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Nähmaschine mit einer Vorrichtung zum Durchschneiden der aufeinanderfolgende
Werkstücke verbindenden Fadenkette Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit einer
Vorrichtung zum Durchschneiden der Fadenkette und gegebenenfalls auch eines Verstärkungsstreifens,
durch die die hintereinander bearbeiteten Werkstücke, z. B. Säcke aus Jute, Papier
o. dgl., miteinander verbunden sind.
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Maschinen mit solchen Vorrichtungen sind an sich bekannt; das Einschalten
der Schneidvorrichtungwird auf die mannigfachsteWeise bewirkt. Dem inneren Aufbau
nach gehört der Erfindungsgegenstand zu jener Gattung, bei der die Schneidvorrichtung
durch einen Taster aus- und eingerückt wird. Die Aufgabe des Tasters wurde verschiedentlich
auch dem Stoffdrückerfuß der Nähmaschine selbst zugeteilt. Das Ein- und Ausschalten
der Schneidvorrichtung erfolgt dadurch, daß sich ein Taster oder auch der Stoffdrückerfuß
senkt bzw. hebt, sobald die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Werkstücken vorhandene
Lücke herankommt bzw. herausrückt. Durch das Senken .des Tasters oder Einrückers
wird die Schneidvorrichtung eingeschaltet. Sobald dann das nächste Werkstück unter
den Einrücker gelangt und ihn hierdurch anhebt, wird auch die Schneidvorrichtung
wieder ausgeschaltet.
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Die bekannten Ausführungsformen dieser Art weisen jedoch zwei große
Nachteile auf. Insoweit der Stoffdrückerfuß das Ein- und Ausschalten der Schneidvorrichtung
bewirkt, arbeitet sie nur sehr , unzuverlässig. Das kommt daher, daß der Stoffdrückerfuß
zum Einschalten der Vorrichtung eine bestimmte Mindesthöhe (oder besser Tiefstellung)
über der Stichplatte erreichen muß. Die Höhenlage, in der die Schneidvorrichtung
eingeschaltet werden kann, ist also niedriger als die Werkstoffdicke. Der Einrücker,
in diesem Falle der Stoffdrückerfuß, muß demgemäß diese Einrückhöhe unbedingt erreichen,
sonst arbeitet der Schneidapparat nicht. Diese Einrückhöhe wird nun durch zwei Faktoren
bestimmt. Einmal durch die Konstruktion der zur Schneidvorrichtung gehörigen Kupplung,
z. B. einer Schneidenkupplung, bei der die Kupplungsglieder mit
Schneiden
ausgerüstet sind, zum andern aber durch die Dicke der Fadenkette, gegebenenfalls
zuzüglich der des Verstärkungsstreifens. Die Dicke der Fadenkette schwankt jedoch,
da das z. B. zum Nähen von Säcken verwendete Fadengut (Jute, Sisal o. dgl.) nicht
von gleichmäßig dicker Beschaffenheit ist, wie allgemein bekannt. Die z. B. zur
Herstellung von Papiersäcken üblichen Verstärkungsstreifen bestehen vorwiegend aus
Kreppapier. Wenn dessen Dicke im allgemeinen auch gleichbleibt, so kann sich die
Dicke des Verstärkungsstreifens doch häufig dadurch ändern, daß der Kreppstreifen
infolge Stauungen oder sonstige die einwandfreie Zuführung hemmenden Momente stellenweise
dicker wird. Also auch die Stärke des Verstärkungsstreifens schwankt. Infolgedessen
wird der Stoffdrückerfuß sehr häufig daran gehindert, die für das Einschalten der
Kupplung für den Schneidapparat erforderliche tiefste Stellung zwischen aufeinanderfolgenden
Werkstücken einzunehmen. Das hat zur Folge, daß sehr oft die Werkstücke nicht von
der an der Maschine befestigten Schneidvorrichtung getrennt -werden und daher diese
Arbeit nachträglich von Hand bewirkt werden muß, was natürlich durchaus unerwünscht
ist.
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Ein weiterer Mangel, der auch für die mit einem besonderen Taster
zum Bedienen der Schneidv orrichtung ausgerüsteten Maschinen zutrifft, ist darin
zu sehen, daß nach Einrücken der Schneidvorrichtung diese dauernd arbeitet, also
die zwischen den aufeinanderfolgenden Werkstücken vorhandene Verbindung aus Fadenkette
und Verstärkungsstreifen in zahlreiche kleine Teile zerschneidet, und zwar so lange,
bis das Einrückglied (Taster, Stoffdrückerfuß) durch das folgende Werkstück wieder
angehoben und dadurch die Schneidvorrichtung wieder ausgerückt wird. Dadurch tritt
natürlich eine ganz unnötige vorzeitige Abnutzung der Schneidmesser und der Kupplungsglieder
ein, die ebenfalls sehr unerwünscht ist.
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Diese Mängel sollen nun durch den Erfindungsgegenstand vollkommen
beseitigt werden, indem das Bestimmen der Einrückzone unabhängig von der Geschicklichkeit
des Arbeiters gemacht wird, ohne daß das Schneidwerkzeug überflüssige Arbeitshübe
ausführt.
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Zu diesem Zweck soll nach der Erfindung eine Nähmaschine mit einer
mit Schneidenkupplung ausgerüsteten, sich selbsttätig ein-und ausrückenden Vorrichtung
zum Durchschneiden der aufeinanderfolgende Werkstücke verbindenden Fadenkette o.
dgl. so eingerichtet werden, daß die Schneidvorrichtung ein- und wieder ausgerückt
wird, wenn der Taster auf seinem Wege von einer Endlage zur anderen einen bestimmten
Wegabschnitt durchläuft.
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Zwar hat man schon früher die oben aufgezeigte Aufgabe gestellt und
gelöst, allerdings mit grundsätzlich abweichenden Mitteln. Gegenüber dieser früheren
Lösung zeichnet sich der erfindungsgemäß eingeschlagene Weg durch einen wesentlich
einfacheren Ausbau der Einrichtung aus.
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Neben diesem Vorteil, der sich insbesondere hinsichtlich der Senkung
der Herstellungskosten und der Erhöhung der Betriebssicherheit auswirkt, besteht
noch der sehr erhebliche Vorteil der größeren Betriebsbereitschaft, indem die neue
Einrichtung im gleichen Takt mit der Nadel arbeitet, während bei der vorbekannten
Bauweise die Schneidvorrichtung nur halb so schnell arbeitet, indem auf zwei Nadelhübe
ein Schnitthub folgt, so daß sich das Werkstück an der Schneidvorrichtung, insbesondere
am Schneidmesser, stauchen muß.
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Bei dem Gegenstand der Erfindung bleibt die Schneidvorrichtung in
bekannter Weise außer Betrieb, solange der Taster auf- dem Werkstück entlang gleitet.
Senkt er sich zwischen den aufeinanderfolgenden Werkstücken, so durchläuft er auf
seinem Wege nach seiner tiefsten Stellung eine Zone, in der die Schneidvorrichtung
in Betrieb gesetzt wird.
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Während nun bei den bekannten Einrichtungen dieser Art das Einrückglied
dauernd in der Einrückstellung verharrt und die Schneidvorrichtung infolgedessen
ständig arbeitet, senkt sich gemäß der Erfindung der Taster undEinrücker noch Zweiter
nach unten und schaltet dabei die Schneidvorrichtung wieder aus. Rückt nun das nächste
Werkstück heran, so wird zunächst wieder der Taster und Einrücker angehoben, schaltet
innerhalb der bestimmten Zone die Schneidvorrichtung wieder ein und beim weiteren
Anheben wieder aus. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Schneidvorrichtung bei
Zu-und Ablauf eines jeden Werkstückes immer mir für kurze Zeit eingeschaltet wird
und daher im allgemeinen nur einen bis höchstens zwei Schnitthübe je Senken und
Heben ausführt. Dadurch werden die Schneidmesser und die Kupplungsglieder natürlich
ganz erheblich geschont und deren Betriebssicherheit und Betriebsdauer erhöht, insofern
als nunmehr keine Gefahr mehr besteht, daß durch -viele kleine Abschnitte der Verbindungskette
oder des Verstärkungsstreifens die Zuführungen für das Werkstück verstopft werden.
Dieser Mangel machte früher sich deshalb stets unangenehm bemerkbar, weil bei solchen
Verstopfungen der Zuführungen
die Maschine unbedingt zwecks keinigung
außer Betrieb gesetzt werden mußte. Dies bedeutete aber Verlust an Zeit. Ein solcher
Nachteil fällt beim Erfindungsgegenstand indessen fort, da die Schheidvorrichtung,
wie dargelegt, ja immer nur kurze Zeit in Betrieb ist und dabei nur r bis z Schnitthübe
ausführt. Ist z. B. die Lücke zwischen zwei aufeinanderfolgenden Werkstücken sehr
groß, so wurde bisher die Verbindungskette bzw. der Verstärkungsstreifen, wie oben
schon erwähnt, in viele kleine Teile zerschnitten.
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Gemäß der Erfindung jedoch werden Kette bzw. Verstärkungsstreifen
nur in dem einmal eingestellten Abstand von der Werkstückkante abgeschnitten. Das
dazwischenliegende Stück des Streifens wird jedoch nicht zerschnitten, sondern fällt
als ganzer Streifen heraus. Die Messer und Kupplungsglieder bleiben daher geschont.
Durch einige Übung läßt sich leicht erreichen, daß die Lücken zwischen den einzelnen
Werkstücken gerade so groß gehalten werden, daß der Taster nur bis zur Einrückstellung
,gelangen kann, nicht aber bis zu seiner untersten Totlage, um sodann von dem folgenden
Werkstück gleich wieder angehoben zu werden. In diesem Falle schneidet die Vorrichtung
nur ein einziges Mal. Indessen ist die Einhaltung eines solch günstigen Abstandes
ohne besondere Hilfsmittel' auf die Dauer nicht möglich.
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Das sichere Arbeiten der neuen Schneidvorrichtung wird gemäß der Erfindung
dadurch erreicht, daß die tiefste Endlage des schwingbaren Tasters unterhalb der
Stichplattenoberfläche liegt. Somit kann auch die Einrück- oder Schneidzone, die
der Taster gemäß der Erfindung durchläuft, tiefer als die Stichplattenoberfläche
gelegt werden. Dadurch ist man vollkommen unabhängig von der Stärke bzw. Dicke der
einzelnen Werkstücke, wie dies bei manchen der früheren Ausführungsformen noch der
Fall war, bei denen die Stärke der Werkstücke bzw. der Verbindungsnaht als Grenzwerte
für das Einschalten der Schneidvorrichtungen gewählt worden waren. Mit der neuen
Schneidvorrichtung wird sicheres Schneiden gewährleistet, ob nun Werkstücke größerer
oder geringerer Dicke zur Bearbeitung gelangen. Das kommt daher, daß das Einrückglied
ausgehend von der unteren Endlage bei Erreichen der Stichplattenoberfläche bereits
die Schneidzone durchlaufen hat und daher die Schneidvorrichtung schon wieder ausgeschaltet
ist.
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Der Taster wird in bekannter Weise von einem unter Federwirkung .stehenden
Hebelarm getragen, der gemäß der Erfindung eine Steuerkurve trägt. Diese Steuerkurve
wirkt mit einem Einrücker zusammen, der fest mit dem einen Kupplungsteil der Schneidvorrichtungskupplung
verbunden ist. Mit dem Taster hebt und senkt sich auch dessen Hebelarm; und dabei
wird die Steuerkurve unter dem Einrücker der Kupplung vorbeigeführt. Gemäß der Erfindung
besitzt die Steuerkurve weiterhin noch eine zweckmäßig muldenartige Vertiefung,
in die sich der unter Federwirkung stehende Einrücker senkt und dabei die Kupplung
für die Schneidvorrichtung einrückt. In diesem Augenblick also befindet sich der
Taster selbst bereits unterhalb der Stichplattenoberfläche. Die Länge der Mulde
in der Steuerkurve bestimmt also auch die Schneidzone und vor allem deren Größe.
Nur soll gemäß der Erfindung die Schneidzone zweckmäßig unterhalb der Stichplattenoberfläche
liegen, was jedoch nicht ausschließt, daß in besonders gelagerten Fällen die Schneidzone
an anderer Stelle eingeschaltet werden kann.
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Der Taster erhält zweckmäßig die Form eines Gleitschuhes mit aufgebogenen
Enden. Dieser Gleitschuh soll in Richtung des Stoffvorschubes einstellbar sein.
Dadurch kann die Länge der über die Kanten des Weckstücks vorstehenden Sicherheitsabschnitte
der Fadenkette mit oder ohne Verstärkungsstreifen den jeweiligen Erfordernissen
angepaßtwerden.
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Aus Gründen des leichten Ein- und. Ausbaues sollen gemäß der Erfindung
die Schneidvorrichtung, deren Kupplung sowie der Hebelarm des schwingbaren Einrückgliedes
gemeinsam auf einem Böckchen gelagert werden, so daß also die Schneidvorrichtung
mit samt Zubehör als Ganzes ein- und ausgebaut werden kann. Das Böckchen kann am
Maschinengestell befestigt werden. Die betreffende Maschine kann natürlich auch
ohne die Abschneidvorrichtung arbeiten.
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Neben der Schonung der Schneidmesser und Kupplungsglieder wird mit
dem Erfindungsgegenstand ferner noch erreicht, daß nunmehr auch der Abfall an Faden-
und Verstärkungsstreifen in sehr geringen Grenzen gehalten werden kann. Dies wird
durch eine Vorrichtung erreicht, mit deren Hilfe die einzelnen Werkstücke in einem
solchen Abstand hintereinander der Nähstelle zugeführt werden, daß die Schneidvorrichtung
nur einen Schneidhub für die Trennung benötigt. Damit sind zugleich die Längen der
überstehenden Abschnitte bestimmt, die zur Sicherung des Nahtanfangs und des Nahtendes
dienen. Diese beiden Abschnittlängen ergeben den Gesamtabstand zwischen den aufeinanderfolgenden
Werkstücken. Durch die neue Vorrichtung ist die Möglichkeit gegeben, diesen
Abstand
genau einzuhalten, so daß nur ein geringer Abfall an Fadengut usw. anfällt. Bei
der bisherigen Arbeitsweise war, man stets auf die Geschicklichkeit der Arbeiterin
angewiesen, die bemüht sein mußte, die Abstände ohne besondere Hilfsmittel gleichmäßig
einzuhalten, sofern man nicht besondere Zuführungsbänder verwenden wollte, die jedoch
in der Anschaffung sehr teuer sind. Ist der Abstand zu groß, so fällt zuviel Material
an Faden und Verstärkungsstreifen als Abfall ab, da die überstehenden Nahtverschlußabschnitte
natürlich nicht beliebig lang sein dürfen. Ist aber andererseits die Lücke -zwischen
den einzelnen Werkstücken zu klein, so besteht wieder die Gefahr, daß der Taster
nicht in die Einrückstellung gelangen kann und die Schneidvorrichtung dann nicht
arbeitet. Mit der neuen Vorrichtung aber wird erreicht, daß die Abstände zwischen
den einzelnen Werkstücken weder zu lang noch zu kurz ausfallen, vielmehr auf jeden
Fall eine Mindestlänge eingehalten wird.
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Gemäß der Erfindung wird diese neue Vorrichtung, im folgenden Abstandregler
genannt, zweckmäßig am Stoffdrückerfuß der Nähmaschine in Vorschübrichtung schwingbar
gelagert und besteht im wesentlichen aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen.
Einer davon ist an einem Lappen des Stoffdrückerfußes schwingbar gelagert und steht
unter Wirkung einer Feder, die diesen Arm in ungefähr lotrechte Stellung (Ausgangsstellung)
drängt. Das untere Ende dieses Armes steht dabei in eine Ausnehmung der Stofftrageplatte
vor. An diesen Arm ist der zweite, vorzugsweise bügelartig gewölbte Teil angelenkt,
der sich in Vorschubrichtung erstreckt und ebenfalls unter Wirkung einer Feder steht,
die ihn gegen seine Unterlage preßt. An seinem Ende trägt dieser Bügel eine in Vorschubrichtung
verstellbare Anschlagplatte.
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Die neue Vorrichtung arbeitet in folgender Weise. Sobald z. B. ein
Sack o. dgl., der erste, zugeführt wird, gibt der lotrechte Arm des Abstandreglers
in Vorschubrichtung nach und gelangt dann mit seinem unteren Ende auf die Oberfläche
des Werkstückes, auf der er mitsamt dem angelenkten Bügel entlang gleitet. Am Ende
des Werkstückes schnappt jedoch der Arm in seine Ausgangsstellung zurück, während
der Bügel noch auf dem Werkstück bis zu dessen Ende entlanggleitet. Inzwischen wirdschon
dasnächste Werkstück an dem Arm des Abstandreglers zum Anschlag gebracht. In dem
Augenblick, in dem auch der Bügel von dem vorletzten Werkstück abgleitet, wird das
nächste Werkstück vorgeschoben, Lind zwar so, daß der Anschlag des Bügels immer
in Eingriff mit der hinteren Kante des vorletzten Werkstückes bleibt. Damit wird
zwangsläufig immer der gleiche Abstand zwischen den einzelnen Werkstücken gehalten.
Der Abstandregler trägt somit sehr wesentlich zur Erreichung des Zieles der Erfindung
bei, insbesondere bezüglich der Schonung der Schneidmesser und der Verminderung
des Abfalles an Faden-und Streifengut, und zwar in sehr einfacher Weise. Die neue
Maschine ist sehr einfach zu bedienen und erleichtert in hohem Maße der Maschinenbedienung
die Arbeit.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes unter
Fortlassung nebensächlicher Teile dargestellt; es zeigen Abb. i die neue Nähmaschine
in Stirnansicht, teilweise geschnitten, Abb. 2 eine entsprechende Seitenansicht,
in der der Stoffdrückerfuß und die Stichplatte strichpunktiert angedeutet wurden,
Abb. 3 bis 5 in schaubildlicher Darstellung die Arbeitsweise der neuen Schneidvorrichtung
und Abb. 6 bis 8 die des Abstandreglers.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Maschine einen Sockelteil
i zur Aufnahme der unteren Stichbildewerkzeu.ge und einen überhängenden Maschinenarm2
zur Aufnahme der Nadel 3 nebst Zubehör auf.
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Gemäß der Erfindung ist auf dem Maschinensockel i ein Böckchen 4 befestigt,
das zur Lagerung der sämtlichen Teile der Schneidvorrichtung dient. Hierzu gehört
zunächst das untere feste Messer 5, das mit dem beweglichen Obermesser 6 zusammenarbeitet.
Dieses wird von einem Arm 7 getragen, der mit dem Träger 8 für den zugehörigen Kupplungsteil
9 starr verbunden ist. Der Kupplungsteil 9 schwingt um einen Bolzen io, der im Kopf
des auf der Schwingwelle 29 befestigten Trägers 8 gelagert ist.
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Abb. 2 zeigt die Schneidvorrichtung in Ruhestellung und damit die
Ausschaltstellung. Das mit dem Kupplungsteil 9 zusammenwirkende Gegenstück i i wird
von einem Hebelarm 12 getragen, der um eine in Lagerstellen 13, 14 des Lagerböckchens
4. gelagerten Achse 15 schwingt. Um dieselbe Achse schwingt auch ein Hebelarm 16,
der mit dem Hebelarm 12 starr verbunden ist, z. B. mit demselben ein gemeinsames
Gußstück bildet. Der Hebelarm 16 trägt an seinem Ende in bekannter Weise einen Kugelzapfen
17, der von dem Kopf 18 einer Exzenterstange i 9 umfaßt wird. Der Exzenterbügel2o
dieser Stange i9 umfaßt das Exzenter 2,1, das auf der im Maschinensockel i gelagerten
Ha uptwelle 2 befestigt ist. Wenn also die Hauptwelle2z umläuft, werden mittels
des Exzenterantriebs die Hebelarme 16 und 12 mit dem
Kupplungsteil
i i in Schwingung versetzt. Die Kupplungsteile 9 und ii weisen Schneiden 53, 54
auf, die zwecks Einschalten der Schneidvorrichtung in Eingriff gebracht werden.
Diesen Schaltvorgang bewirkt der Taster 23, der sich unter dem Einfluß der unter
ihm hindurchlaufenden Werkstücke heben und senken kann. Hebt sich dieser Taster
23, so wird die Schneidvorrichtung zuerst ein- und dann gleich wieder ausgeschaltet.
senkt er sich dagegen, so wird die Schneidvorrichtung wiederum zunächst ein- und
wieder ausgeschaltet. Der Taster 23 ist an Seinem Träger 24 und dieser an dem Ende
eines Hebelarmes 25 einstellbar befestigt. Zweckmäßig wird dem Taster 23 die Form
eines Gleitschuhes mit aufgebogenen Enden gegeben. Durch Einstellen des Tastgliedes
23 in der Vorschubrichtung kann das Eintreten des Schaltvorgangs zu einem späteren
bzw. früheren Zeitpunkt bewirkt werden. Auch die Größe der Winkel, die die aufgebogenen
Enden des Tasters zurWaagerechten bilden, sind von Einfluß auf den Zeitpunkt der
Ein- und Ausschaltung. Man hält diese Winkel z#3 eckmäßig nicht zu stumpf und nicht
zu spitz. Der richtige Wert wird im Wege des Versuchs ermittelt. Die einstellbare
Befestigung des Tasters 23 an seinem Träger 24 und des Trägers an dem Hebelarm 25
erlaubt leichte und daher schnelle Feineinstellung in waagerechter und lotrechter
Richtung.
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Der Hebelarm 25 bildet einen Teil eines Bügels 26, der, das Böckchen
4 umgreifend, bei 27, 28 lose auf der Schwingwelle 29 des Lagerböckchens 4 gelagert
ist. Der Bügel 26 besitzt ferner einen nach aufwärts gerichteten Arm 3o, der unter
Wirkung einer Feder 31 steht, die gegen das Böckchen 4 abgestützt ist. Diese Feder
drängt den Arm 30 und damit auch den Hebeiarm 25 samt dem Taster 23 gegen
dessen Unterlage (z. B. Werkstück 32) bzw. in seine unterste Endlage. Um die Spannung
der Feder 31 nach Bedarf regeln zu können, ist der Federspannteller 33 einstellbar
an dem Arm 3o befestigt, z. B. mittels Schraube 34. Mit dem Arm 30 ist ferner
einstellbar eine Steuerkurve 35 verbunden. Mit dieser Steuerkurve 35 wirkt ein am
Kupplungsglied 9 befestigter Einrücker 36 zusamrnen. Das Kupplungsglied 9 steht
seinerseits unter Wirkung einer Feder 37, die es nach unten drückt und damit den
Einrücker in ständigem Eingriff mit der Steuerkurve 35 hält.
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In Abb. 3 bis 5 ist die schematische Arbeitsweise der Schneidvorrichtung
dargestellt. Die Steuerkurve 35 wird beim Heben und Senken des Tasters 23 unter
dem Einrücker 36 vorbeigeführt. Der Hebelarm 25 und der Arm 30 schwingen dabei um
die Schwingachse 29, und die Oberfläche der Steuerkurve 35 ist entsprechend einem
Radius um die Mittelachse der Schwingwelle 29 gewölbt. Die Bahn der Steuerkurve
weist zwischen dem Hauptteil 35a und dem Endteil 35c, die überhöht ausgebildet sind,
eine kleine muldenartige Vertiefung 35b auf. Solange der Einrücker 36 auf den überhöhten
Teilen der Kurvenbahn entlang gleitet, hält er die Kupplungsglieder 9 und i i außer
Eingriff. Während dieser Zeit befindet sich also entweder ein Werkstück 32 unter
dem Taster 23 (Abb. 3), wobei der Teil 35a der Steuerkurve mit dem Einrücker 36
zusammenwirkt; oder aber der Taster hat seine unterste Endlage erreicht, in der
gemäß der Erfindung die Schneidvorrichtung ebenfalls ausgerückt sein soll, wobei
der Teil 35c der Steuerkurve in Eingriff mit dem Einrücker 36 steht (Abb. 5). Zwischen
diesen beiden Stellungen befindet sich eine Zone 38, in der die Kupplungsteile 9
und i i in Eingriff kommen. Diese Zone 38 entspricht als Winkelwert genau demjenigen,
der durch die Verbindung der Begrenzungspunkte der muldenförmigen Vertiefung 35b
mit der Mittelachse der Schwingwelle 29 erhalten wird unter Berücksichtigung der
jeweiligen Entfernung vom Mittelpunkt der Achse 29 (Abb. 4). Diese Zone 38 ist in
Abb. 4 schraffiert dargestellt. Zum Vergleich wurde der Winkelwert 3811 bzw. die
Größe des entsprechenden Winkels herausgezeichnet, der durch die Verbindung der
Begrenzungspunkte der muldenförmigen Vertiefung 35b mit dem Mittelpunkt der Schwingwelle
29 erhalten wird, wobei die Schenkel dieses Winkels über die Steuerkurve hinaus
verlängert wurden. Gelangt also der Einrücker 36 in die muldenförmige Vertiefung
35b der Steuerkurve, so bringt er dadurch die Schneide 53 des Kupplungsteils 9 in
Eingriff mit der Schneide 54 des Kupplungsteils i i, wodurch die Schneidvorrichtung
eingeschaltet wird.
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In Abb. 3 ist gerade ein Werkstück in der Maschine, auf dessen Oberfläche
die Sohle des Tasters 23 aufliegt. Die Schneidvorrichtung ist ausgeschaltet, weil
der Einrücker auf dem überhöhten Teil 35a der Steuerkurve ruht.
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In Abb. 4 dagegen hat sich der Einrücker 36 in die muldenförmige Vertiefung
35b gesenkt und dadurch die Schneiden 53 und 54 in Eingriff gebracht. Man sieht,
daß jetzt kein Werkstück mehr unter dem Taster 23 liegt, der vielmehr mit der Sohle
die Zone 38 erreicht hat und durch seine Senkung den Teil 35b in den Bereich des
Einrückers 36 gebracht hat. In Abb.4 ist deutlich erkennbar, daß .die obere Begrenzung
der Zone 38 knapp unterhalb der Oberfläche der Stichplatte 39 liegt.
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In Abb. 5 hat die Sohle des Tasters 23 die
unterste
Endlage erreicht, in der gemäß der Erfindung die Schneidvorrichtung wieder ausgerückt
sein soll. Bei - dieser Stellung ruht, wie aus Abb. 5 ersichtlich, der Einrücker
36 auf dem überhöhten Endteil 35c der Steuerkurve auf und hält dadurch die Schneiden
53 und 54 außer Eingriff. Die Nähmaschine konnte also jetzt leer @i eiterlaufen,
ohne daß die Schneidvorrichtung arbeiten würde, im Gegensatz zti allen bisherigen
Ausführungen derartiger Schneidvorrichtungen. Beim Zuführendes nächsten Werkstücks
würde also zunächst wieder ein Schneidhub erfolgen, der das überstehende Ende des
in Abb. 5 eingezeichneten Verstärkungsstreifens auf das richtige Maß verkürzen würde.
Kurz danach wäre dann wieder der Zustand gemäß Abb. 3 erreicht.
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Die Schrauben 40 (Abb. 2) und 41, 42 (Abb. i) dienen zur Feineinstellung
der Kupplungsteile 9 und i i. Die Schraube 4,3 (Abb. 2) begrenzt die Endstellung
des Trägers 8 für den Kupplungsteil 9, in die er nach Ausschalten der Schneidv orrichtung
unter Wirkung der Feder 44 zurückgedrängt wird. Dadurch kann die Öffnung des Obermessers
6 der jeweiligen Werkstückdicke leicht angepaßt werden.
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Am Stoffdrückerfuß 45 (Abb. i) ist ein Lappen 46 befestigt, an dem
ein Abstandregler 47, 48 angelenkt ist. Der Arm 47 wird unter Wirkung einer Feder
49 in nahezu lotrechte Lage gedrängt. Seine Endstellung wird durch einen an dem
Lappen 46 befestigten Anschlag So bestimmt. Am unteren Ende des Armes 47 ist der
Bügel 48 angelenkt, der durch eine Feder 51 gegen seine Unterlage gedrückt wird.
Schließlich ist am freien Ende des Bügels 48 ein Anschlag 52 einstellbar befestigt.
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In den Abb.6 bis 8 ist die Arbeitsweise des neuen Abstandreglers schematisch
dargestellt.
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In Abb. 6 läuft gerade ein Werkstück unter dein Abstandregler hindurch.
Sowohl der Arm 47 als auch der Bügel 48 liegen gleitend auf dem Werkstück auf.
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In Abb. 7 ist die Hinterkante des Werkstücks WI unter dem Arm 47 hindurchgelaufen
und hat ihn freigegeben, so daß er unter der Wirkung der Feder 49 seine Ausgangsstellung
einnehmen kann. Nunmehr kann schon das nächste Werkstück W2 an dem Arm 47 zum Anschlag
gebracht werden.
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In Abb. 8 hat das Ende des Werkstücks WI auch den Bügel 48 verlassen.
In diesem Augenblick wird nun das Werkstück W;= unter den Stoffdrückerfuß geschoben
und dadurch vom Stoffschieber erfaßt, und zwar in dem Abstand L vom vorherigen Werkstück
W'; denn da der Anschlag 52 an dem vorherigen Werkstück W' zur Anlage kommen soll,
kann das folgende Werkstück nur in dem Abstand L den Nähwerkzeugen zugeführt werden.
Auf diese einfache Weise läßt sich bequem ein gleicher Abstand zwischen aufeinanderfolgenden
Werkstücken einhalten. Dieser Abstand kann so eingestellt werden, daß ' zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Werkstücken nur ein Schneidhub erfolgt, wodurch die Schonung
der Messer und der Kupplungsglieder und damit deren Lebensdauer noch weiter begünstigt
werden kann.
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Die neue Sehneidvorrichtung ist im Aufbau sehr einfach und daher sehr
betriebssicher.