DE1796305B1 - Verfahren zur elektrolytischen abscheidung von mangandioxiddepolarisator fuer glavanische trockenzellen aus sauren mangan(ii)-salzloesungen - Google Patents

Verfahren zur elektrolytischen abscheidung von mangandioxiddepolarisator fuer glavanische trockenzellen aus sauren mangan(ii)-salzloesungen

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DE1796305B1 DE19671796305 DE1796305A DE1796305B1 DE 1796305 B1 DE1796305 B1 DE 1796305B1 DE 19671796305 DE19671796305 DE 19671796305 DE 1796305 A DE1796305 A DE 1796305A DE 1796305 B1 DE1796305 B1 DE 1796305B1
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von Mangandioxiddepolarisator für galvanische Trockenzellen aus sauren Mangan(lI)-salzlösungen. Dieses Mangandioxid wird auf einer Anode durch anodische Oxydation niedergeschlagen, wobei als Anode eine platinplattierte Titanplatte oder eine sehr korrosionsbeständige Kohleelektrode, als Kathode eine Kohlenstoffelektrode und als Elektrolyt eine Manganchloridlösung verwendet wird.
  • Der erfindungsgemäß hergestellte einkristallähnliche Mangandioxiddepolarisator weist eine große physikalische und chemische Aktivität auf, welche man bei herkömmlich elektrolytisch niedergeschlagenem Mangandioxid nicht vorfindet.
  • Der erfindungsgemäß hergestellte hochaktive Mangandioxiddepolarisator eignet sich zur Verwendung als depolarisierende Substanz, beispielsweise für Mangantrockenzellen und alkalische Manganzellen.
  • Bisher wurde Mangandioxid elektrolytisch in großer Menge hergestellt, wobei eine gereinigte verdünnte Mangansulfatlösung verwendet wurde, die durch Auflösen von calcinierten natürlichen Erzen oder Rhodochrosit in Schwefelsäure hergestellt wurde. Das auf diese Weise hergestellte Mangandioxid besteht aus pulverförmigem y-Mn02.
  • Dagegen war die Herstellung von Mangandioxid unter Verwendung eines mit Salzsäure angesäuerten Manganchloridbads bisher auf Grund der Herstellungskosten, der Verfahrensweise sowie der Korrosionsprobleme nicht möglich. Ferner läßt sich bei einem derartigen Verfahren keine Elektrode als Anode in der salzsauren Lösung verwenden, und außerdem ist das gebildete Mangandioxid ein Katalysator für die Bildung von Chlor und löst sich als solches in Salzsäure. Aus diesem Grund wurde ein derartiges Verfahren bisher weder angewandt noch untersucht. In neuerer Zeit wurden jedoch verschiedene Materialien mit großer Korrosionsbeständigkeit gegenüber einem mit Salzsäure angesäuerten Bad entwickelt. Im Rahmen der Erfindung wurden die Eigenschaften dieser Stoffe in einem salzsauren Bad untersucht, wobei die Gewinnung von einkristallähnlichem Mangandioxid mit hervorragendem Orientierungsgrad für die Verwendung als Depolarisator gelang; hierbei ist zu berücksichtigen, daß das nach bekannten Verfahien elektrolytisch erzeugte Mangandioxid aus pulverförmigem polykristallinem -,-MnO, (Ramsdellit) besteht, das zwar wirksamer als natürliches Mangandioxid ist, jedoch keine zufriedenstellende physikalische und elektrochemische Aktivität besitzt.
  • Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß eine 0,01 bis 2,0 Mol 1 Salzsäure enthaltende 0,2- bis 6.Omolare wäßrige Mangandichloridlösung bei einer Badtemperatur von 60 bis 99°C und einer Stromdichte von 0.3 bis 8 A 'dm' unter Anwendung einer Kohlenstoff= oder einer platinplattierten Titananode und einer Kohlenstoffkathode elektrolysiert wird.
  • Das erfindungsgemäß hergestellte Mangandioxid weist verschiedene physikalische und elektrochemische Eigenschaften auf, wie sie bisher nicht erzielt werden konnten.
  • 1. Das elektrolytisch niedergeschlagene Mangandioxid hat einkristallähnliche Eigenschaften und besitzt große physikalische und elektrochemische Aktivität.
  • 2. Das Mangandioxid enthält nur eine geringe Menge Chlor.
  • 3. Die Polarisationsgeschwindigkeit des Mangandioxids ist niedrig und die Brauchbarkeit des so erhaltenen Produkts groß.
  • 4. Gegebenenfalls kann eine bestimmte Menge an Ca' Mg + +, Ba`, K ' usw. gleichzeitig in dem hochkristallinen Mangandioxid niedergeschlagen werden.
  • 5. Das Mangandioxid weist entsprechend dem Orientierungsgrad im Vergleich zu dem herkömmlichen Mangandioxid verschiedene elektrische Widerstände auf.
  • 6. Das Mangandioxid weist vertikale Streifen auf und bricht mit Orientierung.
  • Die Hauptelektrolysebedingungen zum Herstellen von Mangandioxid durch Elektrolyse eines mit Salzsäure angesäuerten Bads sind im folgenden zusammengestellt: Konzentration der Salzsäure ..... . ... ... 0,01 bis 2,0 Mol;1 Konzentration des MnC12 .............. 0,2 bis 6,0 Mol/1 Badtemperatur ......... 60 bis 99@ C (a) Stromdichte ........... (0,3 bis 8) A;!dm' Zellspannung .......... (1,75 bis 5,5) V/Bad Elektrode ............. Ti-Pt-Platte oder chlorbeständige Elektrode Die Elektrolyse kann unter diesen Bedingungen in technisch vorteilhafter Weise ausgeführt werden; man kann aber Mangandioxid auch unter anderen als den obigen Bedingungen elektrolytisch herstellen. Beispielsweise kann die Salzsäurekonzentration weniger als 0,01 Mol/1 betragen; es ist dann aber technisch schwierig, die Konzentration zu regeln. Ferner kann die Elektrolyse bei einer Konzentration über 2,0 Mol/1 ausgeführt werden; dabei steigt aber die Zellspannung, und gleichzeitig vermindern sich die Stromausbeute und der Wirkungsgrad des Verfahrens, und es entwickelt sich Chlor. (Unter diesen Bedingungen erfolgt nämlich eine anodische Polarisation.) Falls die Konzentration des Manganchlorids weniger als 0,2 Mol/1 beträgt, vermindert sich die Stromausbeute beträchtlich, und man kann die Konzentration nur schwierig regeln. Falls die Konzentration über 6,0 Mol/1 beträgt, wird die Herstellung der Lösung sowie deren Reinigung im technischen Maßstab schwierig, und es treten große Verluste auf.
  • Man kann die Elektrolyse auch bei einer Badtemperatur unter 60°C ausführen; dabei tritt aber eine unerwünschte Erhöhung der Anodenspannung ein, und die Stromdichte muß daher beträchtlich herabgesetzt werden. Eine Temperatur unter 60°C ist daher vom technischen Gesichtspunkt aus nicht zweckmäßig. Bei einer Temperatur unter 60°C ist ferner die überspannung für die Kristallisation und damit für das Kristallwachstum des elektrolytisch niedergeschlagenen Mangandioxids zu hoch. Aus diesem Grund sind die Dichte und die Kristallinität des elektrolytisch niedergeschlagenen Mangandioxids niedrig. Daher ist das bei einer Temperatur über 60°C elektrolytisch hergestellte Mangandioxid physikalisch und elektromechanisch aktiver als das bei einer Temperatur unter 60°C hergestellte Mangandioxid. Temperaturen über 60°C sind daher vom technischen Gesichtspunkt und im Hinblick auf Zellspannung, Stromdichte u. dgl. wirtschaftlicher.
  • Man kann Mangandioxid sogar bei einer Stromdichte unter 0,3 A/dm' herstellen; die Elektrolyse bei einer solchen Stromdichte ist jedoch nicht wirtschaftlich; daher wendet man vorzugsweise Stromdichten über 0,3 A/dm2 an. Falls die Stromdichte über 8 A/dm2 beträgt, nimmt die Stromausbeute beträchtlich ab, und man erzielt keine gute Kristallinität. Aus diesem Grund wird eine Stromdichte von weniger als 8 A/dm' vorzugsweise angewandt.
  • Die Zellspannung hängt von verschiedenen Faktoren, wie der Badtemperatur, Stromdichte, Abmessungen der Zelle usw. ab. Ein überschreiten des angegebenen Bereichs ist jedoch im Hinblick auf technische Gesichtspunkte und der Wirkung des Mangandioxids nicht zweckmäßig.
  • Die Reinheit des Manganchlorid-Elektrolyts soll möglichst groß sein; der zulässige Gehalt an NH4, K+, Na+, Ca', Mg++, %++ usw. soll möglichst niedrig sein, was jedoch im einzelnen von der Art des Ions abhängt.
  • Die Erfindung wird nun an Hand des folgenden Beispiels weiter erläutert.
  • In Fig. 1 ist der@Einüuß der verschiedenen Manganchloridkonzentrationen, der Stromdichte und der Salzsäurekonzentration für die in der obigen Zusammenstellung unter (a) angegebenen Elektrolysebedingungen auf die anodische Polarisation angegeben. In den Zeichnungen bedeutet F i g. 1 den Einfiuß der Manganchloridkonzentration, der Stromdichte sowie der Salzsäurekonzentration innerhalb des unter (a) angegebenen Bereichs der Elektrolysebedingungen auf die anodische Polarisation, F i g. 2 das auf die Elektrode niedergeschlagene Mangandioxid, F i g. 3 ein Röntgenstrahläiagramm des auf die Elektrode niedergeschlagenen Mangandioxids, F i g. 4 eine Entladungskennlinie für unterbrochene Entladung einer UM-1-Trockenzelle (D-Typ in USA), bei der das erfindungsgemäß hergestellte Mangandioxid als Kathodenaktivierungssubstanz verwendet wurde, F i g. 5 eine Entladungskennlinie einer UM-3-Trockenzelle bei kontinuierlicher Entladung und F i g. 6 eine Entladungskennlinie einer UM-3-Trockenzelle bei unterbrochener Entladung. Wenn die Elektrolyse unter den in (a) genannten Bedingungen ausgeführt wird, kann man Mangandioxid in befriedigender Weise erhalten. Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und die Wirksamkeit des Mangandioxids kann man diese Verfahrensbedingungen jedoch noch enger fassen. Falls die Konzentration der Salzsäure gemäß F i g: 1 0,02 n beträgt, läßt sich Mangandioxid in befriedigender Weise bei Bedingungen herstellen, die der über der Kurve 1 liegenden Fläche entsprechen; führt man die Elektrolyse dagegen bei Bedingungen aus, die der unter der Kurve I liegenden Fläche entsprechen, so tritt eine anodische Polarisation ein, die Stromausbeute sinkt beträchtlich, und die Zellspannung steigt.
  • Bei einer Salzsäurekonzentration von 1,0 n entsprechen die Elektrolysebedingungen der Kurve III, wobei die zulässigen Konzentrationsbereiche an Manganchlorid und die Stromdichte jedoch stark begrenzt sind. In der Tabelle I sind die praktischen Elektrolyseergebnisse unter den typischen Bedingungen gemäß F i g. 1 zusammengestellt. Aus der Tabelle ergibt sich, daß man Mangandioxid ohne anodische Polarisation in zufriedenstellender Weise herstellen kann, wenn man die Elektrolyse unter Bedingungen ausführt, die der Fläche über der jeweiligen Kurve gemäß F i g. 1 entsprechen.
  • Im Hinblick auf die technische Ausführung des Verfahrens und die Zellaktivität des Mangandioxids als Entpolarisationsmittel in einer Trockenzelle sind die folgenden Elektrolysebedingungen als optimal zu betrachten: Konzentration an MnC12 .............. 0,2 bis 1,5 Mol/1' Konzentration an HCl. . 0,01 bis 1 Moo Stromdichte ...... . .... 0;5 bis 3 A/dm2 Badtemperatur ....... .. 85 bis 98°C Die obigen Bedingungen können als optimal im. Hinblick auf die verschiedenen Verfahrensbedingungen, die Extraktionsgeschwindigkeit der Erze; Regenerierung der Ablaugen, Wirksamkeit des elektrolytisch niedergeschlagenen Mangandioxids usw. betrachtet werden. Tabelle: I
    Konzentration Anfangs- Anodische
    des Elektrolyts Strom- Strom-
    dichte dichte I3Cl (N} Mn++ spannuag sation
    (Mol/I) (A/dW) (%) (V)
    0,01 0,2 0;3 100 1,8 nein
    1,0 0,2 4,0 5 4,5 ja
    0,02 1,0 3,0 100 3,2 nein
    2,0 1,0 3,0 20 2;5 ja
    0,1 2,0 2,0- 100 2,6 nein
    1,5 2,0 2,0 60 2,5
    0;I 4,0 4;0 100 3,1 nein
    0;02 4,0 4,0 100 3,3 nein
    0,5 4,0 3,0 100 3,2
    lra 4,0 nein
    6,0 40 . :3,5. ja .
    Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung erläutert: Die Elektrolyse der mit Salzsäure angesäuerten Manganchloridlösung (1,5 Mol/I MnC12; 0,3 bis 1,0 Mol/1 Salzsäure) wurde 150 Stunden bei 95°C und bei einer Stromdichte von 2,5 A/dm' ausgeführt, wobei äußerst korrosionsbeständige Kohlenstoffelektroden als Anode und Kathode verwendet wurden. Dabei wurde Mangandioxid mit ausgezeichneter Kristallinität bei einer durchschnittlichen Zellspannung von 2,6 V und einer Stromausbeute von 100% erhalten. Die Hauptmerkmale des auf diese Weise erhaltenen Mangandioxids, welche sich bisher nicht erzielen ließen, sind im folgenden zusammengestellt: 1. Das erfindungsgemäße Mangandioxid besteht aus (einkristallähnlichem) y-Mn02, das auf Grund des Röntgendiagramms einen ausgezeichneten Orientierungsgrad aufweist. Das herkömmliche elektrolytische Mangan besteht aus einem pulverförmigen Polykristall.
  • 2. Der durchschnittliche Kristalldurchmesser der Kristalle ist selbst nach dem Pulverisieren unterschiedlich, und die Größe des pulverisierten Kristalls weist eine Orientierung auf.
  • 3. Das erfindungsgemäße Mangandioxid weist eine große Zellaktivität auf und bewirkt eine beträchtliche Verbesserung des Zellwirkungsgrads bei kontinuierlicher und diskontinuierlicher Entladung, Entladung bei niedriger Temperatur USW. Im folgenden sind diese Merkmale näher erläutert: In F i g. 2 ist das unter den obigen Bedingungen elektrolytisch niedergeschlagene Mangandioxid dargestellt. 1 bedeutet eine Kohlenstoffelektrode und 2 das elektrolytisch niedergeschlagene Mangandioxid. F i g. 3 gibt ein Röntgenstrahldiagramm des in der Linie 1-1' geschnittenen Mangandioxids in den Richtungen A und B wieder. Die Richtung A liegt senkrecht zur Elektrodenoberfläche und die Richtung B im rechten Winkel zur Richtung A, also parallel zur Elektrodenoberfläche. In F i g. 3 bedeutet C ein Röntgenstrahlbeugungsdiagramm der pulverisierten Probe und 1 die gemäß diesem Beispiel erhaltenen Röntgenstrahlbeugungsdiagramme. A, B und C gemäß Nr. 2 stellen Röntgenstrahlbeugungsdiagramme dar, die auf ähnliche Weise wie oben bei nach herkömmlichem Verfahren hergestellten Proben erhalten wurden; hierzu wurde ein mit Schwefelsäure angesäuertes Mangansulfatbad (1 Mol/1 Mangansulfat; 0,1 bis 0,5 Mol/1 Schwefelsäure) 150 Stunden bei 93°C und einer Stromdichte von 0,9 A/dm' elektrolysiert.
  • Wie sich aus F i g. 3 ergibt, besteht die Probe 1 A des vorliegenden Beispiels aus Kristallen mit einem hervorragenden Orientierungsgrad, der einem Einkristallaggregat bei 47,5 bis 48° des 2 E und bei (0, 2, 1) des Indexes einer Ebene des Ramsdellits nahekommt. Ferner ergibt sich eindeutig, daß die Probe 1 aus Kristallen mit einer Orientierung von (110) in der Ebene (B) besteht. Die Probe 1 C, die aus der pulverisierten Probe 1 A besteht, weist praktisch denselben Kristalltyp wie das herkömmliche y-Mn02 auf, besitzt aber eine überragende Kristallinität gegenüber dem nach herkömmlichem Verfahren hergestellten Produkt, wie sich aus der Stärke der Röntgenstrahlbeugung ergibt.
  • Andererseits ist das aus dem Mangansulfatelektrolyten nach herkömmlichem Verfahren hergestellte Mangandioxid, wie sich aus Nr. 2, A, B und C, ergibt, beinahe identisch; da das nach bekannten Verfahren elektrolytisch hergestellte Mangandioxid ähnlich wie Kristallpulver polykristallin ist, unterscheidet es sich von den Nr. 1, A, B und C, so daß Nr. 2 aus demselben Beugungsdiagramm besteht.
  • Das unter den obigen Bedingungen erstmals elektrolytisch hergestellte Mangandioxid weist augenscheinlich vertikale Streifen und metallischen Glanz auf. Dies wirkt sich dahingehend aus, daß das Zerkleinern mit Orientierung zu den vertikalen Streifen erfolgt.
  • Falls die Elektrolyse in einem Manganchloridbad unter den obengenannten Bedingungen ausgeführt wird, läßt sich nur schwer ein Kristall mit ausgezeichneter Orientierung erhalten, wenn man die Verfahrensbedingungen nicht in den gewählten Bereichen halten kann, also z. B. die Temperatur rasch steigt oder fällt, ein rascher Temperaturwechsel erfolgt oder die Stromdichte sich rasch ändert. Aber auch in diesem Fall erhält man, im Vergleich zu dem bekannten Verfahren, ein Produkt mit einem hervorragenden Röntgenstrahlbeugungsdiagramm und einer hervorragenden Zellkapazität.
  • Aus dem Röntgenstrahlbeugungsdiagramm dieser pulverisierten Proben ergibt sich, daß man den durchschnittlichen Kristalldurchmesser auf Grund der folgenden Gleichung berechnen kann: L = 0,89 )!B Cos A), 1 = durchschnittlicher Durchmesser des Kristalls, Wellenlänge der Röntgenstrahlen.
  • B = halbe Breite des Beugungsdiagramms. (-l = Bragg-Winkel.
  • Die durchschnittlichen Durchmesser von jeweils 10 Proben sind in der folgenden Tabelle 1I aufgeführt: Es ist offensichtlich, daß das auf Grund dieses Beispiels angewandte Verfahren sich physikalisch beträchtlich von dem bekannten Verfahren unterscheidet.
    Tabelle 1I
    (hKl) 110 021
    Herstellungsweise
    Herkömmliches Verfahren . . 26 A 98 A
    Verfahren gemäß dem
    vorliegenden Beispiel..... 18 A 200 A
    In der folgenden Tabelle III sind die Ergebnisse der Widerstandsmessungen dieser Proben auf Grund des Vier-Proben-Verfahrens zusammengestellt. Die A- und B-Richtungen dieser Tabelle entsprechen denjenigen in F i g. 2.
    Tabelle III
    Meßrichtung
    A-Richtung B-Richtung
    Herstellungsverfahren S2cm 1tcm
    Verfahren gemäß dem
    vorliegenden Beispiel 275 bis 330 7 bis 12
    Herkömmliches
    Verfahren .......... 145 bis 175 155 bis 168
    Wie sich aus Tabelle III ergibt, weist das erfindungsgemäße Produkt in der Axialrichtung des Einkristalls einen sehr geringen Widerstand auf, besitzt aber einen großen Widerstand in der hierzu senkrechten Richtung. Hieraus kann man annehmen, daß das Produkt die Form eines Aggregats eines linearen Einkristalls aufweist.
  • Das gemäß dem vorliegenden Beispiel und dem herkömmlichen Verfahren hergestellte Mangandioxid wurde als Depolarisator in UM-1-(D-Typ in USA) und UM-3-(AA-Typ in USA)-Trockenzellen verwendet. In der folgenden Tabelle IV ist die typische Entladungsdauer (in Minuten) aufgeführt. In F i g. 4 ist die 4ü-Entladungskennlinie für unterbrochene Entladung (30 Min./Tag, 6 Tage/Woche) bei 20°C einer UM-I-Trockenzelle dargestellt. In F i g. 5 ist die Entladungskennlinie für die kontinuierliche 10ü-Entladung bei 20°C einer UM-3-Zelle dargestellt; in F i g. 6 ist die 10£2-Entladungskennlinie für unterbrochene Entladung (30 Min./Tag, 6 Tage/ Woche) bei 20°C dargestellt. In den Figuren entspricht die durchgezogene Linie der erfindungsgemäßen Zelle und die kettenförmige Linie den herkömmlichen Zellen.
    Tabelle IV
    Art der Zelle UM-3 UM-1
    Temperatur 20°C 0° C 20'C
    Zelle 10 S2, 10S2, 1012, 49 4 S2,
    kontinuierlich unterbrochen kontinuierlich kontinuierlich unterbrochen
    V 1,00 0,85 0,75 1,00 0,85 1,00 0,85 0,75 1,00 0,85 0,75 1,00 0,85
    Erfindungsgemäße
    Zelle .......... 203 255 293 422 580 128 167 203 350 860 1108 840 1610
    Herkömmliche
    Zelle .......... 1 55 200 227 340 413 98 130 149 309 827 1038 750 989
    Das Mischverhältnis des Depolarisatorgemisches der Trockenzelle ist im folgenden aufgeführt: Mangandioxid ..................... 100 Graphit........................... 15 Acetylenschwarz ................... 15 Ammoniumchlorid ................. 25 Zinkchlorid........................ 10 Wasser............................ 30 Wie sich eindeutig aus Tabelle IV und den F i g. 4, 5 und 6 ergibt, erhält man mit dem erfindungsgemäß hergestellten Mangandioxid eine größere Ausgangsspannung und eine größere Kapazität der Trockenzelle als bei anderen Verfahren.
  • Das erfindungsgemäße Manganoxid besitzt also nicht nur besondere physikalische Eigenschaften, sondern weist auch bei Verwendung in Zellen eine große Aktivität auf. So beträgt der Wirkungsgrad der UM-1- und UM-3-Zelle (D-Typ und AA-Typ in USA) bei einem Widerstand von 4 und 10 S2 und unterbrochener Entladung und bei 20°C 45 bis 65%, während man erfindungsgemäß einen Wirkungsgrad von 87 bis 95% erzielen kann.
  • Das Entladungsprodukt besteht bei der Erfindung aus einem Produkt mit einem feinen Manganit-Beugungsdiagramm, während man bei dem herkömmlichen Verfahren ein Mischkristall-Beugungsdiagramm erhält.
  • Ferner ist für das erfindungsgemäße Mangandioxid charakteristisch, daß es eine geringe Menge Chlor enthält. Außerdem besitzt es einen speziellen Geschmack. Das erfindungsgemäße Mangandioxid weist ferner eine geringere Härte, ein etwas geringeres scheinbares spezifisches Gewicht und eine etwas größere Oberfläche als das nach herkömmlichem Verfahren hergestellte Produkt auf; die letztgenannten Eigenschaften schwanken aber etwas mit den Elektrolysebedingungen.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von Mangandioxiddepolarisator für galvanische Trockenzellen aus sauren Mangan(II)-salzlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine 0,01 bis 2,0 Mol/1 Salzsäure enthaltende 0,2- bis 6,Omolare wäßrige Mangandichloridlösung bei einer Badtemperatur von 60 bis 99'C und einer Stromdichte von 0,3 bis 8 A/dm' unter Anwendung einer Kohlenstoff- oder einer platinplattierten Titananode und einer Kohlenstoffkathode elektrolysiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Manganchloridlösung verwendet, die 0,01 bis 1 Mol Salzsäure sowie 0,2 bis 1,5 Mol MnC12 pro Liter enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mangandioxid bei einer Badtemperatur von 85 bis 98°C und einer Stromdichte von 0,5 bis 3 A/dm2 herstellt.
DE19671796305 1966-12-21 1967-12-19 Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von Mangandioxiddepolarisator für galvanische Trockenzellen aus sauren Mangan(Il)-Salzlösungen. Ausscheidung aus: 1592466 Expired DE1796305C2 (de)

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