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Stabilisierte halogenhaltige Polymerzusammensetzungen und Verfahren
zur Herstellung derselben Priorität: 20 November 1967 und 40 März 1968 V.St.a.
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Die Erfindung bezieht sich a7d ein Verfahren zur Stabiliaierung von
halogenhaltigen Polymeren, wie z.B. Polyvinylchlorid, und auf neue stabilisierte
halogenhaltige Polymerzusammensetzungen.
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In der Technik ist es allgemein bekannt, daß sich verschiedene halogenhaltige
organische Polymere, inabesondere Vinylhalogenidpolymere, wie z.B. Homopolymere
von Vinylchlorid und Mischpolymere von Vinylchlorid mit anderen Monomeren, abbauen,
wenn sie während längerer Zeiten der Wärme ausgesetzt werden, was sich in einem
Dunkeiwerden
des Harzes und in einer Erhöhung der Sprödigkeit äußert. Diese Mängel können das
Harz für viele Zwecke ungeeignet machen, da das Dunkeln ein unansehnliches Aussehen
ergibt und die erhöhte Sprödigkeit ein mechanisches Versagen verursachen kann. Eine
große Reihe von Materialien wurde bisher zur Stabilisierung von halogenhaltigen
Polymeren verwendet Viele dieser Zusätze fUr die Stabilisierung von halogenhaltigen
Harzen gen die abbauende Wirkung von Warme waren bis zu einem gewissen Grade erfolgreich,
aber es gibt viele Anwendungen, in denen ein größerer Grad von Wärmestabilität erwünscht
ist, als er bisher erreicht werden konnte.
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Es ist ein besonderes Merkmal der bekannten Stabilisierungssysteme,
daß sie eine vollständige Verhinderung des Abbaus des Harzes oder der Polymeren,
wie z03' Vinylchlorid, während des Zeitraums nicht verhindern können, währenddessen
das Harz und die Stabilisatorzusammensetzung sich in der heißen Nüble, in der sie
gemischt werden, befinden. Während dieses Zeitraums, der 5-30 min oder länger betragen
kann, werden die verschiedenen Bestandteile, wie z*Bo Pigment, Weichmacher, Stabilisator,
Gleitmittel usw., mit dem Harz gemischt, wobei das Gemisch der Wärme und einem Druck
ausgesetzt wird, um ein im wesentlichen homogenes Gemisch herzustellen. Während
dieses Zeitraums kann durch eine starke Erhitzung (wie z.B. 17500 oder höher) das
Harz rascher abgebaut werden als unter normalen Verarbeitungs- oder Handhabungsbedingungen.
Aus
diesem Grunde kann das aus dem Banbury-Mischer oder Extruder austretende Produkt
dunkler sein als es ernünsoht ist.
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In der Fachwelt wurden deshalb Versuche gemacht, die durch irhitzen
verursachte Verschlechterung zu beseitigen, indem verschiedene Materialien, wie
z.B. Hilfswärmestabilisatoren, eingearbeitet wurden. Es mußte jedoch festgestellt
werden, daß die Anwesenheit dieser zusätzlichen Materialien unerwünschte Nebeneffekte
ergibt, welche in ungünstiger Weise die giünschten Eigen schaften des Harzes oder
Polymers verändern. Es war also bisher nicht möglicht, Harzzusammenstellungen herzustellen,
welche in einer vollständig zufriedenstellenden Weise gegen den abbauenden Einfluß
von Wärme stabilisiert sindO Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
von halogenhaltigen Polymeren, die gegenaber dem abbauenden Einfluß von Wärme stabilisiert
sind, vorgeschlagen, welches dadurch ausgeführt wird, daß einem halogenhaltigen
Harz eine stabilisierende Menge der folgenden Bestandteile zugegeben wird: ein erster
Stabilisator der Formel (RaSnXb)n, worin R Alkyl mit 1-20 Kohlenstoffatomen, Aryl,
Alkaryl, Aralkyl oder Cycloalkyl bedeutet und X Sauerstoff oder Schwefel oder ein
Gemisch aus 1-10 Teilen Sauerstoff mit 10-1 Teilen Schwefel bedeutet, a eine Ganzzahl
von 1-2 ist, welche 1 ist, wenn b 1,5 ist, und welche 2 ist,
wenn
b 1 ist, und n eine Ganzzahl von 1-1000 ist, wenn a 2 ist, oder eine Ganzzahl von
2-1000 ist, wenn a 1 ist; ein zweiter Stabilisator Rx'Sn(SR")4-x, worin R' Alkyl,
Cycloalkyl, Aralkyl, Alkaryl oder Aryl bedeutet, R" der Rest eines Carbonsäureesters
oder die gleiche Gruppe wie R' bedeutet, und x eine Ganzzahl von 1-3 ist, mit der
Ausnahme, daß x 1 ist und X nicht Sauerstoff alleine ist, wenn der erste Stabilisator
die Formel (R2SnX)n aufweist.
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Die Polymeren oder Harze, die gemäß der Erfindung stabilisiert werden
können, sind halogenhaltige organische Polymere, in denen in typischer Weise Chloratome
an die Polymerketten gebunden sind.
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Diese Polymeren können Homopolymere sein, wie zOBo Polyvinylchloridpolymere,
beispielsweise Polyvinylchlorid und Polyvinyli denchloridO Sie können aber auch
Mischpolymere sein, die durch Mischpolymerisation von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid
mit anderen äthylenisch ungesättigten Monomeren erhalten werden.
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Die äthylenisch ungesättigten Monomeren können Verbindungen sein,
die polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen enthalten, wie zOBo
Acrylate wie Acrylsäure, Äthylacrylat, Acryl nitril usw.; Vinylmonomere wie Styrol,
Vinylacetat usw0; Maleate wie Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Maleatester usw.
Der Einiachheit halber wird in der Folge einfach auf, Vinylchloridpolymere Bezug
genommen
Die Polymeren können entweder "hart" oder "weich" sein0
Wenn harte Polymere verwendet werden, dann können sie auch Schlagmodifiziermittel,
Pigmente und/oder Füllstoffe, Gleitmittel usw. zusätzlich zum Harzstabilisator enthalten.
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Wenn "weiche" Polymere verwendet werden* dann können sie Weichmacher
(primäre und sekundäre), Pigmente und/oder Füllstoffe, Gleitmittel usw. zusätzlich
zum Harz und Stabilisator enthaltene Die Vinylchloridpolymeren können auch Weichmacher,
wie z.B. aus ortho-Phthalsäure hergestellte Weichmacher wie Dioctylphthalat, und
Phosphatweichmacher, wie Triarylphosphate; Gleitmittel, wie Stearinsäure; Pigmente
wie Titandioxyd; und Füllstoffe enthaltene Der erste Stabilisator, der beim erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet wird, besitzt die Formel (RaSnXb)n. In dieser Verbindung ist
R ein Kohlenwasserstoffradikal, welches vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Alkyl, Cycloalkyl, Aralkyl,Aryl, Alkaryl einschließlich derartiger inert
substituierter Radikale besteht, Wenn R Alkyl'ist, dann kann es in typischer Weise
geradkettiges Alkyl oder verzweigtkettiges Alkyl sein, wie zoBo Methyl, Äthyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butylt Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl, n-Amyl, Neopentyl, Isoamyl,
n-Hexyl, Isohexyl, Heptyle, Octyle, Decyle, Dodecyle, Tetradecyle, Ootadecyle uswO
Die bevorzugten Alkyle sind die niedrigen Alkyle, d.h. solche, die bis zu ungefähr
8 Kohlenstoffatome aufweisen, wie z.B. die
Octyle und die niedrigeren
Alkyle. Wenn R Cycloalkyl ist, dann kann es beispielsweise Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Cycloheptyl, Cyclooctyl usw. sein0 Wenn R Aralkyl ist, dann kann es baispielat weise
Benzyl, ß-Phenyläthyl* γ-Phenylpropyl, ß-Phenylpropyl uswO sein. Wenn R Aryl
ist, dann kann es in typischer Weise Phenyl, Naphthyl usw, sein0 Wenn R Alkaryl
ist, dann kann es in typischer Weise Tolyl, Xylyl, p-Äthylphenyl, p-Nonylphenyl
uswO sein, R kann inert substituiert sein, d.h. es kann einen nicht-reaktionsfähigen
Substituenten tragen, wie z.B. Alkyl, Aryl, Cycloalkyl, Aralkyl, Alkaryl, Äther
usw, Ein typisches substituiertes Alkyl ist z.B. 2-Äthoxyäthyl usw. Ein typisches
substituiertes Cycloalkyl ist z.B. 4-Methylcyclohexyl usw. Inert substituiertes
Aryl ist z.B. Anisyl, Biphenyl usw, Inert substituiertes Aralkyl ist z.B. Chlorobenzyl,
p-Phenylbenzyl, p-Methylbenzyl usw. Inert substituiertes Alkaryl ist z.B. 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenyl
usw.
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Der erste Stabilisator, der gemaß der Erfindung verwendet wird, kann
eine Thiostannonsäure oder eine Stannonsäure der Formel (RSnX1,5)n sein, nämlich
Alkylthiostannonsäure, Arylthiostannonsäure, Cycloalkylthiostannonsäure, Aralkylthiostannonsäure,
oder eine ähnliche Stannonsäure.
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Polymere Stannonsäuren und Thiostannonsäuren sind z.B. die Kondensationsprodukte
von Stannonsäure und Thiostannonsäure, wobei
die Produkte Kondensationsgrade
von 2 bis ungefähr 1000 und vorzugsweise 2 bis ungefähr 100 besitzen0 Die polymeren
Stannonsäuren entsprechen der folgenden Formel II und die' polymeren Thiostannonsäuren
entsprechen der folgenden Formel lilo Bei den Co-kondensationsprodukten können sich
die Einheiten von beispielsweise der Stannonsäure mit Einheiten von beispielsweise
der Thionstannonsäure gemäß der folgenden Formel IV ändern, in welcher m und n jeweils
2-1000,vorzugsweise 2-100p sein können0 (RSnO1,5)n (II) RSnS1,5)n (III) (RSnO1,5)m(RSnS1,5)n
(IV).
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Die Gruppe R der polymeren Stannonsäuren oder Thiostannonsäuren enthalten
vorzugsweise Alkylgruppen mit 1-20 Kohlenstoffatomen und insbesondere 4 Kohlenstoffatomen.
Andere Stannonsäuren, einschließlich polymere Arylstannonsäuren und Cycloalkylstannon
säuren und Arylthionstannonsäuren und Cycloalkylthiostannonsäuren können wirksam
sein; die Alkylverbindungen werden jedoch bevor zugt.
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Die obigen Zusammensetzungen können beispielsweise durch Beaktion
von RSnCl3, wie z.B. Butylzinntrichlorid, mit alkalischen Hydrolisierungsmitteln,
wie z.B. Ammoniak, Natriumhydroxyd usw.
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wobei z.B. (RSnO1,5)n erhalten wird, oder mit beispielsweise Natriumsulfid
Na2S, wobei z.B. (RSnS1,5)n, worin n die obige Definition bestizt, hergestellt werden.
Wenn RSnCl3 beispielsweise ii rigen Medium mit weniger als der äquivalenten Nenge
Sulfid umgesetzt wird, dann kann das Produkt (RSnO1,5)m(RSnO1,5 5)n, welches sowohl
Sauerstoff als auch Schwefel enthält, sein.
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Die bevorzugten Verbindungen sind diejenigen der Formel (RSnS1,5)n,
worin die Gruppe R eine niedrige Alkylgruppe und insbesondere die Butylgruppe ist.
Weiterhin werden diejenigen Verbindungen bevorzugt verwendet, in denen a zwischen
2 und 100 liegt.
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Bevorzugte erete Stabilisatoren dieser type sind z.BO Methylthiostannonsäure
(CH3SnS1,5)n, worin n 2-1000 sein kann; Butylthiostannonsäure (C4H9SnS1,5)n, worin
n 2-1000 sein kann; n-Octylthiostannonsäure (n-C8H11SnS1,5)n, worin n 2-1000 sein
kann.
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Alternativ kann der erste Stabilisator die Formel (R2SnX)n aufweisen,
in welchem Falle X Schwefel oder ein statistisches Gemisch aus 1-10 Teilen Schwefel
mit 10-1 Teilen Sauertsoff ist, aber nicht sauerstoff alleine bedeutet. Wenn solche
Verbindungen verwendet werden, dann ist n 1-1000 und vorzugsweise 2-100. In dem
Pellet in dem X ein Gemisch aus Sauerstoff und Schwefel ist, wird es oft bevorzugt,
daß ein atomarer Überschuß an Schwefelatoinen anwesend ist.
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Diese Verbindungen, die gewöhnlich unter der Formel (R2Snt)n hergestellt
und/oder verkauft werden, können als Monomere R2SnS oder als Polymere (R2SnS)n,
worin n in typischer Weise eine Zahl von )-10 oder mehr ist, existieren. Gemisohe
von verschiedenen Polymeren können in die Zusammensetzungen eingearbeitet werden,
welche Gemische normalerweise einfach als Monomer oder einfach als Dibutylzinnsulfid
bezeichnet werden. Bevorzugte erste Stabilisatoren dieser Art sind z.B. Dibutylzinnsulfid,
Dioctylzinnsulfid, Dicyclohexylzinnsulfid, Dimethylzinnsulfid und Diphenylzinnsulfid.
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Der zweite Stabilisator, der gemäß der Erfindung verwendet wird, ist
eine Verbindung der Formel Rx'Sn(SR")4-x' worin x eine Ganzzahl 1, 2 oder 3 ist,
mit der Ausnahme, daß x 1 ist, wenn der erste Stabilisator die Formel (r2SnX)n aufweist.
In dieser Formel ist R' ein Kohlenwasserstoffradikal, das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die Alkyl, Cycloalkyl, Ararlkyl, Arkaryl und Aryl einschließlich solcher inert
substituierter Radikale besteht.
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R" kann aus der gleichen Gruppe wie R' ausgewählt sein oder kann auch
ein Rest eines Carbonsäureesters - R"'COOR"" sein0 In dieser Formel können R"',
Bnn (welche gleich oder verschieden sein könn) aus der gleichen Gruppe wie R ausgewählt
sein Typische zweite Stabilisatoren sind z.B. Butylzinn-tris(isooctyl)-mercaptoacetat)
und Tributylzinn-lauryl-mercaptid. Wenn der erste Stabilisator die Formel (RsnX1,5)n
aufweist, dann wird es
bevorzugt, daß der zweite Stabilisator die
Formel R'2Sn(SR")2 besitzt0 Typische bevorzugte zweite Stabilisatoren sind: Dibutylzinn-bis-lauryl-mercaptid
Dibutylzinn-biß-octyl-mercapt id Dibutylzinn-bi s-benzyl-mercaptid Dibutylzinn-bis-Xylyl-mercaptid
Dibutylzinn-bis-cyclohexyl-mercaptid Dibutylzinn-bis-phenyl-mercaptid Dioctylzinn-bis-lauryl-mercaptid
Dioctylzinn-bis-octyl-mercaptid Dioctylzinn-bis-phenyl-mercaptid Diootylzinn-bis-xylyl-mercaptid
Dioctylzinn-bis-cyclohexyl-mercaptid Dicyclohexylzinn-bis-lauryl-mercaptid Dimethglsinn-bis-lauryl-nzeroaptid
Dimethylzinn-bis-benzyl-mercaptid Dimethylzinn-bis-cyclohexyl-mercaptid Dimethylzinn-bis-xylyl-di-mercaptid
Dibutylzinn-bis-iso-octyl-mercaptoacetat Dioctylzinn-bis-iso-octyl-mercaptoacetat
Dicyclohexylzinn-bis-iso-octyl-mercaptoacetat Dimethylzinn-bis-iso-octyl-mercaptoacetat
Diphenylzinn-bis-iso-octyl-mercaptoacetat
Dibutylzinn-bis-lauryl-mercaptoacetat
Dibutylzinn-bis-benzyl-mercaptoacetat Dibutylzinn-bis-cyclohexyl-mercaptoacetat.
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Wenn der erste Stabilisator die Formel (22SnX)n aufweist, dann besitzt
der zweite Stabilisator vorzugsweise die Formel R'Sn(SR")3. Bevorzugte Verbindungen
dieser Type sind Butylzinntris(iso-octylmercaptoacetat), Octylzinn-tris(isooctylmercaptoacetat)
und Butylzinn-tris(laurylmercaptid).
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Der erste und der zweite Stabilisator können -in stabilisierenden
Mengen anwesend sein. In typischer Weise kann der erste Stabilisator (RaSnXb)n in
einer Menge von 0,1-10 Gew-.Teilen je 100 Gew.-Teile Halogenhaltiges Harz oder im
Falle von Verbindnngen der Formel (R2SnX)n in Mengen von 0,05-5 gew.-Teile je 100
Gew.-Teile Harz verwendet werden. Vorzugsweise wird er in einer Nenge von 0,25-2,
insbesondere 0,3-0,4 Gew.-Teile Je 100 Gew.-Teile halogenhaltiges Harz verwendet.
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In typischer Weise kann der zweite Stabilisator in einer Menge von
0,1-10 Gew.-Teile je 100 Gew.-Teile halogenhaltiges Harz verwendet werden. Vorzugsweise
ist die verwendete Menge 0,0,5-4 Gew.-Teile, z.B. 0,8 Gew.-Teile, je 100 Gew.-Teile
halogenhaltiges Harz. In Fällen, in denen der erste Stabilisator der Formel (RSnX1,5)n
aufweist, wird es bevorzugt, daß der zweite Stabilisator
in mindestens
der gleichen Menge wie der erste Stabilisator anwesend ist0 In diesen Fällen werden
bevorzugte Resultate erzielt, wenn der zweite Stabilisator in einer Menge von mindestens
dem 2-fachen des ersten Stabilisators verwendet wird0 So können die bevorzugten
warmestabilen Vinylchloridpolymerzusammensetzungen gemäß der Erfindung 100 Gew.-Teile
eines Vinylchloridpolymers; eine stabilisierende Menge, z.B. 0,1-10 Gew.-Teile,
eines ersten Stabilisators der Formel (RaSnXb)n, worin R Alkyl mit 1-20 Kohlenstoffatomen,
Aryl, Alkaryl, Aralkyl und Cycloalkyl bedeutet und a 1 ist, wenn b 1,5 ist, und
a 2 ist, wenn b 1 ist; und einen zweiten Stabilisator Rx'Sn(SR")4-X, worin R' Alkyl,
Cycloalkyl. Aralkyl, Alkaryl und Aryl bedeutet, R" der Rest eines Carbonsäureesters
oder ein Radikal aus der gleichen Gruppe wie El sein kann und x eine Ganzzahl von
1-3 ist, welche 1 ist, wenn a 2 ist, in welchem Fall X nicht Sauerstoff alleine
bedeutet, enthalten.
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Die neuen gegen Wärme und Licht stabilen Zusammensetzungen gemaß der
Erfindung können durch Techniken wie Mahlen, trockenes Mischen, Banbury-Mischen
oder andere gewöhnlich verwendete Mischungsverfahren hergestellt werden0 Bei.einem
Herstellungsverfahren, welches besonders zweckmäßig sein kann, wird eino Stabilisatorzusammensetzung
hergestellt,
die einen ersten Stabilisator und einen zweiten Stabilisator
enthält Diese Stabilisatorzusammensetzung kann später zu dem Vinylchloridpolymer
zugegeben und sorgfältig damit gemischt werden0 Wenn diese Technik verwendet wird,
dann enthält die Stabilisatorzusammensetzung in typischer Weise stabilisierende
Mengen der Stabilisatoren, wie z.30 0,1-10 Gew.-Teile des ersten Stabilisators und
0,1-10 Gew.-Teile des zweiten Stabilisators. Vorzugsweiße kann sie ungefähr 0,25-2,
beispielsweise 0,3, Gew.-Teile vom ersten Stabilisator und ungefähr 0,05-4, beispielsweise
0,8, Gew. -Teile vom zweiten Stabs autor enthalten, Vorzugsweise ist der zweite
Stabilisator in einer Menge anwesend, die der Menge des ersten Stabilisators zumindest
gleich ist1 Welche Mischungstechnik auch immer verwendet wird, es ist erwünscht,
den ersten Stabilisator und den zweiten Stabilisator im wesentlichen vollständig
und gleichmäßig durch die gesamte Vinylchloridpolymerzusammensetzung zu mischen,
Es ist ein Merkmal der erfindungsgemäßen Stabilisatorsysteme, daß sie stabilisierte
halogenhaltige Polymere und Harze, insbesondere Vinylhalogenidpolymere, , wie Vinylchlorid,
ergeben, die sich durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber dem abbauenden
Einfluß von Wärme auszeichnen.
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Wegen der außergewöhnlichen Eingenschaften die sec Stabilisatorsystems
ist ea möglich, die Stabilisierung mit geringeren Mengen
zu bewirken
und dabei ein wirksameres System zu erzielen, wodurch Kästen eingespart werden0
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden durch die folgenden Beispiele erläutert,
in denen alle Teile in Gewicht außgedrückt sind, sofern nichts anderes angegeben
ist, In diesen Beispielen besaß das verwendete harte Vinylchlorid polymer eine spezifische
Dichte von 1,40, eine Shore Durometer "D"-Härte ton 80 und eine endgültige Zugfestigkeit
von ungefähr 280 kg/cm2, wie es unter dem Warenzeichen Geon 103 EP verkauft wird.
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Die ausgewhhlten Zusammensetzungen wurden sorgfältig gemischt, indem
das Polyvinylchlorid auf eine Zweiwalzendifferenzialmühle, welche mit Öl auf eine
Temperatur von 175°C geheizt war, mit der angegebenen Menge des ersten und zweiten
Stabilisators aufgebracht wurde, worauf das Gemisch ungefähr 5 min gemahlen wurde0
Ein kentinhierliches Walzfell aus der Zusammensetzung bildete sich um eine der Walzen.
Dieses. Walzfell wurde abgeschnitten, und die Zusammensetzung wurde der heißen Walze
in Form des Fells abgenommen. Quadrate aus diesem Material, welche 2,54 cm x 2,54
cm.
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maßen, wurden zur Wärmestabilitätprüfung herausgeschnitten0 FUr diese
WärmestabilitätsprUfungen wurden die Quadrate in einen
Ofen eingebracht,
dessen Temperatur auf 190°C gehalten wurde0 Proben einer jeden Zusammensetzung wurden
aus dem Ofen in Abständen von 15 min entnommen und visuell gemäß der Farbänderung
und dem Abbau wie folgt eingestuft: 7 - klar, wasserhell 6 - nahezu weiß 5 - leichteste
Gelbfärbung 4 - merkliche Gelbfärbung 3 - tiefe gelbbraune Farbe 2 - tiefbraune
Farbe 1 - dunkelbraune bis schwarze Farbe, Die Zeit,in noten, die verstrich, bis
ein Wert von 5 oder weniger erhalten war, wurde als Wärmestabilitätswert bezeichnet.
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Beispiel 1 In einem Versuch A, der wie oben ausgeführt wurde, wurden
100 Teile des Vinylchloridpolymers ohne Zusatz eines Stabilisators getestete Dieser
Versuch diente als Vergleich. Im Vergleichsver such B wurde der erste Stabilisator
Butylthiostannonsäure, der für n einen Wert von 4,5 besaß, in einer Menge von 1,4
Teilen zugesetzt. Es war kein weiterer Stabilisator anwesend. Im Vergleichsversuch
C wurde der zweite Stabilisator Dibutylzinn-bisiseoctyl-mercaptoacetat in einer
Menge von 1,4 Teilen zugegeben.
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Es war kein weiterer Stabilisator anwesend. Im erfindungsgemäßen
Versuch
1 waren zwei Stabilisatoren wie folgt anwesend: Butylthiostannonsäure 0,4 Teile
Dibutylzinn-bis-isooctyl-mercaptoacetat 1,0 Teil Gesamte Stabilisatormenge 1,4 Teile0
Die Resultate der Wärmestabilitätsversuche sind in der Tabelle I angegeben: Tabelle
I Versuch Wärmestabilitäts- Farbe nach dem Mahlen wert in min A keine Wärmestabilität,
1 klebte nach 1 min an der Mühle 30 5+ C 60 7 1 90 7 Aus Tabelle I ist ersichtlich,
daß der gemäß der Erfindung durchgeführte Versuch 1 wesentlich bessere Resultate
ergibt als die Vergleichsversuche A-C. Er ergab einen Wärmestabilitätswert von 90
min, was mehr als 50% besser als bei den Vergleichsversuchen ist. Somit ist die
Zusammensetzung mindestens um 50% länger wirksam als die Vergleichssysteme gemäß
dem Stande der Technik.
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Weiterhin ist ersichtlich, daß di Farbe nach dem Mahlen klar wasserhell
ist, was anzeigt, daß während des Mahlens keine Farbänderung stattfand.
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In weiteren Beispielen wurden die Wärmestabilitätswerte und die Farbe
nach dem Mahlen fur andere bevorzugte Systeme untersucht, wobei die folgenden Stabilisatoren
verwendet wurden: Beispiel 2 Versuch 2s Vinylchloridpolymer*. 100 Teile Butylthiostannonsäure
0,4 Dibutylzinn-bis-lauryl-mercaptid 1,00 * Marke Diamond 450 Versuch D: Vinylchloridpolymer*
100 Teile (Vergleich) Dibutylzinn-bis-lauryl-mercaptid 1,4 * Marke Diamond 450 Die
Resultate der Wärmestabilitätstests sind in der folgenden Tabelle II angegeben:
Tabelle II Versuch Wärmestabilitätswert Farbe nach dem in min Mahlen 2 75 7 D 60
5 Aus Tabelle II ist ersichtlich, daß der Wärmestabilitätswert des gemäß der Erfindung
stabilisierten Systems um 25% größer ist als derjenige des Vergleichsversuche D.
Außerdem war die Farbe bei Vergleichsversuch nach dem Mahlen 5, was eine ausgesprochene
Gelbfärbung bedeutet, während die Farbe des erfindungsgemäßen Beispiels
mit
7 zu bezeichnen war, was wasserhell bedeutet.
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Weitere Versuche wurden mit dem Vinylchloridpolymer Diamond 450 ausgeführt.
Dieses Vinylchloridpoiymer besitzt ein spezifisches Gewicht von 1,40, eine Shore
Durometer "D"-Härte von 80 und eine endgültige Zugfestigkeit von ungefähr 280 kg/cm2.
Die Ansätze wurden wie in der Folge angegeben hergestellt, und der Wärmestabilitätswert
und die Farbe nach dem Mahlen wurden wie oben angegeben bestimmt.
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Beispiel 3 Versuch E: Vinylchleridpolymer 100 Teile (Vergleich) Di-n-octylzinn-bis-isooctylmercapteacetat
1,4 Wärmestabilitätswert 60 min Farbe nach dem Mahlen 7 Versuch 3: Yinylchloridpolymer
100 Teile Butylthiostannonsäure 0,4 Di-n-octylzinn-bis-isooctylmercaptoacetat 1,00
Wärmestabilitätswert 75 min Farbe nach dem Mahlen 7 Aus einem Vergleich der Vergleichsversuche
B und 3 mit dem Versuch 3 ist ersichtlich, daß der Wärmestabilitätswert der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen 1,25-2,5 mal so groß ist wie bei den Vergleichsversuchen.
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Weiterhin ist bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung die Farbe
nach dem Zahlen 7, so daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung auch in dieser Hinsicht
bessere Werte ergibt als die Vergleicheversuche Die außergewöhnlichen Eigenschaften
dieser Zusammensetzungen können noch aus weiteren Beispielen entnommen werden, Beispiel
4 Versuch F: Vinylchloridpolymer 100 Teile (Vergleich) Dimethylzinn-bis-isooctylmercaptoacetat
1,4 Wärmestabilitätswert 60 min Farbe nach dem Mahlen 7 Versuch 4: Vinylchloridpolymer
100 Teile Butylthiostannonsäure 0,4 Dimethylzinn-bis-isooctylmercaptoacetat 1,0
Wärmestabilitätswert 90 min Farbe nach dem Mahlen 7 Aus einem Vergleich von Versuch
4 mit Versuch F ist ersichtlich, daß der Wärmestabilitätswert des erfindungsgemäßen
Versuch mindestens 50% besser ist ale derjenige des Vergleichsversuchs0 Weiter ist
ersichtlich, daß auch hier die Farbe des erflndungsgemäßen Versuchs klar wasserhell
war,
Für einen fachmann ist es deshalb aus den obigen Versuchen
klar, daß durch die Erfindung polymere Harze erzielt werden können, die sich durch
einen extrem hohen Wärmestabilitätsgrad ausseichnen.
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Weitere erläuternde Beispiele für bevorzugte Stabilisatorsysteme gemäß
der Erfindung sind die folgenden: Beispiele 5 - 10 50 100 Teile Vinylchloridhomopolymer
0,3 Teile Butylthiostannonsäure 0,80 Teile Dibutylzinn-bis-isooctyl-mercaptoacetat
6. 100 Teile Vinylchlorid/Vinylacetat-Mischpolymer 0,31 Teile Butylthiostannonsäure
0,85 Teile Di-n-octylzinn-bis-isooctyl-mercaptoacetat 7. 100 Teile Vinylidenchloridhomepolymer
0,51 Teile Butylthiostannonsäure 1,47 Teile Dimethylzinn-bis-isooctyl-mercaptoacetat
80 100 Teile Vinylchloridhomopolymer 0,42 Teile Butylthiostannonsäure 0,87 Teile
Di-n-octyl-zinn-bis-isooctyl-mercaptoacetat 9o 100 Teile Vinylchloridhomopolymer
0,29 Teile Octylthiostannonsäure 1,0 Teile Di-n-octyl-zinn-bis-isooctyl-mercaptoacetat
10o 100 Teile Vinylchloridhomopolymer 0,36 Teile Cyclohexylthiostannonsäure 0,87
Teile Di-n-octyl-zinn-bis-isooctyl-mercaptoacetat.
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In all den folgenden Beispielen enthielt das Polymersystem 2,6-Di-tert-butyl-p-cresol
als Hilfszusatz.
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Beispiel 11 Im Vergleichsversuch G wurde der zweite Stabilisator
Butylzinntris(isooctylmercaptoacetat) in einer Menge von 1,5 Teilen zugegeben. Es
war kein weiterer Stabilisator anwesend. Im Vergleichsversuch H war der erste Stabilisator
Dibutylzinnsulfid, welches in einer Menge von 1,5 Teilen anwesend war0 Es war kein
weiterer Stabilisator vorhanden. Im Vergleichsversuch J waren als Stabilisator 1,5
Teile Dibutylzinn-bis-isooctyl-mercaptoacetat anwesend.
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is war kein weiterer Stabilisator vorhanden.
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Im erfindungsgemäßen Versuch 11 waren zwei Stabilisatoren wie folgt
anwesend: Dibutylzinnsulfid 0,5 Teile Butylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat) 1,0
Teil gesamte Stabilisatormenge 1,5 Teile Die Resultate der Wärmestabilitätstests
sind in der Tabelle III angegeben:
Tabelle III Versuch Wärmestabilitätswert
Farbe nach dem in Minuten Mahlen G 30 7 II keine Wärmestabilität, 3 Material verfärbte
sich beim Mahlen auf eine Einstufung von 3 J 45 6 11 75 7 Aus Tabelle III ist ersichtlich,
daß der erfindungsgemäß durch gefUhrte Versuch 11 wesentlich besser ist als die
Vergleichsversuche G-J. 0 Er ergibt einen Wärmestabilitätswert von 75 min, was beträchtlich
länger ist als bei den Vergleichsversuchen0 Aus diesem Grunde ist die Zusammensetzung
viel länger wirksam als das beste bekannte Vergleichssystem. Weiterhin wird darauf
hingewiesen, daß die Farbe nach dem Mahlen 7 beträgt, was einen außergewöhnlich
guten Wert bedeutet.
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In weiteren Beispielen wurden die Wärmestabilitätswerte und die Farbe
nach dem Nahlen fUr weitere bevorzugte Systeme bestimmt, wobei weitere Stabilisatoren
wie folgt verwendet wurden:
Beispiele 12 - 15 12. Vinylchloridpolymer
100 Teile Butylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat) 1,0 Dibutylzinnsulfid 0,4 Wärmestabilitätswert,
Minuten 75 Parbe nach dem Nahlen 7 1)e Vinylchleridpolym.r 100 Teile Butylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat)
1,2 Dibutylzinnsulfid 0,3 Wärmestabilitätswert, Minuten 60 Farbe nach dem Mahlen
7 14. Vinylchleridpolymer 100 Teile Butylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat) 1,24
Dibutylzinnsulfid 0,56 Wärmestabilitätswert, Minuten 75 Parbe nach dem Mahlen 7
150 Vinylchloridpolymer 100 Teile Butylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat) 1,55 Dibutylzinnsulfid
0,7 Wärmestabilitätswert, Minuten 75 Farbe nach dem Mahlen 7 Aus den Beispielen
12-15 ist ersichtlich, daß der Wärmestabilitätswert des stabilisierten Systems außergewöhnlich
ist und daß die Farbe nach dem Mahlen 7 betrug, was wasserhell bedeutet.
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Weitere Versuche wurden mit den folgenden Stabilisatorsystemen ausgeführt:
Beispiele
16 - 20 160 Vinylchloridpolymer 100 Teile Octylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat)
1,0 Dibutylzinnsulfid 0,4 Wärmestabilitätswert, Minuten 75 Farbe nach dem Nhhlen
7 17. Vinylchloridpolymer 100 Teile Diphenylzinnsulfid 0,4 Butylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat)
1,0 Wärmestabilitätswert, Minuten 45 Farbe nach dem Mahlen 7 1 So Vinylchloridpelymer
100 Teile Butylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat) 1,0 Dimethylzinnsulfid 0,4 Wärmestabilitätswert,
Minuten 90 Farbe nach dem Mahlen 7 19. Vinylchloridpolymer 100 Teile Butylzinn-tris(isooctyl-mercaptoacetat)
1,0 Dioctylzinnsulfid 0,4 Wärmestabilitätswert, Minuten 75 Narbe nach dem Mahlen
7 200 Vinylchloridpolymer 10C Teile Butylzinn-tris(laurylmercaptid) 1,0 Dibutylzinnsulfid
0,4 Wärmestabilitätswert, Minuten 75 Farbe nach dem Mahlen Aus den Beispielen 16-20
ist ersichtlich, daß der Wärmestabilitätswert (wenn er in Verbindung mit der Farbe
nach dem Mahlen betrachtet wird) das erfindungsgemäßen Produkte in jedem Falle außergewöhnlich
ist.
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Der Wärmestabilitätswert der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen kann
beispielsweise dreimal so lange sein als derjenige der Zusammensetzungen, die nicht
alle die erfindungsgemäßen Bestandteile enthalten0