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Beschreibung "Vorrichtung zum maschinellen Auszacken des Randes von
Werkstücken aus nichtmetallischen, band-oder blattförmigen Werkstoffen « In der
Leder-und Kunststoff verarbeitenden Industrie werden sowohl Handwerkzeuge wie Scheren,
Zangen u. dgl. wie auch Maschinenwerkzeuge verwendet, um aus blattförmigem Material
zugeschnittene Teile eines Erzeugnisses für bestimmte Falz-oder auch Umbugvorgänge
auszuzacken, so dass beim Umlegen des Randes dieses Teiles ein Anhäufen von Material
an dieser Stelle vermieden wird. Auch für einen glatten oder winkligen Endabschnitt,
wie beispielsweise zum Anspitzen von Gürtel-und Riemenenden, werden die genannten
Werkzeuge häufig verwendet
Die bekannten Maschinenwerkzeuge bestehen
im wesentlichen aus einem winklig gebogenen Messer und einer Gegenplatte, zwischen
welche der zu beschneidende Werkstückteil gelegt wird. Durch eine Hand-oder Fussbetätigung
werden das Messer und die Gegenplatte aufeinander zu bewegt und so der Schneidevorgang
durchgeführt.
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Ferner sind Maschinen zum Auszacken von Leder-oder Kunststoffteilen
(beispielsweise Hinterkappen von Schuhwerk) bereits bekannt, welche mit einem jeweils
gezackten Schneid-und Gegenmesser ausgestattet sind und eine Antriebswelle besitzen,
die eine Kupplung zum Stillsetzen der Maschine nach einer Umdrehung der Antriebswelle
trägt. Derartige Maschinen sind jedoch nicht nur sehr kompliziert und teuer sondern
auch in ihrem Arbeitsergebnis mangelhaft, während der Arbeitsvorgang mit Handwerkzeugen
nicht nur umständlich und unzulänglich sondern auf die Dauer auch sehr ermüdend
ist.
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Mit der vorliegenden Neuerung sollen die vorstehenden Nachteile der
bekannten Werkzeuge und Maschinen beseitigt werden.
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Darüberhinaus soll eine einfache und billige Vorrichtung geschaffen
werden, die vor allem betriebssicher ist und sowohl im Arbeitsergebnis als auch
in der Leistung den höchsten Anforderungen genügt ;
Zu diesem Zweck
bezieht sich die Neuerung auf die vorteilhafte Ausbildung einer Vorrichtung zum
maschinellen Beschneiden des Randes von Werkstücken aus nichtmetallischen, band-oder
blattförmigen Werkstoffen und insbesondere zum Auszacken des umzulegenden Randes
von Schuhschaftteilen, z. B. des Zwickeinschlages des über den Leisten gezogenen
Schaftes der Schuhspitze, unter Verwendung eines winklig gebogenen Stanzmessers
mit zugeordneter Gegenplatte.
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Das wesentliche Merkmal der Neuerung sieht vor, dass am oberen Teil
eines Traggestells ein elektrischer Hubmagnet in achsialer Ausrichtung zu einer
im unteren Teil dieses Traggestells auf-und abbeweglich gehaltenen und geführten
Gegenplatte angeordnet ist, so dass bei der Erregung dieses Magneten ein mit dem
Magnetkern verbundener Stössel zur Durchführung des Schneidhubes zentrisch gegen
die Oberseite der Gegenplatte zur Wirkung kommt, und dass der untere Traggestellteil
unterhalb der Gegenplatte eine vorstehende Konsole auf weist, die das Stanzmesser
auswechselbar an sich aufnimmt.
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Gemäss der Neuerung ist die Gegenplatte vorzugsweise in Form eines
Stanzringes ausgebildet, der gegebenenfalls auswechselbar an einer flanschartigen
Verbreiterung einer achsialen Führungsstange befestigt ist, welche entgegen der
Wirkung
einer Druckfeder innerhalb einer Bohrung des unteren Traggestellteils
achsiale Gleitbewegungen und ausserdem freie Drehbewegungen ausführen kanne so dass
durch Drehen des Stanzringes, was meist ohne Zutun der Bedienungsperson erfolgt,
der Stanzvorgang immer an einer anderen Stelle durchgeführt wird und. derart die
Abnutzung über die gesamte Ringfläche erfolgt, um die Lebensdauer wesentlich zu
erhöhen. Es können jedoch, falls gewünscht, auch geeignete Mittel vorgesehen werden,
um dem Stanzring bei jedem Hub eine kurze Drehbewegung zu erteilen.
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Ein Abrichten dieses Stanzringes kann durch einfaches Überdrehen über
einer Drehbank leicht erfolgen.
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Gemäss der Neuerung ist mittig an der Oberseite des Stanzringes bzw.
der diesen Stanzring tragenden Führungsstange eine Stellschraube für die Veränderung
der Hublänge des Stanzringes eingesetzt, die gegen die einen Anschlag für die obere
Begrenzung der Htubbewegung bildende untere Lagerung des Magnetstössels zur Anlage
kommt, während die Führungsstange die zugeordnete Druckfeder teilweise in einer
achsialen Blindbohrung übernimmt, so dass der untere aus der Führungsstange heraus
vorstehende Teil dieser Druckfeder sich über eine Dämpferplatte gegen den Kopf einer
Stellschraube abstützt, die vom unteren Traggestellteil gehalten ist und einen Anschlag
zur unteren Begrenzung der Hubbewegung bildet.
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Neuerungsgemäß ist zum Einschalten des Hubmagneten ein Einlösebügel
am unteren Traggestellteil unterhalb der Messerschneideebene beweglich gehalten,
der unter der Wirkung einer Feder steht, so dass bei der Verstellung dieses Bügels
durch die Bedienungsperson entgegen der Federwirkung und vorzugweise mittels des
zu-bearbeitenden Werkstückes oder eines Trägerteils desselben ein Endschalter betätigt
wird, der einen Stromkreis zum Hubmagneten schliesst.
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Bevorzugt ist gemäss der Neuerung das Stanzmesser auswechselbar an
einem Block angebracht, welcher seinerseits ebenfalls auswechselbar auf der Oberseite
der Konsole des Traggestells gehalten ist. Hierdurch ist es möglich, den Block mit
dem Stanzmesser auszutauschen, um ein Messer mit einer anderen Winkelneigung zu
verwenden, oder aber falls ein beschädigtes Stanzmesser gegen ein neues Stanzmesser
ausgewehselt werden soll, ohne dass die Fliessbandfertigung gestört wird. Zu diesem
Zweck sind neuerungsgemäss an der Konsole und dem Stanzmesserblock zueinander ausgerichtete
Passlöcher angeordnet, welche paarweise jeweils mittels eines Steckstiftes den Stanzmesserblock
auf der Konsole abnehmbar fixieren, wobei dieser Stanzmesserblock Spannlaschen erhält,
die durch Schrauben an der Konsole befestigt sind.
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Bevorzugt weisen diese Spannlaschen gemäss der Neuerung an ihrem dem
Stanzblock zugeordneten Ende je einen abgesetzten Schaft auf, der in einer entsprechenden
Bohrung des Stanzblokkes gleitbar eingesetzt ist, und sind an ihrem der Konsole
zugeordneten Ende je mit einem Langloch versehen, durch welches der Bolzenteil der
betreffenden Schraube hindurchtritt.
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Zur Abstützung des Werkstückes mit bestimmtem Abstand vor dem Stanzmesser
ist neuerungsgemäss ein Anschlagblech vorgesehen, welches gemeinsam mit dem Stanzmesser
durch Schrauben lösbar am Stanzmesserblock gehalten ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des neuerungsgemäss verwendeten Stanzmessers
sieht vor, dass die Schenkelenden desselben bogenförmig nach aussen verlaufen.
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Zur Erläuterung der Neuerung wird nachstehend eine beispielsweise
Ausführungsform der neuen Vorrichtung zum Auszacken bezw.
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Ausstanzen eines Zwickels aus dem überstehenden Randteil (Zwickeinschlag)
eines über den Leisten gezogenen und bis auf beschrieben die Spitze an die Brandsohle
gehefteten Schuhschaftes/, um das nachfolgende Zwicken der Schuhspitze mittels einer
geteilten Schere, wie sie bei Bettzwickemaschinen üblich ist, zu erleichtern. Dieser
Arbeitsvorgang ist bei spitzem Schuhwerk wegen der übermässig grossen Materialanhäufung
nur sehr schwer durchzuführen, wenn ein einwandfreier und flacher Schuhboden erzielt
werden soll.
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Es zeigt : Fig. l die Vorrichtung des Ausführungsbeispiels mit einem
eingelegten Schuh in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach
Linie a-b der Fig. l und Fig*3 einen Schnitt nach der Linie c-d-e-f der Fig. 2.
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Gemäss Fig. l wird aus einem auf das Stanzmesser 1 aufgelegten und
über den Messerrand überstehenden Zwickrand eines Schuhschaftes S, der bereits über
den Leisten L gezogen und geformt und bis auf die Spitze auch bereits an der Brandsohle
B hefestigt ist, von einem niedergehenden Stanzring 2 ein Zwickel in der Form des
Stanzmessers 1 (Fig. 2) ausgestanzt, um den späteren Zwickvorgang ander Schuhspitze
zu erleichtern und das Arbeitsergebnis zu verbessern. Das hochkant stehende Stanzmesser
1 bildet einen Winkel, dessen Schenkelenden 5 bogenförmig nach aussen verlaufen
und dann wieder nach innen abgekröpft sind.
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Das Stanzmesser 1 ist mit seinen Schenkelenden an einem Block 6 durch
Schrauben 7 befestigt. Mit den gleichen Schrauben ist auch ein Brandsohlen-Anschlagblech
8, das dem Stanzmesser 1 vorgelagert ist, mit dem Block 6 verschraubt, um zu verhindern,
dass der Zwickeinschlag bis an die Brandsohlenkante ausgeschnitten wird. Die gestrichelte
Linie X der Fig. 2 deutet die Aussenkante des Schuhschaftes und der schraffierte
Teil Z die Grösse des ausgestanzten Zwickels an. Der Block 6 ist auf einer vorgezogenen
Konsole
9 eines Traggestelles 10 aufgesetzt und in seiner Lage durch zwei Steckstifte 11
fixiert. Beiderseits wird der Block mittels Spannlaschen 12 und 13 gegen die Konsolfläche
niedergehalten, um ein Anheben durch den Stanzring 2 während des Stanzvorganges
zu verhindern. Zu diesem Zweck sind die Spannlaschen 12, 13 in ihrem oberen Teil
mit einem abgesetzten Schaft 14 und ihrem unteren Teil mit einem Langloch 15 versehen
(Fig. 3).
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Jeder Stift 14 greift in eine entsprechende Bohrung 14a des jede Blockes
6 ein, während/der Spannlaschen 12 und 13 mittels einer durch das Langloch 15 hindurchgeführten
Flügelsohraube 20 an der Konsole festgeklemmt wird und so den Block 6 gegen die
obere Auflagefläche der Konsole 9 niederhält. Es ist ohne weiteres verständlich,
dass auf diese Weise nach Lösen der Flügelschrauben 20 die Spannlaschen 12,13 mit
den Stiften 14 von dem Block 6 gelöst werden können, so dass dieser sofort aus der
Vorrichtung herausgenommen werden kann. Der komplette Messerblock kann nun durch
einen anderen ausgewechselt werden, ohne hierbei die Fliessbandfertigung bei einer
möglichen Beschädigung oder bei einem abgenutzten Stanzmesser zu unterbrechen.
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Das Traggestell 10 ist an seinem unteren Teil lOb mit einer senkrechten
Bohrung 16 versehen, in der sich eine Führungsstange 17 mit einer flanschartigen
Verbreiterung 18, an die der Stanzring 2 mittels Schrauben 19 befestigt ist, lose
drehbar bewegt.
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Eine ebenfalls in dieser Bohrung 16 gehaltene Druckfeder 21 hält die
Führungsstange 17 in ihrer oberen, durch eine Stellschraube 22 begrenzten Lage.
Nach unten wird diese Feder 21 von einer weiteren Einstellschraube 23 gestützt,
die auch gleichzeitig mit ihrem verbreiterten Kopf 24 und einer Dämpfungsplatte
25 die untere Begrenzung der Bewegung der Führungsstange 17 nach erfolgtem Stanzhub
bildet. Durch die Einstellschraube 23 ist es weiterhin möglich, die untere Begrenzung
des Stanzhubes so einzustellen, dass mit Sicherheit der Zwickel abgetrennt wird,
ohne dass hierbei der Stanzring 2 mehr als notwendig in die Messerschneide eindringt.
Die untere Hubbegrenzung erfolgt durch Auftreffen der Führungsstange 17 mit ihrer
unteren Stirnseite 31 auf die Dämpfungsplatte 25.
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Ähnlich einer Schwenkarmstanze lässt sich der Stanzring 2 um die Achse
der Führungsstange 17 drehen, um den Stanzvorgang immer an einer anderen Stelle
durchführen zu können. Der Stanzring weist dadurch eine sehr hohe Lebensdauer auf.
Die Schuhspitze mit dem überstehenden Zwickeinschlag wird in |
der in Fig. l dargestellten Lage der Vorrichtung dargeboten, wobei die Brandsohle
B das Anschlagblech 8 berührt. Weiter unten berührt die Brandsohle auch fast gleichzeitig
einen Einlösebügel 26, der in seine Ruhestellung durch eine Feder 27 in seiner vorderen
Lage gehalten ist, die durch einen Ring 32 begrenzt wird. Nach dem Eindrücken des
Bügels 26 nach rückwärts
infolge einer Schwenkbewegung des Schuhes
um den oberen Anlagepunkt am Anschlagblech 8 wird der Endschalter 4 betätigt, der
nun einen elektrischen Stromkreis zu einem am oberen Traggestellteil lOb gehaltenen
Hubmagneten 3 schliesst, so dass unter Beeinflussung dieses Hubmagneten 3 ein mit
dem Magnetanker 28 verbundener Stössel 29 eine rasche Bewegung nach unten durchführt
und so über die Stellschraube 22 nach Überwindung der Kraft der Druckfeder 21 einen
Zwickel aus dem Zwickeinschlag ausstanzt. Der Stössel 29 ist durch ein Lager 30
geführte das auch gleichzeitig die obere Begrenzung der Hubbewegung des Stanzringes
2 oberhalb der Stellschraube 22 darstellt.
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Der Block 6 wie auch die Konsole 9 sind mit Löchern 33, 34 versehen,
um den Stanzabfall nach unten aus der Vorrichtung heraus abführen zu können.
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Schutzansprüche :