DE180428C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE-20«. GRUPPE

in BRAUNSCHWEIG.

Ausgleisungsweiche mit einer beweglichen Zunge. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Februar 1906 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine

Ausgleisungsweiche mit nur einer beweglichen Zunge, die .sich den bekannten gegenüber dadurch auszeichnet, daß sie ohne besondere Hilfsmittel aufschneidbar ist.

Wie der Grundriß (Fig. 2) zeigt, ist an der Stelle, an der die Nebenschiene b von der Fahrschiene α außerhalb des Fahrgleises abzweigt, in an sich bekannter Weise ein Herzstück c eingebaut,, das dem gegen die Spitze heranrollenden Rade sowohl die Weiterfahrt auf der Hauptschiene α wie auch den Übergang auf die Nebenschiene b gestattet. Auf der anderen Gleisseite, da, wo die Nebenschiene d auf der Innenseite sich an die Hauptschiene e anschließt, ist in ebenfalls bekannter Weise eine feste Zwangschiene f (Fig. ι und 3) angebracht, die, wenn das Abzweiggleis nicht benutzt werden soll, das auf der Haüptschiene e rollende Rad auf dieser und damit das ganze Fahrzeug im Hauptgleise festhält.

Ferner ist eine den Anschluß der Nebenschiene d an die Hauptschiene e vermittelnde flache Zunge g angeordnet, die bei h ihre Drehachse hat und die mittels einer Stellvorrichtung i beliebiger Art in die durch die Fig. 2 und 3 dargestellten Lagen gebracht werden kann. In der Lage nach Fig. 3 bleibt diese Zunge ohne jeden Einfluß auf das Fahrzeug, die Durchfahrt findet also in der vorher beschriebenen Weise statt. Wird aber die Zunge in die durch die Fig. 1 und 2 wiedergegebene Lage geschwenkt, so liegt sie sowohl auf der Zwangschiene f wie auf der benachbarten Hauptschiene e auf und findet an diesen ihre Unterstützung. Der Spurkranz des Rades läuft auf die Vorderkante k der Zunge g auf, so daß das Rad angehoben wird und auf der Zunge g weiterläuft. Infolgedessen drängt das Fahrzeug zur Schiene α hinüber und die auf ihr laufenden Räder gelangen durch das Herzstück c auf die Nebenschiene b, ■ welche Bewegung noch durch einen auf der Oberfläche der Zunge g an der Außenkante angebrachten erhöhten Rand/ unterstützt wird, der die Spurkränze nach dem Gleisinneren zu abdrängt.

Da die Lage der Zunge g in der Abzweigestellung keine ganz genaue zu sein braucht, sondern unbeschadet der Sicherheit etwas verändert werden kann, so ist die Anordnung eines Zungenspitzenverschlusses, wie ihn andere Weichen erfordern, entbehrlich. Da ein solcher nicht vorhanden ist, kann die Weiche von einem das Hauptgleis in Richtung der Zungenspitze befahrenden Fahrzeuge ohne weiteres aufgeschnitten werden, obwohl eine gegenüberliegende zweite Weichenzunge, die in anderen Fällen durch ihre Verdrängung aus der offenen- in die anliegende Stellung das Öffnen des Verschlusses und die Umstellung der ganzen Weiche besorgt, hier nicht vorhanden ist,

Claims (1)

1. Pa ten t-Anspruch:

   Ausgleisungsweiche mit einer beweglichen Zunge, einem an der Stelle der Abzweigung der nach außen verlaufenden Nebenschiene angeordneten Herzstück und einer an der gegenüberliegenden Schienenstelle vorgesehenen Zwangschiene, dadurch gekennzeichnet, daß die den Anschluß der zweiten Schiene (d) des Nebengleises vermittelnde, sich in geschlossener Stellung auf die Hauptschiene (e) auflegende Zunge (g) sich über die Zwangschiene (f) hinwegbewegt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.