DE180863C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D47/00—Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent
- B01D47/16—Apparatus having rotary means, other than rotatable nozzles, for atomising the cleaning liquid
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Centrifugal Separators (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 180863 KLASSE i2e» GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Dezember 1904 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Gasen,
insbesondere zur Ausscheidung darin enthaltener fester Körper, wie Staub, Ruß, Kohlen-,
Schlacke- und Ascheteilchen, sowie zur Erzeugung eines künstlichen Zuges bei Feuerungen,
zum Löschen von Funken, zum Kondensieren von Dämpfen, zum Kühlen von Luft, zur Beseitigung des Rauches usw., dadurch,
ίο daß durch Zentrifugierung die Gase mit einer
Waschflüssigkeit in möglichst innige Berührving gebracht werden.
Arbeitsverfahren und Vorrichtungen dieser Art sind allerdings bekannt. Bei diesen werden
meist die Gase mit der durch Zentri-. fugierung in dünne Schichten ausgebreiteten
Flüssigkeit dadurch in Wechselwirkung gebracht, ' daß sie entweder an diesen Flüssigkeitsschichten
entlang geführt und unter Druck damit in Berührung gehalten werden, oder daß sie durch die Flüssigkeitsschichten
hindurchgesaugt bezw. -gedrückt werden. Andere ebenfalls bekannte Vorrichtungen arbeiten
nach dem Ventilatorprinzip, indem
»5 mehrere Saugventilatoren nach- oder hintereinander
oder auch ineinander wirken, und zwar entweder in gleicher Drehungsrichtung oder in abwechselnd entgegengesetztem Sinne.
Jeweils am inneren Umfang saugen sie Flüssigkeit und Gase an und fördern sie am äußeren Umfang dem nächst größeren, umhüllenden
Ventilator zu, wobei die Schaufeln oder Zellenflügel gleich (radial) oder unter verschiedenem Winkel zum Radius gerichtet
sind. Bei diesen Vorrichtungen muß, damit sie überhaupt wirken können, auch das Wasser
zerstäubt werden, denn sonst würde ja der Ventilator es nicht ansaugen können. Es
wird also das Wasser zu Dunst zerstäubt, so daß ein vollständiges Aufgehen des einen
Mittels in das andere stattfindet.
Bei wieder anderen Einrichtungen sind, von einem mit einer zentralen Speiseöffnung versehenen
Gehäuse umschlossen, auf eine horizontale gemeinsame Achse mehrere Trommeln aufgesetzt, von denen je die folgende größer
ist als die vorhergehende; jede dieser Trommeln besteht aus zwei in gewissem Abstand
voneinander stehenden Scheiben, die eine der Speiseöffnung zugekehrt, je mit einer Öffnung
versehen, die andere massiv; beide Scheiben sind durch schmale Stäbe (Flügel) miteinander
verbunden, ähnlich den Schlagstäben der bekannten Desintegratoren und Dismembratoren;
am Umfang sind Schöpfflügel angeordnet, die das durch ein seitlich einmündendes Rohr zufließende Wasser in die Höhe heben
und zwischen die Stäbe gießen, während die Gase zentral durch die erwähnte Öffnung in
der einen Scheibe eintreten. Durch die Drehung sollen die Gase von den Stäben nach
auswärts geschleudert und zugleich mit dem durch die Schöpf schaufeln zwischen sie gegossenen
Wasser gemischt werden. Während das Gas den Weg zwischen den beiden Scheiben und um die volle herum nehmen muß,
um zur zweiten Trommel zu gelangen, sammelt sich das Wasser wieder am Boden des
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Gehäuses und fließt der nächst größeren Ab-. teilung" zu, wo sich der beschriebene Vorgang
wiederholt.
Im Gegensatz zu diesen älteren Arbeitsverfahren und Vorrichtungen werden nach
vorliegender Erfindung das Gas und die Waschflüssigkeit zusammen in den mittleren
Kessel einer sogenannten Vielfachzentrifuge mit mehreren in gleicher oder auch in entgegengesetzter
Richtung umlaufenden Zentrifugenmänteln eingeführt und in dieser Vorrichtung
zusammen so ausgeschleudert, daß sie durch letztere der Hauptsache nach in gleicher
Richtung sich bewegend, an jedem Zentrifugenmantel in dünner Schicht entlang strömen, dann von demselben aus- und gegen
den nächsten Zentrifugenmantel geschleudert werden, wobei das Wasser den Gasstrom
durchquert, um dann wieder an diesem zweiten Mantel entlang zu strömen usw. Durch den
gemeinsamen Aufprall beider Mittel und den eigenartigen Lauf derselben wird ein solch
inniges Vermischen und Durchdringen beider • und damit ein solches wirksames Durchfeuchten
der festen, im Gase enthaltenen Körperchen erreicht, daß eine Abscheidung derselben
in der Flüssigkeit mit Sicherheit stattfindet.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine, die Ausübung des neuen Verfahrens ermöglichende Vorrichtung beispielsweise und schematisch veranschaulicht. Es zeigt: Fig. 1 die Vorrichtung in einem diametralen Schnitt, Fig. 2 eine abgeänderte Ausführung der Zentrifuge, Fig. 3 bis 5 drei verschiedene Ausführungen der Zentrifuge und Fig. 6 einen Teil einer besonderen Gestaltung der Aufprallstelle.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine, die Ausübung des neuen Verfahrens ermöglichende Vorrichtung beispielsweise und schematisch veranschaulicht. Es zeigt: Fig. 1 die Vorrichtung in einem diametralen Schnitt, Fig. 2 eine abgeänderte Ausführung der Zentrifuge, Fig. 3 bis 5 drei verschiedene Ausführungen der Zentrifuge und Fig. 6 einen Teil einer besonderen Gestaltung der Aufprallstelle.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 wird die Zentrifuge gebildet von den beiden Scheiben a
und b, welche in geeignetem Abstand übereinander angeordnet und durch Schrauben c
zusammengehalten sind. Auf den einander zugekehrten Seiten tragen die Scheiben a, b
konzentrisch angeordnete, je einen Kegelstumpf bildende Ringmäntel au a2, a3 bezw.
^i> t>2j ^3) derart, daß - die Mäntel der einen
zwischen die der anderen Scheibe eingreifen. Dabei sind diese Mäntel so geformt, daß sie
nach dem freien Rande hin an Weite zunehmen.
Die so beschaffene Zentrifuge ist in ein entsprechend geformtes Gehäuse d eingebaut und
mit ihren Welleriteilen e, f in den Wänden des Gehäuses bezw. geeigneten anderen
Lagern drehbar gehalten. Die Riemscheibe g vermittelt beispielsweise die Drehung der
Zentrifuge. Die Waschflüssigkeit wird durch den unteren, hohlen Wellenteil e zentral in die
Zentrifuge eingeführt, während das zu reinigende Gas von dem Ventilator h aus dem
Rohr i angesaugt und ebenfalls zentral eingeführt wird. Die Rohre k dienen zur Ableitung
der Gase, während die Waschflüssigkeit durch die Rohre I abfließt, die an eine im
Boden des Gehäuses vorgesehene Rinne m angeschlossen sind.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung nach dem beschriebenen Verfahren ist folgende
:
Das Gas sowohl wie auch die Waschflüssigkeit werden beide in den mittleren, von dem
Mantel ax umschlossenen Raum eingeführt
und hier stark zentrifugiert. Sie steigen dabei an der Ringwand O1 empor und werden dann
über den oberen Rand derselben hinweg ausgeschleudert gegen den Mantel bt. Nachdem
an der Aufprallstelle ein inniges Mischen von Gas und Flüssigkeit stattgefunden hat, wobei
die hierdurch angefeuchteten Unreinigkeiten an letztere übergegangen sind und zugleich
das Wasser den Gasstrom durchdrungen hat, gleiten Flüssigkeit und Gas an dem Mantel bt
entlang und werden über den Rand von bt hinweg auf a„ geschleudert, von hier auf b2,
dann auf as und so fort bis auf den äußeren
Mantel, wobei sich an jeder Aufprallstelle der oben geschilderte Misch- und Reinigungsvorgang wiederholt. Von dem äußersten Ring
werden Wasser und Gas noch gegen die Wand des Gehäuses d geschleudert, worauf das gereinigte
Gas durch die Rohre k abgeleitet wird, während das Waschwasser samt den
mitgeführten, ausgeschiedenen festen. Teilen sich in der Rinne m des Gehäusebodens sammelt
und durch die Rohre I abfließt, beispielsweise in ein Sammel- oder Klärbecken, aus
welchem es aufs neue der Zentrifuge zugeführt werden kann.
Wie hieraus ersichtlich, werden Gas und Waschflüssigkeit stets in gleicher Bewegungsrichtung
gemeinsam gegen eine Widerstandsfläche ausgeschleudert und findet hier jedesmal eine solche innige Durchmischung und Durchwirbelung
beider Mittel statt, daß der erstrebte Zweck erzielt wird. Diese Wirkung kann noch durch eine besondere Gestaltung
der als Prellwand dienenden Zentrifugenmäntel gesteigert werden. Nach der Ausführung in
Fig. 6 ist beispielsweise zu diesem Zweck die Prellwand mit einer Rille versehen, in die
Gas und Flüssigkeit zusammen geschleudert werden. Je öfter man das Ausschleudern
wiederholt, d. h. je größer die Anzahl der Ringe, um so vollkommener wird selbstredend 1J5
das Gas ausgewaschen. Handelt es sich nur um ein Löschen von Funken, so dürfte ein
einmaliges Vermischen schon genügen.
Anstatt beide Zentrifugenteile α und b miteinander
zu verbinden und gemeinsam anzutreiben, könnten sie auch je besonderen Antrieb
erhalten, so daß dann die Möglichkeit
Claims (3)
- gegeben ist, beide Teile mit verschiedenen Geschwindigkeiten . oder auch in verschiedenem Sinne sich drehen zu lassen. Von Wichtigkeit ist aber, daß immer beide Teile angetrieben sind, damit das Gas und die Flüssigkeit unter allen Umständen von einem auf den anderen Mantel at) a2 bezw. bx, b2 geschleudert wird. Die Teile a, b der Zentrifuge können auch, anstatt aus ebenen Scheiben zu bestehen,ίο kegelförmig gestaltet sein, wie in Fig. 2 der Zeichnung dargestellt ist. Eine Änderung der Wirkungsweise hat dies nicht zur Folge.Wird der freie Rand der Mäntel O1, a2, aä...bezw. b\, b2) b3J über welchen hinweg Gas und Flüssigkeit ausgeschleudert werden, nicht gerade gestaltet, wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, sondern schräg abgeschnitten (Fig. 3) oder zackig ausgebildet (Fig. 4) oder endlich auch die Ringe mit schrägen Schlitzen η (Fig. 5) versehen, so erhält man an Stelle einer schmalen Aufprallstelle eine größere Aufschlag- bezw. \rerteilungsfläche, entsprechend der in den Figuren angedeuteten Höhe h der Zacken bezw. Schlitze. Hierdurch wird die Wirkungsweise der Vorrichtung noch wesentlich vervollkommnet. Eine derart eingerichtete Zentrifugentrommel läßt sich außer zu dem bisher erläuterten auch noch für mannigfache andere Zwecke mit Vorteil ver-wenden. . . .Pate ν τ-An sprüche:i. Verfahren zum Reinigen von Gasen,insbesondere zum Abscheiden darin enthaltener fester Bestandteile, bei welchem durch Zentrifugierung die Gase mit einer Waschflüssigkeit in Wechselwirkung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas und die Waschflüssigkeit in eine aus mehreren konzentrisch, ineinander gelagerten Kesseln bestehende Zentrifugentrommel eingebracht und von dem einen Zentrifugenmantel auf den nächsten ausgeschleudert werden, wodurch die Waschflüssigkeit sowohl in dünner Schicht an dem Mantel entlang strömt, als auch den Gasstrom durchquert, so daß ein inniges Vermischen und Durchdringen von Gas und Flüssigkeit stattfindet.
- 2. Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei einander gegenüberstehende, in an sich bekannter Weise mit einer Reihe konzentrisch angeordneter Ringwände (O1, a2, a3 bezw. b±, b2, bz) versehene, in gleicher oder entgegengesetzter Richtung rotierende Scheiben (a, b), deren beiderseitige Ringwände ineinander greifen, und zwischen welche mittels geeigneter Zuleitungen die Waschflüssigkeit und das zu reinigende Gas eingeführt werden.
- 3. Eine Ausführung der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verteilung des aufprallenden Strahles von Gas und Waschflüssigkeit die Ringwände der Zentrifugenteile schräg abgeschnitten bezw. gezackt sind oder diese Wände mit schräg verlaufenden Schlitzen versehen sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT30455D AT30455B (de) | 1904-12-13 | 1905-12-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Gasen. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE180863C true DE180863C (de) |
Family
ID=445092
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1904180863D Expired - Lifetime DE180863C (de) | 1904-12-13 | 1904-12-13 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE180863C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE913845C (de) * | 1941-06-21 | 1954-06-21 | Svenska Rotor Maskiner Ab | Gasreiniger |
-
1904
- 1904-12-13 DE DE1904180863D patent/DE180863C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE913845C (de) * | 1941-06-21 | 1954-06-21 | Svenska Rotor Maskiner Ab | Gasreiniger |
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