stickstoff und Kohlenstoff aus einer Chrom enthaltenden Grundschmelze aus Eisen aufgezeigt.
Es liegt selbstverständlich im Bereich der Erfindung, entsprechende Vorgänge anzuwenden bei
Chrom enthaltenden Schmelzen anderer Metalle, bei
denen die vorausgesetzten Bedingungen ähnlich sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
030210/165
S^n^S^i^ihi^^-·^
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer Chrom enthaltenden Legierung mit Gehalten an Stickstoff
und Kohlenstoff unterhalb 0,01 Gew.-%, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Legierung mit 15 bis 30% Chrom, mit Grundmetall in Form von Eisen
oder Nickel und mit gewünschten Legierungselementen geschmolzen wird, wobei die Temperatur
der Schmelze auf eine nahe dem Schmelzpunkt liegende Temperatur eingestellt wird, daß der
Kohlenstoffgehali der Schmelze auf wenigstens 1% erhöht wird, daß anschließend der Schmelze zur
Entfernung von Stickstoff wenigstens 1%, Vorzugsweise wenigstens 3%, Aluminium in Form von
Aluminiurnmetall oder einer Aluminiumlegierung zugesetzt wird und daß anschließend der Kohlenstoff
zusammen mit dem gebildeten Aluminiumnitrid und der Aluminiumoxidschlacke in an sich bekannter
Weise entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze vor dem Zusatz von
Aluminium auf eine Temperatur zwischen 1300 und 1500° C gebracht wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminium in
Form einer Legierung zugesetzt wird, die Li, Ba, Ca und/oder Mg und Rest im wesentlichen Al enthält.
30
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BI | Miscellaneous see part 2 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
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